Multi Effektgerät als Audiointerface für Gitarrenaufnahmen

innuendo
innuendo
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
07.12.23
Registriert
21.08.03
Beiträge
109
Kekse
695
Hi,
ich möchte ein Multieffektgerät (evt. Boss GT-1 oder Mooer ge-150) als Audiointerface für Gitarrenaufnamen über USB nutzen (also vom Effektgerät direkt in den PC).

Zumindest laut den Beschreibungen ist dies bei den Geräten möglich.
Sind sie aber auch wirklich einsetzbar (Latenz)? Leider finde ich ausser einem negativen Kommentar zum Mooer-ge150 dazu keine Informationen im I-Net. Die Handbücher geben auch keine Auskunft in Bezug auf Latenzen oder benötigte Treiber. Erst beim Mooer ge300 wird hier besonders darauf eingegangen. Dieses Gerät ist aber ausserhalb dessen, was ich ausgeben möchte.

Meine aktuelle Konfiguration ist ein Vox Tonelab und ein M-Audio 1010LT (beide etwa 15 Jahre alt) in einem PC (Win 10, 64 bit, 8GB Ram). Als Aufnahmeprogramm nutze ich Steinberg Cubase 10LE.
Vieleicht nutzt jemand hier diese Multieffektgeräte und kann dazu eine Aussage treffen.

Ich habe eine ähnliche Frage letztes Wochenende im Effekte-Bereich gestellt, aber nur einen Hinweis auf ein Zoom Gerät erhalten.

lg innuendo
 
Eigenschaft
 
Für Gitarren-Aufnahmen bzw. generell Audio-Aufnahmen ist Latenz des Audiointerfaces egal, wenn Effekte zwecks Monitoring oder/und zwecks Aufnahme im Hardware-Prozessor berechnet werden. Entscheidend ist dann die Latenz des Hardware-Prozessors. Neuere Geräte müssten geringe Latenzen haben. Mein erster POD hatte noch merkliche Latenz. Neuere Geräte dann nicht mehr.
 
Hi Michael,
danke für den Kommentar. Meinst Du mit Hardware-Prozessor den des PC oder des Multieffektgerätes?
 
Multieffektgerät bzw. Gitarren-Prozessor.
Ein PC besteht zwar auch aus Hardware. Allerdings redet man dann von Software Processing bzw. vom nativen Processing.
Ein Multieffektgerät hat seinen eigenen Prozessor (oder mehrere), der ohne PC rechnet.
Man kann Gitarren-Signale auch im PC in Echtzeit bearbeiten. Dann würde die Latenz des Audiointerfaces eine Rolle spielen.
Dann ist ein Gitarren-Prozessor in Hardware-Form aus dem Spiel, und die Aufgabe übernimmt eine Software im PC.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Erklärung.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist bei meiner Konfiguration dann die Latenz des neuen Audiointerfaces (= Multieffektgerät) egal. Wenn ich eine Gitarrenspur aufnehme, ist primär der PC für die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Aufnahme zuständig. Mit einem neuen Multieffektgerät spare ich aber die digital-analog und analog-digital Wandlung vom Multieffektgerät zur Soundkarte, da ich direkt über USB die DAW speisen kann. Aktuell ist die Verbindung des Tonelab und des 1010LT analog mit den entsprechenden Wandlungen, was mit Sicherheit nicht besser ist.

Dann scheinen das Boss Gt-1 oder das Mooer ge-150 eine Alternative zum Tonelab/M-Audio 101LT zu sein.
Ich habe mich dann von einem Kommentar (das Mooer ge-150 habe eine Latensz von 35ms) dann doch verwirren lassen.

Nochmals Danke!
 
Wenn ich eine Gitarrenspur aufnehme, ist primär der PC für die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Aufnahme zuständig.
Der PC braucht dann nur noch aufzunehmen. Wichtig dabei ist nur, dass der Rechner es schafft, den ankommenden Audiostream aufzunehmen, aber das können Computer ja schon seit langem – seit mindestens 25 Jahren oder so. Heutzutage können sie auch zig Streams gleichzeitig aufnehmen. Das ging eigentlich auch vor 20 Jahren und länger schon. Die Latenz kann dabei auch mehrere Sekunden oder länger betragen. Das ist egal. Denn wann der Rechner aufnimmt, ist egal. Du hörst ja direkt über den Gitarren-Prozessor, was du spielst, und das ist wichtig für die Performance. Wann die Aufnahme auf der Festplatte landet, ist egal. Der Computer weiß, wo die Aufnahme auf der Zeitachse zu platzieren ist. Wann das gemacht wird, ist egal.

Was Wandlung angeht: Der zuletzt von mir gekaufte Gitarren-Prozessor war DigiTech GSP1101. Den benutze ich für Gitarren und Bässe, und seit neuestem auch für E-Violine. ;) Der kann per USB mit festen 44,1 kHz. Dafür muss ich ihn im Computer als Audiointerface auswählen. Aber das spare ich mir und gehe analog raus und in mein Audiointerface rein. Ja, mehrfache Wandlung, aber das macht nichts, wenn die Wandler gut sind. Wenn mein Projekt mit 48 kHz läuft, dann nehme ich mit 48 kHz auf. Andere Gitarren-Prozessoren lassen sich umstellen zwischen 44,1 kHz und 48 kHz und vielleicht auch mehr. Mein POD X3 kann das. Den habe ich per USB noch nie aufgenommen, aber z.B. per S/PDIF. Der DigiTech GSP1101 hat kein S/PDIF. Aber die Wandler sind ok, und mein Audiointerface hat auch gute Wandler.

An einer anderen Stelle verwende ich auch analoge Verbindungen trotz digitaler Möglichkeiten. Z.B. habe ich eine MPC5000, die fest mit 44,1 kHz arbeitet. Die Wandler sind sehr gut. Und ich verwende Effekt-Prozessoren Lexicon MX400, die sich zwar zwischen 44,1 kHz und 48 kHz umstellen lassen und sowohl digital als auch analog angebunden werden können. Aber ich stelle sie in diesem Fall intern auf 48 kHz, die MPC5000 spielt darein mit ihren 44,1 kHz, und bei der Aufnahme im PC habe ich die Wahl. Ich könnte auch mit 96 kHz aufnehmen, macht für mich aber nicht so wirklich Sinn. Dann nehme ich z.B. mit 48 kHz auf, weil meine Lexicons eh mit 48 kHz arbeiten, aber ich nehme nicht digital auf, sondern D/A -> A/D. Insgesamt also D/A -> A/D -> D/A -> A/D. Und das macht nichts und klingt gut, weil Geräte und Wandler dadrin gut sind.

Aber wenn du die Möglichkeit hast direkt digital aufzunehmen, schaden wird es wohl nicht. ;) Nur unbedingt notwendig ist das nicht für gute Audio-Qualität. Wichtiger ist eine gute Performance am Instrument. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Michael,
danke für die Erläuterung.
Mal schauen, wie ich es dann mache. Es stehen ja dann mehrere Möglichkeiten offen, solange die 1010LT noch funktioniert.

... Aber wenn du die Möglichkeit hast direkt digital aufzunehmen, schaden wird es wohl nicht. ;) Nur unbedingt notwendig ist das nicht für gute Audio-Qualität. Wichtiger ist eine gute Performance am Instrument. ;)

Was die Performance am Instrument angeht, da hast Du die nächste Baustelle entdeckt. Aber trotzdem macht mir das Ganze Spaß, auch wenn ich viele Fehler spiele.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben