Modes / Kirchentonleitern - Schaut mal rein!

  • Ersteller maverik1337
  • Erstellt am
@Reeder - deswegen habe ich ja alle Tonleitern von der "neutralen" Dur/Moll-Pentatonik abgeleitet, und nicht von Ionisch oder äolisch! ;)
So nahe wie die Typen beieinander liegen, macht es einfach keinen Sinn, jeden einzeln aufs komplizierteste zu lernen und zu üben. Einfach diese kleinen eigenarten der Tonleitern lernen und einige Zeit bewusst anwenden, dann kommt die Sicherheit und alles was du umständlich üben müsstest ganz von alleine!

Für mich gehört Lokrisch und Phrygisch ziemlich eindeutig zu moll - einerseits höre ich sie auch als Moll, andererseits haben nunmal beide die Mollterz drinnen, und sind damit eher moll als dur :)
 
Hey, danke an euch! Hab nun einen wesentlich besseren Überblick über die Modis, zumindest was die Theorie angeht ;-) Vor allem das die gleichberechtigt neben Dur und Moll sind ist sehr wichtig wie ich finde. Nur wie merkt ihr euch das? Ich würde nur durch Mathematik drauf kommen das G-Dur eigentlich auch als C-lydisch verstanden werden kann. Dazu muss ich doch wirklich die ganzen Tonleitern auswendig können und umso mehr auch spielen, spielen und spielen oder gibts da noch irgendwelche Kniffe bzw. Eselsbrücken?
 
Hey, danke an euch! Hab nun einen wesentlich besseren Überblick über die Modis, zumindest was die Theorie angeht ;-) Vor allem das die gleichberechtigt neben Dur und Moll sind ist sehr wichtig wie ich finde. Nur wie merkt ihr euch das? Ich würde nur durch Mathematik drauf kommen das G-Dur eigentlich auch als C-lydisch verstanden werden kann. Dazu muss ich doch wirklich die ganzen Tonleitern auswendig können und umso mehr auch spielen, spielen und spielen oder gibts da noch irgendwelche Kniffe bzw. Eselsbrücken?

Mit Hilfe des guten alten Quintenzirkels lassen sich eigentlich viele Dinge einfach herleiten. Die Funktion der Vorzeichen ist bei so etwas auch sehr hilfreich.
Wenn man sich damit mal ein bisschen beschäftigt hat ist man schnell in der Lage jede beliebige Stufe in jede Tonart nennen zu können und so hat man dann einen leichteren Überblick.

mal ein Beispiel --> Nenne mir den 6 Ton in F lydisch!. Es gibt da bestimmt jetzt unzählige Möglichkeiten schnell auf das Ergebnis zu kommen, ich gehe da aber so vor.

Lydisch ist immer die 4. Stufe einer Dur Tonleiter - Das bedeutet ich muss eine Quarte runter bzw. eine Quinte rauf um auf die Dur-Tonleiter zu kommen. Die Dur Tonleiter ist somit C-Dur (versuche also die zu Grunde liegende Dur bzw. Moll Tonleiter zu finden). Die Tonart C-Dur hat keine Vorzeichen und und ich muss mich also um Kreuze oder B keine Gedanken machen. Ich zähle also einfach von meinem F, 6 Tonleitertöne hinauf.
F-G-A-H-C-D . Das Ergebnis ist also D.

Wäre ich z.B. F-phrygisch, wäre es so: F-phrygisch --> große Terz abwärts zu Db --> Die Tonart Db hat 5 "B" im Quintenzirkel --> Ich zähle also 6 Tonleiter Töne von meinem F hoch und lande wieder bei D, diesmal allerdings hat meine Tonart Db-Dur folgende Tiefalterationen - Bb, Eb, Ab, Db, Gb --> wie man sieht ist unser D nicht in Db-Dur bzw. F-phrygisch enthalten und muss somit ein Db sein. Das bedeutet der 6. Ton von F-phrygisch ist Db.

