MIII lernen nach Gusto und Gehör

Jetzt möchte ich für die Ostertage mein Schnitzelchen haben.
Hallo Bruno, super, dass du eingestiegen bist. Deine Aufnahme hat schon mal geklappt. Ich höre keine Fehler. Du hast den Einstieg in die MIII-Welt definitiv gemeistert. Klasse. Glückwunsch.

Natürlich gibt's jetzt "Schnitzelchen" - in Form von monochromen, also etwas farblosen Übungen wie sie Torquemada einfordert. Das liegt daran, dass wir gut daran tun, die Sache mit den drei Basstönen zu verinnerlichen. Aber dafür lege ich noch ein kleines Menuett bei, bei dem du mittels Verzierungen Farbe ins Spiel bringen kannst. Genug geredet. Hier die Noten:

6 - MIII-Vorübung.PNG



Und das Menuett (Wil und Maxito, lehnt euch entspannt zurück, da ist kein Copyright drauf):

7 - MIII-Menuett.PNG


Unten noch zum Ausdrucken als pdf.

Mit vorösterlichen Grüßen
Bernnt
 

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Ich finde Eure Diskussion hier sehr interessant.
Bernnt, Du hast natürlich den schwerwiegenden Vorteil, dass Du musikalisch Jahrzehnte lange Erfahrung hast, Du erkennst musikalische Zusammenhänge sofort. Im Gegensatz zu denen, die erst angefangen haben.
Ich spiele jetzt das 7. Jahr Akkordeon und das 4. Melodiebass. Ich erkenne oftmals Dinge nicht, die ich eigentlich weiß.
Wie zu, Beispiel wenn da 3 Töne sind erkenne ich die nicht als G-Dur Akkord, obwohl ich eigentlich weiß was ein G-Dur Akkord ist und aus welchen Tönen er sich zusammen setzt. Ich weiß auch wie ich den im Melodiebass greife, aber wenn ich den nicht als solchen erkenne kommen da dann auch mal abenteuerliche Fingersätze raus. Bis man mich drauf stößt. Da habe ich dann manchmal echt ein Brett vor dem Kopf.
Aber es wird aber immer besser.

Gerade am Anfang brauchte ich die Fingersätze, das war rechts auch so. Rechts kann ich mir die mittlerweile auch ganz gut selber basteln. Aber links scheitert es noch öfters.
Es passiert im Unterricht hin und wieder mal, dass wir nur ein halbes Lied schaffen, weil wir vorher was anderes gemacht hatten. Ich brauche dann eigentlich nur das halbe Lied üben, aber ich mache immer alleine weiter. Das weiß mein Lehrer natürlich.
Neulich hatte ich eine Etüde, die war echt schwer. Die bestand aus 3 Teilen, den 1. hatten wir gemacht und der 3. war dem 1. recht ähnlich mit ein paar Abweichungen, aber der 2. Teil war komplett anders. Rechts überhaupt kein Problem, aber links (Melodienass) habe ich einfach keinen Fingersatz zusammen bekommen, da war ich schlicht und ergreifend zu blöd zu. Ich hatte dann aufgegeben. So kam ich dann in die nächste Unterrichtsstunde und mein Lehrer hatte sofort einen gut funktionierenden Fingersatz.

Ich denke die Möglichkeiten sind so vielschichtig, weil es einfach viele Möglichkeiten gibt und weil es ja auch immer darauf ankommt, wo kommt man her und wo will man hin, genau das war auch mein Problem, das funktionierte bis zu einem Punkt wunderbar und dann war der nächste Ton nicht mehr sinnvoll erreichbar. Ich denke um das mal eben zu können braucht man ganz viel Übung und Erfahrung.

Bernnt ich finde es toll wie Du Dich da reinhängst und uns daran teilhaben lässt.

Gruß grollimolli
 
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Natürlich gibt's jetzt "Schnitzelchen" - in Form von monochromen, also etwas farblosen Übungen wie sie Torquemada einfordert.
Hallo Bernnt, vielen Dank für die Übungen. :) Ich werde mich an den Stücken über die Ostertage versuchen. Natürlich kriegst du dann Bescheid.

Gerade am Anfang brauchte ich die Fingersätze, das war rechts auch so.
Hallo Grollimolli, genauso ist das bei mir auch. Und mir ist auch lieber, dass man mich an die Hand nimmt und mir Sachen am Anfang vorschreibt. Das können Fingersätze sein oder auch die Reihenfolge, wie man Stücke nacheinander üben soll.

Grollimolli, du sagst, du spielst schon seit 4 Jahren Melodiebass. Was hast du denn bisher gespielt? Wie weit bist du gekommen? Wie seid ihr vorgegangen? Hast du Melodiebass nach einem Schulwerk gelernt?

Gruß, Bruno
 
Ich habe vorher 3 Jahre Akkordeon mit Standardbass gespielt und als Kind Blockflöte, dazwischen lagen aber Jahrzehnte.

Ich habe kein Schulwerk, ich habe einen Lehrer, der sehr gut mit Noten ausgestattet ist, sämtliche Schwierigkeitsgrade und Musikrichtungen. Er hat immer das passende für mich dabei.
Angefangen habe ich natürlich mir einfachen Liedern, das hatte den Vorteil, dass die auch rechts sehr einfach waren, das brauchte ich nicht üben, aber das ändert sich dann irgendwann.
Angefangen mit Liedern, die von der Schwierigkeit her so ähnlich waren wie die Beispiele von Bernnd. Und dann wurde es langsam schwerer.
Es waren traditionelle Lieder, Blues und auch barocke Lieder dabei.
Inzwischen spiele ich über mehrere Oktaven mit 2 und 3-Klängen. Meist sind es aber Einzeltöne.

Für rechts sind die ganz schweren Lieder aber immer in Standardbass und den dann auch recht einfach. Beide Seiten zu kompliziert würde mich wahrscheinlich überfordern.
Ich wachse langsam aber sicher. Und zum Bassnoten lesen lernen ist das perfekt, denn die stehen nie darunter, da muss man lesen. Mittlerweile kann ich das recht flüssig.

Ich spiele im Unterricht etwa zu gleichen Teilen ausgewogen Standardbass und Melodiebass.

Mir macht es großen Spaß und es gibt dann noch mal viele Möglichkeiten.

Gruß grollimolli
 
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Vielleicht hat jemand Lust, mich auf meinem Weg zu begleiten und einfach auch rumzuprobieren.

Aber ich hoffe noch, dass jemand aus dem Forum mitmacht. Hallo jemand da?

Hallo Bernnt, ich muss das mit dem MIII unbedingt auch probieren. Und für ein Schnitzel mehr kriege ich bestimmt sein Akkordeon für zwei oder drei Tage geliehen. Dann könnte was gehen. Wohin soll denn der Weg gehen?
Hallo @Bernnt und @BrunoH

Zusammen MIII probieren, mitmachen und einen Weg gehen ist ein sehr sympathischer Vorschlag. Es wäre ja schade, wenn bei meinen 3 grossen Akkordeons die vorgelagerten MIII-Manuale verstauben.
MIII-Manuale.jpg

Bei den grossen Revisionen von Morino und Gola wurden die Knopfmarkierungen vereinheitlicht; d.h. gleich wie bei der roten Record gemacht:
Äusserste Reihen F geriffelt, Innerste Reihen C vertieft, so habe ich keine Umstellungsprobleme.

Während den wenigen Wochen, mit MIII-Lehrerin habe ich untenstehende Noten erhalten; einige davon habe ich etwas eingeübt. Wie möchtet Ihr das gemeinsame MIII-Spielen angehen? Ich bin offen für verschiedene Vorschläge.

Schöne restliche Ostertage wünscht Euch Paul

@ 4/4 Mary had a little lamparr. Bente Carlsen
@ 4/4 Stille nuarr. Bente Carlsen
@ 2/4 Sur, sur, sur (sum, sum, sum)Leif Swennson
@ 2/4 Så gå vi runt om ett enerissnårarr. Lars Holm
@ 4/4 When the saints go marching inarr. Lars Holm
@ 4/4 AbendliedLajos Papp
@ 4/4 Kleines GeheimnisLajos Papp
@ 4/4 Morgen im WaldLajos Papp
@ 4/4 JagdhörnerLajos Papp
— 2/4 VolksliedRussland
— 4/4 Hejo, spannt den Wagen an (Kanon)England
— 2/4 SaschaRussland
— 3/4 VaggvisaLisbeth Åkesson
— 4/4 Vil du, vil duarr. Peter Jensen
— 3/4 MenuettLeopold Mozart
— 3/4 Es tönen die Lieder (Kanon)Deutschland
— 3/4 Amazing graceSchottland
— 2/4 JajecarjkaJugoslavien
— 3/4 GreensleevesEngland
— 3/4 MenuettJohann Ph. Krieger
@
Diese Stücke konnte ich seinerzeit einigermassen spielen!
[TBODY] [/TBODY]
 
Grund: Textergänzungen und Usernamen korrigiert
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Ich denke die Möglichkeiten sind so vielschichtig, weil es einfach viele Möglichkeiten gibt und weil es ja auch immer darauf ankommt, wo kommt man her und wo will man hin
Hallo Grollimolli, schön, dass du mitdenkst. Genau das fühle ich auch, wenn ich mich über die MIII-Stücke hermache. Es gibt unglaublich "viele Möglichkeiten" bei den Fingersätzen.

Die MIII-Musikstücke kann man meistern, wenn man ein Notenbild hat und den Fingersatz selber ausrechnet oder ihn vom Lehrer vorgesetzt bekommt. Sie kann man aber vielleicht auch meistern, wenn man einen unbewussten Zugang über die Bewegungsabläufe trainiert. Zumindest möchte ich an den zweiten Weg glauben. So etwas gibt es für Gitarre und so etwas glaubte Johann Sebastian Bach für die Musik seiner Zeit auf dem Klavier gefunden zu haben (bis jemand mit einem unglaublich schweren Stück nervte, dass er dann nicht mehr so einfach automatisch mit seiner Methode vom Blatt spielen konnte, aber für die "Standards" hat es auf jeden Fall funktioniert). In den Schulen für das MIII-Akkordeon steckt meiner Meinung nach solch ein Weg bereits drin, ohne dass ihn die Verfasser explizit beschrieben haben oder ihn konsequent zu Ende gegangen sind. Es liegt an uns die Schätze zu heben. Und das finde ich spannend.

Grüße, Bernnt
 
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Ich habe kein Schulwerk, ich habe einen Lehrer. Er hat immer das passende für mich dabei.Angefangen habe ich natürlich mir einfachen Liedern, das hatte den Vorteil, dass die auch rechts sehr einfach waren, das brauchte ich nicht üben, aber das ändert sich dann irgendwann.Inzwischen spiele ich über mehrere Oktaven mit 2 und 3-Klängen. Meist sind es aber Einzeltöne.
Vielen Dank für die Infos. Schön, dass du vorankommst. Ich wünsche mir dasselbe für mich, aber ich brauche für die einfachsten Dinge einfach unglaublich viel Zeit. Auch für die Übungen von Bernnt brauche ich viel Zeit. Mein Enkel sagt mir allerdings, dass ich mich gar nicht so doof anstelle:).
 
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Wie möchtet Ihr das gemeinsame MIII-Spielen angehen? Ich bin offen für verschiedene Vorschläge.
Hallo Frager,
super, dass Du auch Interesse hast. Ich bin gerade dabei, die MIII-Studienwerke zu anzugucken und einen Weg zu finden, der über einfache Stücke (v.a. Volkslieder und einfache Barockwerke) führt (siehe oben im Thread). Ziel ist es, einfache Stücke nach Gehör zu spielen und mit selbstgemachten MIII-Begleitungen zu versehen - automatisch ohne groß nachzudenken.

Zurzeit haben wir schon drei Töne auf der MIII-Seite:). Es geht dann weiter, wenn jemand das "Kleine Menuett" (#21 in diesem Thread) auf die Soundcloud packt, dass wir es alle anhören können.

@ 4/4 When the saints go marching in
Dieses Stück finde ich für den Anfang auch gut geeignet. Nur fünf Töne links im Refrain und ich sehe, dass wir das gut mit der Automethode begleiten können. "Oh when the Saints" wird bestimmt demnächst auch drankommen. Wie klingt das bei Dir, Frager? Lass mal hören.

Tolle Akkordeons übrigens, Frager.

Auch für die Übungen von Bernnt brauche ich viel Zeit. Mein Enkel sagt mir allerdings, dass ich mich gar nicht so doof anstelle
Du bist dabei, Bruno? Klasse. Wie sieht es bei dir mit dem Menuett aus?

Grüße, Bernnt
 
Es gibt unglaublich "viele Möglichkeiten" bei den Fingersätzen.

Um dem ganzen Sicherheit zu geben, sollte man versuchen , das komplette Spiel systematisch zu gliedern !
Also nicht nur im Bass Fingersätze , sondern diese für beide Hände zu notieren und auch schon gleich zu Anfang
die Balgwechsel festzulegen.
Ich dachte auch immer "das brauch' ich doch nicht" , wenn mein Lehrer mich darum gebeten hat,
doch diese klare wiederkehrende Struktur hilft ungemein die Spielsicherheit zu erhöhen !

Gruss,

Ludger
 
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Grund: Begriffsänderung
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aber ich brauche für die einfachsten Dinge einfach unglaublich viel Zeit

Und ich glaube das ist völlig normal! Ging mir auch nicht anders, bzw. geht mir immer noch so, nur die Lieder werden schwerer. Ich denke dann immer, so schwer ist das doch nicht, wieso stellst Du Dich so blöd an??? Nach viel Üben geht es dann. Das ist aber im Standardbass doch ganz genauso.
Es macht Spaß und das ist die Hauptsache.

Gruß grollimolli
 
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würde mich sehr interessieren, kannst du mal Quellen posten
Hallo Klangtaucher,
das ist eine bekannte Legende. Die korrekten wissenschaftlichen Belege finde ich bei mir gerade nicht. Die Legende befindet sich aber in bearbeiteter Form in

Till Sailer. Johann Sebastian Bach: Vom Sängerknaben zum Thomaskantor. Gießen: Brunnen, 2010.

Die Stelle findet man bei den Google-Books, indem man nach folgenden Stichwortern googelt: "Johann Sebastian Bach" "vom Blatt spielen". Der 6.Treffer verweist auf: https://books.google.de/books?id=vK... "vom Blatt spielen" Johann Sebastian&f=false
Dann ein oder zwei Seiten zurückgehen, um die ganze Geschichte zu lesen.

NB: bis zu welcher Schwierigkeit, Komplexität ist die Methode anwendbar?
Wie die Bach-Legende zeigt, mit Sicherheit nicht für alles.

Um die Frage zu beantworten ist meines Erachtens zunächst zu fragen, warum die Methode überhaupt funktioniert. Ich glaube, dass das darin liegt, dass es musikalische Konventionen gibt, die vor allen Kompositionen einer Epoche vorhanden sind (Das jeder Komponist die Konventionen ausweitet, wird damit nicht bestritten). Die Volksmusik z. B. bevorzugt Sekunden oder Terzen als Intervalle zwischen zwei Tönen, sie kommen häufiger vor als z. B. Septen. Verbunden mit den stilprägenden Kadenzen ergibt sich darüber hinaus eine musikalische Struktur, die sich bei verschiedenen Stücken immer wieder findet. Zusammen mit den Gesetzen des Tonsatzes führt das alles zu immer wiederkehrenden Motiven, die immer neu aneinander gereiht werden. Kenne ich diese Motive und habe ich die zugehörigen Fingersätze verinnerlicht, kann ich vergleichsweise einfach vom Blatt spielen, weil man einfach manche Sachen wiedererkennt. Außerdem kann man die Mechanismen nutzen, bekannte einfache Melodien ohne Noten zu begleiten (Siehe dazu z.B. den Post oben über die Gitarrenmusik der Klassik. Wenn du magst, kannst du in der Wikipedia auch einmal nach "Alberti-Bass" suchen. Das ist ein Beispiel in der klassischen Klaviermusik).

Damit ist auch klar, wann diese Methode nicht mehr funktioniert. Sie funktioniert nämlich dann nicht mehr, wenn die stilbildenden Elemente einer Epoche nicht mehr tragen. Ich glaube, dass für die meisten von uns Volksmusik und die einfachen Stücke des Barock und der Klassik zu unserem Hörvorrat gehören und unbewusst oder bewusst nachvollziehbar sind. Romantik (Chopin, Liszt, Debussy) ist schwerer erschließbar, Zwölftonmusik definitiv nicht mehr. Genies mögen das können, wir wohl nicht.

Übrigens um deine Fähigkeiten selber auszutesten, folgende Übung: Spiele eine klassische Vollkadenz in C-Dur (also die Abfolge folgender Dur-Akkorde C-F-G-C) auf drei verschiedene Arten auf dem MII- oder MIII-Akkordeon, zunächst indem du den Grundbass auf den Bass legst. Ich brauche für die Übung nur wenige Sekunden und muss dafür nicht nachdenken. Die Finger finden bei mir ihren Weg auf dem MII-Akkordeon selber. Den meisten Leute, die auch auswendig spielen, geht es genauso. (Warum können wir das? Weil es Konvention ist - von den Tönen wie von den dazu notwendigen Fingersätzen.)
 
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Hi Bernnt, lieben Dank für die ausführliche Antwort

das ist eine bekannte Legende
da hab' ich beim Studium wohl gepennt ;)
mit einem unglaublich schweren Stück nervte,
vielleicht dieses :tongue:

habe ich die zugehörigen Fingersätze verinnerlicht, kann ich vergleichsweise einfach vom Blatt spielen, weil man einfach manche Sachen wiedererkennt
das ist ja auch das Prinzip von Czerny, Bertini, Clementi u.v.m.

nach "Alberti-Bass" suchen
Die Alberti-Bässe haben in meiner Frühzeit mit Mozarts "Sonata facile" (die so "facile" gar nicht ist :)) sogar den Weg in die Popcharts gefunden.
Wobei mMn viele Begleitfiguren bei Chopin, Liszt auch noch Alberti-Bässe sind, aber eben in weiter Lage.

Übrigens um deine Fähigkeiten selber auszutesten
dafür ist es wohl zu spät ... :embarrassed:

damit genug OT gepostet, good luck für euer Projekt, ich verfolge es gerne weiterhin, man weiß nie genug :great:
 
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Wofür so ein Forum alles gut ist: jetzt habe ich gelernt, dass die Wiggel-waggel-Begleitung am Klavier ein "Alberti-Bass" ist.

Viele Grüße

morino47
 
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Danke für den Link, Klangtaucher. Ich verfolge übrigens deine und Klangbutters Experimente und Einspielungen mit großer Freude und mit großen Respekt. Dass du eine Kadenz hinkriegst, ist mir bei deinen Fähigkeiten klar. Die Frage an uns alle ist aber die Frage nach dem Weg. Wie entsteht das Ergebnis? Über Noten, Nachdenken oder über den Instinkt, der Töne und Fingersätze unmittelbar erfasst?

Ich zum Beispiel hab mir Gitarre über Noten selber beigebracht. Was habe ich gelernt? Natürlich nach Noten spielen. Alles spielte ich nach Noten - auch Blues. Als ich dann improvisieren wollte, hab ich gemerkt, dass ich nur Scales hinunter und herauf nudelte. Mit Inspiration hatte das nichts zu tun. Ich fühlte mich wie in einem musikalischen Gefängnis, das mich immer mehr einengte. Entkommen bin ich dem letztendlich, dass ich die Noten zunächst weggelegt habe und mir selber Melodien überlegt und genau diese Melodien gespielt habe (kein einzigen Ton mehr oder anders.) - ein schwerer Weg, der mich Jahre gekostet, aber mich letztlich mit mehr Freiheit entlohnt hat.

Klavier spielen lernte ich über eine Methode von Miles Black. Er brachte seinen Schülern mit seinem Lehrwerk zunächst Roots and Shells bei, also einfache Möglichkeiten, wie man Jazzstücke begleiten kann. Zusammen mit den Aufforderungen, Sachen selber zu probieren, fruchtete dieses Verfahren bei mir hervorragend. Auf dem Klavier habe ich eine größere Freiheit als auf der Gitarre. Und das erhoffe ich mir auch für das MIII-Akkordeon.

Wie entsteht mein musikalisches Ergebnis? Über Noten, Nachdenken oder über den Instinkt, der Töne und Fingersätze unmittelbar erfasst? Im Film "'Wie im Himmel" gibt die Hauptperson folgende Antwort: "Die ganze Musik ist schon da. Alle Töne sind schon da. Wir müssen sie nur zu uns holen." Kitsch oder Wahrheit? Ich glaube, da ist was Wahres dran.

Hübsch:), aber ich bin mir nicht sicher, ob es das war.

Wiggel-waggel-Begleitung am Klavier ein "Alberti-Bass"
Die Wiggel-Waggel-Begleitung war eine geniale Idee. Herr Alberti war musikalisch gesehen ein kleines Licht. Dennoch wurde die Idee dieses kleinen Lichtes von den großen Musikern dieser Welt rezipiert und hat den Weg in die Geschichte gefunden. Die höheren Damen der Salons des 19. Jahrhunderts waren begeistert. Denn sie konnten ihre Salons mit kleinen musikalischen Wiggel-Waggel-Sonatinchen erfreuen. Mich erfreut die Methode auch, denn ich kann mit Wiggel-Waggel-MIII-Akkordeon einen Sprung in eine neue musikalische Welt tun, indem ich das MII-Manual hinter mir lassen. Und Moll-Wiggel-Waggels führen in das Frühwerk Chopins (kommt hier in diesem Thread später dran). Vielen Dank, Herr Dominico Alberti. Vielen Dank für die Beiträge, Klangtaucher und Morino47.

Lasst uns den nächsten Schritt nehmen. Ich bin gespannt auf eure Einspielungen meines schönen "Kleinen Menuetts".
 
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das kann sich in Presto-Sätzen ganz schnell zur Nähmaschinen-Begleitung entwickeln :)

Ja Beispiel 3c

Was mich wundert ist, dass ihr Euch so viele Gedanken machen könnt...
Ich glaube ihr spielt alle mindestens noch ein wenig Klavier, es geht also nur um die Gewöhnung an bestimmte Knopfpositionen.
Die ganze Einzeltondenkweise müsste Euch doch schon geläufig sein.

Bei mir war es noch etwas anders, denn ich hatte nur Standardbass Vorbildung, dafür aber Knopfsystem im Diskant.
Für mich waren die Positionen und Griffmuster kein grosses Problem, sondern die Erschließung der damit verbundenen musikalischen Strukturen (als Jugendlicher)

Wie oben geschrieben beobachte ich das auch bei Schülern und Studenten, die meistens Klavier-erfahren sind. Lediglich die Positionen sind neu. Es gibt also eigentlich eine stark ausgeprägte Intuition zur Darstellung der Musik, nur der Knopf-Irrgarten hindert irre.
 
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... und so etwas glaubte Johann Sebastian Bach für die Musik seiner Zeit auf dem Klavier gefunden zu haben (bis jemand mit einem unglaublich schweren Stück nervte, dass er dann nicht mehr so einfach automatisch mit seiner Methode vom Blatt spielen konnte, aber für die "Standards" hat es auf jeden Fall funktioniert).
Sorry Bernnt, aber ich habe selten so gelacht, als ich ein paar Sätze in dem Buch gelesen habe. Das sind nahezu völlig ausgedachte Geschichten. Von einer Bach-Methode zum Prima-Vista-Spiel hat die seriöse Bachforschung nie auch nur irgendwas erwähnt. Ich spekuliere jetzt auch einmal und behaupte, dass zur Bachzeit jeder anständige Musiker die übliche Gebrauchsmusik der Zeit einigermaßen anständig abspielen konnte. Das war einfach deren Handwerk. Viel wichtiger war es für Tastenspieler damals, improvisieren zu können. Der Weg dorthin ging aber gewiss u.a. über Harmonielehre und Kontrapunkt, z. B. über die Inventionen von Bach, die ja auch diesen Zweck hatten - und das nachweislich, wie im Vorwort zu lesen ist.
 
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Lasst uns den nächsten Schritt nehmen. Ich bin gespannt auf eure Einspielungen meines schönen "Kleinen Menuetts".
Hallo Bernnt,
hier ein kleiner Versuch von mir. Er ist definitiv nicht perfekt und ich muss ihn noch ausfeilen, aber damit es weitergeht...
https://soundcloud.com/user-801430628/kleinesmenuett
Grüße, Bruno
 
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Sorry Bernnt, aber ich habe selten so gelacht, als ich ein paar Sätze in dem Buch gelesen habe. Das sind nahezu völlig ausgedachte Geschichten.
Schön, dass du dich amüsiert hast. Ich weiß nicht, ob die Geschichten ausgedacht sind oder nicht. Dafür verstehe ich einfach zu wenig von der Bach-Forschung. Ich dachte nur, ich hätte so etwas ähnliches schon einmal gelesen.

Dein Einwand zum Thema "Prima Vista-Spiel" bei Bach war dennoch korrekt. Vielen Dank fürs Durchsehen. Ich war zu ungenau und muss mich präzisieren. Mir ging es nämlich nicht zunächst um Prima-Vista-Spielen, sondern um freies Begleiten.

ALSO
- Es ist Fakt, dass es zu allen Zeiten in der Musikgeschichte Formen gab, wie man zu begleiten hatte (s.o.: Klassische Gitarrenliteratur, Alberti-Bässe in der Klassik, Generalbass im Barock).
- Es ist auch klar, dass diese Begleitformen verinnerlicht wurden und darum leichter von der Hand gingen (Das ist das, was ich für das MIII-Akkordeon suche). Also war das Prima-Vista-Spiel dann einfacher.
- Von Johann Sebastian Bach wissen wir aus der Forschung, dass er ein theoretisches Werk geschrieben hat, wie man richtig begleitet (Johann Sebastian Bach: Vorschriften und Grundsätze zum vierstimmigen Spielen des General-Bass oder Accompagnement, 1738). Aus diesem Werk geht hervor, dass er den Basston notiert hat und die Begleittöne der rechten Hand in einem gewissen Rahmen in die freie Verfügung des Musikers gab (wie es mit den Zahlen im Generalbass bezeichnet wird). Wie das ausgesehen hat, kann man zum Beispiel in der Handschrift der H-Moll-Messe sehen.
- Dass Bach die Begleit-Methode auch unbewusst und frei angewandt hat (also ohne alles vom Blatt zu spielen), findet man bei Johann Friedrich Daube, einem Musiktheoretiker der Vorklassik) in seinem Werk "Generalbaß in drey Accorden, gegründet in den Regeln der alt- und neuern Autoren", Leipzig 1756. Dort heißt es über Johann Sebastian Bach:

"durch ihn mußte die Oberstimme brillieren. Er gab ihr durch sein grundgeschicktes Accompagnieren das Leben, wenn sie keines hatte. Er wußte sie, entweder mit der rechten oder linken Hand, so geschickt nachzuahmen, oder ihr unversehens ein Gegenthema anzubringen, daß der Zuhörer schwören solte, es wäre mit allem Fleiß so gesetzt worden."

Hallo Bernnt,
hier ein kleiner Versuch von mir. Er ist definitiv nicht perfekt und ich muss ihn noch ausfeilen, aber damit es weitergeht...
Grüße, Bruno
Hallo Bruno,
Grüße auch an dich. Ich werde heute Abend ein Bier auf dich trinken. Schön, dass du es gepackt hast. Perfekt muss das Stück ja nicht sein. Aber man hört, dass wir beide Fortschritte machen und das ist ein Grund zum Feiern.

Bernnt

P.S. Die neuen Übungen kommen demnächst. Wenn du Lust hast, kannst du ja mal vorneweg probieren, das "Kleine Menuett" in einer anderen Tonart zu spielen. A-Dur würde sich anbieten. Dann müsstest du auf dem ersten Ton einen a-Bass spielen (liegt direkt neben dem c-Bass etwas höher) und rechts ein cis. Noten brauchst du für die Bassseite keine, die Griffe bleiben links gleich, nur muss man rechts ein bisschen nach Gehör probieren.
 
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