Irgendwie habe ich hier den Eindruck, dass der 8. und 9. Schritt vor dem zweiten gemacht werden. Ähnlich einem Drittklässler, der mit rudimentärem Mathematikwissen eine Differentialgleichung knacken will. Ich will keinen ärgern, aber ich glaube, dass die Aufgabe hier für den Threadersteller noch etwas zu groß ist.
Modes sind in meinen Augen Schlagwörter, die schnell mal in die Runde geworfen werden, um Kollegen zu beeindrucken. Ich glaube aber auch, dass es nur wenige Musiker gibt (vor allem im Amateurbereich) die wirklich damit umgehen können. Und ich denke, gerade im Rockbereich wird eher selten modal gespielt. (Sollte der TE anstreben, sich im Jazzbereich auszutoben, dann ist dies hier alles gegenstandslos!)
Mich hat es früher auch begeistert, wenn ich gelesen habe, das Malmsteen über Akkord xy einen phrygischen Lauf abfeuert etc. Doch so einfach sind die Zusammenhänge nicht.
Ich habe lange gebraucht, die Modes zu verstehen und ich habe früher ähnliche Fragen gestellt wie die hier im Forum. Und ich habe die Erfahrung gemacht - als ich begriffen hatte, wie das System funktioniert - dass ich mit dieser Erkenntnis gar nichts anfangen kann. Ich könnte mich jetzt hinsetzen und etwas komponieren, das einen lydischen Klang hat. Mache ich aber nicht, weil ich erstens gar nicht komponieren will und mir das zweitens zu lange dauert.
Ich werde aber die Modes (obwohl ich das Prinzip verstanden habe und mir alles herleiten könnte) nie so virtuos einsetzen können, dass ich damit etwas vernünftig klingendes improvisieren könnte. Ist in der Musik, die ich mache (Cover-Rock) auch gar nicht gefragt. Also habe ich das Thema Modes irgendwann abgehakt.
Mein Tipp (den hier garantiert keiner hören will, das ist mir klar):
1. Genau überlegen: Brauche ich das wirklich? Was will ich damit erreichen? Man kann ein sehr guter Gitarrist werden, ohne Modes zu beherrschen
2. Welche Vorbilder habe ich, wie machen die das?
3. Bevor ich wirklich an die Modes gehe: Man muss die Grundlagen beherrschen. D.h. Intervalle, Aufbau von Akkorden etc. Wenn ich nicht weiß, wie ich einen Fmaj7/11 spiele oder einen Am7/9 etc., dann brauche ich mir über das Improvisieren erst gar keinen Kopf machen.
4. Kein blindes Theoriepauken. Immer alles mit der Gitarre in der Hand erarbeiten und HÖREN, wie was klingt.
Wie gesagt, ich erkenne mich (vor 15 Jahren) in den ganzen Beiträgen wieder und hätte mir rückblickend betrachtet, viel unnützes Lernen ersparen können!
Man kann das sicherlich lernen, die Informationen sind alle verfügbar (hier im Forum, im Internet, Büchern etc.), aber das wird einige Jahre dauern. Und es ist ärgerlich, wenn man dann merkt, dass man das in seiner Metallica-Cover-Band gar nicht braucht. Ist wie ein Latinum - kann man machen, muss man aber nicht....