Zum Thema Profmusiker:
Ich habe im Alter von 7 Jahren mit dem Akkustikgitarre spielen angefangen und bis zu meinem 18. Lebensjahr die Musikschule besucht. Mit 14 bin ich auf die E-Gitarre umgestiegen und habe bis zu meinem 18. Lebensjahre exzessive Übungsorgien (ca. 8 Stunden täglich) abgehalten.
Nach der Matura (Abitur) habe ich mich am VMI (Vienna Music Institute) beworben und habe dort ein 2-jähriges Diplomstudium absolviert.
Die Absolventen des VMI (mich eingeschlossen) wurden vom Fleck weg für lokale Studioarbeit engagiert. In diesem Jahr habe ich diverse Aufnhamen für den ORF und Ö3 eingespielt und nebenbei private Gitarrenstunden gegeben.
Klingt schön aber...
Mit meiner eigenen Musik bin ich leider nie über Clubgigs hinausgekommen
Der Höhepunkt war damals Supportband für Dio im Planet Music (Wien).
Mir ist es auf jeden Fall nach einem Jahr ordentlich aufn Sack gegangen andauernd nur Aufträge einzuspielen....ich bin irgendwie nicht weitergekommen und das war schon sehr frustrierend. Von der Bezahlung her wars in Ordnung aber nicht besonders. Immerhin gibt es 20 andere die den Job auch machen würden. Außerdem hast du null Einfluss auf die Vorstellungen der Auftraggeber. Wenns heißt "Mach das SO..." musst du's einfach SO machen, auch wenns der letzte Müll ist
Also bin ich nach einem Jahr Berufsmusiker wieder an die Uni gegangen und arbeite nun in einem "normalen" Job mit fixen Arbeitszeiten
Ich denke immer an die Flut von GIT-Absolventen (Guitar Institute of Technology in Kalifornien; Elite-Musikuni) damals...Das waren allesamt Virtousen aber bis auf 2 sind alle vom internationalen Gitarrenzirkus verschwunden und arbeiten bei Wall-Mart oder McDonalds.
Nimm z.B. Peter Fischer: Wurde im "Guitar Player" als Nachwuchsgitarrist vorgestellt, ist sicher einer der besten Gitarristen Europas und heute spielt er in einer zweitklassigen Deutschrock-Band. Glaubst du das das seine Zukunftspläne waren als er das GIT absolviert hat?
Jake E Lee: Hat damals Randy Rhoads bei Ozzy ersetzt und ua. "Bark at the Moon" eingespielt. Danach hat man nichts mehr von ihm gehört. In seinem erst kürlich erschienen Solo-Album schreibt er, dass er für lange Zeit nicht mal eine Gitarre in den Händen hielt da es ihm sinnlos vorkam.
Heutzutage spiele ich im Jahr ca. 15-20 Gigs. Unterricht gebe ich weiterhin, da ich es schön finde Interssierten Wissen weiterzugeben. Ich würde es schon gerne wieder versuchen von meiner Musik leben zu können, aber Österreich ist definitv der falsche Ort für Rockmusik. Deutschland ist da schon ein besseres Pflaster. Non-plus-Ultra wäre natürlich sich in Los Angeles Bekanntheit zu erspielen. Dann stehen dir wirklich alle Wege offen...aber das sind schon wieder Träume
Ich will dich auf keinen Fall von deinem Vorhaben abhalten, aber es erweckt den Anschein als würdest du denken, dass man als Profimusiker ein leichtes Leben hat.