Material für Boxenbau : MDF vs. Multiplex

  • Ersteller nightman
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kumpel von mir hat ne 2x12 aus birkenmultiplex gebaut und das teil klingt sahne.
 
Also ich muss sagen, ich nutze zum Aufnehmen sehr gerne sogar eine 1x12" mit MDF Gehäuse. Ist aber nun wirklich nur zum Aufnehmen und auch nur dann wenn der Rest des Studio Personals Lust zum Abmicrophonieren hat. Vorteil ist hierbei ganz klar, das MDF Resonanzärmer ist. 2. Punkt welcher hier aber nicht zutrifft ist das sich mehrere Speaker nicht gegenseitig beeinflussen. 3. Punkt welcher auch nicht hier so entscheidend ist, sie ist hinten offen was natuerlich Raummicrophonierungen interessant machen. Nur wie gesagt Bis auf die Resonanzeigenschaften von MDF gibts da kaum Vorteile. Wohl gemerkt aber auch wird diese Box aber auch kaum bewegt.
 
Was hat die Box denn für Masse? Hast du da ein bestehendes Modell kopiert?
So ne Box ist ja schnell gebaut ;)
 
Was hat die Box denn für Masse? Hast du da ein bestehendes Modell kopiert?
So ne Box ist ja schnell gebaut ;)

Masse sind 50 hoch, 48 breit und 32 tief, alles in cm versteht sich. Und nein kopiert habe ich da kein Modell. Verbaut ist ein Jensen Neodym 12" 100w
 
Und nein kopiert habe ich da kein Modell.
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Was für ein Amp hängt da dran und wie klingt das dann?
Kannst du den Sound beschreiben oder gibts i-wo eine Aufnahme zum reinhören?
 
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Was für ein Amp hängt da dran und wie klingt das dann?
Kannst du den Sound beschreiben oder gibts i-wo eine Aufnahme zum reinhören?

Unterschiedlich. Hab dort ueber Jahre einen Laney AOR100 dran gehabt (auch der Grund weshalb da ein Jensen Neodym dran hängt, denn Thema Belastbarkeit).
Dort ging der Sound schon sehr straff in den Bereich Moderne, aber ohne nun uebertrieben zu sein. Klanglich ging es aber schon so gen Modern Crunch wie man ihn bei einem Marshall DSL kennen mag. Wie gesagt ähnlich aber nicht gleich. Da der Speaker zudem sehr tight und eher cremiger wirkt als kratzig, konnte man dadurch auch den eher Gain schwachen AOR Kanal etwas auf die Spruenge helfen sodas er nicht mehr so grell und kratzig war.

Dann hatte ich einen KMD GV100S dran gehabt, ist ähnlich den 70s Music Man Amps. Eher klassischer Clean Amp mit leichtem Fender Twin Touch. Fuer die Verzerrung habe ich hier einen Tech21 California genutzt, logisch Mesa mässiger Sound eben, was mit dem Amp richtig gut funktioniert.

Und zum guten Schluss einen kleinen Fender Mustang V Modeller, wie dieser klingt muss ich denke ich nicht beschreiben.
Insgesamt kann man aber sagen, der Jensen Neo an sich ist sowieso etwas tiefen und tiefmitten betont, aber er ist sehr universell Musik Genre mässig einsetzbar. Aber gerne mag dieser auch Down Tunings ect.

Mento schick mir mal eine PM dann kannst du das Teil mal hören.
 
Sorry, dass ich den Thread nochmal auskrame, aber ich will mir auch ne Box bauen gerade und stieß auf die gleichen Fragen wie sie hier schon kamen.

Nun wäre für mich noch interessant (ich will ja schließlich keinen Fehlkauf tätigen), welche Materialstärke wir hier brauchen.

Ich war ja zunächst scharf auf dickes 22mm MDF, aber von der Idee bin ich durch das Thema hier jetzt weg.

