Lustiges zum Thema 4 x 12" Gitarristen bei einer Session

  • Ersteller ReturnToBass
  • Erstellt am
ReturnToBass
ReturnToBass
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
30.12.12
Registriert
05.04.12
Beiträge
93
Kekse
500
Hallo Leute,

ich möchte Euch ein witziges Erlebnis von letzter Woche berichten.
Als ehemaliger Gitarrist, der wieder zu seinem ersten Instrument Bass zurückgefunden hat, durfte ich mich kürzlich über eine Einladung zu einer Session in privatem Rahmen freuen.
Angemeldet waren 4 Gitarristen, 2 Sänger, ein Drummer und ich als Bassmann.
Als Songmaterial waren so die gängigen Klassiker angesagt, plus das übliche R&B-Gejamme.

Mein Setup:
Squier deluxe Jazz Bass V
mein alter Musicman HD150 Head (stolzer Erstbesitzer)
EV 15 B Stack (recht kompakte 1 x 15" Box)

Der Drummer war ein netter Kerl mit einem kleinem Drumest, dass eher an einen Jazzer erinnerte. Der kam damit prima zurecht, klang super.

Und dann kamen die Gitarristen mit ihrem Equipment.
2 hatten jeder eine 4x12" Box mit 100 Watt Topteilen (Marshall, Orange) am Start, einer einen Fender mit 4 x 10" und einer kam mit einem Fender Princeton Reverb mit nachträglich eingebautem 1 x 12".

Abgesehen davon, dass der Gitarrist mit dem teuersten Equipment imho am schlechtesten spielte (LOL), entstand folgende Situation:
als erstes wurde mein recht winziges Bass-Stack belächelt, dann das Equipment aufgebaut.
Damit die riesigen Stacks uns nicht die Ohren zerstörten, wurde natürlich mit Zerrpedalen gearbeitet.

Alle drei erstgenannten Gitarristen klangen ganz nett, aber nicht richtig groß.
Wegen des knackigen aber wuchtigen Klanges meiner kleinen Anlage wurden sie etwas blass.

Der schönste Moment aber war, als der Mann mit dem Princeton und der MiM Strat kam (verspätet).
Der schaltete seinen Amp ein, schloss die Gitarre an und fertig.

Der war auch kein Über-Gitarrist, aber der klang wesentlich besser als die anderen drei.
Und er war derjenige, der in seinem Spiel auf die anderen hörte, sich darauf einstellte, während die anderen nur ihren Törn durchzogen.

Tja, so kanns gehen.

Spaß hat es mir sowieso gemacht, fast 5 Stunden mit anderen zocken war großartig, und bringt mehr als alles Üben.

Bsi demnächst.
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Deshalb baue ich mittlerweile meinen 5. Princeton Reverb clone auf - die andere vier wurden von ebensolchen begeisterten Gitarristen abgekauft.
Dieses kleine Verstärkerchen - (mit ein paar "Mods" mittlerweile) macht immer noch anständig Druck, hat nen vernünftigen Clean-Sound und setzt sich auch gegen dickere "Dinger" durch.
Der Gitarrist in einer mir bekannten Band hat seinen Dietzel deswegen in Rente geschickt.....
 
Hi,

sowas kannst Du - Amps zusammenbauen?
Also Gehäuse bauen würde ich mir zutrauen, aber dieser ganze Elektrokram ist für mich "böhmische Dörfer".
Was baust Du denn da so, mehr die Tweed-Princetons oder die blackface?
So für nebenbei könnte mich so ein Princeton blackface auch evtl. interessieren.
Und was für Mods verbaust Du denn da so?
Ich hatte früher mal einen Deluxe Reverb, der klang schön, aber war einfach zu laut, wenn man ihn so weit aufdrehte, bis er klang.
Optimal wäre ein Princeton mit einer optionalen Leistungshalbierung per Schalter, so wie es die neuen Ampeg Gitarrenamps anbieten.
Danke für nen Tipp.
 
Hallo - ja nun - ich habe mein "Handwerk" noch in den '70ern erlernt da ware Röhren immer noch state of the art; später Hochfrequenztechnik studiert und da gibt es zu Röhren (in gewissen Leistungsbereichen) immer noch (fast) keine Alternativen.
Ich halte mich an die alten Schaltbilder der Fender Amps - und außer einem Trainwreck und den Princetons baue ich momentan nichts; eine Leistungshalbierung beim Princeton ist - wenn der Originalsound nicht
leiden soll - nicht ganz so einfach.
Da würde ich dann eher zu einer "Greta" fürs Wohnzimmer.
Die Mods betreffen eher triviale Dinge die den Sound in gewissen Grenzen beeinflussen, Standby-Schalter, regelbaren Bias oder halt z.B. nen 4Ohm-Ausgang am Princeton damit man 2 Speaker parallel betreiben kann.
 
[...]
Der schönste Moment aber war, als der Mann mit dem Princeton und der MiM Strat kam (verspätet).
Der schaltete seinen Amp ein, schloss die Gitarre an und fertig.

Der war auch kein Über-Gitarrist, aber der klang wesentlich besser als die anderen drei.
Und er war derjenige, der in seinem Spiel auf die anderen hörte, sich darauf einstellte, während die anderen nur ihren Törn durchzogen.
[...]

Das wundert mich jetzt nicht wirklich. :) :great:

Grüße, Pat
 
Habt ihr in einem Stadion gespielt oder wozu brauchten die bei einer Jam-Session 4x12er und 100-Watt-Tops? Leicht überdimensioniert das ganze... Oder ging es eher darum, zu zeigen, was man für schönes Spielezeug hat?
 
If you wanna sound big use a small amp!

Hat irgendwer als Signatur hier, kA wer.

Also ich würde mir nie so einen riesen Marshall kaufen, ohne Stadien zu füllen...ich hab grad meinen 15 Watt Madamp M15 fertiggestellt, das wird ein Spaß wenn ich meine 2x12er hab:rock::hail:

Lustige Geschichte:D
 
Tja, so sind se, die Klampfer. A pro pos Marshall und 4x12:

Ich erinnere mich an Aufnahmen Ender der 80ger. Wir hatten auf der Musikmesse in FFM gespielt und dort drei Tage Mobil-Recording gewonnen. Das lief so ab: Ein Transit (oder so) vollgestopft mit recht edlem (analogem!) Recordingszeugs kam zu unserem Proberaum, ein paar Schallschutzwände wurden im Proberaum aufgestellt, es wurde mikrofoniert/DI-iert und alles ging über Multicore raus aus dem Bunker in das Recording-Mobil. Funktionierte eigentlich ganz gut. Nachdem die basic tracks drauf waren kam es dann dazu, dass unser Klampfer "ein paar Overdubs" machen wollte. Der Soundmensch vom Recording-Mobil war allerdings nicht so angetan vom Sound, den die Zoom unseres Klampfers produzierte und er überredete uns zu einem Experiment: Er stellte einen 100er Marshall + 4x12 Cab + Mikro in unserem 12m² Proberaum auf und sagte: "Dreh ordentlich auf, klingt gut!"
Der Klampfer tat wie ihm geheißen, daraufhin der Soundmensch:"Lauter, das klingt noch nicht!". Irgendwann kam der Punkt, an dem unser Klampfer nichts mehr von den basic tracks auf dem Kopfhöhrer hören konnte, also ist er in das Recording-Mobil umgezogen und hat über ein langes Kabel den Marshall im Proberaum auf 110% Vollgas gequält. War ein Höllenlärm im Bunker. Das ganze Volk ist zusammengelaufen und hat ängstlich gefragt, ob unser Klampfer da drin jetzt völlig abdreht...

Naja, seit dem hatten wir keine Probleme mehr mit Spinnen im Proberaum. Überigens haben wir letztendlich dann doch die Zoom verwendet, ganz ohne Speaker direkt ins Pult!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es macht einfach Spaß mit großen Amps zu zocken.
Als teilweiser Gitarrist verstehe ich durchaus, was in einem vorgeht, wenn man sich n Verstärkerturm anschafft (ich besitze ja selbst so eine Massivwand^^). Wenn man außerdem als Jugendlicher in einem Proberaum steht in den neben dem Equipment grade so noch die Musiker passen bekommt man sehr schnell großen Respekt vor der Wucht des Schlagzeugs und schwört sich, man werde eines Tages alle Drummer der Welt das Fürchten lehren. Zudem hat man als Gitarrist auch häufig Paranoia, das der eigene Sound, der zu Hause, ohne "Störfrequenzen" von seitens der Mitmusiker so super klingt, im Proberaum einfach kaputtgehauen wird. UND, ein Topteil ist, grade wenn man Festivals spielt sehr nützlich, weil man nicht dauernd den ganzen Trumm mitschleppen muss. Kopp drauf, Kabel rein, anschalten, feddich. Ein Topteil laut Aufdrehen ist häufig, wegen der Nennlast von Röhren, notwendig um GENAU DEN Sound zu bekommen, den man möchte... wenn die 4x12"er da schon beginnt die Symphonie der Vernichtung zu pfeifen: Die Sache will's.

Trotzdem gebe ich gerne zu, dass die Größe es häufig nicht bringt. (Deswegen hab ich ja auch, als ich das Halfstack erwarb, meine alte, kleine Kombo wohlweislich verwahrt und benutze sie weiterhin für die ruhigeren Abende im Proberaum). Geht alles einfacher und ist in den meisten Fällen auch eher das Gefühl von "Jetzt hab ich das Ding schon gekauft, da wird der Rest sich mit arrangieren müssen."

Mein Fazit:
Beides hat seinen Platz und auch das 100W Marshall-Top kann gut und sinnvoll eingesetzt werden. Aber im Zweifelsfall muss man sich lautstärketechnisch nach dem Drummer richten und wenn man den dazu kriegt leiser zu spielen dann müssen im Zweifelsfall alle nachziehen. Auch die Kollegen an den Kühlschränken.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben