Mal ehrlich meinen Ist-Stand bewerten...

  • Ersteller SixStringAddict
  • Erstellt am
Improvisation bedeutet nicht, dass man nicht wissen sollte, mit welchen Akkorden man es überhaupt zu tun hat. Zur Improvisation gehört vor allem, sich an die Akkorde des Stückes zu halten und etwas daraus zu machen. Wie soll das gehen, wenn man die Akkordwechsel nicht kennt.

Der spannende Teil ist an dieser Stelle aber doch, wie schnell es der Gitarrist schafft sich auf die "Überraschungen" einzustellen, ggf. mal rausfliegt und wieder aus dem Stegreif eine passende melodische Linie erarbeitet, oder sich auf irgendwelche unerwarteten Rhytmuswechsel einstellt. Wenn da technische Defizite herrschen, dann treten die da schnell zu Tage, und zwar viel deutlicher als wenn man zum 200. Mal über ein und denselben Backing Track düdelt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
als wenn man zum 200. Mal über ein und denselben Backing Track düdelt.
Davon war nicht die Rede.

Ich machs mal mit einem Beispiel: Hab mich mal bei einer Band vorgestellt, die wollten für eins ihrer Stücke ein etwas längeres Gitarrensolo. Das Solo ging über 12 Akkordwechsel, ohne dass sich der Ablauf wiederholte. Ich bekam einen Zettel mit den Akkorden, sie spielten ihr Stück und ich improvisierte zum ersten Mal zu einem mir unbekannten "Backing". Aufgrund der mir vorliegenden Akkorde konnte ich passende Skalen spielen und vor allem auch jeweils passende Zieltöne zum jeweiligen Akkordwechsel ansteuern. Ohne zu wissen, welcher Akkord jeweils als nächster kommt, wäre es vermutlich das übliche ziellose Gedudel geworden, dass manche unter Improvisation zu verstehen scheinen.

Soll heissen: Nur wenn man die Akkordwechsel kennt (und sei es, dass man sie abliest) kann man wirklich seine Fähigkeiten zeigen. Wolltest du zu den Akkorden improvisieren, die ein anderer Gitarrist wechselt, wie es ihm gerade in den Sinn kommt (selbst wenn er in einer Tonart bleibt), weiss ich ziemlich sicher, wie das Ergebnis sein wird.
 
Ich glaube wir reden von unterschiedlichen Zielen. Du schreibst davon, die eigenen Fähigkeiten zu zeigen. In diesem Thread ging es jedoch um etwas anderes, nämlich darum die eigenen Schwächen offen darzulegen, und unter diesem Gesichtspunkt hat @SixStringAddict alles richtig gemacht und glaube ich schon den einen oder anderen wertvollen Tipp bekommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Du schreibst davon, die eigenen Fähigkeiten zu zeigen. In diesem Thread ging es jedoch um etwas anderes, nämlich darum die eigenen Schwächen offen darzulegen,
Das sind zwei Seiten derselben Medaille. Beim Improvisieren über eine unbekannte Akkordfolge offenbart man vor allem "die Schwäche", nicht in die Zukunft sehen zu können. Es tut mir leid, dass das so schwer nachzuvollziehen ist. Vermutlich ein unterschiedlicher Erfahrungshintergrund. Für mich damit erledigt.
 
Ok, mal ein Zwischenstand nach der ersten intensiven Übungswoche (nächste Woche habe ich leider wieder etwas weniger Zeit, da die Arbeit wieder ruft):

1) Ich habe mir Warm-up Übungen zurechtgelegt, die ich immer am Anfang spiele. Dauert etwas 15 Minuten. Dazu später mehr.

2) Ich habe festgestellt, dass mein Übungsplan viel zu voll war. Ich habe mich jetzt mit Hilfe von Kurzzielen auf die beiden wichtigsten Dinge fokussiert, an denen ich vorerst arbeiten will: Timing/Präzision/Speed (Alternate Picking und Legato) und Bends. Danke hier ans Forum für die Hinweise!

3) Es klickt ständig ein Metronom, 16tel bei etwa 115 bpm klappen sicher und sauber (Alternate Picking), darüber ist es noch sloppy.

4) Ich bin viel ehrlicher zu mir und sage nicht: "Ah, passt schon", sondern gehe einfach noch einmal ran und setze das Metronom runter. Und wenn es 60 bpm sind, dann ist das so! ;-)

5) Ich habe meine Pickhaltung korrigiert und stelle fest, dass damit eine deutlich bessere Koordination zwischen linker und rechter Hand läuft. Das hätte ich aber echt mal schon früher feststellen können ;-)

6) Um ein bisschen was zurückzugeben, möchte ich euch meine drei Aufwärmübungen zur Verfügung stellen. Den meisten werden sie bekannt sein (sind zusammengeklaubt aus P. Fischers: Rock Guitar Secrets, T. Stetina: Speed Mechanics for Lead Guitar und irgendeinem Beitrag, den ich im Netz gefunden habe).

Warm up

1) Chromatisch vertikal:
P. Fischer nennt es die "Quasi-chromatische Tonleiter"
5. Bund, jeder Finger ist für einen Bund zuständig, damit werden die Bünde 5-6-7-8 abgedeckt. Man wandert dann die Saiten hoch und runter, variiert dabei die Kombination aus Fingerabfolgen.
Habe hier mal verschiedene Möglichkeiten zusammengestellt: https://www.dropbox.com/s/jx6oc2xrn82a8xx/Chromatisch vertikal.pdf?dl=0

2) Chromatisch horizontal:
Hier geht es um Koordination der linken und rechten Hand und um Speed
Ähnlich der "Quasi-chromatischen Tonleiter" wandert man die Saiten hoch, schiebt einen Bund nach oben und wandert wieder runter, wieder einen Bund nach oben hoch usw.
Auch hierzu eine Darstellung: https://www.dropbox.com/s/h9dpc3umcopy9m5/Chromatisch horizontal.pdf?dl=0

3) "Die Spinne"
P. Fischer nennt eine andere Übung so, ich habe sie aber so im Netz gefunden. Hier ist es wichtig, die Fingersätze zu beachten. Das String Skipping wird irgendwann - spätestens beim Sprung von E zur e Saite abenteuerlich, aber es ist wichtig zu versuchen, die anderen Saiten am Mitklingen zu hindern. Trainiert werden also einerseits die Koordination der Finger der linken Hand, andererseits die Dämpftechniken der linken und rechten Hand. Langsam spielen!
Auch hierzu eine Darstellung: https://www.dropbox.com/s/ccj5nppsm6niscf/Die Spinne.pdf?dl=0

Für alle Übungen gilt: Langsam anfangen und mit Metronom spielen!
 
@SixStringAddict

Die erste Plectron-Haltung aus dem Vid ist aehnlich wie Yngwie Malmsteen, der spielt ziemlich praezise.

Die zweite ist die etwas lehrbuchartigere Haltung. Beides geht. Ich nutze die zweite und finde ich habe so mehr Kontrolle ueber den Anschlag, bzw. die Anschlagsstaerke, daher vieleicht auch dein Gefuehl mehr in sync zu sein.
Da liegt aber nicht dein Hauptproblem denke ich. Einfach sauber und praezise weiterueben und einen Schritt nach dem anderen. Nicht schon Legato 3NPS lines oder sweeping ueben wenn die Pentatonic noch nicht auswendig uebers ganze Griffbrett laeuft....
 
Ok, ich wage mal ein weiteres Video. Bewusst der gleiche Backing Track. Aber zwei Wochen später. Es ist etwas besser geworden, ist wieder komplett frei improvisiert, aber v.a. die Läufe sind nicht sicher und lauten rhythmisch ins Leere. Aber da bin ich dran, also an dem Rhythmusgefühl. Und die ein oder andere Atonalität... öhöm... ist natürlich bewusst gesetzt ;-)

Bendings sind noch nicht alle 100%, aber auch besser. Vibrato finde ich ist mir deutlich besser gelungen.

Aber wie schaffe ich es, dass sich das improvisierte nicht so nach Gedudel anhört? Wenn ich es mir selbst anhöre, sind da Teile, die ich besser finde (das sind v.a. die langsameren) und dann welche, die doof sind (v.a. schnellere Läufe, aber auch ein paar andere Sachen). Ich schaffe es irgendwie noch nicht, die Impros interessant zu gestalten. Vielleicht habt ihr dazu ein paar Tipps.

