Miller Superstring Carbon

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Es geht nicht so sehr um die polierbaren Kratzer, sondern die Laminatfehler (Wellen und Dellen) auf der Rückseite, die man nicht so ohne weiteres reparieren kann, meiner Meinung nach nur durch einen neuen Korpus, wenn man es perfekt haben möchte. Sicher kann man damit irgendwie leben, aber wenn ein Instrument handgemacht, genau nach Bestellung angefertigt wird, dann kann man schon erwarten, dass die Verarbeitung auch dort gut ist, wo man es nicht gleich sieht.
Wenn ich denke, mit welch strengen Maßstäben hier Serieninstrumente gemessen werden, muss das für custom made um so mehr gelten.
Das Problem mit den schleppenden Informationen und ewigen Verzögerungen gab es ja leider von Beginn an. Das hat nichts mit den Feiertagen zu tun.
 
An sich wirklich eine schöne und interessante Gitarre auch wenn ich persönlich keine gold hardware mag und auch nicht wählen würde. Aber das ist Geschmackssache.

Sorry aber die Verarbeitungs Mängel auch wenn sie eher optischer Natur sind würde ich gerade bei einer custom Anfertigung nicht durchgehen lassen .
Von einer custom Anfertigung erwarte ich noch mehr endkontrolle als bei einer serienfertigung.

So was darf gerade ein Gewissenhafter gitarrenbauer meiner Meinung nicht raus schicken.

Dann dieser billig thomann Koffer (Ja hab auch so ein Teil) der zudem noch nach Zigaretten Qualm stinkt .

Ganz ehrlich bei allem G.A.S das Ding würde ich zurück schicken entweder arbeitet er das Ding zügig und sauber nach oder er könnte die Gitarre behalten und volles Geld zurück erstatten.

Schade solche für mich Schwarzen Schafe können einem ganzen Berufsstand in Verruf bringen .

Ich wäre an deiner Stelle richtig sauer völlig überzogene lieferzeit, mangelnde kommuktion, und dann noch unsaubere Arbeit inkl. Verqualmten und billigen Koffer abliefern.

Würde mich interessieren ob das ein Einzelfall ist oder normaler Zustand bei ihm
 
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Würde mich interessieren ob das ein Einzelfall ist oder normaler Zustand bei ihm

Kann ich nicht sagen und es hat ja auch kaum jemand Erfahrungen mit ihm gemacht. Meine Referenz war der 5-saitige Bass, der wirklich sehr schön gearbeitet ist und mich so fasziniert hat, obwohl ich seit über 30 Jahren keinen Bass mehr spiele.
Mal sehen, wie die Reaktion ist. Komischerweise ist mir der Typ grundsätzlich immer noch sympathisch und ich bewundere, dass man alleine sowas durchzieht. Drum tut es mir wirklich leid, dass es nun Dissonanzen gibt. Ich bin kein Nörgler und hätte gerne euphorisch Bericht erstattet.

Damit der thread nicht zum Jammerthread verkommt gibt's hier noch positive Bilder:

47 Miller Superstring 6 13.jpg


Hier kann man sehen, wie kompakt die Miller ist, z.B. im Vergleich zur Tele oder der ohnehin eher kleinen Musicman. Zusammen mit dem Minigewicht glaubt man manchmal, gar nichts in der Hand zu haben. Am Gurt ist das toll, im Sitzen arbeite ich noch an der richtigen Balance. Etwas Kopflastigkeit ist bei der Bauweise nicht zu verhindern. Aber im Sitzen stört mich ja auch das genaue Gegenteil bei der Les Paul, die dazu neigt, rechts, also korpusseitig nach unten zu ziehen. Was da rechts ins Bild ragt ist ein Musterbeispiel für beste Handarbeit eines Kleinstbetriebes. Die Bergfels made in Austria ist absolut perfekt gearbeitet, liebevoll bis ins letzte Detail, kostet allerdings auch rund das Doppelte, wen man die machen lässt.

47 Miller Superstring 6 32_ji.jpg
 
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Oh Mann, das ist echt schade, gerade weil es doch so ein recht aufwendiges, schönes Instrument ist! Fasermatten sind nicht ganz trivial in der Verarbeitung, da kann immer ne ganze Menge Kram schiefgehen, mit dem man sonst niemals in Kontakt käme, auch sehr spät in der Fertigung noch, wenn schon viel Material und Arbeit drin ist - auch gerade darum find ich die Verarbeitungsdefizite hier echt bitter, auch wenn es vielleicht erklärt, wieso es ab einem gewissen Stadium kein sinnvolles Zurück mehr gibt - die Nächste Gitarre mit teurem Exotenwerkstoff wird dann evtl Alu? Das läßt sich wenigstens gut polieren...

Ok, mein Geschmack wäre es nicht, ich bin erschreckend reaktionär bezüglich Gitarren, wenn man es so nennen möchte, aber das ist ja hier nicht der Punkt ... was Schönes erkenn ich ja auch. Das zentrale Element ist ja gerade die Kohlefaserbauweise, und dann hat gerade die Defizite ... hm ... nicht so schön, aber was soll man machen, da kann/will/soll ich mich nicht einmischen.

Die Vorderseite find ich ja auch mehr als ansehnlich, und wennse dann noch gut klingt... Aber es bleibt einfach n Beigeschmack.

Kein sinnvolles Zurück: Wo Optik eine große Rolle spielt. Geht es allein um die technisch relevanten Werkstoffeigenschaften, kann man sowas mehr oder weniger neuwertig reparieren, siehe z.B. geflickte Kohlefaser-Rennwagenstrukturen, die mal dies und das mitbekommen haben im Einsatz ... aber das ist was völlig Anderes, da ist automatisch schön, was zweckmäßig ist ... ganz andere Nummer...

Da verbleibt mir allerdings auch die Frage - was macht man sinnvollerweise mit einer Gitarre, die zu weit fortgeschritten ist, den Bau wirtschaftlich sinnvoll neustarten zu können, aber die für den Kunden Augen nicht mehr vollständig taugt - als B-Ware ins Lager damit? Rückseite lackieren, Front-Sicht-Kohlefaser muß reichen, dafür billiger und ohne freie Wahl?

Das ist schon n riskantes Material, mit begrenzter Zielgruppe, hohem Preisniveau und hohem Anspruch an Optik erst Recht. Macht er auch Holzgitarren? Mit etwas Volumen an anderer Stelle ließe sich sowas ja abfangen. Oder man braucht ne Versicherung, n anderes Standbein (technische Kohlefaserprodukte ohne Relevanz der Optik, ...), irgendso.
 
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Da verbleibt mir allerdings auch die Frage - was macht man sinnvollerweise mit einer Gitarre, die zu weit fortgeschritten ist, den Bau wirtschaftlich sinnvoll neustarten zu können, aber die für den Kunden Augen nicht mehr vollständig taugt - als B-Ware ins Lager damit? Rückseite lackieren, Front-Sicht-Kohlefaser muß reichen, dafür billiger und ohne freie Wahl?

Das ist schon n riskantes Material, mit begrenzter Zielgruppe, hohem Preisniveau und hohem Anspruch an Optik erst Recht. Macht er auch Holzgitarren? Mit etwas Volumen an anderer Stelle ließe sich sowas ja abfangen. Oder man braucht ne Versicherung, n anderes Standbein (technische Kohlefaserprodukte ohne Relevanz der Optik, ...), irgendso.
Verständlich...aber das ist am Ende nicht das Problem des Kunden. Außer es wurde vorher klar und deutlich gesagt das ab einem gewissen Punkt nicht mehr von vorne Angefangen wird wenn sich Materialspezifisch optische Mängel aufzeigen die aber keinen Einfluss auf die Funktion haben.
Von vorne sieht die schon stark aus...aber bei dem Preis kann ich verstehen wenn man eben ein makelloses Instrument haben möchte.
Die ganze Geschichte ist irgendwie recht unglücklich verlaufen...tut mir leid für @fly me to the moon ,ich hoffe das er gemeinsam mit dem Hersteller eine Lösung findet mit der beide Seiten leben können.
Schade solche für mich Schwarzen Schafe können einem ganzen Berufsstand in Verruf bringen .
hmm...die Sache mit dem Koffer und den optischen Mängeln sind alles andere als schön. Aber deswegen jetzt gleich von einem schwarzen Schaf reden....ich weiß nicht. Ich denke für solche Bewertungen ist es etwas früh, warten wir mal ab was hierbei heraus kommt.
 
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Zum Jahresanfang möchte ich nicht über Mängel klagen sondern um vertiefte Eindrücke nach einigen Stunden Benützung berichten.

Ich habe die Gitarre mit einigen anderen immer wieder abgewechselt und gleiche Stücke bei gleicher Verstärkereinstellung gespielt, um einen echten Vergleich zu haben.

Vergleiche mit anderen Exoten bringen wenig, weil die kaum jemand einordnen kann, aber Vergleiche mit den Klassikern sind vielleicht auch für euch interessant.

Obwohl die Miller zwei Humbucker hat, ist sie für mich von Einsatzbereich her keine Alternative zur Les Paul, sondern eher zu den Fender Gitarren.

Verglichen mit einer Les Paul hat sie viel weniger Druck in den Mitten, einen wesentlich klareren und definierteren Ton, aber auch nicht die Kraft.

Gegenüber der Tele fehlt das Schneidende in den Höhen. Während bei der Tele bei manchen Akkorden die E und H Saite oft vorsichtig behandelt werden müssen, um nicht unangenehm hervorzustechen, bleibt das bei der Miller immer schön kontrolliert.

Die Humbucker sind in der Mittelstellung out of phase geschaltet und geben einen fast stratigen, nasalen Ton.

Wish you were here klingt z.B. sehr schon auf der Miller.

Der tonale Einsatzbereich ist also recht groß, wenn auch manchmal das fehlt, was man an den Klassikern als "Charakter" liebt, aber im Grunde aus der Unausgewogenheit entsteht.

Durch die Bauweise sind bei der Miller die Töne wirklich über das ganze Griffbrett gleich laut, gleich kräftig, oder eben gleich fein.

Das kann man sehr gut finden, weil es berechenbar ist. Manche werden es vielleicht als Charaktermangel interpretieren.
 
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Danke für den Bericht. Klingt doch schon ganz gut!

Letztlich ist alles Geschmackssache, aber der Charakter des Tons sollte aus meiner Sicht eher aus den Fingern, als aus Unzulänglichkeiten der Gitarre folgen. Mir ist eine Gitarre lieber, die exakt das umsetzt, was ich spiele, als eine solche, bei der ich ständig Rücksicht auf zu laute Einzelsaiten oder sonstige Macken nehmen muss.

(Nur am Rande: Wieso hast Du eigentlich eine Out-of-phase-Schaltung verbaut? Als Option finde ich das ja ganz nett, aber dieser nasale Sound ist doch auf Dauer etwas störend, oder? Mit der normalen Schaltung kämst Du auch etwas weiter weg von dem von Dir beschriebenen fenderartigen Sound.)

Außerdem hast Du ja geschrieben, dass Du beim Vergleich die gleichen Stücke mit gleichen Verstärkereinstellungen gespielt hast, wie mit den Vergleichsgitarren. Da hat eine Neue keine Chance! Ich würde einmal mit der neuen Gitarre komplett bei Null anfangen, wirklich alle Verstärkereinstellungen "resetten" und dann alles ganz gezielt nur für die Neue einstellen und optimieren.
Änderst Du diese alten Einstellungen der Amps nicht, dann geht die Neue fast sicher unter, schließlich hat sie einen ganz anderen Grundsound und Deine Amps sind auf Deine anderen Gitarren optimiert und Du hast Dich an deren Klang gewöhnt.
Ich selbst war oft von (teuren) Neuanschaffungen enttäuscht, bis ich das so geändert habe, anschließend waren die Eindrücke um ein Vielfaches besser.

Auf jeden Fall noch viel Spaß mit der kleinen Schönheit! :great:
 
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(Nur am Rande: Wieso hast Du eigentlich eine Out-of-phase-Schaltung verbaut? Als Option finde ich das ja ganz nett, aber dieser nasale Sound ist doch auf Dauer etwas störend, oder? Mit der normalen Schaltung kämst Du auch etwas weiter weg von dem von Dir beschriebenen fenderartigen Sound.)
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich nutze Zwischenpositionen grundsätzlich nicht. Mit OutOf0hase haben sie für mich erstmals ne Daseinsberechtigung bekommen.
 
Ich habe das Thema der Schaltung der beiden PUs nie thematisiert. Das kam dann so und es ist gut für mich. Bei der Strat mag ich den gelegentlich auch. 90% spiele ich ohnehin bei fast allen Gitarren am Hals PU.
Das liegt sicher auch daran, dass ich meist alleine oder mit einem 2. Gitarristen spiele. Im Bandgefüge haben die Steg-PU-Sounds sicher mehr Berechtigung.
Alleine klingen die dann aber zu dünn.

Der Vergleich bei derselben Verstärkereinstellung war mir zur Einordung des möglichen Einsatzbereiches wichtig. Das war sehr aufschlussreich und die Miller hat dabei keineswegs abgestunken.
Später werde ich dann schon noch mit den speziellen Sounds experimentieren.
 
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Ich kann nur für mich sprechen, aber ich nutze Zwischenpositionen grundsätzlich nicht. Mit OutOf0hase haben sie für mich erstmals ne Daseinsberechtigung bekommen.

Hm ... nur so ... so ... so halt - warum, wie kommts?
 
Fand ich nie gut. Nicht Fisch, nicht Fleisch. War schon kurz davor, mal 2-Wege-Schalter zu suchen.

Spiele aber auch so gut wie nie Clean, deswegen vlt?
Bei meiner aktuellsten Gitarre (Gibson SG mit P90) hab ich damit rumgespielt, aber im Eifer des Gefechts gehe ich damit immer unter in der Band.

Durchn fetten Fuzz kriegt die OoP Position ne richtig geile Note, nicht mehr dünn und nasal, sondern überraschend flächig und tragend.
 
Gibt es was neues zur Reklamation?
 
Gibt es was neues zur Reklamation?

Wir haben gestern nach der Weihnachtspause mal gemailt und zwar in beiderseits sehr freundlichem Ton. Er hat sogar großzügig angeboten, die Gitarre nochmal zu bauen und mir die Gelieferte so lange zu lassen, bis ich die Neue habe.

Das ist sehr fair, aber auch schon wieder übertrieben. Mein Exemplar ist ja nicht schlecht, wenn auch nicht perfekt. Irgendwie ist es halt genau die, die für mich gemacht wurde. Jetzt noch eine Gleiche zu bauen wäre unverhältnismäßig.

Wir schauen gerade, wie wir verbleiben, wenn ich sie behalte, was mir lieber wäre. Ich werde berichten ...
 
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Wir haben gestern nach der Weihnachtspause mal gemailt und zwar in beiderseits sehr freundlichem Ton. Er hat sogar großzügig angeboten, die Gitarre nochmal zu bauen und mir die Gelieferte so lange zu lassen, bis ich die Neue habe.

Das ist sehr fair, aber auch schon wieder übertrieben. Mein Exemplar ist ja nicht schlecht, wenn auch nicht perfekt. Irgendwie ist es halt genau die, die für mich gemacht wurde. Jetzt noch eine Gleiche zu bauen wäre unverhältnismäßig.

Wir schauen gerade, wie wir verbleiben, wenn ich sie behalte, was mir lieber wäre. Ich werde berichten ...


Stimmt das muss man ihm lassen ein fairer Deal. Auch wenn ich immer noch der Meinung bin so was hätte nicht raus gehen dürfen aber gut ist halt psssiert.
 
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Um das leidige Thema abzuschließen - wir haben uns jetzt auf einen Preisnachlass in der Region von 20% verständigt.

Also wirtschaftlich gesehen alles fair abgelaufen und okay. Nur die Kommunikation war halt extrem mühselig.

Unterm Strich bleibt eine interessante Gitarre in der Sammlung, die anders als alle anderen ist. Nicht schlecht, aber auch nicht die ultimative Offenbarung.

Carbon als Material hat schon seine Berechtigung, vor allem am Hals. Die Stimmung hält bei der Gitarre trotz Temperaturschwankungen besser als bei Holz.

Die Saitenlage wird sich wohl über die Zeit auch nicht verändern. Soweit positiv. Ob die Miller meine Seele berühren wird, wird sich noch zeigen.

Da hab ich noch keine abschließende Beurteilung.
 
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Es gibt zu der Gitarre ja jetzt ein youtube-Video von dir. Vielleicht möchtest du das hier mal verlinken, @Gitarrensammler ? :)
 
Ja gerne:
 
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