Motivationsmangel und Frust

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Lynx
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Hallo,

ich spiele (besitze trifft es wohl eher) seit längerem ein Digitalpiano und leide ziemlich an Motivationsmangel. Mein Ziel war es damals irgendwann Sachen aus der Rock/Blues/Jazz/Pop Ecke spielen zu können, weil mir diese Art von Musik am meisten zu sagt.

Ich denke 99% aller Leute hier hatten klassischen Unterricht, als sie mit dem Klavier anfangen haben. Bei mir scheint es, dass es diese Art von Musik ist, die mir die Motivation nimmt. Ich hasse sie zwar nicht und ich kann durchaus die Emotion in manchen Stücken spüren, wenn sie mir mein Klavierlehrer vorspielt, dennoch spiele ich sie selbst nicht wirklich gerne.

Liegt wohl daran, dass sich so gut wie kein Takt wiederholt und ich mich schwer damit tue, ein Stück auswendig zu lernen. Selbst wenn ich einen Takt 10 mal hintereinander fehlerfrei spielen kann, verspiele ich mich Tage später oder mir fällt der Takt nicht mehr ein wenn ich ein Stück spielen will/soll.

Ich bin seitdem ich angefangen habe auch nicht wirklich weit gekommen. Meine Fingerfertigkeit und meine Theoriekenntnisse mögen sich zwar gebessert haben, aber was bringen mir die, wenn ich keine Stücke behalten kann. :rolleyes:

Sachen wie "in Akkorden denken" hab ich schon probiert und es klappt manchmal, allerdings nicht immer.

Ich möchte allerdings auch nicht aufhören, da ich bereits, alleine in das Klavier 1400€ investiert habe.

Ich spiele auch noch A-Gitarre und da ist es genau anders rum.
 
Eigenschaft
 
Klarer Fall: Dich erst mal mit deinem Lehrer absprechen!! Wie lange hattest du jetzt Unterricht? Wenn du die Grundlagen (fingertechnische, theoretische) in der Klassik drauf hast und du einen bestimmten Musikstil im Auge hast - dann wäre jetzt Zeit, in diese Richtung zu gehen!
Frag mal deinen Lehrer, was er dazu meint. Zähl ihm ein paar Musiker auf, die du als musikalische Vorbilder hast. Dann weiß er auch, wohin er dich bringen soll.
(Sollte es der Fall sein, dass er sich nicht im Stande dazu fühlt, weil er NUR in der Klassik verwurzelt ist, er es nicht will oder nur widerwillig und halbherzig macht, ist klar, was ansteht, ne? Aber erst mal reden :))

MfG, livebox
 
Spiele knapp ein Jahr. In dem Jahr habe ich allerdings auch mehrere Monate pausiert.

Die Musik von Ben Folds gefällt mir z.B. ziemlich gut, allerdings wüsste ich nichts anderes in der Richtung und um mich an Sachen von Ben Folds zu wagen, sollte ich eventuell noch 5 Jahre warten ;) Ich habe auch irgendwie den Eindruck, dass es zwischen dem was ich spielen möchte und dem was ich spielen kann nichts gibt. Also blieb mir bisher nichts anderes übrig, als bei Klassik zu bleiben, bis ich technisch gut genug für Sachen bin, die ich spielen mag.
 
Frag mal deinen Lehrer, ob er nicht was ähnliches oder vereinfachte Versionen weiß - dann kommst du deinen klanglichen Vorstellungen schon ein Stück näher ohne dich komplett zu überfordern.
Wenn deine Motivationskrise nur daran liegt, dass du stilistisch was anderes machen willst, ist die Schlussfolgerung klar, oder? :) Probleme mit dem spieltechnischen Niveau lassen sich schon irgendwie beheben.
 
Wenn deine Motivationskrise nur daran liegt, dass du stilistisch was anderes machen willst, ist die Schlussfolgerung klar, oder? :).

Meinst du etwa den Lehrer wechseln ? Ich fand es schon relativ schwierig jemanden zu finden, der nicht so voreingenommen war und gleich meinte, ich sollte mir doch lieber erst ein richtiges Klavier zu legen, bevor ich daran denke Klavierunterricht zu nehmen. :rolleyes:
 
Nein. Mit dem Lehrer drüber reden, stilistisch was anderes zu machen :)
 
Such Dir einen Lehrer, der Hauptberuflich die Musik macht, die du hören möchtest !
 
