Nichts will klappen -> völlig untalentiert ?

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michael2018
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Hallo zusammen,
gibt es Leute (ich meine ausschließlich mich) die völlig untalentiert sind und es niemals lernen werden halbwegs annehmbar Gitarre zu spielen ?
Ich habe mich mal über den Yamaha THR10 und mit Audacity aufgenommen und muss feststellen, dass ich nicht einmal eine kurze Sequenz (von Liedern mal ganz zu schweigen) fehlerfrei spielen kann. An ganze Lieder ist überhaupt nicht zu denken.
Wir sprechen hier von ca. 1 Minute Child in time oder die ersten 30 sek von Hells Bells oder 1 Minute Nothing else Matters oder 1 Minute Hey Joe, also nur kurze Schnipsel von Liedern.
Es klappt nichts ....
Weder ein durchgängiges spielen ohne kurze Suchpausen (0,5 sek die den Spielfluss stören) noch ein tonal fehlerfreies Spielen ohne falsche Töne zu treffen ist möglich.
Überhaupt hören sich bei mir selbst offene Akkorde schief an.
Ich vermute, dass ich zu feste auf die Saiten drücke...
Aufschläge funktionieren nicht ohne dass ich mich in den Saiten verhake....

Im Moment ist der Frustlevel bei 12 von 10 möglichen Punkten....

Also die Ausgangsfrage mal umformuliert:
Kann eigentlich jeder Gitarre spielen lernen ?

Dank im Voraus.

Michael
 
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Dranbleiben, und üben, üben üben ... :)
Und grad am Anfang am besten mit einem Lehrer, der Fehlhaltungen korrigiert und Praxistipps gibt ... und es macht auch noch mehr Spaß zu zweit!
Es ist eine Entwicklung ... und die braucht Zeit, wie jede Entwicklung ...
 
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Kann eigentlich jeder Gitarre spielen lernen ?

Solange die anatomischen Voraussetzungen erfüllt sind, würde ich grundsätzlich mal sagen, ja.
Die Frage, ob es gut klingt oder nicht, hängt aber dann wieder von vielen Faktoren ab:
Wie lange spielst du schon? Wie regelmäßig spielst du? Wieviel Fleiß, Zeit und Konzentration bist du bereit, in dein Üben zu stecken? Ist deine Gitarre so eingestellt, dass sie überhaupt vernünftig klingen kann?

Wer seit einem halben Jahr spielt und vielleicht in der Woche eine halbe Stunde nimmt, um unkonzentriert auf Bünde zu drücken, wird auch nach 5 Jahren noch nicht gut klingen.
Die von dir angesprochenen "Suchpausen" verschwinden mit der Routine. Ob man dann noch sauber spielt und vernünftig intoniert, hängt davon ab, wie bewusst man übt und spielt.

Hast du einen Gitarrenlehrer? Vielleicht hast du angefangen mit einer blockierenden Haltung, Spieltechnik etc., bei der ein Gitarrenlehrer dich in die richtige Richtung weisen könnte.

Vor ein paar Wochen hat ein Freund von mir das erste Mal seit 20 Jahren wieder zur Gitarre gegriffen, allerdings ohne Unterricht genommen zu haben oder zu nehmen. Der hörte sich auch erstmal fürchterlich schief an. Er hat mir ein Video geschickt, bei dem man sah, dass er eine Handhaltung rechts hatte, mit der er die Saiten garnicht präzise anschlagen konnte, selbst wenn er es monatelang versucht hätte. Da habe ich ihm kurz vorgemacht, wie er es besser machen könnte, und innerhalb von zwei Wochen hatte er eine gute Ausgangslage, um eine eigene, funktionierende Technik zu entwickeln, die ihn nicht zurückhielt. Aber wenn ihm keiner gesagt hätte, dass er sich selbst im Weg steht, wäre es wohl bald wieder vorbei gewesen. Und da habe ich noch nichts über seinen Klammergrif auf der linken Hand gesagt...

Also, zusammengefasst: Ja, ich glaube, jeder kann Gitarre spielen lernen. Nicht jeder kann zum Virtuosen werden. Ob ersteres allerdings gelingt, hängt von Motivation, Aufwand, Fleiß und Anleitung ab.

Wenn es dich beruhigt: Ich habe Jahre gebraucht, um ein einigermaßen stabiles Rhythmusgefühl zu entwickeln. Die ersten paar Jahre war meine Spieltechnik zwar passabel, aber meinTaktgefühl wortwörtlich all over the place. Und auch das hat sich mit viel Üben und Fleiß gegeben. Also kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass selbst recht rabiate Defizite nicht das Ende der Fahnenstange sein müssen. :)
 
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Kann eigentlich jeder Gitarre spielen lernen ?
Jede/r kann ein Musikinstrument lernen ... und sollte es sogar.

Ob nun die Gitarre Dein Instrument ist, musst Du selbst herausfinden.

Zu Deinen musikalischen "Zipperlein": Die hat Jede/r am Anfang. Hier ein paar Gegenmaßnahmen, die überraschend schnell zum Erfolg führen, wobei ich davon ausgehe, dass Du Noten in irgendiener Form (Notenblatt, Tabs, Akk Or D E) zur Verfügung hast:
  • das Stück in kleiner Teile einteilen, z.B. 1 - 4 Takte
  • bei denen zumnächst die reine Mechanik erkunden und einüben (welcher Finger, wann, wo, und was soll er da machen, für Dich selbst am besten funktionierende Wechsel usw.)
  • dabei Alternativen ausprobieren (ja, auch Gitarren lassen das zu ;-) )
  • nun OHNE Anspruch auf Takt, Tempo, Betonung usw. schlicht in einer Endlosschleife diese 1 - 4 Takte mechanisch einüben
  • ~~~
  • anschließend Deinen neuen Freund entdecken, das Metronom
  • (noch Jahre danach kann man hören, ob das wirklich eine Freundschaft wurde ...)
  • auf ganz kleines Tempo stellen (es ist richtig, wenn es Dir noch Denk- und Handlungspausen lässt)
  • nun in diesem konstanten niedrigen Tempo die 1 - 4 Endlostakte einüben
  • kleine Erfolge bemerken und feiern
  • ~~~
  • Tempo leicht erhöhen, bis zum Tages-Limit
  • dann noch 1, 2 und 3 BPM darüber hinausgehen ...
  • ... und wieder die 3, 2, 1 BPM zurücknehmen
  • überrascht? ;-)
  • ~~~
  • die nächsten 1 - 4 Takte vornehmen
  • ebenso behandeln
  • danach: 2, 3 oder mehr dieser Stückchen zusammen als Endlosschleife spielen
  • notwendige Korrekturen vornehmen, Alternativen erproben
  • ~~~
  • spätestens jetzt wirst Du merken, dass es deutlich voran ging ...
  • ... und am Ende behandelst Du das ganze Stück so, wie beschrieben ...
  • ... Tempo nicht zu hoch wählen, erhöhren, über das Limit gehen, wieder leicht zurück ...
  • ... und Dich selbst feiern :)
Viel Erfolg
 
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Suche mal ein Gitarrenlehrer auf. Der wird dich gut beraten und motivieren.
Meist ist es die Ausdauer die man aufbringen muss.
Und wie man so oft hier liest, ...üben, üben, üben.
 
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Wie lange spielst du schon?
so ein Talent muß auch erstmal erweckt werden.
Bei mir war es zum Beispiel der Umstieg auf Konzertgitarre. Mit E-Gitarren oder Westerngitarren habe ich seltsamerweise nie besondere
Fortschritte gemacht. Erst als ich nach vielen Jahren auf Konzertgitarre umgestiegen bin habe ich festgestellt (hätte ich vorher auch nie geglaubt)
daß mir das einfach viel mehr liegt und ich viel viel schneller Fortschritte mache (mit Noten und parallelem Keboardspielen).

und üben üben üben

viel Erfolg
 
Kann eigentlich jeder Gitarre spielen lernen ?
Wer wirklich Bock darauf hat, wird auch Wege finden wollen, es zu lernen; und darin liegt nun mal der Knackpunkt: den richtigen Weg finden, bzw. gehen und dabei nicht gleich so hohe Erwartungen an sich stellen. Das bedeutet vor allem, das zu lernen, was beim Stand der Dinge mit etwas Übung zu Erfolgserlebnissen führt, und sei es auch zunächst nur das sogenannte "Lagerfeuerdiplom" zu erreichen.

Ich denke, wenn schon kein Gitarrenlehrer am Start ist, sollte man sich im Klaren sein, dass auch das autodidaktische Lernen Struktur braucht. .... man sollte sich schon einen Plan machen, mit welchen Schritten man anfängt und mit welchen Schritten man das Lernen fortsetzt. Ich glaube nicht, dass sich beispielsweise "Child In Time" besonders gut zum Einstieg ins wirkliche Lernen eignet. .... ist ja wie jedes andere Stück OK, um Melodien und Harmonien rauszuhören; es wird aber in der Regel erst dann ein Schuh draus, wenn man step by step versteht, was man tut und zugleich lernt, im Takt zu bleiben. Deshalb ist beim Lernen eine Struktur wichtig, die Dir ermöglicht, nach und nach Erfahrungen zu machen und sich entsprechender Erfolgserlebnisse zu erfreuen. Ein Übungsplan.

Was nützt es, wenn Du Dir an "Child In Time" einen abbrichst, wenn z.B. ein Kind aus der Familie "Alle meine Entchen" anstimmt und Du nicht in der Lage bist, das Kind mit der Gitarre zu begleiten?

Grüße - hotlick
 
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...Hier ein paar Gegenmaßnahmen,...
  • das Stück in kleiner Teile einteilen, z.B. 1 - 4 Takte...
Lehrer hin oder her, das hier ist einer der wichtigsten Dinge die leider viel zu oft falsch gemacht werden. Anfangs kleine Sequenzen üben, bis sie sitzen, dann wirst du auch mit deinem (vorerst kleinen) Ergebnis zufrieden sein. Es bringt nichts sich auf längere Passagen zu versteifen und da aber haufenweise Fehler zu machen. Das führt unweigerlich zu Frust. So kannst du auch genauer auf deine Technik achten und herausfinden, welche Stellen dir besonders Probleme bereiten und dich auf diese fokussieren.
Mit etwas Übung werden die Sequenzen dann länger und die Fortschritte spürbar schneller, aber das A und O ist Stück für Stück anfangen und an der Technik arbeiten, ehe man sich große Ziele setzt.
Das klingt so ein bisschen nach Kindergarten, aber es ist effektiv und langfristig zielführender als mit Gewalt mehr zu machen als man schaffen kann.
 
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Mach dir keinen Stress!

Ich spiele seit vier Jahren nur für mich und ohne Unterricht.
Ich habe auch ohne Unterricht angefangen in meiner Jugend in einer Punkband Bass zu spielen. Dort hatte ich immer wieder die Gitarre von unserem Gitarristen in der Hand oder saß am Schlagzeug, einfach aus Neugier...

Vor fünf Jahren habe ich mir 2 neue Bässe angeschafft, jedoch blieb der Spielspaß schnell aus, Ich habe angefangen auf dem Bass Arkorde zu greifen, spielte kein rhytmisches Zeug, sondern eigentlich Gitarre...
Das war dann der Grund, warum ich das Gitarren spielen angefangen habe, bis dahin konnte ich nur Powerakkorde und ein paar andere Akkorde. Der Akkord wechsel fiel mir immer schwer. (Ich hatte mal eine günstige Konzertgitarre)
Leider hatte ich in den letzte 2 Jahren 2 Unfälle, die mich wieder zurück geschmissen haben.

Das wichtigste ist, es soll Spaß machen, setzt dich nicht zu sehr unter Druck.
Ich bin 40 und weiß, dass ich nie auf einer großen Bühne stehen werde, sondern die Gitarre mein Hobby ist.
Je mehr man spielt und lernt, desto weiter kommt man.
Am besten ist, wenn du jemanden in deinem Umfeld kennst der das Hobby Musik mit dir teilt und Ihr zusammen jammt.

Wenn du noch recht jung und ehrgeizig bist, empfehle ich, wie einige meiner Vorredner, einen Gitarrenlehrer.
Die flasche Haltung, zu viel Druck auf den Fingern oder ein falscher Anschlag, kann ein guter Gitarrenlehrer verhindern, alleine das kann einen schnell weiter bringen.
Tempo, kommt vom üben ganz von alleine, anfangs lieber langsam und stetig schneller werden.

Ich bin auch der Meinung, dass es keinen Sinn macht, das man 100 Lieder covern kann, damit man in einer Coverband landet, denn den eigenen Sound und Stil entwickelt man nur, wenn man das vermeidet, meiner Meinung nach.

Musik machen, soll Spaß machen, je weniger man sich selber zwingt, desto schneller klappt es =)
 
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Talent muss finden! Ich glaube schon das in jedem Talent steckt. Entdecken wird man dieses Talent nur, wenn man sich intensiv mit einem Thema beschäftigt. Es ist etwas ein Henne Ei Problem...
 
