Lieber günstige Vollmassive oder teure "Halbmassive" ?

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Hallo Board :)
ich würde mir gerne eine Stahlsaitengitarre zulegen.
Hab dazu ~500 € zu Verfügung, +/- 20%

Ich brauch auch keine allgemeine Kaufempfehlung, wollte bloß wissen was ihr von den günstigen Vollmassiven à la Epiphone Masterbilt haltet.

Hatte noch nicht die Gelegenheit viele Stahlsaitengitarren anzuspielen und ich denke nicht das ich so schnell ein Gefühl dafür bekomm "was gut und was schlecht ist".

Ist es prinzipiell besser eine verhältnismäßig "billige" Vollmassive zu kaufen, oder ist man mit einer "teueren" Halbmassive Gitarre besser dran ?
 
Eigenschaft
 
Kann man nicht pauschal sagen.
Das hängt zu sehr davon ab was es für Gitarren im einzelnen sind und wo man soundmäßig hinwill.

Mein Tipp ist immer der gleiche: Spiel 50 Gitarren an und schreib dir auf was dir gefällt und was nicht. Danach hast du ne eigene, fundierte Meinung.
 
Es gibt gute und schlechtere Vollmassive im unteren Preissegment. Die Masterbilts würde ich auf jeden Fall zu den Ersteren zählen. Trotzdem muss einem immer der Klang gefallen, und da ist das Merkmal "vollmassiv" noch lange kein Garant für.

Davon abgesehen macht die Decke, deren Dicke und nicht zuletzt deren Beleistung geschätzte 70-80% vom Ton aus, auch bei vollmassiven Gitarren.
 
aus meiner erfahrung, meine Blueridge BR 60 AS (teilmassiv) klingt sauberer als meine Martin D-16.
meine Johnson JD-16 (teilmassiv) übertrifft an klarheit und lautstärke die Epiphone Masterbilt DR 500 M NS.

auf der anderen seite, meine Martin D-28 kann so schnell nichts in den schatten stellen - aber die ist auch mehr als 30 jahre gespielt.
auch die neue "classic serie" von Johnson ist super! ich habe eine JD 50 - vollmassiv mahagoni korpus und sitka fichte als decke. sehr sauber verarbeitet und sehr viel sound fürs geld.

aber - ich schliesse mich meinen vorrednern an - geh anspielen, anspielen, anspielen. nimm einen freund/freundin/frau mit. verbinde dir die augen und lass dir eine gitte nach der anderen geben und die, die vom klang und vom handling her dir am besten gefällt - die kauf dann - egal ob voll- oder teilmassiv und egal was auf der kopfplatte steht. du musst deine gitarre finden.
 
Hallo Slash-Dot,

eine gute und interessante Frage, die Du da stellst!
Ich würde vermuten, daß eine "halbmassive" Gitarre, die den gleichen Preis
wie eine "vollmassive" Gitarre hat, zumindest sorgfältiger und hochwertiger
verarbeitet ist.
Persönlich habe ich da keine Erfahrungswerte, da meine Gitarrenkäufe
pro Instrument immer eine halbe Stufe höher waren wie die verhergegangene.
Klar - anspielen, aber damit ist die Frage ja nicht beantwortet.

Sei gegrüße, Mati
 
Ok,
Vielen Dank für die vielen Antworten, das man das so pauschal nicht sagen kann hab ich mir irgendwie schon gedacht :)
Dann werd ich mal mit Anspielen anfangen....
 
Hi Slashdot,

ich finde den Aspekt des Handlings nicht zu verachten. Es ist ganz klar, dass das Hauptaugenmerk beim Gitarrenkauf auf dem Klang der Gitarre liegt. Aber es gibt im 500er Preissegment durchaus Gitarren, die dir vielleicht klanglich gefallen, die sich aber wirklich unangenehm spielen lassen.

Ausserdem gibt es noch das lautstärke Kriterium.
Ich spiele in der Regel eine Guild f-40. Die Gitarre kostet schlappe 1600,- eus, hat einen vollmassiven Mahagonie Korpus mit Fichtendecke und ist auch auf Grund der trad. Grand Orchestra Form SEHR leise. Super im Singer/Songwriter Einsatz, den ich in der Regel fahre aber im Ensemblespiel unverstärkt nicht zu gebrauchen.