Das sieht jetzt in bissl kompliziert aus, aber mit der Zeit kriegt man einfach eine bessere Logik und mit Hilfe der Vorzeichen kann man sich schneller in den Tonartengewirr zurecht finden. Ich würde mir z.B. so einen Kram wie "Halbtonschritt - Ganztonschritt, dann wieder Halbtonschritt" nicht merken wollen. Ich arbeite da lieber mit den Quintenzirkel und den Vorzeichen zusammen um alle Informationen zu erhalten die ich haben möchte. Die Tonleitern an sich muss man eh auf dem Instrument pauken bis sie in den Fingern sind.

Da gibt es aber denke ich verschiedene Philosophien
 
Puh starker Tobak, verstanden hab ich das grade noch nicht, werd mir das aber mit dem Quintenzirkel zuhause mal anschauen. Ich stelle mir das einfach nur wahnsinnig schwierig vor das alles zu lernen. Ich meine wie soll das bitte funktionieren das ich mit wem improvisiere und er sagt er spielt diesen und diesen Akkord und dann improvisiere ich blitschnell in den ganzen Modi wirrwarr und arghhhh das ist einfach soviel Zeugs. Es gibt schon einiges was ich über die Theorie weiß, was Intervalle sind, was Tonleitern sind, wie ich mir die Modes aus den Ganz und Halbtönen zusammenstricke, wie Akkorde aufgebaut sind, wie ich nen eigenen Quintenzirkel stricke, wie ich daraus dann die Tonleiter ablese, wie ich aus dem QZ die Pentatonik ablese, wie ich Subdominante und all so nen Kram vom QZ ablese und dann komme ich hier in den Thread und raffe mal wieder fast garnix. Das liegt einfach daran das ich zwar einzelne Theme verstehe aber wie das dann alles zusammenhängt ist wieder ne andere Frage.

Generell ist es auf dem Griffbrett in der Praxis ja wieder einfacher. Ich lerne einfach die Shapes aller Modis von C und verschiebe das wie ich lustig bin auf dem Griffbrett hin und her oder geht das nicht? Nur ich bin son Typ, ich muss das einfach in der Theorie verstehen sonst nagt das permanent in meienm Schädel rum =D Ich schaus mir Zuhause aber an um deinen Weg nachzuvollziehen.
 
Puh starker Tobak, verstanden hab ich das grade noch nicht, werd mir das aber mit dem Quintenzirkel zuhause mal anschauen. Ich stelle mir das einfach nur wahnsinnig schwierig vor das alles zu lernen. Ich meine wie soll das bitte funktionieren das ich mit wem improvisiere und er sagt er spielt diesen und diesen Akkord und dann improvisiere ich blitschnell in den ganzen Modi wirrwarr und arghhhh das ist einfach soviel Zeugs. Es gibt schon einiges was ich über die Theorie weiß, was Intervalle sind, was Tonleitern sind, wie ich mir die Modes aus den Ganz und Halbtönen zusammenstricke, wie Akkorde aufgebaut sind, wie ich nen eigenen Quintenzirkel stricke, wie ich daraus dann die Tonleiter ablese, wie ich aus dem QZ die Pentatonik ablese, wie ich Subdominante und all so nen Kram vom QZ ablese und dann komme ich hier in den Thread und raffe mal wieder fast garnix. Das liegt einfach daran das ich zwar einzelne Theme verstehe aber wie das dann alles zusammenhängt ist wieder ne andere Frage.

Generell ist es auf dem Griffbrett in der Praxis ja wieder einfacher. Ich lerne einfach die Shapes aller Modis von C und verschiebe das wie ich lustig bin auf dem Griffbrett hin und her oder geht das nicht? Nur ich bin son Typ, ich muss das einfach in der Theorie verstehen sonst nagt das permanent in meienm Schädel rum =D Ich schaus mir Zuhause aber an um deinen Weg nachzuvollziehen.

Mach dir da mal keinen Kopf, dass festigt sich schon. In der Verbindung mit der Praxis ist das ganze dann etwas verständlicher. Wie schon erwähnt es ist Prinzip so, dass du über jeden Moll Akkord und auch über jeden Dur Akkord verschiedene Tonleitern bzw. verschiedenen Tonvorrat benutzen kannst, wenn das der Stil und der Song auch zulässt. Bei der Dominante ist es theoretisch sogar so, dass man im Prinzip jeden beliebigen Ton spielen kann und er eine gewisse Bedeutung bzw. einen gewissen Sound hat. Frage ist nur ob das überhaupt zu dem Stil des Songs passt. Es gibt da kein Patentrezept. Und wenn man das noch viel weiter spinnt macht alles einfach keinen Sinn mehr :-D. Ich meine unsere Gesellschaft besteht aus Hörgewohnheiten und aus Klischees. Die Skalen helfen eigentlich nur sich selber etwas zu inspirieren, aber es heißt nicht, dass dies und das auch die Wirkung erzeugt die man gerne hätte. Deshalb ist ja auch Musik immer noch Kunst und keine Mathematik. Der ganze Ursprung liegt letz endlich in den Intervallen, welche einfach eine gewisse Wirkung auf uns haben. Der Tritonus wurde einzeln betrachtet wohl nie als angenehm empfunden. Doch im Zusammenhang mit dem Blues wurde er der Renner ;-). Die ganze Musik ist ein Wechselspiel als Spannung und Entspannung, ein Spiel aus Konsonanz und Dissonanz. Chromatische Umspielungen sind dissonantes Geplenkel beim einem Musikstil und interessante Farbtupfer beim anderen Musikstil. Wichtig ist, dass man seine Dissonanz wieder auflöst, sonst empfindet der Mensch es als "Nervig", obwohl es da auch musikalische Ausnahmen gibt aber naja ...

Eine 1-4-5 (Cmaj7, Fmaj7, G7) Verbindung fordert nun mal die stink normale Dur Tonleiter einfach heraus. Da ist nicht mehr viel mit lydischen Experimenten etc. Steht so ein Dur akkord allerdings in einer etwas anderen Verbindung z.B. in einer 4-3 Verbindung. Z.B. Fmaj7 und Em7 - so würde ich das als F-lydische Progression sehen und meine F-lydische Tonleiter spielen und nicht die F-Dur Tonleiter obwohl hier auch mit einem Fmaj7 begonnen wird.

Man muss sich halt den Song anschauen und ob er es zulässt. Du kannst im Prinzip über jeden Mollakkord auch statt Moll eben phrygisch und dorisch spielen. Vermindert man noch die Quinte geht auch lokrisch. Ob das dann alles zum Song passt und die Akkordverbindungen das zulassen ist wieder eine ganz andere Frage.

Noch ein Beispiel: Der gute alte Santaner benutzt ja ganz gerne die ohhhhh hoooo "Harmonisch Moll" Tonleiter. Was dabei oft vergessen wird. Die Tonleiter unterscheidet sich nur wegen einem Ton. Statt der kleinen Septime benutzt er die große Septime in manchen Songs. Das ist eine ganz einfache Entwicklung. Da bei einer Durtonleiter die große Septime als Leitton zum Grundton empfunden wird. Lag es nah auch einen Halbtonschritt bei der Molltonleiter einzuführen um diese Leittonwirkung auszuloten. Sprich im Prinzip verbietet dir keiner über einen Moll Akkord auch die große Septime zu spielen statt der kleinen. Doch ob das für den Song auch wirklich passt ist eben ein anderes Blatt und auch Sache des Komponisten.

Ich hoffe ich laber nicht zu viel und bin zu verwirrend, dass sollten nur Beispiele sein und keine Sachen wo du dir jetzt den Kopf zerbrechen musst.
 
Da gibt es echt viel zu viele Philosophien die den Threadersteller jetzt eher verwirren als praktisch weiterbringen würden.
Deshalb würde ich, wie schon erwähnt wurde, mit einem Modus anfangen und erstmal den Fingersatz lernen und dann bestimmte Backingtracks damit üben.
Einfach um sich mal gegenseitig zu "beschnuppern" und zu schauen wie man sich in dem jeweiligen Modus bewegen kann.

@googlemeister: Ja, du kannst alle Modi auf den Griffbrett verschieben wie du lustig bist. Willst du G-Ionisch, fängst du vom 3.Bund E-Saite an, willst du D-Ionisch spielst du denselben Fingersatz nur vom 10.Bund E-Saite aus. Willst du A-Lydisch fängst du ihn vom 5.Bund E-Saite an, willst du E-Lydisch fängst du vom 12.Bund E-Saite an. Das geht mit jedem beliebigen Modus und jeder Skala (Melodisch Moll, Harmonisch Moll, Phrygisch Dominant, etc)
 
Ich bin echt begeistert wie schön sich das hier entwickelt!