 
Wie du schon richtig festgestellt hast, fehlt dir ein wenig der rote Faden. Stellenweise wirkt es ein bißchen so, als würdest du einfach nur ein Lick an das andere klatschen, insbesondere bei den schnelleren Teilen.

Versuche es vielleicht mal anders herum. Du meintest, dass dir einige der langsamen Passagen recht ordentlich gefallen. Dann nimm diese als Anhaltspunkt, und spiele erst einmal nur diese langsamen Teile über den gesamten Backing Track. Das ist dann quasi das Thema, an dem du deine Improvisation orientierst, und dann fängst du an dieses Thema nach und nach mit Abwechslung zu füllen, aber immer wieder zum Thema zurückzukehren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Du spielst erfreulich gefühlvoll. Was fehlt, ist der Kontakt zum Backing mit seinem Flow und Rhythmus. Mal kommen deine Töne zu früh, mal zu spät. Die Ideen sind OK, aber überwiegend ungenau plaziert. Lehne dich mehr auf die Rhythmik drauf und verzichte erstmal auf Speeds, die dich aus der Spur werfen. Wechsle nicht zu schnell die Ideen, sondern bring sie erstmal auf den Punkt und variiere und entwickle sie geduldig.

Hör mal hier rein - ähnlich deinem Backing (und spiel mal nach - auch in Sachen Bending etc.), wie konsequent die Gitarren dem Feel und Groove des Songs folgen ab 3:30. Bitte aber den Song vorher anhören, damit klar ist, wohin die Reise gehen soll. Es sind keine komplizierten Spielweisen - aber konsequent und auf den Punkt dem Song und seinem Feeling folgend:




Ich möchte in diesem Zusammenhang davor warnen, sich zuviel mit Jamstracks zu beschäftigen. Sie bringen keinerlei Songvorlage mit und verleiten zur Beliebigkeit bei der Impro. Es ist besser, sich komplette Songs vorzunehmen, wo Gesang und der ganze Charakter des Songs schon vorhanden sind. Zusammen mit dem Sänger (oder über ihn) zu improvisieren, den Song in sich aufzusaugen und ihm zu folgen oder eigene Farben hinzuzufügen, ist da oft viel hilfreicher, als bezugslos auf Jamtracks rumzuhacken.

Ein ewiges Paradebeispiel für das einer Ballade dienliche (und zugleich zusätzlich(!) prägende) gefühlvolle Solo bleibt Hotel California von den Eagles. Hier ist alles drin, was optimal sein kann: konsequent am Song orientiert, ihn weiterführend. Motive variierend, ausbauend, steigernd, ohne Hektik, immer auf den Punkt. Deshalb hat man bei jedem Ton hat das Gefühl: Alles genau richtig, nichts anderes, nichts mehr und nichts weniger würde passen. Abgesehen von den perfekt vorgeführten Basics des Gitarrenspiels in Sachen Bendings, Vibrati, Bendrelease usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wechsle nicht zu schnell die Ideen, sondern bring sie erstmal auf den Punkt und variiere und entwickle sie geduldig.
Das kann ich absolut unterschreiben. Die meisten Zuhörer nehmen Musik dann weniger als Gedudel wahr, wenn Motive wiederholt auftauchen, erkannt werden und als Variation wiederentdeckt werden. Da feiert das Ohr des Adressaten auch schnell ein Erfolgserlebnis ;). Und wenn die Variationen gut und kreativ sind, können sie beginnen, einigen Zuhörern ernsthaft zu gefallen.