Zu diesem Zweck habe ich noch eine Masterbilt RA, also massives Palisander / Fichte ( 500,-) im Einsatz, die sehr viel weniger "schön" klingt. Aber fast doppelt so laut ist und sich mit ihrem ausgeprägten Honk auch gegen ein Banjo wehren kann. Diese Gitarre hat ausserdem ein extrem gefälliges Griffbrett und super Saitenlage.

gruß,

Stevie
 
ja, mit "gegen ein banjo wehren" hab ich auch so meine erfahrungen!
meine Johnson JD16 (teilmassiv) kann a zwar gut mithalten, ist aber was den ton angeht schon sehr an der grenze. deswegen versuchs ich etz mal mit einer Johnson JD50.
 
ich denke mal das es in diesem budget bereich es sowieso nicht die "perfekte" gitarre gibt, ich muss die sachen dann halt abwägen.....
 
naja, eine git muss sich vom klang her entwickeln.
das ist bei teilmassiven so und bei vollmassiven noch mehr.
wenn du 100 euro drauf schlägst, bekommst du dafür eine Johnson JD50.
das ist für den preis eine sehr gute gitarre - aber man muss ihr zeit geben sich zu entwickeln - soundmässig - spiel sie oft und lass sie "agen" und du wirst lange freude daran haben.

allerdings ist das nur meine meinung.
 
Hallo Ike,

ich glaube an das "den Klang entwickeln" nur noch bei den
hochwertigen, vollmassiven Gitarren.
Alles im mittleren und unteren Bereich ist in meinen Ohren,
zumindest bei mir, nie besser geworden, ausser nach einem
Saitenwechsel ;-)

Sei gegrüßt, Mati
 
Ich finde, dass die Eigenschaft "vollmassiv" von vielen zu hoch bewertet wird.
Wenn ich z.B. vollmassive sehe, bei denen die Kopfplatte angesetzt ist, dann denke ich mir, es wäre klüger gewesen, die höheren Produktionskosten erstmal in einen vernünftigen einteiligen Hals (nach meinem Geschmack auch am Halsfuß) zu investieren.

Viel wichtiger als vollmassiv oder nicht, ist auch die Lackierung. Was bringt ein vollmassiver Korpus, wenn dann ein dicker, steifer Lack auf die Decke (=SOUNDBOARD) geklatscht wird.

Ein Ebenholzgriffbrett verändert (für mich = verbessert) den Sound auch enorm.

Und schließlich das gesamte Konzept der Gitarre.
Taylor hat vor Jahren mal eine aufwendige Gitarre gebaut aus Europaletten. Er wollte damit beweisen, dass eine Gitarre auch aus minderwertigen Materialien gut klingen kann, wenn man sich beim Bau Mühe gibt (=Zeit investiert).
Diese Gitarre (ich glaube als Inlay hat sie einen Gabelstapler) soll recht gut klingen.

Also, um Deine Frage zu beantorten:
Vollmassiv ist schon fein, aber wenn das das einzige Qualitätsmerkmal ist, dann lieber nicht.

Beste Grüße
 
das stimmt schon irgendwie - und speziell wenn ich an meine eigenen erfahrungen denke - so liegt viel wahres in venturinis aussage.

und aus meiner erfahrung, was "billige" vollmassive gits angeht, so kann ich da nur von der Epiphone DR 500 MNS und der Tanglewood TW 15 sprechen. beides gute gits, keine frage.
ich denke jedoch, es kommt auch immer auf den einsatz an.

Martin und Lakewood sind beides gute marken, doch für meinen geschmack beide zu teuer - was Martin angeht, zumindest für heutige gitarren - alte (30 jahre und älter) sind "irgendwie anders gemacht". Lakewood sind super gits, doch eigentlich überteuert, wenn man bedenkt, dass martin seeliger eine git-fabrik hat. für das geld das man dort bezahlt kann man auch zu einem gitbauer gehen.

und bei den teilmassiven gibts viele gute aber auch viele schlechte.
und auch hier kommt es auf den einsatz an denke ich.
meine Blueridge BR 60 AS z.b. würde ich immer zuerst heranziehen, wenn es um einen singenden, warmen ton geht.
meine Johnson JD 16 immer dann, wenn es darum geht sich gegen ein banjo wehren zu müssen - und mein kumpel spielt ein gepimptes 5 string...

von Martin wissen wir, dass die HPL serie die eine massive decke haben sehr gut klingen - zumindest ist das die überwiegende meinung der leute hier die eine spielen. ich selbst habe ebenfalls mal eine angespielt und um ehrlich zu sein, schlecht war sie nicht.

aber viel wichtiger als die frage ob vollmassiv oder nicht, finde ich diese kriterien:

- massive decke
- sauberes, gut ausgeführtes braching
- stegeinlage und sattel aus knochen (wegen der besseren "übertragung")
- bundreinheit (in paramentern)
- gute, für die git passende saiten (legierung)
- gute steg pins
- leichte mechaniken, damit die kopfplatte nicht zu schwer wird (schwerpunkt, handling)

wenn ich all das was venturini schrieb mit dem kommbiniere was ich für wichtig erachte und das ungefähre budget von slash-dot ansetze liest sich das wie folgt:

- vollmassiv (mahagonie/sitka fichte)
- 1 teiliger hals
- steg und sattel aus knochen
- griffbrett aus ebenholz (palisander)
- gute lakierung
- leichte mechaniken
- gutes braching
- bis 600 euros

dann kommt da untern strich Johnson JD 50 raus.
ob sich die aber vom sound her entwickelt oder nicht (wie mati einwarf) bleibt abzuwarten...

EDIT: oder diese hier. hab das grad entdeckt - ist eine hammer gitarre für einen hammer preis!

...as always, just my 2 cents...
 
Zuletzt bearbeitet:
EDIT: oder diese hier. hab das grad entdeckt - ist eine hammer gitarre für einen hammer preis!

...as always, just my 2 cents...


Da würde ich mich auch schon eher für die Blueridge entscheiden, obwohl ich die Johnson auch sehr interessant finde! Allerdings hat Johnson meiner Meinung viel zu grosse Qualitätsunterschiede. Im Klartext, wenn du Glück hast du eine gute Gitarre wo Alles stimmt, aber wenn du Pech hast eine Katastrophe! Aber man hat ja Rückgaberecht!
 
Ich finde, dass die Eigenschaft "vollmassiv" von vielen zu hoch bewertet wird.

Da gebe ich venturini gerne Recht! Übrigens kosten massive Böden und Zargen grundsätzlich gar nicht sooo sehr viel (seht auch mal die Preise bei StewMac an), aber natürlich sind schöne Maserungen seltener als bei Furnier.

Auch ist "nicht massiv" nicht gleich "nicht massiv". Godin (= Seagull u.a.) laminiert für viele Instrumente Böden und Zargen aus 3 Lagen des gleichen Holzes, die Instrumente sind von vielen als gut anerkannt (bin selbst sehr angetan trotz mehrere voll massiver in meinem Fuhrpark).

Auch theoretisch könnte Einiges für nicht-massive Böden / Zargen sprechen, da das weniger schwingende Material die Deckenschwingungen exakter wiedergeben könnte. (Vergleichbares bei Ovation durch den Fiberglasbody.) Da kommen aber sehr viele Parameter ins Spiel - und letztendlich sind wir wieder bei der Aussage, dass das Instrument gefallen muss. Wie es dann konstruiert ist, ist furchtbar interessant - aber für die Musik unwichtig.
 

Im ernst, Ike? Meinst Du wirklich die Bridgepins haben Einfluss auf den Sound?!?
Oder meinst Du: es ist allegemein toll, wenn die Bridgepins ein gewisse Qualität haben? Dann wäre ich sehr beruhigt ;)
 
Meinst Du wirklich die Bridgepins haben Einfluss auf den Sound?!?
Habe mich aufgrund positiver Berichte mal dazu hinreißen lassen, ein bißchen zu experimentieren. Mein Fazit war: Einfluss kleiner oder gleich null. Allerdings gibt es da - hat mir ein Gitarrenbauer gesagt, der schon mehr experimentiert hat - große Unterschiede von Gitarre zu Gitarre. In manchen Fällen lässt sich der Klang durch andere Stecker anscheinend deutlich verbessern (das Gegenteil müsste eigentlich auch zutreffen...)
 
Im ernst, Ike? Meinst Du wirklich die Bridgepins haben Einfluss auf den Sound?!?
Oder meinst Du: es ist allegemein toll, wenn die Bridgepins ein gewisse Qualität haben? Dann wäre ich sehr beruhigt ;)

ist mein voller ernst.
ich tausche bei meinen gits die plaste pins schon aus prinzip gegen solche aus ebenholz.
aber spiel mal pins aus horn, knochen, tusq und ebenholz (nacheinander) in der selben git - hör gut hin - und dann sag mir was du hörst. *ich* höre da definitv einen unterschied.
 
Grundsätzlich würde ich zu diesem Thema sagen:
Lieber eine gutklingende Halbmassive als eine schlechtklingende Vollmassive.
Das gibt es nämlich bei beiden Bauarten.
Die klangliche Entwicklung von vollmassiven Gitarren wird m.E. überschätzt. Eine mittelprächtig klingende Vollmassive würde ich mir nicht kaufen, auch wenn man mir 100x verspricht, dass die sich "noch entwickelt".
Zudem dürfte sich der Hauptteil der klanglichen Entwicklung im Bereich der Decke abspielen, die bei Halbmassiven ja normalerweise auch massiv ist.
Die klangliche Bedeutung von Zargen halte ich für sehr nebensächlich. Die dürfen für mich gerne gesperrt sein.
Ich besitze übrigens eine Martin J-1 mit gesperrten Zargen, aber massiver Decke und massivem Boden.
Diese Gitarre klingt unglaublich.

Jogo.
 
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