Milestones Akkordanalyse

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Ich habe mir dieses fesche Büchlein gekauft und stehe prompt vor dem ersten Problem, dem sicherlich noch viele folgen werden
wolke.gif


Es geht also um Milestones (steht in bzw. bezieht ich auf F-Dur). Hier taucht nämlich plötzlich ein F#/G auf, den ich nicht einordnen kann. Die Progression: Gm7 - F#/G - Gm11 - F#/G - Gm7. Ziel ist offenbar die Stufenbewegung d-bd-c..., aber warum F#? F#/G entspricht doch G° (bzw. Gm7(b5), wenn man die b7 beibehält), also warum nimmt er den dann nicht? Und welche funktionelle Bedeutung hat er? Oder soll damit evtl. nur auf GTHT hingewiesen werden, damit man von g auf das f# kommt und nicht doch über den verminderten Dreiklang ins Lokrische rutscht? (Ach ja, gespielt werden über den Akkord g-f#-a#-c#). Oder hat hoffentlich jemand´ne sinnvollere Erklärung?
 
Eigenschaft
 
Gm7 ist etwas wie G0 f0 bb0 d1.

F#/G ist ja soetwas wie G0 f#0 a#0 c#1. F#-Dur mit b9 bzw. b2 im Bass.

Gm11 ist zum Beispiel G0 f0 bb0 c1. Die 9 (A) und die Quinte (D) habe ich mal weggelassen.

Für mich sieht es so aus, als sei die Grundstruktur hier durch die Töne G und Bb (bzw. A#) bestimmt, G und seine kleine Terz. So sind die Klänge vorwiegend in G-Moll eingebettet. In der Tat kann man nun die Voicings so auslegen, dass die obere Stimme absteigend d1, c#1, c1 lautet. Vierlleicht ist das ein Ziel des Komponisten gewesen. In meinem Beispiel bleibt die unterste Stimme liegen auf G und die untere Mittelstimme verläuft f0, f#0, f0. Die obere der beiden Mittelstimmen bleibt liegen auf bb0 bzw. a#0.

PS: F#/G entspricht von den Tönen her ja nur zu 75% dem G°, und entspricht nicht dem Gm7(b5). Eher Gmmaj7(b5).


Man könnte alternativ überlegen, G überall als Pedalton auszuzeichnen und ansonsten die Upper Structure zu notieren, nur um mal zu vergleichen:

Bb/G
F#/G
Bbsus2/G

Oder gar:

Bb/G
Bbm#5/G
Bbsus2/G

Aus Sicht des Bb steigt die Terz ab zur kleinen Terz und dann ab zur verminderten Terz. Die Quinte steigt auf zur übermäßigen Quinte und dann wieder ab zur Quinte.

Eine Grundtonbewegung oder gar eine Kadenz gibt es hier nicht.
 
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Danke für die Antwort :)

Du hast natürlich Recht. Ich meinte, dass der Dreiklang G° dem Dreiklang F#/G entspräche, würde man das f# weglassen. Deshalb auch die Idee, dass das lediglich auf das zu verwendende Tonmaterial verweisen könnte. Ist aber natürlich nicht so, da er ja das f# und auch den kompletten Akkord als Arpeggio spielt. Das war wohl nicht zu Ende gedacht -,-

Worüber ich mir aber noch immer nicht im Klaren bin: Beziehe ich mich bei der Analyse auf den Basston, ist das also eine Variante der II. Stufe? Oder ist der eigentliche Grundton der Akkords, also hier das f#, entscheidend?

Dein letzter Absatz ist interessant. Immer wieder faszinierend, was man aus so´n paar Tönen rausholen kann. :great:
 
Hi einsteiger,

zunächst einmal Grundsätzliches zum Stück
-
[FONT=&quot]Milestones von Miles Davis (es gibt auch noch ein Milestones von Parker!) ist ein modales Stück mit dem modalen Verhältnis polytonal - polymodal. Das heißt, es besteht aus 2 verschiedenen Modi, die 2 verschiedene Grundtöne haben. Der A-Teil steht in C Mixolydisch und der B-Teil in A Aeolisch. Interessant dabei [/FONT][FONT=&quot]ist[/FONT][FONT=&quot], dass der Unterschied zwischen beiden Modi eigentlich nur 1 Ton ausmacht. Dadurch entsteht eine gewisse Homogenität trotz des sehr "krassen" [/FONT][FONT=&quot]Verhältnisses polytonal - polymodal.

Bei Deinem "Problem" scheint es sich um ein harmonisiertes Line-Cliche im A-Teil zu handeln.
Bei dem Durchgang | G- | F#/G | G-7sus4 | entstehen 2 chromatische Linien, die sich parallel chromatisch abwärts bewegen. Zum einen die Linie g gb f und zum anderen d db c.
Die Analyse dieses Cliches sagt, F#/G ist ein chromatischer Approach Akkord der sich auf
[/FONT][FONT=&quot]G-7sus4 hin bewegt.[/FONT][FONT=&quot]
[/FONT][FONT=&quot]
[/FONT]
 
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