Meine Sontexte zu simpel?

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Catcanary
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allo.
Ich nehme im moment eine menge songs auf.
Die richtung ist garagerock, indie rock.

Hier mal ein instrumentales:
http://www.myspace.com/catcanary

Einfluesse:
The Strokes(ich LIEBE diese band)
Arctic Monkeys
Vampire weekend.

Mein Problem:
Meine songtexte ergeben irgendwie alle einen sinn. Sei es ueber meine ex freundin oder ueber die gesellschaft oder whatever.

Hier mal ein beispiel:

Rules Of Love

you have to play the game
to get the woman that you love
if you don't pretend to care
you're never gonna get her
but when it comes to a relationship
you're gonna turn yourself 180°
"why cant you show me your feelings?"
its easy to say now

sooner or later your in love
and you cant get rid of it
its eating you from inside out
every night. you dream every night
a lot of crap your dreaming.
crazy stuff like swinging from tree to tree while doing a comedian expression
the only thing that feels real and good, is you.


wake me up please
i know its not real
i wanna sleep my hole life
to stay with you forever


Was mich total stoert ist das die texte zu offen darlegen worum es geht.

Ein beispiel text von den strokes:

"On The Other Side"

I'm tired of everyone I know
Of everyone I see
On the street
And on TV, yeah

On the other side
On the other side
Nobody's waiting for me
On the other side

I hate them all, I hate them all
I hate myself
For hating them
so I'll drink some more
I'll love them all
I'll drink even more
I'll hate them even more than I did before

On the other side
On the other side
Nobody's waiting for me
On the other side

Here we go

I remember when you came
You taught me how to sing
Now, it seems so far away
You taught me how to sing

I'm tired of being so judgemental
Of everyone
I will not go to sleep
I will train my eyes to see
That my mind is as blind as a branch on a tree

On the other side
On the other side
I know what's waiting for me
On the other side

On the other side
On the other side
I know you're waiting for me
On the other side

Die interpretation dort ist das er ueber seinen alkoholismus singt "the other side" Der text ist zwar einfach zu verstehen(wenn man bisschen nachdenkt) aber er legt es nicht so offen. Versteht ihr?

Deswegen bin ich der meinung das mein text schlecht/kitschig ist.

Was meint ihr dazu?
 
Eigenschaft
 
hallo catcanary,

dein differenzierter Blick auf beide Texte zeigt schon mal Einfühlungsvermögen!

Der entscheidende Unterschied ist wohl:

- DU "verschanzt" Dich hinter Allgemeinplätzen. Du diskutierst das Generelle. Du bleibst uns Deine Gefühle schuldig.

- der Stroketexter spricht direkt von SEINEN Gefühlen: Ich bin müde, hasse, werde lieben, noch mehr hassen...oder indirekt: Ich bin einsam. - Er erörtert nicht "allgemein".

Also geh von DEINEN Gefühlen aus. Und Du wirst als Texter Erstaunliches erleben;)

Ciao
 
Logo aber das meinte ich nicht .Er schreibt auch texte vom "allgemeinen" jedoch spricht er die sachen nciht so offentsichtlich an. Bzw habe ich oft das gefuehl das es einfach in den raum geworfene saetze sind.

Nach dem motto:

Er hatt eine bestimmte situation/geschichte im kopf/oder vllt sogar aufgeschrieben. Und beschreibt diese einfach mit saetzen die in keiner fester struktur stehen.
 
Deine schnelle Antwort gibt mir das Gefühl, dass wir uns noch nicht gut verstehen.

Wir haben unter anderem wahrscheinlich unterschiedliche Auffassungen von dem Wort "Gefühl".

Suche mal in DEINEM Text nach der konkreten Darstellung von Gefühlen und teile mir das Ergebnis bitte mit.

----------------------------

Gefühle sind IMMER geheimnisvoll, ambivalent! - Ansichten sind dem gegenüber immer klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
you taught me how to love someone
and to hate. allot

"im sure that you cant know"
i mean it. do you?

lets eat some junk at 3 am
what a great time.

who wants to throw eggs on innocent children?
just you and me



you taught me how to love someone
not someone. just you

no matter what i do, cant find someone
like you. can you?

what would i do to have you on my couch
again?

playing some games, complain about tv?
just you and me


you taught me how to miss someone
noe someone. just you

not far away from here is where we met
the first time

so why don't i go to this place again?
the answer is simply and i goes you already know.
just you and me


Ein anderer songtext von mir.

Rechtschreib und grammatik noch nicht ausgiebig gecheckt.
 
Lieber catcanary,

mir fehlt leider die Zeit, von Text zu Text zu argumentieren.

Lass uns beim zuerst geposteten Text bleiben.

Nebenbei gesagt, lernt man aus Fehlern sowieso mehr. Und in deinem ersten Text scheinst Du von eigenen Unzulänglichkeiten auszugehen...
 
...
Es geht nicht ums thema sondern um die umsetzung.
Julian Casablancas(Strokes) erzaehlt von seinen persoenlichen erfahrungen. Mein text handelt allerdings von einem THEMA was wohl jeden betrifft. Die Strokes haben natuerlich auch lieder die nur eine geschichte erzaehlen oder themen aufgreifen.

Es geht mir um die umsetzung. Deswegen habe ich dir einen text von mir gepostet der meine gefuehle beschreibt. Und ich bin der ansicht das es zu plump erzaehlt ist.

Bei "On the other side" muss man sich schon etwas heinendenken um den text zu verstehen. Meinen liest man und versteht man.
 
Julian Casablancas(Strokes) erzaehlt von seinen persoenlichen erfahrungen. Mein text handelt allerdings von einem THEMA was wohl jeden betrifft.
Dieses Statement bringt dein Problem auf den wunden Punkt: Dein Text erzählt nicht von persönlichen Erfahrungen.

Wir wissen übrigens nicht, ob der Stroketexter seine persönlichen Erfahrungen mitteilt. Sagen wir besser: das LI berichtet über seine Gefühle und Gedanken.

Bevor Du mir nun Spitzfindigkeit unterstellst: Wie kann man einen guten Liedtext schreiben, ohne seine persönlichen Erfahrungen ( und Gefühle) in den Mittelpunkt zu stellen?

Ein Liedtext ist doch kein journalistischer, politischer, psychologischer oder kunstkritischer Beitrag, von dem das Publikum vielleicht eine gewisse Objektivität erwartet und erwarten darf.

Selbst wenn der Texter so etwas anstrebt: was kann man mit 50 bis 70 Worten Neues über die "Gesetze der Liebe" erzählen:gruebel:... außer die eigenen Erfahrungen... falls man überhaupt handwerklich in der Lage ist, diese Bruchstücke anschaulich darzustellen.

Nimm einfach mal die beiden Überschriften:"Rules of love" und "on the other side"....:gruebel:...und schon beginne ich über die Absichten der beiden Autoren zu spekulieren.


Es geht nicht ums thema sondern um die umsetzung.
Mir geht es NIE um das Thema, sondern immer um seine Umsetzung.

Und da lautet in unserem Falle die Frage: theoretische Erörterung ODER künstlerische Darstellung von Gefühlen.

Erörterungen streben im Sinne der Sache immer nach Klarheit. -

Gefühle sind niemals klar darstellbar! Wenn Gefühle gut dargestellt werden, wird es immer fragwürdig: je nach dem, auf welche Art man gerade selber von entsprechenden Gefühlen verfolgt wird...

Nochmal: Hebe doch mal hervor, wo Du Deine Gefühle darstellst...

also nicht darüber "klug" reflektierst, sondern sie simpel und einfach darstellst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Text ist nicht automatisch schlechter, wenn er simpel oder einfach zu verstehen ist.
Z.B. waren die Texte von Black Sabbath (<- Fan ;)) überwiegend recht eindeutig und verzichteten auf hochtrabende poetische Figuren.
Du solltest akzeptieren, dass du einen anderen Stil als deine Vorbilder hast und in diesem Fall einfach direkter sagst, worüber du nach denkst
 
@PisauraXTX
Du hast mich anscheinend verstanden ;D

Damit hast du schon recht. Aber ich komme mir dann irgendwie n bisschen unkreativ vor. Wobei ich aber den restlichen song komplett selber geschrieben habe. Kannste dir ja gerne mal anhoeren, link ist oben.

Es waere auch auch doof gezwungen irgendwas zu umschreiben gell?
 
Es waere auch auch doof gezwungen irgendwas zu umschreiben gell?
Ganz genau.
Es gibt ebenso viele verschiedene Arten, einen Songtext zu schreiben, wie es Songschreiber gibt.
Und erfahrungsgemäß kommst du am weitesten damit, wenn du an deinem eigenen Stil arbeitest.
Zwing dich nicht dazu, irgendetwas genauso oder noch besser zu machen als deine Vorbilder.
 
Naja meine art ist aber seeehr unkreativ und damit kann ich mich irgendwie nicht abfinden xD
 

@pisauraXTX

Was ich bei Black Sabbath lese, sind schöne, einfache Bilder, die aus meiner Sicht wunderbar geeignet sind, Gefühle in mir zu wecken.

Der Text von den strokes vermag das Gleiche.

Aus meiner Sicht spielen die Texter auch mit dem Zusammenhang von emotionalen "Platzhalter" (Symbolen, Metaphern, Gefühlsworten) und der gewünschten Wirkung beim Publikum . - Sie leben ja nicht völlig blind in ihrem Geschäft.

pisauraXTX schrieb:
Es gibt ebenso viele verschiedene Arten, einen Songtext zu schreiben, wie es Songschreiber gibt.
Und erfahrungsgemäß kommst du am weitesten damit, wenn du an deinem eigenen Stil arbeitest.
und weiter

pisauraXTX schrieb:
Du solltest akzeptieren, dass du einen anderen Stil als deine Vorbilder hast und in diesem Fall einfach direkter sagst, worüber du nach denkst

Du bist der Meinung, Catcanarys Text formuliert sein Anliegen direkter, als zum Beispiel der Stroketext?....:gruebel:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Catcanary,

vielleicht geht es um die Umsetzung - vielleicht auch nicht.
Wenn Du schreibst, dass Deine Texte "zu viel Sinn ergeben" und zu offen sind, folgt für mich daraus, dass sie das Richtige sagen aber zu konkret sind, dass ihre Aussage zu leicht zu entschlüsseln ist. Eine Folgerung daraus wäre, Deine Texte im Nachhinein zu verschlüsseln. Damit sie schön geheimnisvoll scheinen und der Leser ein bißchen Arbeit damit hat, um herauszufinden, was eigentlich gemeint ist.

Das kann man so machen. Das ist für mich in etwa der pädagogische Ansatz von Deutschlehrern, die Schülern eine Fabel vorsetzen, die sie dann müsahm und benotet die Moral von der Geschicht herauspuhlen lassen. Zum einen weil Kunst ja kompliziert und nie einfach sein darf und zum anderen, weil die Moral der Geschicht ohne die Geschichte vielleicht auch nicht sooo toll ankäme. Du merkst, dass ich hier zu Polemik neige - und warum auch nicht?

Jeder zweite Blues erzählt einfach, dass das Geld alle ist, dass der Morgen graut, grade alles schief läuft und man den Blues hat. Warum soll er auch mehr erzählen?
Ist das etwa zu einfach? Und für was soll das für ein Kriterium sein?
Der Kick ist doch eher: Fühlt die Person das und bringt sie das rüber? Dann kann es auch jeder nachempfinden. Auch jemand, dem es grade gut geht. Und auch jemand, der nie in den Baumwollfeldern gearbeitet hat und der nie schwarz war. Das liegt eben daran, dass in jeder konkreten Geschichte eine allgemeine Geschichte verborgen ist.

Und daraus folgt: Erzähle Deine Geschichte mit Deinen Gefühlen so konkret und genau wie möglich - und Du musst Dir gar keine Gedanken darum machen, sie zu verallgemeinern oder offen zu machen. Das macht nämlich der Leser selbst. Der sich fragt, ob er dieses Gefühl auch kennt - obwohl er Deine konkrete Geschichte nicht selbst erlebt hat. Und wenn Du in Deine eigene konkrete Geschichte tief genug eindringst und sie tief genug fühlst und diesen Gefühlen nachgehst - dann brauchst Du nichts mehr zu verschlüsseln - weil sich in dem Konkreten auch immer das Allgemeine findet.

Der zweite Ansatz ist der, dass es gar nicht um das Verschlüsseln geht. Sondern dass es darum geht, dass Du gar nicht sagen sollst, was "das Richtige" ist. Sondern dass Du einfach eine Geschichte erzählst, dass Du Fragen stellst, dass Du Dich auf eine Suche begiebst und den Leser dabei mitnimmst. Dann ist der Text automatisch offen. Denn er enthält gar keine "Moral der Geschicht", die man dann verschlüsseln oder irgendwie so umsetzen muss, dass sie nicht so platt wirkt. Sondern der Text ist nicht platt, weil er den Dingen auf die Spur geht - und zwar den Dingen, denen Du als Autor und Mensch auf die Spur kommen willst. Und Du schickst in einem Text ein Lyrisches Ich auf die Reise. Das Lrische Ich beobachtet, erlebt, fühlt, fragt, staunt - und erlebt dabei Dinge, die Du auch schon erlebt hast oder erleben könnte und die die Zuhörer auch schon erlebt haben oder erleben könnten. Dann hast Du automatisch einen offen Text.

Nehme ich eine Passage Deines ersten Textes:
you have to play the game / to get the woman that you love
if you don't pretend to care / you're never gonna get her
but when it comes to a relationship / you're gonna turn yourself 180°
"why cant you show me your feelings?" / its easy to say now
dann wirkt es auf mich so, als erzählst Du weder eine konkrete Geschichte noch kann man ein Lyrisches Ich auf seiner Reise durch die Welt der Liebe begleigten.
Statt dessen tut ein unbenanntes YOU so als sei es jeder und als würde jedem das zustossen was ihm zustößt.

Der Texter der strokes erzählt eine Geschichte, eine persönliche Geschichte, eine erlebte Geschichte. Er reduziert sie auf den wesentlichen Kern. Indem er konsequent alles wegläßt, was von diesem Kern ablenkt und unwichtig ist. Aber gerade dadurch ist es seine Geschichte. Es ist egal, ob das lyrische Ich jung, alt, rothaarig oder blond ist, ob es reich oder arm oder belesen oder weltgewandt ist. Darin liegt die Stärke dieses Textes. Und darin liegt seine Offenheit: Denn das betrifft dann auch alle, die diese Erfahrung gemacht haben oder sie vielleicht noch machen werden oder machen könnten - egal ob sie jung, alt, rothaarig, blond oder belesen sind. Aber es eben eine konkrete Erfahrung, ein konkretes Erleben.

Ich bin mir nicht sicher, ob Dich das weiter bringt. Möglicherweise versuchst Du auch zu stark, wie jemand anderer zu schreiben. Man kann durchaus als Autor verschiedene Stile ausprobieren und experimentieren und sollte das auch tun. Man sollte sich auch damit auseinandersetzen, mit welchen schriftstellerischen Mitteln man welche Wirkung erzielt. Aber bist Du Dir sicher, welche Wirkung Du erzielen willst? Und bist Du sicher, dass Du nicht vielleicht etwas viel Spannenderes beim Schreiben erleben kannst als einen Text zu schreiben, der von Anfang an etwas ganz bestimmtes vermitteln will und sich nur noch Gedanken um die adäquate Umsetzung macht?

Vielleicht ist der Prozess des Schreibens und die Entdeckung von etwas Neuem viel spannender - und Dir viel angemessener?
Vielleicht ist geht es auch gar nicht darum, irgend jemand die "rules of love" zu erklären - mal abgesehen davon, dass es sich trefflich über diese rules of love streiten ließe?
Vielleicht geht es auch in songtexten gar nicht darum, irgendjemand die Welt zu erklären - sondern darum, zu erzählen, was man in dieser Welt erlebt und welchen Reim man sich darauf macht - und es den Zuhörern zu überlassen, was sie sich daraus für einen Reim machen?

x-Riff

edit: verdammt - nun ist in der zwischenzeit so viel gepostet worden ... aber ich lass es jetzt einfach mal so stehen ...
 
x-Riff schrieb:
edit: verdammt - nun ist in der zwischenzeit so viel gepostet worden ... aber ich lass es jetzt einfach mal so stehen ...

Sehr gut. Ich stimme dir bis aufs kleinste Komma zu. :great:

Begriffe wie "lyrisches Ich", "Gefühle" oder "einfache Worte" können gar nicht oft genug anschaulich hinterfragt werden.

Das beziehe ich jetzt AUCH auf mich.

Bei jedem zweiten Text frage ich mich an irgendeiner Stelle, wieso und wo die Sogkraft des Textes, mein emotionaler Speed nachlässt.

Und dann frage ich mich weiter: Stelle ich noch dar...oder erkläre ich schon?!

Wobei ich der Meinung bin, dass Erklärungen wichtig sind, für den Texter...
...aber nicht in einen Song-Text gehören.

Oft unterbreche ich den linearen Textfluss und assoziiere auf einem gesonderten Zettel weiter; zum Beispiel über die im Text enthaltenen Gefühle. (Und deshalb bin ich total überzeugt, dass keine zwei Schreiber hier "Gefühle" identisch definieren oder beschreiben würden:D)

Wenn bei mir das Texten zur anstrengenden Arbeit ausartet, hat das meisten EINEN Grund: Ich muss den Einflüsterung meines konfliktscheuen Verstandes widerstehen, mit einigen simplen Erklärungen den Text schnell und langweilig zu Ende zu bringen.:D

Natürlich ist das MEIN Stil. Aber er ähnelt der Arbeitsweise viele Texter, mit denen ich mich austauschte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach, wie toll! Es gibt also doch Leute auf dem Planeten, die sich über Songtexte ernsthafte Gedanken machen! Ich stimme x-Riff und Jongleur voll und ganz zu. Womöglich hast du, Catcanary, auf deine ja doch einfache Frage mit nicht ganz so einer komplizierten Antwort gerechnet. Songtexte sind Literatur, die Literatur ist eine Kunst, die Kunst ist, ich hasse es zu sagen, wirklich nie einfach (und wenn doch, dann kann man darüber auch wieder ganz komplex diskutieren ;-)). Aber entscheidend ist, wie schon gesagt wurde, der individuelle Ausdruck. Nachmachen gilt nicht. Das soll dich aber nicht etwa davon abhalten andere Songtexte zum Vorbild zu nehmen. Im Gegenteil, beziehe dich auf andere, tue dies aber immer kritisch. Analysiere andere Songtexte, dabei aber nicht vergessen, dass sie gesungen und begleitet werden. Immer auch die Musik mithören und die Umsetzung mitbetrachten. Versuche, das was dir hier auf deine Frage geantwortet wurde selbst nachzuvollziehen an anderen Songtexten. Nur so lernst du zu verstehen, was andere tun und vor allem was du tust! Denn deinen individuellen Ausdruck findest du nur in Abgrenzung zu anderen. Das tönt jetzt ein bisschen extrem, ich meine damit aber nur, dass du eben genau wissen musst, was dir gefällt, was für dich ein guter Songtext ist, welche Wirkung du erzielen willst, und um das zu wissen musst du eben auch wissen was es erstens überhaupt so alles gibt und zweitens, das wirst du automatisch erfahren, wenn du dich mit anderen Songtexten auseinandersetzt, was dir nicht gefällt.
So, genug gelabert. Ich denke mit deiner Erkenntnis, dass dein Songtext irgenwie anders ist als einer deiner Vorbilder hast du schon einen guten kritischen Anfang gemacht. Bleib dran, experimentier, ich zweifle nicht an deiner Kreativität, Songschreiben kann man lernen.
Viel Glück und viel Spass!

Isabelle
 
hallo Catcanary,

vielleicht bin ich zu früh zu theoretisch geworden.

Ich versuche mal zu beschreiben, was bei MIR unter anderem ankommt.

Rules Of Love

you have to play the game
to get the woman that you love

Ups, Du beginnst mit einem ausgelutschtem Klischee.


WER aber sagt denn, dass Liebe ein SPIEL ist?
WELCHE Rolle muss man denn spielen?
MUSS man spielen?
Ich sehe und fühle kein Bild, eher
leise Verärgerung über einen simplen Manipulationsversuch.

Gut, ich suche (unser Diskussion zuliebe) nach komplizierten Situationen, wo man vielleicht etwas überspielen muss:
armer, gut aussehender Junge bindet sich an unansehnliche, aber gut gestellte Frau?
Frau bindet sich an Süchtigen?
Nachtbar-Musiker bindet sich an Bäckermeisterin?
Pfarrer verliebt sich in Hure?
Lehrer in minderjährige Schülerin? und so weiter...
Bilder und Gefühle drängen sich auf...dem Autoren wie dem Hörer.

Nirgendwo würde ich aber behaupten wollen, dass man DAS Spiel spielen muss, denn ich sehe kein Bild.

Ich würde höchstens jeder Figur als Regieanweisung an den Rand schreiben: spiel dein Spiel mit ganzen Einsatz!

Aber die Regeln muss ganz eindeutig der Autor erst einmal erfinden.

if you don't pretend to care
you're never gonna get her

Wow, krasser Sprung!

Wenn Du nicht heuchelst, kannst Du deine Liebe nicht
(er) halten?
Nenne mir EINE Situation, wo Heucheln Sympathie oder Mitgefühl beim Zuhörer erzeugen könnte?
WER soll sich von seinem bequemen Ofenplatz erheben, um Dir interessiert zu lauschen?
Ich sehe und fühle kein Bild. Eher leise Verärgerung über einen simplen Manipulationsversuch.

but when it comes to a relationship
you're gonna turn yourself 180°

verstehe ich das richtig: Ein Heuchler verfängt sich jetzt in den Ansprüchen einer Beziehung?
Oder wird Saulus gar plötzlich zum Paulus?
Warum?
Mir ist leider völlig unklar, was du meinst
? ich sehe kein Bild.

"why cant you show me your feelings?"
its easy to say now

Wieso ist das JETZT einfach zu sagen?
Für WEN ist es einfach das zu sagen?
Für das gefühlte "Opfer" oder den "Täter"?
Wer ist Ross und wer Reiter?
Ich sehe kein Bild!

sooner or later your in love
and you cant get rid of it

Warum sollte man sich von seiner Liebe befreien wollen?

Die meisten Leute sind glücklich, jemanden lieben zu können.
Das Gegenteil ist natürlich auch möglich,; aber wer wann wo wie warum?
Einseitige Liebe?
Bindungsunfähigkeit?

Das wären theoretisch Themen, aber da du ja nicht über Gefühle sprichst....:(
Ich sehe kein Bild. fühle mich manipuliert.

its eating you from inside out

every night. you dream every night

WAS frißt dich konkret auf?

Deine vornehme Zurückhaltung ehrt dich keineswegs!!:(
Julian Casablancas bekennt sich im Text klar zum Trinken.
Wozu bekennst DU Dich?

a lot of crap your dreaming.
crazy stuff like swinging from tree to tree while doing a comedian expression
the only thing that feels real and good, is you.

Träume sind immer verworren. Und für seine Träume trägt keiner Verantwortung!
Die meisten sind eh nur für den Betroffenen und eventuell noch einen Therapeuten interessant.
Oder verrate mir, WEN dieser Traum interessieren sollte...zumal er völlig unvermittelt daher kommt?

wake me up please
i know its not real
i wanna sleep my hole life
to stay with you forever

Wen sucht das LI ?
Eine Samariterin ?
Eine Therapeutin?
Einen Engel?

Ich sehe kein Bild
Film produziert Bilder. Ein Text sollte mit Bildern versuchen, Filmsequenzen im Kopf auszulösen.

Ob du es glaubst oder nicht: ich sehe das LI aus " On the other side" in verschiedensten Situationen vor mir.

Dein LI leider nicht.

Schreiben hat viele Funktionen. Eine davon ist die therapeutische. Das meine ich nicht ironisch oder gar zynisch. - Ich zweifle allerdings, dass therapeutische Texte* hier angemessen besprochen werden können.

*therapeutischer Text: individueller Selbstfindungstext; ohne den ästhetischen Anspruch, mehrheitsfähige Prämissen zu entwickeln. Siehe zum Beispiel Silke Heimes " Kreatives und therapeuthisches Schreiben".

** Manipulation: Beeinflussung ohne offen gelegte Gründe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich danke euch SEHR fuer euro tollen antworten. Wirklich sehr hifreich.

Gut der erste Text von mir ist Mist. Aber was sagt ihr zum 2.?

Dort erzaehle ich direkt von persoenlichen erfahrungen.



you taught me how to love someone
and to hate. allot

"im sure that you cant know"
i mean it. do you?

lets eat some junk at 3 am
what a great time.

who wants to throw eggs on innocent children?
just you and me



you taught me how to love someone
not someone. just you

no matter what i do, cant find someone
like you. can you?

what would i do to have you on my couch
again?

playing some games, compain about tv?
just you and me


you taught me how to miss someone
noe someone. just you

not far away from here is where we met
the first time

so why don't i go to this place again?
the answer is simply and i goes you already know.
just you and me
 
Hm - persönliche Gefühle, direkte Texte...

Ich habe festgestellt, dass die meisten "großen" Songtexte Mist sind. Und zwar insofern, was für persönliche Gefühle da drinnen vorkommen. "Not far away from here is where we met the first time" - irgendein Club, wo einem hundert tief ausgeschnittene Leibchen entgegenschweben? Die Uni, wo man neue Kommilitoninnen fast jeden Tag kennenlernen kann? Echt, mit der Linie allein assoziiere ich nichts. Klar, manchmal kommt es vor, dass es besondere "erste Blicke" gibt - aber das ist für mich so Besonders, das kann man dann auch ruhig extra erzählen.

"Throwing eggs on(sic!) innocent children" hört sich nach Spaß an, aber - nein, okay, für mich hört es sich nicht nach Spaß an. Ist toll für das lyrische Ich, wenn es daran seine Freude hatte, aber wirklich ein Gefühl wird da für mich GAR NICHT entwickelt. Es wäre anders, würde das Thema "Wir sind Freaks, wir gemeinsam <3" konsequenter durchgezogen werden - so bin ich einfach nur etwas verwirrt und vielleicht sogar abgestoßen.


Direkte Texte sind übrigens eine gute Sache - das heißt aber nicht, dass sie handwerklich ebenfalls so "platt" sein müssen. Man stelle sich einen schönen, stabilen Tisch vor: keine besonderen Schnörkel dran, einfach ein normaler Tisch. Aber alle Beine sind gleichlang, die Kanten gleichmäßig abgerundet, die Platte schön abgeschliffen. Nichts, was man einfach so nebebenbei schaffen kann.

Deine Texte sind zwar simpel, aber nicht gleichmäßig. Schau dir dein Beispiel von den Strokes an, lies es dir laut vor! Du wirst merken, dass ein gewisser Fluss besteht, aus dem man kaum gerissen wird. Das ist es, was ich bei dir sehr vermisse. Natürlich, es gibt kleine Elemente, die du bewusst versuchst durchzuziehen - die Kanten hast du schon etwas abgeschliffen, aber die Beine sind noch nicht alle gleich lang.


Ein paar Gedanken von mir, die mir spontan kamen - hoffe, dir hat irgendwas davon geholfen.
 
Naja bei dem text geht es eigentlich um mich und meine exfreundin. Der platz an dem wir uns das erste mal getroffen haben ist das alte haus in dem sie gewohnt hat. Dort haben wir uns tatsaechlich das erste mal gesehen und uns auch verliebt. <- vielleicht dann auch einfach nur das haus beschreiben?

Das mit den eiern werfen zeigt einfach das wir dinge zusammen machen ueber die man eigentlich nicht redet und die auch eigentlich moralisch fraglisch sind.


Noch einer:

you´re stock on the place where you work.
you have to be rich to get free,
to free my self from slavery.
lets free ourselves from slavery.

it all comes to the same end.
living in a nice wooden closet.
with some flowers on the roof
with some flowers on the roof

i hate
that shit
whats all about
you just cant be
like who you are
with that i mean, do things you like. you cant, you cant. you have to survive



edit: ich gebs auf. Ich krieg einfach nicht hin was ordentliches zu schreiben. Ich habe zwar 100 gedanken im kopf aber ich kriegs einfach nicht lyrisch aufs papier... Es macht mich RICHTIG aggressiv da ich schon viele songs aufgenommen habe(instrumental) und einfach keine lyriks auf die reihe bekomme -.-
 
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