Um mich preislich aber nicht gleich zu verausgaben hätte ich jetzt an etwa 15 ODER 18mm Birkenmultiplex gedacht, mit 30mm Dreikantleisten in den Ecken und 30mm Quadratleisten, die die Front- und Rückplatte in der Mitte stützen.

Nun wollte ich für Front und Rückplatte mit den Streben auch auf 12mm runter gehen... einfach wegen dem Preis.

Ist das empfehlenswert?

Sind 15 ausreichend oder 18 doch besser?!

Kurzum... habe keine Vorstellung von der Materialstärke....


Und noch ne Frage am Rande: Wie kann eine Harley Benton-Box mit 2 Vintage 30 (je 99,-) nur 195,- € kosten?! :D
 
Schallwand und Rückwand machen gerade mal etwas mehr als einen Quadratmeter aus, das macht wieviel aus? Vielleicht 7 oder 8€ je nachdem wo du das Holz kaufst. Wenn du schon auf dem Level anfängst zu sparen würde ich die ganze Sache sein lassen. Tut mir Leid wenn ich das so direkt schreibe.

Zum Thema HB: Du glaubst doch nicht im Ernst das die im Einkauf 99€ für nen Speaker zahlen :rolleyes:
 
na geht ja auch um Gewicht :D

Aber gut, soviel wird das wohl nicht sein.... komplett 18mm wär auf jedenfall stabiler.


PS: Schon klar.... :D ...aber das ist irgendwie son "Ding" auf das man stößt, wenn man sich mal mit sowas befasst :D - skandalös...
 
Stabiler wäre es auf jeden Fall, wobei 18mm wahrscheinlich nicht unbedingt nötig sind. Soweit ich mich entsinne verwenden viele Herstellen ne Kombination aus 18mm für die Seitenteile und 15mm für die Vorder- und Rückwand.

Klar erstaunt das erst mal das die HB Boxen so günstig sind, aber wenn man bedenkt das die vermutlich einige tausend Lautsprecher pro Charge kaufen, dadurch dort entsprechend günstige Preise bekommen und noch dazu in Billiglohnländern produzieren und eben sonst vergleichsweise günstiges Material verwenden dann kommen eben auch solche Preise zustande.
 
Und noch ne Frage am Rande: Wie kann eine Harley Benton-Box mit 2 Vintage 30 (je 99,-) nur 195,- € kosten?! :D

...das liegt im Falle der HB-Box an der billigen "Verpackung" der Speaker...;). Nein im Ernst, bei Bau-Parts/Ersatzteilen sind die Margen in den Endverkaufspreisen in der Regel sehr viel höher als bei Komplettgeräten.
 
Die Materialwahl kommt auf das Anwendungsgebiet an ... versuch mal eine 4x12er aus MDF zu schleppen. Da ist ein Rückenbruch vorprogrammiert! Für Stationäre Anwendungen im Studio ist MDF aber gar nicht so falsch und auch bez. der besseren Klangneutralität durch die geringeren Schwingungseigenschaften vorzuziehen. Deswegen werden selbst in hochwertigen System sehr gerne MDF schallwände verbaut. Deswegen habe ich meine komplette Oversize ISO-Cab Box auch aus MDF gefertigt. Wenn ich ehrlich bin mag ich das Teil nicht wieder anpacken müssen um es woanders aufzubauen! Für transportable und leichte Systeme kommst Du an Birke Multiplex nicht vorbei ... Klanglich MDF recht ähnlich, aber deutlich geringer im Gewicht. Günstigere Boxensysteme werden i.d.R. aus gröberen Presspan gebaut ... das ist leichter als MDF aber klanglich nicht ganz so gut!
 
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Mit Verlaub, ich klinke mich mal ein.