Ich war vorhin mal im Musikgeschäft bei mir um die ecke, bissi gestöbert und ein Satz neue Saiten gekauft.
Bin dann mit dem Verkäufer ins Gespräch gekommen und habe ihm davon erzählt, das ich mich die ganze Zeit mit Modes etc beschäftige und wo ich eben hänge.

In dem moment wo ich mein Satz beendet hatte, holt er sich eine Gitarre und zeigte mir direkt an der Gitarre um was es im Prinzip bei den modes geht :-D

Das war echt klasse. Jetzt habe ich mir nochmal das durchgelesen was ihr so geschrieben habt und muss sagen, dass ich mir jetzt einiges mehr darunter vorstellen kann.

Ich habe die ganze Zeit nicht verstanden das die Modes in einer festen Reihenfolge auftuachen ( Ionisch,Dorisch,Phrygisch,Lydisch,Mixolydisch,Äolisch,Lokrisch) und jenachdem, bei welchem Ton in einer Tonart ich anfange, sich daraus der Mode ergibt :)

Ich werde nun noch einige Zeit mit dem Zeug vonwegen große Sexte oder Septime etc. verbringen müssen um zu verstehen was dahinter steckt :).

Dann noch eine kleine Verständnisfrage: Major hat ja 2 bedeutungen. Zum einen das es eben die Dur Tonleiter ist, zum anderen eben diese große Septime in Akkorden ( z.B Gmaj7 ).


Wenn ihr nun Akkordfolgen in diesem Stil z.B. Gmaj7,Cmaj7,Fmaj7 schreibt,heißt das, dass ich einfach nur die Dur-Akkorde greife?

Ich nehme an die große Septime wird sowas ähnliches wie add9 sein, einfach ein Finger mehr oder weniger.. wie geasgt muss ich noch lernen :D
 
Wenn nur der Grundton (zB G) und direkt danach das maj7 steht, ist das ein Dur-Akkord mit großer Septime (das major bezieht sicht weniger auf das Geschlecht des Akkords, sondern auf das Interval). Andersrum gibt es auch Gmmaj7 - das gleiche in grün, nur statt großer Terz hier eben eine kleine.

Die große Septime ist eine "Extension" - wenn man so will. Den korrekten deutschen Ausdruck kenne ich nicht, ich bin grad gedanklich bei einem Buch von Scott Henderson in dem es um besagte "Extensions" geht ... ich glaube "Erweiterung" trifft es ziemlich passend. Der Dreiklang in Grundstellung beinhaltet nur den Grundton, die Terz (groß oder klein) und die Quinte. Da kann man dann beliebige Töne hinzufügen, zB die große Septime, die None, und so weiter. Da gibt es auch wieder viele Regeln, zB ist ein -add9 Akkord ein Akkord mit Grundton, Terz, Quinte und der None, wo hingegen ein -9er Akkord aus Grundton, Terz, Quinte, Septime und None besteht. Da schreibt man dann einfach nur zB A9, obwohl A7/9 gemeint ist - ist halt einfacher von der Notation.
 
Wenn ihr nun Akkordfolgen in diesem Stil z.B. Gmaj7,Cmaj7,Fmaj7 schreibt,heißt das, dass ich einfach nur die Dur-Akkorde greife?

Die Notation der Akkorde ist (wie ich leider auch gerade wieder feststelle) oft uneinheitlich in verschiedenen Büchern und Notenblätter...

So existieren für die Akkordbezeichnungen bzw. Intervallbezeichnungen oft verschiedene Varianten wie z. B.:
Dur: C, Cmaj oder C mit "Deltasymbol" (Dreieck)
Moll: c, Cmin, Cm oder C-
+ oder # bedeutet: Erhöhung um einen Halbton (A7#9 ist ein Dominant Sept. Akkord mit übermäßiger None)
- oder b bedeutet: Erniedrigung um einen Halbton (Am7b5 ist ein A Moll 7 Akkord mit verminderter Quinte)

Häufig ist zum Glück aber am Anfang eines Buches notiert, nach welcher "Nomenklatur" sich der Autor richtet und so kann man den Akkordaufbau erschließen.

maj kann einmal für den Durakkord stehen, aber auch die große Septime bezeichnen (maj7 oder j7 notiert).
 
Irgendwie habe ich hier den Eindruck, dass der 8. und 9. Schritt vor dem zweiten gemacht werden. Ähnlich einem Drittklässler, der mit rudimentärem Mathematikwissen eine Differentialgleichung knacken will. Ich will keinen ärgern, aber ich glaube, dass die Aufgabe hier für den Threadersteller noch etwas zu groß ist.

Modes sind in meinen Augen Schlagwörter, die schnell mal in die Runde geworfen werden, um Kollegen zu beeindrucken. Ich glaube aber auch, dass es nur wenige Musiker gibt (vor allem im Amateurbereich) die wirklich damit umgehen können. Und ich denke, gerade im Rockbereich wird eher selten modal gespielt. (Sollte der TE anstreben, sich im Jazzbereich auszutoben, dann ist dies hier alles gegenstandslos!)

Mich hat es früher auch begeistert, wenn ich gelesen habe, das Malmsteen über Akkord xy einen phrygischen Lauf abfeuert etc. Doch so einfach sind die Zusammenhänge nicht.
Ich habe lange gebraucht, die Modes zu verstehen und ich habe früher ähnliche Fragen gestellt wie die hier im Forum. Und ich habe die Erfahrung gemacht - als ich begriffen hatte, wie das System funktioniert - dass ich mit dieser Erkenntnis gar nichts anfangen kann. Ich könnte mich jetzt hinsetzen und etwas komponieren, das einen lydischen Klang hat. Mache ich aber nicht, weil ich erstens gar nicht komponieren will und mir das zweitens zu lange dauert.
Ich werde aber die Modes (obwohl ich das Prinzip verstanden habe und mir alles herleiten könnte) nie so virtuos einsetzen können, dass ich damit etwas vernünftig klingendes improvisieren könnte. Ist in der Musik, die ich mache (Cover-Rock) auch gar nicht gefragt. Also habe ich das Thema Modes irgendwann abgehakt.
Mein Tipp (den hier garantiert keiner hören will, das ist mir klar):
1. Genau überlegen: Brauche ich das wirklich? Was will ich damit erreichen? Man kann ein sehr guter Gitarrist werden, ohne Modes zu beherrschen
2. Welche Vorbilder habe ich, wie machen die das?
3. Bevor ich wirklich an die Modes gehe: Man muss die Grundlagen beherrschen. D.h. Intervalle, Aufbau von Akkorden etc. Wenn ich nicht weiß, wie ich einen Fmaj7/11 spiele oder einen Am7/9 etc., dann brauche ich mir über das Improvisieren erst gar keinen Kopf machen.
4. Kein blindes Theoriepauken. Immer alles mit der Gitarre in der Hand erarbeiten und HÖREN, wie was klingt.

Wie gesagt, ich erkenne mich (vor 15 Jahren) in den ganzen Beiträgen wieder und hätte mir rückblickend betrachtet, viel unnützes Lernen ersparen können!

Man kann das sicherlich lernen, die Informationen sind alle verfügbar (hier im Forum, im Internet, Büchern etc.), aber das wird einige Jahre dauern. Und es ist ärgerlich, wenn man dann merkt, dass man das in seiner Metallica-Cover-Band gar nicht braucht. Ist wie ein Latinum - kann man machen, muss man aber nicht....
 
Was habe ich mir mit dem Thread erstellen erhofft?

Sinn und Absicht warum ich diesn Thread erstellt habe ist einfach der, da ich mir eine Tonleiter basteln wollte, bei der ich weiß aha, diese klingt also eher traurig, diese geheimnisvoll etc.

Ich wollte wissen wie diese Tonleitern heißen und wie ich sie sinnvoll einsetze. Ich will niemandem damit beeindrucken ( wie denn auch wenn ich sie nicht mal kenne ) sondern einfach nur schnell die Tonleitern erkennen die ich für mein Stück brauche.

Bei meinen Vorbildern ( hauptsächlich Petrucci ) erkenne ich leider ncith so viel. Ich habe seine DVD, bei der geht er aber größtenteils auf die Technik ein.

Ich habe in einem Interview mit Satriani gehört, dass er die Modes für sehr wichtig, und für eine sehr gute Sache hält.

Und das sind meine Gründe wieso ich diesen Thread erstellt habe. Zudem sollen auch andere gerne ihre Fragen etc hier reinschreiben ( wie es ja auch schon geschehen ist )
 
1. Genau überlegen: Brauche ich das wirklich? Was will ich damit erreichen? Man kann ein sehr guter Gitarrist werden, ohne Modes zu beherrschen

Kleiner Einspruch, bzw. Ergänzung: Meine Meinung ist: Man kann ein sehr guter Gitarrist werden, ohne zu WISSEN, daß man die Modes beherrscht. Jeder gute Gitarrist wird die Modes in irgendeiner Form beherrschen, auch wenn er sie für sich selbst nicht gezielt als solche wahrnimmt und einsetzt ... denn er wird bestimmte Töne (aus-)wählen, bestimmte Klangfarben ... ob er die nun aus seinem angelernten Mode-Fundus rekrutiert, oder durch eine andere Herangehensweise, ist letztlich Wurscht ...


4. Kein blindes Theoriepauken. Immer alles mit der Gitarre in der Hand erarbeiten und HÖREN, wie was klingt.

So ist es !!

Und: Noch eine Meinung von mir: Wenn man sich genausoviel Zeit nehmen würde, diverse Drei- und Vierklänge zu studieren wie dafür, an den Modes zu verzweifeln, hätte man wahrscheinlich auch schon viel gelernt für sich selbst ... :)

LG, Thomas
 
Sinn und Absicht warum ich diesn Thread erstellt habe ist einfach der, da ich mir eine Tonleiter basteln wollte, bei der ich weiß aha, diese klingt also eher traurig, diese geheimnisvoll etc.

Und ich glaube, das hier das Problem liegt. Da gibt es nämlich kein Patentrezept. Und viele Faktoren, die da eine Rolle spielen, nicht nur die Tonleiter.

Ich denke bei Modes auch an Satriani oder Vai und meine, dass es für einen durchschnittlich begabten Gitarristen im Amateurbereich wahrscheinlich zehn Jahre dauert, möglicherweise sogar unmöglich ist, auf dieses Level zu kommen.

Die Formel Akkord xy= Tonleiter yz = traurige/lustige Stimmung gibt es nicht. Dur ist nicht immer fröhlich und Moll ist nicht immer traurig.

Im Jazz wird beim Improvisieren z.T. in Modes gedacht. Dazu habe ich nie einen Zugang gefunden, ist nicht meiene Musik.
Ich selbst sehe Modes mittlerweile eher als ein Hilfsmittel zum Komponieren.

Beispiel: Ich möchte ein nettes kleines Liedchen schreiben, dass die Hörgewohnheiten meines Publikums nicht strapaziert. Also nehme ich den Tonvorrat der Durtonleiter. Nehme ich bestimmte Töne aus dieser Leiter und lege sie übereinander, bekomme ich Akkorde, die sowohl untereinander passen als auch zu den Tönen der Leiter. Mit diesen Tönen kann ich also eine gefällige Melodie über die entstandenen Akkorde spielen.

Genauso funktioniert es in Lydisch (macht Satriani ganz gerne mal). Er nimmt die Töne einer lydischen Tonleiter, die ebenfalls aus 7 Tönen besteht (wie die Dur-Leiter), allerdings die beiden Halbtonschritte an einer anderen Stelle hat und daher anders klingt als Dur. Aus den vorhandenen Tönen - wieder übereinandergestapelt) werden passende Akkorde. Allerdings andere Akkorde als bei Dur. Charakterisitisch für Lydisch ist hier die übermäßige Quarte (im Akkord oft als #11 geschrieben). Über diese Akkorde kann ich eine passende Melodie aus den Tönen der lydischen Tonleiter schreiben/ improvisieren. Und diese hat durchaus einen etwas anderen Charakter als Dur oder Moll oder Mixolydisch.

Aber um das wirklich sinnvoll einzusetzen und brauchbare Musik damit zu machen, das braucht einfach Erfahrung. Gerade, weil einige Tonarten eben ausserhalb unserer Hörgewohnheiten liegen.

Ich hatte in einigen Beiträgen zwischen den Zeilen gelesen, dass es hier darum ginge, sich die Modes mal eben alle draufzuschaffen und dann damit munter drauflos zu improvisieren. Und das bringt nicht viel.
 
Ja ich denke mittlerweile auch, das es sich bei meinen vorstellungen eher um eine utopie gehandelt hat :)

Ich werde nachwievor die modes nebenbei lernen und mir zu herzen nehmen, aber ich werde jetzt nicht auf teufel komm raus mein spiel nurnoch auf die modes beschränken.

Ich denke mal, unbewusst befinde ich mich sowieso stätig in einem mode, der eher eine traurige stimmung bringt. Ich habe mir ( ohne zu wissen das es modes gibt ) mit der zeit einfach Töne bzw. Intervalle eingeprägt, die meinen Vorstellungen entsprechen.

Ich denke nur immer, ich könnte mehr rausholen wenn ich die Theorie hinter der ganzen Thematik verstehen würde.

Was mich noch dazu bewegt hat modes zu lernen ist, das ich mich irgendwie total eingeschränkt was das improvisieren angeht. Nicht mit den Tönen, sondern mit der Melodie. Ich habe gehofft das die unterschiedlichen Tonalen Zentren mich auf eine neue Weise inspirieren.


Wenn jemand Methoden kennt diesen Horizont zu durchbrechen, als her damit! :)

Grüße
mave
 
Ich bewege mich eigentlich nur im Bereich dreier Leitern: Pentatonik, Dur- und Moll-Tonleiter. Allerdings ergänze ich das durchaus mit diversen "Durchgangstönen". Mir hilft es, dabei eher nicht über die Theorie nachzudenken. Wahrscheinlich habe ich nach 25 Jahren an der Gitarre das ein oder andere verinnerlicht, bewußt mache ich es heute aber nicht mehr. Ich gehe da eher ran wie ein Sänger. Der würde bei "Alle meine Entchen" wahrscheinlich auch nicht an einen ionischen Mode denken, könnte aber die Originalmelodie singen, sie erweitern, verändern, anders rhytmisieren etc.
Versuch mal, zu einem Playback mit verschiedenen Akkorden eine Melodie zu singen/ summen und dann, diese Melodie auf die Gitarre zu übertragen.

Ansonsten hat mir geholfen, viel zu meinen Lieblingsplatten mitgespielt zu haben. Queen, Marillion, Knopfler, Pink Floyd, Toto etc. Viele Melodiefragmente davon tauchen heute wieder bei mir in einem neuen Kontext auf.

Damit keine Misverständnisse aufkommen: Ich möchte mit diesem Beitrag niemanden davon abhalten, Musiktheorie zu lernen! Ich möchte eher dazu ermuntern, das Theorielernen durch Praxis am Instrument zu unterfüttern und vor allem sich selbst (und anderen) dabei zuzuhören.
Mein Motto ist: lieber wenige Töne vernünftig spielen als hundert richtige Noten pro Sekunde, aber klingen wie Grütze!
 
Was mich noch dazu bewegt hat modes zu lernen ist, das ich mich irgendwie total eingeschränkt was das improvisieren angeht. Nicht mit den Tönen, sondern mit der Melodie. Ich habe gehofft das die unterschiedlichen Tonalen Zentren mich auf eine neue Weise inspirieren.

Was nutzt du denn jetzt zur Improvisation? (Welcher Musikstil?) Was genau meinst du hier mit "eingeschränkt nicht mit Tönen sondern mit der Melodie"?

Ich denke, zu dem Thema (Improvisation) gibt ea auch wieder unendlich viele Themen hier und Ansätze, wie man auch als Anfänger in dem Metier beginnen kann. Bspw. angefangen mit Arpeggien zu den Akkorden, über passende Tonleitern zu Sequenzen oder Licks mit den sog. starken Akkordtönen... aber auch "einfache", geringe Abweichungen der Originalmelodie kann man verwenden...

Alles in Allem sehr komplex (und im vorherigen Absatz kaum an der Oberfläche gekratzt) und verlässt vermutlich das eigentliche Thema hier...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben