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Neues Abrechnungsmodell bei Spotify

  • Ersteller Uwi1976
  • Erstellt am
Ich merke gerade, dass ich bei dem ganzen Thema etwas nicht verstehe. Vielleicht kann mich da jemand aufklären...
Werden Urheber, die bei der GEMA sind direkt von Spotify bezahlt, oder zahlt Spotify an die GEMA und die GEMA dann anteilig an die Urheber?
Und GEMA deckt ja dann nur Deutschland ab... o_O
 
Um bei Spotify Dateien hochladen zu können, benötigt man einen Distributor / Vertriebspartner, der dann auch die Gewinne aus den Streams oder Verkäufen erhält.
Ob die Streaming Dienste darüber hinaus an die GEMA (oder vergleichbare Stellen) Zahlungen für die Aufführungsrechte tätigen muss, weiß ich nicht.
Würde mich aber auch interessieren!
Die GEMA in Österreich heißt AMK und agiert - nach eigenen Angaben - weltweit.
 
Es gibt eine öffentliche Petition von Pro Musik - Verband Freie Musikschaffende, die sich dafür einsetzt, dass das neue Abrechnungssystem von Spotify sofort gestoppt und in Nachverhandlungen gegangen wird.

Weitere Informationen und die Möglichkeit, zu unterschreiben, gibt es hier:
Petition spotify

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Unterzeichnen schadet nicht, aber sicher wird Spotify nicht mal das Geld ausgeben, um sich die Namenslist auf Papier auszudrucken, um sich damit den A**** abzwischen zu können. Wer den Text zur Petition lesen möchte, nehme besser diesen Link: https://chng.it/yhxPhbMdXG
 
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Ich raffe es noch immer nicht so ganz. Ihr müsst mir mal helfen. Spotify Zahlt $0.003 - $0.005 pro stream. Wenn man nun 1000 braucht damit etwas bezahlt wird ist das 3-5 Dollar „entgangener“ Gewinn pro Jahr.
Geht das einfach nur ums Prinzip?
Muss man da nicht auch mal realistisch sein und anerkennen, dass ein Song der nicht 1000 mal im Jahr gestreamt wird einfach kein wirtschaftlicher Erfolg ist?
 
Ich raffe es noch immer nicht so ganz. Ihr müsst mir mal helfen. Spotify Zahlt $0.003 - $0.005 pro stream. Wenn man nun 1000 braucht damit etwas bezahlt wird ist das 3-5 Dollar „entgangener“ Gewinn pro Jahr.
Geht das einfach nur ums Prinzip?
Muss man da nicht auch mal realistisch sein und anerkennen, dass ein Song der nicht 1000 mal im Jahr gestreamt wird einfach kein wirtschaftlicher Erfolg ist?
Ich empfehle Dir, die Petition einmal durchzulesen. Es geht nicht nur um die 1000 Steams pro Jahr und pro Song, da kommt noch einiges mehr.
Für Kleinkünstler mit eher kleiner Fanbase und Hobbymusikanten - wie mich - bedeutet das de facto, dass sie überhaupt nichts mehr von Spotify erhalten und es somit eigentlich keinen Sinn mehr macht, seine Werke diesem Streamdienst zur Verfügung zu stellen.
Aber ich stimme @SubbrSchwob zu: Spotify interessiert das Nüsse, ob ein paar tausend Leute mit den neuen Bedingungen happy sind oder nicht :(
 
Für Kleinkünstler mit eher kleiner Fanbase und Hobbymusikanten - wie mich - bedeutet das de facto, dass sie überhaupt nichts mehr von Spotify erhalten und es somit eigentlich keinen Sinn mehr macht, seine Werke diesem Streamdienst zur Verfügung zu stellen.
Wenn das was man von Spotify bekommen würde eh nicht der Rede wert ist, ist es dann nicht als Hobby-/Kleinkünstler einfach ganz Nett, das man seinen Fans/Unterstützern doch auch über Spotify seine Musik zur Verfügung stellen kann? Unterstützen müssen einen die Fans dann natürlich anders, weil Streaming halt nichts bringt.
In der Petition wird von einem "noch zu definierenden gerechten User-Centric Model" gesprochen, da versteh ich noch nicht so ganz wie das aussehen kann.
Ich kenne mich in der Musikbranche überhaupt nicht gut aus und nehme nur als interessierter Laie an dieser diskussion Teil - also verzeih mit bitte meine Naivität...
Mein vereinfachtes Verständnis des Modells:
Spotify (und andere Streamingdienste) nimmt eine gewisse Menge Geld durch Abos und Werbung ein. Von einem Teil (sie sagen glaube ich 30%) werden Mitarbeiter und laufende Kosten (Infrastruktur, Zinsen, etc.) bezahlt, der andere Teil wird auf die Urheber verteilt.
Für sehr erfolgreiche Künstler kommt da einiges bei rum.
Für Künstler die wenig Streams produzieren eher weniger und ob da jetzt am ende des Jahres 10 Euro ausgezahlt werden oder nicht kann eigentlich nicht die Motivation sein, Content auf so eine Platform zu packen.
Die Motivation ist ja viel mehr auf der Platform verfügbar zu sein, so dass die kleine Fanbase halt auch dort Streamen kann und Links und Playlists teilen und weiterempfehlen können.
Wer das nicht will/braucht ist ja auch nicht gezwungen dort seine Musik anzubieten.
Sprich, ich sehe schon einen Sinn darin, Musik auf Spotify anzubieten auch wenn sie dort nicht wirtschaftlich relevant ist (niemand kündigt sein Spotify Abo wenn ich dort nicht mehr stattfinde). Aber es gibt jedenfalls die Möglichkeit, das die Stücke einfach auffindbar und abspeilbar sind. Das ist ja auch was wert...
 
Ich raffe es noch immer nicht so ganz. Ihr müsst mir mal helfen. Spotify Zahlt $0.003 - $0.005 pro stream. Wenn man nun 1000 braucht damit etwas bezahlt wird ist das 3-5 Dollar „entgangener“ Gewinn pro Jahr.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wird auch erst ab dem 1001 Stream und Song eine Vergütung gezahlt.
 
In der Petition wird von einem "noch zu definierenden gerechten User-Centric Model" gesprochen, da versteh ich noch nicht so ganz wie das aussehen kann.
Ich kenne mich in der Musikbranche überhaupt nicht gut aus und nehme nur als interessierter Laie an dieser diskussion Teil - also verzeih mit bitte meine Naivität...
Mein vereinfachtes Verständnis des Modells:
Spotify (und andere Streamingdienste) nimmt eine gewisse Menge Geld durch Abos und Werbung ein. Von einem Teil (sie sagen glaube ich 30%) werden Mitarbeiter und laufende Kosten (Infrastruktur, Zinsen, etc.) bezahlt, der andere Teil wird auf die Urheber verteilt.
Für sehr erfolgreiche Künstler kommt da einiges bei rum.
Für Künstler die wenig Streams produzieren eher weniger und ob da jetzt am ende des Jahres 10 Euro ausgezahlt werden oder nicht kann eigentlich nicht die Motivation sein, Content auf so eine Platform zu packen.
Die Problematik ist (soweit ich das verstanden habe) folgende:
Spotify arbeitet derzeit nach dem "Pro-Rata"-Modell. D. h., die Artists werden nicht nach ihren tatsächlichen Streams bezahlt, sondern nach ihrem Anteil an allen Streams.
Nehmen wir zwei Konsumenten (m/w/d) an, die beide je 10 € für ihr Spotify-Abo zahlen.
Konsument A hört den ganzen Tag rauf und runter Deutschrap - eine Musikrichtung, bei der die meisten Songs kurz sind. So kommt er auf 1000 Songs pro Monat. Konsument B hört Klassik - also eine Musikrichtung, bei dem die meisten Stücke eher lang sind; außerdem hört er seltener und kommt nur auf 50 Songs pro Monat.
Die 20 € von beiden Konsumenten kommen nun in einen Topf. Der Deutschrapper bekommt nun gut 19 €, der Klassikpianist rund 95 Cent.
Daher wird nun statt dessen ein "User-Centric" Abrechnungsmodell gefordert: d.h. Deine 10 € werden wirklich nur unter jenen Künstlern aufgeteilt, die Du auch tatsächlich anklickst. In diesem Beispiel würden also 10 € beim Rapper und 10 € beim Klassikpianist landen. M.E. wäre das das einzig gerechte Abrechnungsmodell.

Dass Phänomen, dass immer kürzere Titel mehr Geld generieren als lange, hatten wir ja in den 50ern und 60ern schon mal. Das Problem war damals ganz ähnlich: Damals standen in den Kneipen die Jukeboxen, und jeder Song kostete einheitlich z. B. 20 Pfennig, egal wie lang er war. Infolge dessen bestückten die Wirte die Jukeboxen bevorzugt mit möglichst kurzen Titeln. Die Plattenindustrie reagierte darauf, und so kamen Hits wie "The Letter" (Box Tops) "Blue Suede Shoes" (Elvis) oder "Hippy Hippy Shake" (Swinging Blue Jeans) mit Lauflängen unter zwei Minuten auf den Markt. Im Streaming-Zeitalter haben wir aktuell exakt dasselbe Phänomen, und genau wie damals geraten dadurch Genres, in denen lange Stücke Stilmittel sind, in die Bredouille.
 
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Die 20 € von beiden Konsumenten kommen nun in einen Topf. Der Deutschrapper bekommt nun gut 19 €, der Klassikpianist rund 95 Cent.
Daher wird nun statt dessen ein "User-Centric" Abrechnungsmodell gefordert: d.h. Deine 10 € werden wirklich nur unter jenen Künstlern aufgeteilt, die Du auch tatsächlich anklickst.
Danke für das anschauliche Beispiel. So raffe ich das auch.
So ein Modell würde sicher für die Dicken Fische einen Rückgang der z.Z. Recht hohen Streaming Erträge bedeuten. Und gerade wenn da große Labels viel Content besitzen und viel zu sagen haben ist das schwer durchzusetzen.

Dieser Petition würde es sehr helfen, wenn so ein Beispiel dort dabei wäre.
 
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