Paar Notentipps:

Spiel einfach typische Folk & Volksmusik Sachen wie Schottisch, Polka, Walzer, Mazurka ...
Viele kurze eingängige Melodien mit sich häufig wiederholenden Mustern.
Daher relativ einfach zu merken. Vermutlich nicht deine Musikrichtung, aber du kannst ja mal reinschauen.
Allerdings sind das meist einstimmige Melodien. Akkorde und für die linke Hand müßtest du allerdings selbst dazu finden
Noten sortiert nach Tänzen:
http://simonwascher.info/TradArchiv/
http://www.leeds.ac.uk/music/Info/RRTuneBk/Alltunes/Alltunes.type.html

Oder du spielst Melodien aus diversen Computerspielen.
Noten (meist für Klavier) gibts auf: http://www.gamemusicthemes.com/

LG, Michael
 
Ich denke 99% aller Leute hier hatten klassischen Unterricht, als sie mit dem Klavier anfangen haben. Bei mir scheint es, dass es diese Art von Musik ist, die mir die Motivation nimmt. Ich hasse sie zwar nicht und ich kann durchaus die Emotion in manchen Stücken spüren, wenn sie mir mein Klavierlehrer vorspielt, dennoch spiele ich sie selbst nicht wirklich gerne.

Was das angeht, da geht's mir ganz genau so. Ich kann mit Klassik so gut wie nichts anfangen, mir fehlt der Zugang dazu, es berührt mich nicht und manche Stücke klingen in meinen Ohren wie Geklimper, wenn auch (bei guten Pianisten) technisch perfekt.
 
Probier doch mal mit anderen Leuten zusammen zu spielen die auch noch nicht so weit sind...einfach zum Spaß!
Mit anderen Leuten macht Musik gleich doppelt so viel Spaß...
 
Hallo, mein Tipp:

Versuch doch mal das Rock-Piano I (von Jürgen Moser).
Damit bin ich von der Orgel umgestiegen, ohne Klassik.
Und von der Schwierigkeit sollte es auch machbar sein.

Beste Grüsse!
 
Probier doch mal mit anderen Leuten zusammen zu spielen die auch noch nicht so weit sind...einfach zum Spaß!
Mit anderen Leuten macht Musik gleich doppelt so viel Spaß...

Das mach ich öfters mit meiner Gitarre. Mit einem Piano wird das wohl ein wenig schwierig, es sei denn man hat ein Stagepiano, was auf mich nicht zu trifft.
 
Hallo Lynx

nach1 Jahr mit einigen Monaten unterbruch geht natürlich nicht viel.

Tägliche Übung ca. 1Std. müssen schon drin liegen. Es geht ganz klar auch ohne reine Klassik. Wie oben jemand erwähnte, Folksongs Popsongs usw.

Das Rock Piano kannst du damit noch definitiv vergessen.

Auch in einer Gruppe zu spielen finde ich nur sinnvoll, wenn man täglich Grundlagen wie z.B. Akkorde und ihre Umkehrungen, Tonleitern, Harmonieabfolgen (Voicings) usw. lernt. Damit bekommt man auch eine solide Grundlage und Ideen, die man hier einsetzen kann.

Eine Anfängerband müsste einen guten Coach haben, sonst dreht man sich im Kreise.

Du schreibst, bei der Gitarre ist es anders.
Dann kann es sein, das Klavier nicht dein Ding ist.

Ich ich rate dir, geht mit deinem Lehrer dein Problem durch!

mit freundlichen Grüssen Emanuel
 
Du schreibst, bei der Gitarre ist es anders.
Dann kann es sein, das Klavier nicht dein Ding ist.

Ich ich rate dir, geht mit deinem Lehrer dein Problem durch!

mit freundlichen Grüssen Emanuel


Ich denke das liegt einfach daran, dass ich weitaus mehr auf der Gitarre kann, als auf dem Klavier. Ich musste auch nie Klassik auf der Gitarre spielen. Zu dem mache ich momentan mit der Gitarre selbst ohne Lehrer Fortschritte, weil ich schon über die Grundkenntnisse hinaus bin.

Vielleicht liegt es aber auch am Digital Piano. Zwischen dem Anschlag des 30 Jahre alten Yamaha Flügels meines Lehrers und meinem DP ist schon sehr extremer Unterschied. Während ich mich selbst auf der geringsten Empfindlichkeitseinstellung schon zurückhalten muss, damit ich nicht zu laut spiele, erzeuge ich bei gleichem Kraftaufwand nicht mal einen Ton auf dem Flügel.

Ich weiss, der Vergleich DP / Flügel ist lächerlich, aber es ist nicht wirklich motivierend auf einem DP zu üben. Sowas merkt man eventuell erst Monate später, wenn sich das DP immer gleich anhört.
 
@Lynx
Zitat
Ich weiss, der Vergleich DP / Flügel ist lächerlich, aber es ist nicht wirklich motivierend auf einem DP zu üben. Sowas merkt man eventuell erst Monate später, wenn sich das DP immer gleich anhört.


