Ok, dann schätze ich, dass sie dir das nicht richtig erklärt hat. Die Stütze sitzt nämlich nirgendswo, weil Stütze ein Vorgang ist und keine anatomische Struktur. Was sie dir wohl gezeigt hat, ist das Zwerchfell bzw. das was das Zwerchfell bewegt. Stütze ist das kontrollierte, langsame Abspannen des Zwerchfells um einen wohl dosierten, konstanten Luftfluss zu erzeugen. Stützen ist also eine Art auszuatmen. Manche sagen, das ist Ausatmen mit Einatemtendenz. Man lässt also nach dem Einatmen nicht einfach los und pffrrrt, weg ist die Luft, sondern behält eine Grundspannung um die Luft langsam und kontinuierlich rauszulassen. Der Brustkorb hat damit nicht viel zu tun, außer dass er beim Ausatmen geweitet bleibt (Einatemtendenz).
Deine Baustelle scheint aber erst mal eine ganz andere zu sein. So wie sich das liest, scheinst du noch Probleme mit dem Einatmen zu haben. Ich glaube, dass du nicht tief genug einatmest, wenn du dich auf den oberen Brustkorb fixierst. Vielleicht ziehst du beim Einatmen deine Schultern hoch. Hochatmung nennt man das. Fürs Singen ist das recht ungünstig, weil du nur einen kleinen Teil deiner Lungenkapazität nutzt und dir beim Singen nicht genug Luft zur Verfügung steht. Außerdem engen vor allem die hochgezogenen Schultern die Atmung ein, dass du gegen einen unnötigen Widerstand gegenatmen musst. Was deine Lehrerin dir vielleicht zeigen wollte, ist oben locker zu bleiben und bis in die tiefsten Abschnitte deiner Lunge zu atmen. Um mal ein Gefühl davon zu bekommen wie sich das anfühlt mit der ganzen Lunge zu atmen, sagen manche Lehrer man solle einen herrlichen Duft einsaugen, einmal herzhaft Gähnen oder ähnliches. Bei vielen hilft es auch sich einfach mal hinzulegen und die Hände auf den Bauch oder Flanken zu legen. Die meisten atmen im Liegen nämlich tiefer und mehr mit dem Zwerchfell.
Lies dir mal diesen Thread durch:
https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/238361-atmung-stuetze-luftsaeule.html Da findest du auch Übungen zur Atmung und Stütze.
Drei weitere mögliche Atemübungen für die Stütze sind die Eisenbahn (sch sch sch..., leise anfangen und lauter werden und wieder leiser werden, maximale Lautstärke sollte in der Mitte sein), Staubpusten (mit den Armen einen Ring vor dem Körper machen und mit fff, fff, fff von der einen Schulter bis zur anderen imaginären Staub von den Armen pusten) und platzender Fahrradschlauch (Pssss... mit einem kräftigen P und dann sss so lange halten wie es geht und so schwach aber kontinuierlich, dass die Flamme einer Kerze vor deinem Mund nicht flackert, und wenn die Luft weg ist noch ein letztes mal ein lautes T machen, Spannung (oder Bauchdecke) loslassen und so ganz automatisch einatmen).
Mit diesen Übungen sollst du lernen deinen Atem zu kontrollieren. Plosivlaute helfen dir dabei das Zwerchfell zu greifen. Fragen? Hast du bestimmt, also schieß los!
Mit Lendenmuskeln

confused: Was für Lendenmuskeln???) machst du nichts. Wahrscheinlich meinst du wirklich die Flanken oder unteren, hinteren Brustkorb ("Rücken"). Aber da machst du auch nichts. Nichts aktiv zumindest. Also versuch gar nicht erst da irgendwas willentlich aufzublasen und Bauchgymnastik zu machen. Die Flanken gehen passiv, also von selbst auseinander, wenn du tief mit dem Zwerchfell einatmest. Siehe das sozusagen als Bestätigung, als Resultat, dass du tief eingeatmet hast.
Wenn du jetzt mit einem Plosivlaut dem Zwerchfell einen Impuls gibst, wirst du wenn du es richtig gemacht hast spüren, dass da in den Flanken was hüpft. Siehe das auch als Bestätigung, dass du das Zwerchfell für den Impuls genutzt hast.
Wie gesagt, wenn du tief eingeatmet hast, passiert das alles von selbst. Du musst nichts aktiv machen a la Bauchgymnastik, hier mal was anspannen und da was. Du sollst einfach dran denken tief und genüßlich einzuatmen ("atme in den Bauchnabel" "atme in den unteren Rücken" "sauge einen Duft ein" Jede Zelle meines Körpers ist glücklich

), dass du so lockerer wirst und Verspannungen in Schultern und Hals los wirst, die deinen Atem einengen.