Und für die eigene Entwicklung finde ich die "geduldige Variation von Ideen und Motiven" als extrem förderlich. Beim Dudeln und Improvisieren sucht man ja mehr oder weniger nacht guten Motiven. Je mehr man sich damit beschäftigt, Motive zu variieren und auf den Punkt zu bringen, desto schneller erkennt man beim "Dudeln" auch den Kern eines Motivs oder überhaupt ein potentielles Motiv. Das heißt, man dudelt nicht einfach über ein zufällig gespieltes potentielles Motiv hinweg, sondern man bemerkt es (das geht am besten ohne Stress weil man dann Aufmerksamkeit statt Tunnelblick hat). Und diesen Kern kann man dann als Ankerpunkt nutzen, als Basis, um nicht in der Beliebigkeit irgendwelcher Skalen zu landen. Je mehr man die Variation übt, desto spontaner werden unterschiedliche, abwechslungsreiche Variationen möglich. Und die Maximalgeschwindigkeit, bei der spontane aber timinggenaue Variationen möglich sind, erhöht sich auch im Laufe der Zeit. Das Gehirn ist am Anfang halt wirklich ziemlich gefordert.
Ich denke, es lohnt sich für den Anfang auf jeden Fall, auch ohne Playback zu spielen um Variationen ohne den Stress von zu vielen Harmoniewechseln auskosten zu können. Oder man loopt eine begrenzte Akkordfolge.

Ich nenne mal ein paar Variationsmöglichkeiten ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber als Inspiration gedacht.
  • rhythmische Variation, z.B. rhythmische Augmentation oder Diminution
  • melodische Variation, auch hier Augmentation und Diminution
  • harmonische Verschiebung
  • Bruchstücke eines Motivs repetieren und variieren
  • Double Stops einbauen und variieren
  • Dem Ende jedes Tons die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie dem Anfang des Tons. Wenn der Ton zum perfekten Zeitpunkt endet, fördert das den Groove und die Verzahnung des Spiels mit kongenialen Mitmusikern ungemein. Wenn du Viertelnoten anschlägst, können sie ja trotzdem so lange wie eine Achtel, Sechzehntel oder punktierte irgendwas klingen. Hör dir mal den Basslauf des Stückes "Intentions" von The Whitest Boy Alive" an, da ist diese Verzahnung die ich meine sehr gut zu erkennen, auch wenn dieses Beispiel aus einer etwas anderen Ecke kommt als dein Hauptanliegen. Bass und Keyboard geben sich sehr genial die Klinke in die Hand, Drums und die Gitarreneinwürfe auch, und das Timing ist für rhythmisch nicht ganz so feste durchaus (obwohl es so leicht klingt) eine Herausforderung, das merke ich in meiner Spaßcoverband gerade.
  • die ganzen Phrasierungsmöglichkeiten, die einem die Gitarre so bietet
    • Vibrato
    • Töne anbenden oder gerne auch vor dem Anschlagen zum Zielton hochbenden (je nach Bedarf 1-4 Halbtöne), um dann geschmackvoll zum nächsten Ton hinunterzubenden. Kann geschickt gemacht auch nach Pedal Steel klingen.
    • Töne von unten oder oben ansliden
    • Abdämpfung einzelner Töne
    • dynamisches Spiel. Ruhig auch mit den Potis spielen.
    • Pinch Harmonics nach gusto
    • Anschlagsposition bewusst einsetzen
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ach ja, das motorische und rhythmische Gedächtnis braucht Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung. ;)
So ein Motiv wie bei 1:19 in deinem Video kann man auch ruhig regelmäßig 2 Minuten oder länger zum Metronom durchspielen, ohne rauszukommen. Ich hatte mal eine melodisch diminuierte Umkehrung dieses Motivs als Hauptteil eines Solos in einer Hip Hop Band (ja, da gibt es auch ab und zu mal Gitarrensoli :cool:). Da hatte ich ganz bewusst keine Variation reingebracht, dafür war die Passage sehr gut Tanzbar, die Dramaturgie entwickelte sich durch das was die anderen spielten, und auch dadurch, dass ich einfach nicht mit diesem Motiv aufhörte und so mit den Erwartungen der Zuhörer brach. Aber des Pudels Kern - bei mir musste erstmal ein Knoten platzen, bis ich entspannt und rhythmisch sicher und groovend auf dem Beat mitschwimmen konnte. Gerade durch die rhythmische Verschiebung die sich durch die stetige Wiederholung der drei Töne ergibt.
Ach ja, wenn das läuft kannst du natürlich auch dieses Motiv beispielsweise melodisch gut variieren - ohne rhythmisch ungenau zu werden :evil:.