Klar, du hast recht, der Vergleich ist aber auch krass:)

Ich kenne dein DigiPiano nicht, jedoch kann man sehr wohl auch mit einem DigiPiano sehr dynamisch, vielfältig und Ausdrucksstark spielen.

Auch mein älteres 12 Jährige Digipiano hatte schon einiges zu bieten. Der Musiker der das Teil spielt, ist sehr wichtig. Man muss damit zuerst umgehen lernen. Man muss da schon selber ausprobieren.
Wichtig bei einem Digitalpiano: Volumen mindestens auf 3/4 des möglichen aufdrehen, den Rest an Laut und leise machst du rein mit der Dynamik. Wenn es zu leise eingestellt ist, wird oft immer hart gespielt (immer laut gehämmert), so hat mein keine Dynamik mehr und der Klang kann sich nicht mehr verändern. Laut und leise spielen heisst ja auch Veränderung des Klangverhaltens.
Auch ist Stilistik ein wichtiges Werkzeug, um gutes Spielen zu erreichen.

Ich ziehe ein gutes Digipiano einem Klavier vor. Es ist nie verstimmt und kann zu jeder Tages und Nacht-Zeit gespielt werden. Auch jedes Klavier klingt nie gleich wie ein Anderes.

Muss aber auch bemerken, dass ich keine "Ernste" Musik (gehobene Klassik) spiele.
Dazu würde aber auch ein normales Klavier bis 500 Euro nicht viel taugen.

es Grüsst dich Emanuel
 
Wichtig bei einem Digitalpiano: Volumen mindestens auf 3/4 des möglichen aufdrehen...
...dann die Kopfhörer aufsetzen und ein halbes Jahr regelmäßig mit diesem Set-Up spielen. Anschließend wird sich dein DP für dich wie ein Imperial anhören. Schade nur, dass gleichzeitig der Imperial für dich wie eine Tischhupe klingen wird. Wenn du großes Pech hast, sogar wie eine kaputte Blockflöte. ;)
 
...damit haust du dir dezent die Ohren durch. Mit eingebauten Lautsprechern ist das wieder eine andere Baustelle.
Aus der Diskussion Klavier/Digitalpiano halte ich mich raus.
 
:eek:sorry:)

ich gehe natürlich davon aus, über die eingebauten Lautsprecher zu spielen. Z.B. CLP Serie von Yamaha.
Da man ja beim Klavier bezw. Flügel auch immer von seiner natürlichen Lautstärke aus geht.
 
@Lynx
Zitat
Ich weiss, der Vergleich DP / Flügel ist lächerlich, aber es ist nicht wirklich motivierend auf einem DP zu üben. Sowas merkt man eventuell erst Monate später, wenn sich das DP immer gleich anhört.


Klar, du hast recht, der Vergleich ist aber auch krass:)

Ich kenne dein DigiPiano nicht, jedoch kann man sehr wohl auch mit einem DigiPiano sehr dynamisch, vielfältig und Ausdrucksstark spielen.

Auch mein älteres 12 Jährige Digipiano hatte schon einiges zu bieten. Der Musiker der das Teil spielt, ist sehr wichtig. Man muss damit zuerst umgehen lernen. Man muss da schon selber ausprobieren.
Wichtig bei einem Digitalpiano: Volumen mindestens auf 3/4 des möglichen aufdrehen, den Rest an Laut und leise machst du rein mit der Dynamik. Wenn es zu leise eingestellt ist, wird oft immer hart gespielt (immer laut gehämmert), so hat mein keine Dynamik mehr und der Klang kann sich nicht mehr verändern. Laut und leise spielen heisst ja auch Veränderung des Klangverhaltens.
Auch ist Stilistik ein wichtiges Werkzeug, um gutes Spielen zu erreichen.

Ich ziehe ein gutes Digipiano einem Klavier vor. Es ist nie verstimmt und kann zu jeder Tages und Nacht-Zeit gespielt werden. Auch jedes Klavier klingt nie gleich wie ein Anderes.

Muss aber auch bemerken, dass ich keine "Ernste" Musik (gehobene Klassik) spiele.
Dazu würde aber auch ein normales Klavier bis 500 Euro nicht viel taugen.

es Grüsst dich Emanuel

Ok, danke für deinen Beitrag. Ich muss zugeben, dass ich schon nach einigen Wochen nie regelmässig geübt habe, sondern nur dann wenn ich mal Lust hatte. Ich habe wohl vergessen, dass man besonders wenn man ein Instrument anfängt, immer am Ball bleiben muss um besser zu werden. Selbst wenn es "mal" keinen Spass macht.

Gitarre fand ich anfangs nach einiger Zeit auch recht öde, weil ich halt nie das spielen konnte, was ich wollte. Bis es halt irgendwann doch geklappt hat. Seitdem übe ich auch mit viel mehr Enthusiasmus.
 

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