Merkwürdiges Verhalten einer "Nachbarin"

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waijs
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Hallo!

Ich lebe in einem frei stehenden Haus, das mir selbst gehört und spiele gelegentlich Schlagzeug und andere lautere Instrumente, natürlich niemals in der Mittagszeit (13-15 Uhr) oder abends nach 22 Uhr, bei weitem nicht jeden Tag und nur selten mehrere Stunden am Tag. Über 20 Jahre lang hat sich nie jemand beschwert.

In den letzten Tagen kam bereits zwei Mal eine neu zugezogene "Nachbarin", zu mir; sie wohnt in einem neu errichteten, rund 100 Meter (!!!) entfernten ebenfalls frei stehenden Haus, das ihr auch selbst gehört. Zwischen meinem und ihrem Haus verläuft auch noch eine Eisenbahnlinie, wo aber vielleicht alle halbe Stunde mal ein Zug kommt; meine Musik ist hingegen natürlich ein "Dauergeräusch".

Die Dame hat mir gesagt, dass sie mein Musizieren störe und mich gebeten, aufzuhören. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich an alle geltenden Gesetze halte, und sie sich gerne beim Ordnungsamt beschweren oder einen Anwalt einschalten könne. Ich gab ihr allerdings die Prognose, dass sie dort vermutlich erfolglos sein würde.

Auch wenn ich natürlich voll im Recht bin, und mit dieser Frau nichts zu tun habe, möchte ich natürlich "den Frieden wahren".
Aber ist das bei einem so überempflindlichen "Kauz" realistsch?
 
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Dann spiele doch mal richtig :)
Spaß beiseite... Dein "den Frieden wahren" hast du dir quasi schon durch deinen "Ordnungsamt und Anwalt" Vorschlag zerstört. Nun kann es ja kaum noch besser werden bzw. einen gemeinsamen Nenner finden.
Denn Kommunikation ist alles!

Trotzdem, auch wenn sie 100 Meter entfernt wohnt, solltest du über dämmende Maßnahmen nachdenken. Teppich, Podest, mal was leiser spielen? Keine Ahnung.
Auch innerhalb der zulässigen Zeiten (Könnte von Land zu Land variieren) sollte man unnötigen Lärm vermeiden.
Von daher war dein Vorgehen nicht allzu klug. "Voll im Recht" sein ist eine subjektive Betrachtung :)

Geh zu ihr hin, bring ne Packung Merci mit und frage sie WAS sie genau stört und WAS du ändern könntest. Mach Vorschläge und nimm Vorschläge an. Kompromisse finden!
So geht Nachbarschaft :)
 
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Spaß beiseite... Dein "den Frieden wahren" hast du dir quasi schon durch deinen "Ordnungsamt und Anwalt" Vorschlag zerstört.
Dem ist ja durchaus zuzustimmen,.... nur:
In den letzten Tagen kam bereits zwei Mal eine neu zugezogene "Nachbarin",[...]

Die Dame hat mir gesagt, dass sie mein Musizieren störe und mich gebeten, aufzuhören.
Scheint da auch nicht unbedingt Konsenswilligkeit bei der Gegenpartei zu herrschen, da kann man genau so gut der "Nachbarin" vorwerfen, was erwartest denn für eine Antwort wenn du statt mit "Finden wir da irgendeine Lösung" mal gleich ein (generelles?) Aufhören forderst. Gut, Henne-Ei-Diskussion.

"Voll im Recht" sein ist eine subjektive Betrachtung :)
Eigentlich ist es eine hole Phrase- ob irgendwas rechtens oder nicht rechtens ist weiß man mit vollständiger Sicherheit immer erst, wenns einem ein Richter auf den jeweiligen Fall bezogen erklärt (das ist dann aber wenigstens nicht subjektiv 😅 ). Ich hab unlängst mal einen längeren Artikel bezüglich Nachbarschaftsstörungen gelesen (allgemein, aber musizieren war da auch Thema), da war ein ganzes Potpourri an Fallbeispielen, wo uA. musizieren mal OK war, mal nicht, aber auch mal den gesamten Tag zu erdulden war (in dem Fall ging es aber um einen Profi) - da spielt halt relativ viel hinein, aber das ist ja nicht der Gegenstand der Diskussion hier.


Diesbezüglich kann ich mich nur dem Vorposter anschließen:
Anklopfen, sich vorstellen und fragen, ob man nicht eine Lösung findet und am besten mal für Ordnungsamt und Anwalt entschuldigen, noch entgegenkommender kannst du ja kaum in ein Gespräch gehen. Schlägt sie das Gespräch aus wäre das eigentlich der bessere Zeitpunkt gewesen für "dann verklag mich halt... dir ist klar das zwischen uns eine Eisenbahnlinie verläuft und es einen Haufen Urteile gibt, wo teils deutlich mehr musizieren als ich betreibe als zu ertragen eingestuft wurde?" - aber links liegen lassen kannst sie da immer noch.

Schlägt sie es nicht aus ist irgendeine einvernehmliche Lösung hoffentlich nicht allzu unwahrscheinlich :)

LG
 
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Dass sich über 20 Jahre niemand beschwert hat, bedeutet eben nicht, dass es objektiv nicht störend sein kann – vielleicht hatten die vorherigen Nachbarn einfach nur mehr Toleranz oder andere Lebensrhythmen. Oder vielleicht hat da niemand gewohnt?

Dein "den Frieden wahren" hast du dir schon ... zerstört. Denn Kommunikation ist alles
Sehe ich auch so.
Wobei man schon beim Lesen merkt, wie sehr der Eröffnungspost auf Selbstrechtfertigung ausgerichtet ist ("Merkwürdiges Verhalten", "voll im Recht", "Kauz", "100 Meter!!!").
Das klingt imho nicht nach jemandem, der ernsthaft an einem nachbarschaftlichen Kompromiss interessiert ist.
 
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WAS sie genau stört
Dem stimme ich zu.
Ich habe mal den Bassanteil der Musik eines Mitbewohners im Zimmer gehabt. Als ich dann zu ihm gegangen bin, um mich zu 'beschweren' (nicht wörtlich nehmen), habe ich gemerkt, dass die Musik wirklich nicht laut war. Nur der Bass ging halt durch die Türen.
Wenn es bei dir ähnlich ist, könnte es ja schon reichen, zum Beispiel nur die Bass Drum zu dämmen.
 
Wenn Du wirklich Interesse daran hättest:
möchte ich natürlich "den Frieden wahren".
würdest Du mit Deiner Nachbarin sprechen, nicht über sie. Nichts in Deinem Post lässt irgendwo erkennen, dass Du das wirklich möchtest.:nix:



Auch wenn ich natürlich voll im Recht bin
Das wäre an einem Richter zu entscheiden. Und selbst dann, ... "voll"? Was soll das bedeuten?
 
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Die Dame hat mir gesagt, dass sie mein Musizieren störe und mich gebeten, aufzuhören. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich an alle geltenden Gesetze halte, und sie sich gerne beim Ordnungsamt beschweren oder einen Anwalt einschalten könne
Das sind zwei völlig konträre Standpunkte - Sie "komplett aufhören" und Du "volle Lotte weiter außerhalb der Ruhezeiten". Wie soll da was Vernünftiges rauskommen, damit Ihr beide einigermaßen normal weiterleben könnt?

Auch ich würde vorschlagen: Erst mal nachdenken, wo Du stehst und ob die "Nachbarin" wirklich so komplett überspannt ist, wie Du das darstellst.

Ich bin selbst Musiker (manchmal wird's auch sehr laut), und mich nervt es trotzdem, wenn mein Nachbar Samstag vormittags meint, sein Schlagzeug eine Stunde lang Extrembelastungen aussetzen zu müssen. Da ist er zwar "im Recht", was die Ruhezeiten betrifft, aber irgendwie kommt mir das so vor wie
Hämmern.jpg

... und das halte ich nicht für sinnvoll.
 
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Man darf auch Rücksicht nehmen, wenn man nicht gesetzlich dazu verpflichtet ist. Aber vielleicht kam die gute Dame ja tatsächlich dermassen pampig an, dass deshalb gleich 'zurückgeschossen' wurde? Reden hilft dennoch oft, wenn beide Seiten keine Bereitsschaft zu Kompromissen zeigen, wird es schwierig. Aussitzen kann man es im Zweifel immer noch, je nach Nachbar-Typ lässt sie sich ggf. auch noch etwas einfallen das dich nervt.

Musste dabei an dieses Comic denken, auch wenn es nicht ganz passt. :)

FB_IMG_1523633119132.jpg
 
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Na ja, immerhin hat er ein Kissen in der Base-Drum...
 
Musste dabei an dieses Comic denken, auch wenn es nicht ganz passt. :)
Mir kam da folgendes in den Sinn:

"Letzte Nacht um 2 Uhr klingelte mein Nachbar an der Tür. Vor lauter Schreck ist mir die Bohrmaschine aus der Hand gefallen."
 
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Geh zu ihr hin, bring ne Packung Merci mit und frage sie WAS sie genau stört und WAS du ändern könntest.
+1
Ich würde noch hinzufügen: Frag sie, wann es sie denn nicht stört ... Kann mir nicht vorstellen, dass sie die ganze Woche rund um die Uhr zu Hause ist ... Kann ja sein, es ergeben sich von daher auch konfliktfreie Zeiten.

Ich möchte noch eine Erfahrung einspeisen ... wir haben in unserem Wohnprojekt natürlich auch eine Bauphase gehabt und natürlich war ruhestörender Lärm darunter und natürlich haben wir uns an die gesetzlichen Vorgaben gehalten. Es haben sich genau drei Nachbarn beschwert. Unsere spontane Reaktion war: Hingehen, auf Frieden aus sein, Kompromisse anbieten. Unsere Architekten mit quasi dreißig Jahren Erfahrung haben gesagt: Es gibt zwei Arten von Nachbarn: Die einen, die sich einfach gehört und verstanden wissen wollen - mit denen könnt Ihr sowas machen, aber seid mit den Kompromissen Eurerseits vorsichtig. Laßt lieber sie Vorschläge machen. Und dann gibt es noch die Streithanseln. Bei denen macht es überhaupt keinen Sinn, Frieden oder Kompromisse machen zu wollen - im Gegenteil: je mehr man denen anbietet, desto eher fühlen sie sich im Recht und desto mehr fordern sie. Also: klare Kante. Es stellte sich heraus: Genau so ist es.

Conclusio: Finde heraus, zu welcher Sorte Deine Nachbarin gehört.

Und: Klar steht der erste Eindruck. Aber wenn man mal mit nem Blumenstrauß oder ner Packung Moncerie hingeht und sagt: "Na ja - Sie sind so auf mich zugekommen, dass ich direkt dachte, ich sollte da mal eine Grenze ziehen. Aber wir können ja auch hingehen und mal ganz normal über die Sache sprechen. Da würde mich interessieren, was genau sie stört und ob wir vielleicht Zeiten finden, wo das generell unproblematisch für sie ist ..." Ich denke, in dem Gespräch wirst Du rausfinden, woran Du bist. Es spielen da ja eine Menge Sachen mit rein: Vielleicht hat sie dementsprechende Erfahrungen gemacht, vielleicht war sie schräg drauf, vielleicht denkt sie, sie muss sich in der neuen Nachbarschaft erst mal Respekt verschaffen - der Möglichkeiten gibt es viele.

Viel Erfolg!

x-Riff
 
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Moin!

Man sollte versuchen empathisch zu denken und den Dialog suchen. Wer weiß, was der guten Nachbarin gerade persönlich im Leben wiederfährt (spielt gesetzlich keine Rolle, aber ich persönlich finde es wichtig).
Vielleicht ist es wirklich nur der durchdringende Bass.
Unser Vermieter unseres Proberaums hatte uns mal angesprochen, dass zur warmen Sommerzeit sich die anliegenden Nachbarn bei Kaffee und Kuchen auf der Terrasse über das Basswummern beschwert haben. Da wir auch inEar monitoring benutzen, hab ich die Endstufe am Bass Amp runter drehen können und alles war gut. Ich persönlich rege mich auch über das Basswummern des ansässigen, jährlichen Schützenfestes bei uns (500m Luftlinie) auf und kann Beschwerden deswegen nachvollziehen.

Miteinander reden hilft mMn immer am besten.

Grüße ✌
 
mein schlagzeug ist stark gedämpft.
hydraulik felle, control ringe, puschelbeater an der kick, leise becken.
alles um den level niedrig zu halten.
außerhalb des hauses hört man die drums nicht.
 
rund 100 Meter (!!!) entfernten ebenfalls frei stehenden Haus

Bei den Verhältnissen, würde ich beim Spielen in meinem Musikzimmer die (schallgedämmten) Fenster schließen und den Fußboden (schall)dämmen.
Meine Nachbarin (5-6 m Entfernung zwischen unseren Häusern) spielt täglich Cello. Wenn sie die Fenster schließt, höre ich keinen Ton von ihr, selbst wenn ich unter ihren Fenstern gehe.

Gruß, Bjoern
 
Zwischen meinem und ihrem Haus verläuft auch noch eine Eisenbahnlinie, wo aber vielleicht alle halbe Stunde mal ein Zug kommt
Dann solltest du gemeinsam mit der Nachbarin für eine Lärmschutzwand an der Bahnstrecke kämpfen. Ist zwar relativ aussichtslos, aber ihr hättet ein gemeinsames Projekt.
BDX.
 
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rund 100 Meter (!!!) entfernten
Das kann man letztendlich nur beurteilen, wenn bei Dir Jemand ersatzweise möglichst wie Du spielt UND Du bei Ihr einmal hören darfst.

Entfernung ist relativ, siehe dazu das Stimmgabelexperiment unten. Denke Dir dazu die an einer Seite offenen Kästchen als beide Häuser/Zimmer. Das funktioniert auch über größere Strecken.

Nur vor Ort kann man echte Effekte und persönliche Empfindsamkeiten einschätzen. Gutes Gelingen


View: https://www.youtube.com/watch?v=m75Lp8MCGLk
 
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Dann solltest du gemeinsam mit der Nachbarin für eine Lärmschutzwand an der Bahnstrecke kämpfen. Ist zwar relativ aussichtslos, aber ihr hättet ein gemeinsames Projekt.
BDX.
Und vor allem: Da die Bahnlinie ja zwischen den Häusern verläuft ist die Musiziererei des TO ja auch gleich mit abgeschirmt ;)
 
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Aber ist das bei einem so überempflindlichen "Kauz" realistsch?

Ich denke mal du hast da was falsch verstanden:
Wenn das da so abgelegen ist und zwischen den Häusern sogar noch eine Eisenbahnlinie liegt, gehts wohl eher ums Kennenlernen.
Sie ist den weiten Weg bestimmt nicht gegangen, um von dir was von Anwalt und Ordnungsamt zu hören:D
 
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Ich denke mal du hast da was falsch verstanden:
Wenn das da so abgelegen ist und zwischen den Häusern sogar noch eine Eisenbahnlinie liegt, gehts wohl eher ums Kennenlernen.
Den Gedanken hatte ich auch, wahrscheinlich sucht sie einfach nur Anschluss und stellt sich ungeschickt an. Ich würde auch mal ohne Ordnungsamt und Anwalt, dafür eher Blumen und Co zu ihr gehen und einfach mal das Gespräch suchen.
 

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