Es wundert mich, dass im Rahmen dieses immerwährenden Kampfes MDF vs. MPX noch keine Beton als echte Alternative herangezogen hat, der ist extrem schwingungsfest... oh wait... :p
Vielleicht kennt mich der ein oder andere schon aus diversen anderen Themen im Boxenbaubereich, das ist nunmal mein Metier. Der Grund warum viele "Selbstbauer" zu MDF tendieren liegt vor allem an einem kleinen Detail... dem m² Preis!
Für 18mm MPX in vernünftiger Qualität zahlt man im Baumarkt gerne mal 40+ € aufn m², hingegen für MDF nur einen Bruchteil. Dann überschlagen die meisten im Kopf mal eben die benötigten Quadratmeter für Ihr Gehäuse und fallen dann aus allen Wolken, dass 3,5 m² ja ÜBER 100 € kosten und das nur für das Holz. Da das ja grundsätzlich viel zu teuer ist, der Preis ist total überzogen für das Zeug, kauft man dann MDF. *Zynismus abschalt*

Resumieren wir mal kurz:
- MDF macht da Sinn, wo es um klangneutrale, stationäre Lösungen geht: Beispiel - Subwoofer zur Festinstallation. Da kann einem vollkommen egal sein, ob das Ding nachher bestückt 60 kg wiegt, sobald der einmal richtig steht bewegt man das Gehäuse nie wieder. Ausreichend dimensioniert und beispielsweise mit Warnex beschichtet ist so einem Gehäuse auch Feuchtigkeit weitestgehend egal. Die Beschaffenheitsvorteile von MDF kann man sich hier dann auch zunutze machen.

An dieser Stelle passt mein üblicher Einwand mal wieder hervorragend. Wenn man beabsichtigt einen Lautsprecher zu bauen, sollte man zu allererst überlegen was und wohin man will und erst dann, wenn alle Parameter wirklich entschieden sind, beginnen miteinander harmonierendes Material auszuwählen. Hinsichtlich der möglichen Rückfrage nach dem Wie der Auswahl, entsprechend der vorher anzustellenden Simulationen und Berechnungen. Bitte versteht mich an dem Punkt nicht falsch, ich beschreibe hier lediglich den Weg, wie man es fachgerecht machen sollte.

@smartin:

Ich will versuchen dir eine sachlich sinnvolle und dem Ergebnis nützliche Antwort zu geben. Wohlgemerkt das ist ne echt theoriegeschwängerte Angelenheit.

Ich formuliere mal aus, was ich für Dein angestrebtes Ziel halte:
4x12 Gehäuse:
+ möglichst niedriges Endgewicht um Transportierbarkeit zu gewährleisten
- erstes auftauchendes Problem: die Bauart ansich. In Abhängigkeit zur gewünschten Bestückung (Klassisch/neodym) liegt man sehr schnell bei 20+ kg rein netto allein durch die Speaker. Da ist noch kein Holzteil eingerechnet. Transportabel bei einer 4x12 heisst für mich, dass ich Sie zu zweit bewegen und auf eine kleine Anhöhe (Ladekante, Bühne) hinaufheben kann. Wenn es Dein Anspruch ist das allein bewerkstelligen zu können wird es richtig kompliziert (Armspannweite, Kraft).
- Materialwahl: MDF oder MPX: MDF scheidet aus, mit einer Dichte von etwa 700 kg / m³ landest Du bei der fertigen Box bei einem Gewicht, wo selbst mein o.g. Anspruch zu einer sportlichen Angelegenheit wird:
Dazu ein Rechenbeispiel:

Nehmen wir folgendes an (angelehnt an eine 1960er, geschlossene Rückwand): 20mm MDF, mittlere Dichte 700 kg /m³:
Decke, Boden: 2x 830 x 360 x 20 mm = 0,5976 m² x 0,02 m = 0,011952 m³
Seiten: 2x 760 x 360 x 20 mm = 0,5472 m² x 0,02 m = 0,010944 m³
Schallwand + Rückwand: 2x 760 x 830 x 20 mm = 1,2616 m² x 0,02 m = 0,025232 m³

Fläche gesamt: 2,4064 m²
Materialvolumen gesamt: 0,048128 m³
Materialgewicht anhand mittlerer Dichte: 0,048128 m³ x 700 kg/m³ = 33,6896 kg BRUTTO! = AUTSCH

Davon gehen natürlich noch Ausschnitte ab, es kommen allerdings noch Versteifungen hinzu, Anbauteile, ggfs. Tolex, Gitter oder Bespannstoff und Kleinkrams. Ich würde sagen das is zusammen mit den Speakern mal ganz locker über nen Zentner.

Bei Birkenmultiplex geht man von einer mittleren Dichte von ca. 680 - 700 kg/m³ aus. Jetzt könnte man sagen, ey is ja wie bei MDF. Vollkommen richtig, allerdings ist MPX aufgrund seiner Herstellungsweise insbesondere was Flächenbelastbarkeit, Sperrsteifigkeit und damit auch Punktsteifigkeit angeht um ein Vielfaches besser. Daraus resultiert, dass man die Materialstärke reduzieren und damit Gewicht einsparen kann, ohne dass man Festigkeitsverluste oder Eigenschwingungsempfindlichkeitszunahmen hinnehmen muss.

Wenn Du geplant hattest 22mm MDF zu nehmen kannst Du ruhigen Gewissens auch 18mm MPX verwenden, welches im Verhältnis immer noch belastbarer als das MDF ist.

Zu der Frage warum einige Hersteller verschiedene Stärken einsetzen:
Ich nehme an, dass Sie bei einem gebauten Prototypen ein Schwungverhalten beobachtet haben welches gefallen hat. Klang ansprechend, also hat man es so in die Serie übernommen. Insbesondere die Reduzierung der Materialstärke der beiden am stärksten belasteten Flächen (Schallwand, Rückwand) ist schon aus der Natur der Sache heraus kontraproduktiv (Der Grund erklärt sich von selbst oder? Wenn nicht erklär ich es auch gerne). Aus meiner Erfahrung heraus empfiehlt es sich gerade bei der Schallwand homogen zum restlichen Gehäuse zu planen oder ggfs. sogar aufzustocken um hier für mehr Festigkeit und weniger Nebenresonanzen zu sorgen. Mit geeigneter Verrahmung und Versteifung der Rückwand kann man ne 15er Rückwand machen, netter Nebeneffekt: die Box gewinnt gegenüber einer 18er ein ganz klein wenig Volumen hinzu.

Uff, eigentlich wollte ich gar keinen Roman schreiben... Aber zu dem Thema gibts halt so unendlich viel....

Naja ich hoffe mal es hilft weiter.
 
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My 5 Cent:
Die Geschichte mit dem Schwingverhalten der Schallwand kann ich bestätigen; ich habe bei einem meinem Eigenbau-Princeton eine 18er Schallwand eingebaut beim anderen eine 12er: Es klingt anders.
Nicht besser, nicht schlechter - einfach anders, vielleicht ein wenig "bluesiger".
Das Gegenteil habe ich beim Nachbau einer Mesa-Boogie 1x12er (Thiele) erlebt: hier klang die dünnere Schallwand entscheidend schlechter.
Diese Box habe ich übrigens mehrfach auch in "19er Spanplatte" (Flachpressplatte, P5) nachgebaut und keinerlei Unterschiede im Klang feststellen können - was bei dieser Box jedoch sowohl am inneren Aufbau mit Leistenrahmen und der relativ kleinen Maße liegen kann; ich kann die "Spanplatten" durchaus empfehlen.
Zum Thema Eckverbindungen: Ich benutze nur noch Lamellos - Ich hab vor 30 Jahren auch mit Schwalbenschwanz-Zinken angefangen (mit der Japan-Säge) - mit einem gutem Holzleim (kein "Express") halten die Lamellos mindestens genau so gut wie Zinken.
 
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