Lieben Gruß,
Micha
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hallo,
hab's mir jetzt auch mal angehört und finde, es sind schon einige gute Teile drin.
Eigentlich haben meine Vorposter schon alles gesagt, aber ein Punkt fällt mir besonders auf: Du machst keine Pausen.
Du spielst quasi pausenlos in einem fort und das in einer Lautstärke und ohne Variation der Betonung.

Grundsätzlich möchte ich aber mal sagen, dass es auch für einen geübten Spieler schwierig ist ein Solo über längere Zeit interessant zu gestalten.
@micharockz hat viele gute Beispiele gebracht wie man sein Spiel variieren kann. Diese allein sind jedoch noch lange kein Garant dafür, dass ein Solo wirklich interessant wird.

Ich möchte in diesem Zusammenhang davor warnen, sich zuviel mit Jamstracks zu beschäftigen. Sie bringen keinerlei Songvorlage mit und verleiten zur Beliebigkeit bei der Impro. Es ist besser, sich komplette Songs vorzunehmen, wo Gesang und der ganze Charakter des Songs schon vorhanden sind. Zusammen mit dem Sänger (oder über ihn) zu improvisieren, den Song in sich aufzusaugen und ihm zu folgen oder eigene Farben hinzuzufügen, ist da oft viel hilfreicher, als bezugslos auf Jamtracks rumzuhacken.

Sehe ich genauso und könnte ich nicht besser ausdrücken.

Zuletzt möchte ich noch anmerken, dass die Frage "Was ist ein gutes Solo" auch maßgeblich vom jeweiligen Geschmack und musikalischen Hintergrund abhängt. Wer weiß denn ob Du es für anstrebenswert hälts wie ich soliere :nix:

Mach einfach Schritt für Schritt weiter und versuche nicht alles auf einmal wollen :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mir fällt noch ein, dass man gerade beim Erarbeiten eines Vokabulars an Variationen zu einem Motiv auch ruhig mal das Metronom aus bleiben kann. Das nimmt Stress raus und man kommt auf mehr Ideen. Nachdem man dann Variationen “geerntet“ hat, kann man es ja wieder einschalten.
 
hi @SixStringAddict erstmal noch das bending Video von mir, welches ich schon angekuendigt hatte.

Melodisch findeich hast du alles beisammen soweit, schoene fortschritte sind da zusehen, toll! Als naechstes muesstest du dir mal das Thema timing ansehen. Achte darauf dass alles rhythmisch korrekt gespielt ist und Sinn macht. Wenn du z.b. achtel spielst, sollten es auch saubere auf den Punkt gespielte achtel sein, triolen genauso, gilt fuer alles. Bei schnellen laefen ist es ultimativ wichtig, dass sie auf einen bestimmten Schluesselton hinzielen und dann auch genau im richtigen timing dort landen, sonst ist alles nichts gekonnt. Denke so, der Schluesselton ist Teil der Melodie nicht der schnelle Lick oder Lauf, mit diesen umspeilst du die Melodie nur. Schluesseltoene waeren zunaechst die Dreaklangtoene der Grundtonart. Fuer Am beispielsweise A C und E = Grundton, Terz Quinte. Speater kann man dann noch weitere Toene je nach Modi einbauen, willst do dorisch klingen nimm die grosse Sexte mit rein usw. ich wuerde die modes jetzt aber erstmal ausen vor lassen.

Wenn du eine schoene linie gespielt hastwo du denkst, toll, das passet jetzt super. Wiederhole sie einfach!! grad nochmal spielen. Nicht vergessen, man darf einen einzelnen Ton auch mehrmals hinternander anschlagen und nur rhythmisch phrasieren. dat dadaa da -> und jetzt zum naechsten ... ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Neue Impro. Bewusst simpel gehalten, immer noch ab und an out of time :mad: Naja...

Ich hab besonders am Bending und am Vibrato gearbeitet (Danke nochmals an @Paganono) und habe das in der Impro besonders oft benutzt (vielleicht etwas zu oft). Wie gesagt, das war für dieses Spiel der Fokus, daher hauptsächlich alles in Pentatonik. Ich habe auch festgestellt, dass ich noch zu unsicher im Notenmaterial (sprich Skalen jenseits von Penta und Dur) bin.



Ich mach mit Bends und Vibrato noch was weiter und geh dann noch an die Legatotechnik ran. Parallel werde ich mal versuchen, mein Skalenwissen zu vertiefen. Dann noch weitere am Timing arbeiten... and the journey continues.

Übrigens lese ich abends im Bettchen immer ein paar Kapitel von Zen Guitar. Eigentlich irgendwie albern, aber ein paar gute Ideen und Gedanken findet man darin schon. Keine Technik, sondern eher Sichtweisen und Einstellung gegenüber dem Gitarrespielen. Wer's nicht kennt und ein etwas anderes Buch übers Gitarrespielen sucht, schaut doch mal rein...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Und jetzt vergleichen die Aufnahme mal bitte mit der ersten, die du gemacht hast: Ja, ab und zu bist du mal aus dem Takt, aber du spielst viel musikalischer und unaufgeregter, die Bendings sind deutlich besser, das Vibrato ist besser geworden. Sehr schöne Steigerung in jedem Bereich, weiter so.
 
:redface: Danke!

Ich merke gerade wirklich mal (nach Jahren) wieder einen Fortschritt in meinem Spiel und entdecke neue Sichtweisen. Mich hat echt gerade wieder das Gitarrenfieber richtig gepackt und ich hab voll Bock! :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi,
:cheer::cheer::cheer:
hätte nicht gedacht, dass Du Dich so schnell verbessern kannst!
 
Yes Yes yes :claphands: Super! :juhuu:
 
Ich habe noch ein zweites Video online gestellt mit mehr in detail tips und infos zum Bending, ohne das jetzt in einen Paganono YT channel promotion thread ausarten lassen zu wollen ... hoffe es unterstuetst dich weiter. Auf jeden fall toll was du dir bislang erarbeitet hast!!

 
Neue Impro. Bewusst simpel gehalten, immer noch ab und an out of time :mad: Naja...

Es gab mal einen (sehr streitbaren und wahrscheinlich mittlerweile auch gesperrten) User hier im Board, der meinte, dass 95% von Musik die Rhythmik ausmacht. Die These würde ich nicht ganz mitgehen, aber meiner Meinung nach ist Rhythmus und insbesondere auch das Mikrotiming Grundvoraussetzung (oder auch notwendige Bedingung) für "Musik".

Ich habe das jetzt mal bewusst etwas drastisch geschrieben, weil ich das Gefühl habe, dass es Dir sehr helfen könnte, Dich erstmal auf eine Sache zu fokussieren und diese Basis ein für alle mal zu legen (wenn man einmal ein Gehör für Mikrotiming entwickelt hat, wird man es nie wieder los; ist auch ein Fluch). Das sage ich deshalb, weil Du dich eindeutig klar verbessert hast, aber das Mikrotiming (also nicht nur auf die "Eins" da zu sein, sondern auch der Anschlag auf der "Eins und" und usw.) teilweise komplett falsch ist. Bei deiner Übung mit Metronom hört man recht deutlich, dass Du zwar ungefähr mitkommst, aber eigentlich kein Anschlag so richtig perfekt auf der Zählzeit ist (Deine Hand wollte aber auch eine höhere BPM spielen als das Metronom; Mikrotiming vielleicht erstmal im Wohlfühltempo üben).

Um das zu üben, würde ich vorschlagen, dass Du Dich erstmal nur darauf fokussierst und das Üben in 1) Üben mit Metronom und 2) Aufnahme mit Metronom (in einer Recording-Software; kleine Zählzeiten als Raster anzeigen lassen, 16tel, 32tel...) aufteilst. Wenn Du es teilweise (noch) nicht hörst, wirst Du so Abweichungen "sehen" und langsam ein Gespür entwickeln, wann deine (oder auch andere) Anschläge auf der Zählzeit sind, knapp/weit davor oder knapp/weit dahinter...

Auch wenn's vielleicht nicht Deine Musik ist... Funk-Licks helfen dabei extrem weiter; ggfs. auch mit durchgeschlagenen Deadnotes, um dem Handgelenk oder Daumengelenk den immer weitergehenden Takt einzuimpfen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben