Nachspielen trainieren

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bennno
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Hey,
ich habe folgende Frage:
Ich mache zur Zeit sehr viel Gehörbildung mit Software und Klavier. Das klappt auch ganz gut. Intervalle etc. geht gut.
Nun möchte ich aber gezielt üben mit der Gitarre vorgespielte Phrasen nachzuspielen. Also zum Beispiel einen kurzen Blues Lick oder ähnliches ohne groß nach zu denken einfach automatisch nachzuspielen.
Hab mir schon selber Sachen aufgenommen, allerdings ist das Problem hier, das ich mir sehr leicht tue, da die Sachen von mir spontan eingespielt wurde und ich meinen Stil eben gut nachspielen kann.
Gibt es vlt. ein Buch mit CD, dass in diese Richtung geht? Hab so was für Klavier, aber das ist für Gitarre wegen den Lagen und der Spielweise eben nicht perfekt.
Viele Grüße
Ben
 
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Spiel doch einfach Youtube Clips mit oder nach (keepvid.com), interessante Musiker und Stile sind da genügend vertreten.

Blues kann viel bedeuten.
Ich nehme einmal an, Du meinst keines der großen traditionellen Vorbilder wie Robert Johnson und Blind Lemon Jefferson?
"Bluesige" Solos findest Du bei z.B. Eric Clapton, Gary Moore, Stevie Ray Vaughn, BB King, Albert King, John Mayer...

Ein bekanntes und empfehlenswertes Buch mit CD ist z.B. John Ganapes, Blues You Can Use.
 
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Vielen Dank. Werde mir das mal anschauen.

---------- Post hinzugefügt um 18:11:23 ---------- Letzter Beitrag war um 08:53:32 ----------

ach ja. Es geht mir nicht darum Blues zu spielen (in der Übung), sondern mein Gehör so zu trainieren, dass ich Gehörtes besser und schneller auf der Gitarre umsetzen kann. Gilt der Buchtipp trotzdem?
Welche Songs würdest du als einfach zu transkipieren empfehlen?
Vielen Dank für deine Hilfe
Ben
 
Lerne singen!
 
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...ach ja. Es geht mir nicht darum Blues zu spielen (in der Übung), sondern mein Gehör so zu trainieren, dass ich Gehörtes besser und schneller auf der Gitarre umsetzen kann. ...

Genau, Nachsingen und Nachspielen weisen den Weg.
Neben einem Gehörbildungsprogramm wie z.B. Earmaster Pro oder Audite bietet das Singen von Akkord-Permutationen eine Super-Übung.
Ein Beispiel: Dm7 = D-F-A-C, D-F-C-A, D-A-F-C, D-A-C-F, D-C-F-A, D-C-A-F. Der Grundton bleibt, aus den restlichen Tönen werden Paare gebildet und diese in beiden Reihenfolgen gesungen/gespielt.

Bis Du das flüssig aus dem Kopf formulieren (innerlich hören) und singen kannst, dauert es vielleicht schon ein wenig. Danach könntest Du dir eine Abfolge vornehmen, wenn die Septim nicht der höchste Ton ist, sondern eine Oktav nach unten transponiert wird (statt d1-f1-a1-c2 -> d1-f1-a1-c1).
Schließlich kann man das ab Terz formen, ab der Quint und ab der Septim, evtl. auch wieder oktavtransponiert. Ob Du diese Übung auch für weitere Akkordtypen wie j7, 7, m7b5 usw. machen willst, wirst Du dann ja sehen.

Ein gutes, weil sehr konkretes Buch mit effektiven Übungen dazu wäre z.B. Fritsch, Kellert, Lonardoni - Improvisieren. Neben der beschriebenen Übung findest Du darin u.a. auch wichtige Techniken wie das Umspielen von Akkordtönen (Approach Notes). Beim Üben solcher Techniken über Akkordfolgen wird vermutlich sehr schnell klar, wie populäre Musikstile funktionieren. Wenn Du dann auch noch weiter ins Warum einsteigen willst, wäre ein Blick in eine Harmonielehre sinnvoll.
 
Es gibt ein sehr shönes Buch mit zwei CDs: "das Ohren-Buch" von Jochen Pöhlert. Ein Haufen Volkslieder und Standards oft in zwei Varianten harmonisiert. Beste Grundlage aber auch hierfür ist das Singen (vom Blatt!)
 
Gehörbildung für den Jazz übe ich lieber anders. Neben einem Gehörbildungsprogramm mit allgemeinen und spezialisierten Übungen wie Earmaster Pro ist z.B. Band In A Box ein nützliches Werkzeug für Rock, Pop und Jazz (Swing, Fusion...), die günstigste Version reicht zum Trainieren aus. http://www.bandinabox.com/de/

BIAB bringt unter anderem einen Algorithmus zur Bildung von Solos mit. Ganz praktisch könnte man so damit üben:
Akkordfolge aus dem Realbook eingeben, Rhythmus-Style wählen, Soloist wählen, Trading 4ths einstellen und ab geht's. Es gibt übrigens bei Bedarf auch eine deutschsprachige Oberfläche sowie ganz passable Notenausgabe, falls es einmal mit dem Hören hakt.

Ich sehe das als eine Art Grundlagentrainig für das automatisierte Abrufen der "Tools". Wesentlich für den Jazz ist bekanntlich die Phrasierung. Daher übe ich immer auch durch (teilweises) Nachspielen und herausschreiben von Lines meiner Lieblingsmusiker.

Im BIAB-Progamm sind viele Festlegungen möglich, es funktioniert aber auch in der "Grundeinstellung" bereits tadellos. Auf der Homepage des Anbieters gibt es umfangreiche Unterstützung durch Tips, Tutorien und Videos zum Umgang mit BIAB.
Die Abbildungen zeigen die Auswahl des Soloist und ein paar weitere Einstellungsmöglichkeiten, wenn man will.

6g75-99-f2fc.jpg


6g75-9a-89f0.jpg


Ich benutze das Programm seit über 15 Jahren, die Bilder sind aus der fast 10 Jahre alten Version 12 des Programms, die auf einem 7 Jahre alten Laptop tadellos läuft. Ich benutze auch eine stark erweiterte neuere Version mit Drum-Samples usw., die aber zwangsläufig mehr PC-Ressourcen braucht.
 
Hey,
das is auch noch mal ein super Tip... Earmaster hab ich schon ;-)
 
In den Anfangszeiten des Internets gab es noch keine Tabs/Sheets, daher musste ich gezwungenerweise die CD anmachen und mir das *** (damals) selber raushören. Je häufiger du das machst, desto besser wird es.

Alternativ: ein einfaches bekanntes Lied (z.B. das rote Pferd oder PartyRockAnthem etc) ohne CD-Vorlage nachspielen (Melodie rechts und Akkorde/Bass links). Dieser "Trick" ist mir sehr häufig über den Weg gelaufen. Man sitzt am Lagerfeuer oder in einem Raum mit Klavier und auf einmal fragt dich jemand: "Hey, kannst du nicht xy spielen?" unter selbst verursachtem stress schafft man mehr als man denkt ;)


[EDIT MOD: anstößige Formulierung]
 
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