Meines Erachtens gibt es durchaus Menschen, die ich als weitestgehend talentfrei, bez. Musik machen, auch Singen, benennen würde.

Dies gilt jetzt nicht für den TE, kenne seine Aufnahmen nicht.

Allerdings finden sich auch hier ab und an Hörproben (mit Angaben, wie lange schon geübt wird), auch teilweise mit Unterricht, von denen ich sagen muss, da ist Hopfen und Malz verloren (und das Geld für den Lehrer auch).

Nun ist es ja nicht verwerflich, für Irgend etwas kein Talent zu haben, ich habe ganz Viele "Nicht Talente", aber es scheint, als ob dies im Bereich Musik machen alleinig durch Üben und Unterricht kompensieren ließe, so klingt es hier für mich durch.

Ich habe im Laufe der Zeit einige Menschen kennengelernt, die starkes Interesse an aktiv Musik machen hatten, aber ähnlich Troubadix zumindest von Ihrem Umfeld als talentfrei wahrgenommen wurden.

Nun ist Talent in der Musik ein sehr weit gefächerter, äußerst schwammiger Begriff und liegt zumeist im Ohr des Hörers und sofern dem Protagonisten Musik machen als Hobby Spass macht soll er das unbedingt tun, aber vermeiden, sich an Maßstäben Anderer zu messen, die kann nur zu Frust führen.

Ich kann stundenlang mit Begeisterung ein Objekt töpfern und mich auch danach daran erfreuen, während es objektiv nicht mal ansatzweise auch nur das Niveau von Hobbytöpfern auf dem Weihnachtsmarkt erreicht und alle Freunde sagen: äh, ja, ganz nett, sehr individuell , mir egal.
 
Kann eigentlich jeder Gitarre spielen lernen ?

Allgemeine Antwort, nein.
Ob das allerdings auf dich zutrifft kann ich nicht sagen.

Jeder Mensch kann irgendwas gut ob das aber Musikmachen sein muss ist nicht garantiert.

Aber:
Oft scheitern Menschen auch an etwas weil sie es auf eine Art versuchen die nicht die Ihre ist.

Hast du dir schon mal einen einfachen drei Akkorde Song hergenommen und nur versucht diese drei Akkorde so hintereinander zu spielen das es sich nach einem Song anhört?
Es muss nicht genau wie der Song klingen nur nach irgendeinem durchgehenden Konzept. Das kann auch dein Eigenes sein.
 
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@Ralphgue

Es kommt jedoch auch darauf an, ab wann ein Talent entdeckt wird, bzw. man den Mut findet etwas neues auszuprobieren.
Nach dem ich ein 1/4 Jahr E-Gitarre gespielt habe (mit 36) hab ich meinen Arbeitskollegen infiziert (60), dieser kannte sich, im Gegensatz zu mir mit Musiktheorie aus, hat mal in jungen Jahren eine Klampfe besessen, ich bin froh dass ich nicht sein GAZ habe, aber Ihm ein neues Hobby verschafft habe!
Spieltechnisch ist er meines Erachtens weiter als ich. OK er hat auch mehr Zeit. Wir tauschen uns regelmäßig aus, haben leider noch nie gemeinsam musiziert! Aber ich habe Ihn mit meiner ersten E Gitarre und dem THR angefixt =)
In meinem Arbeitsumfeld spielt ein wirklich guter Bassist, der mit mir zum großen M gefahren ist, als ich mir den Baphomet5 sammt Markbass gekauft habe, mir war es peinlich was ich da in der Kabine verhunzt habe, er meinte, ach das hat sich doch gut angehört...

Musiklehrerin kommt mit Konzertgitarre übern Schulhof. Ich: "darf ich mal..." Sie : wow was man auf einer Seite alles spielen kann.. (OK war die E und A Saite einfach mal improvisiertes geschrammel xD )


Der Musiklehrer und Verkäufer, der mir vom THR abgeraten hat, ich ihn trotzdem gekauft habe, meinte auch, dass ich mich kleiner als ich bin....

Aber das ist der Punkt! Derjenige der behauptet alles zu können ist nicht lernbereit, im Gegenteil zu demjenigen der das Gegenteil behauptet =)
 
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Ich habe mich mal über den Yamaha THR10 und mit Audacity aufgenommen und muss feststellen, dass ich nicht einmal eine kurze Sequenz (von Liedern mal ganz zu schweigen) fehlerfrei spielen kann. An ganze Lieder ist überhaupt nicht zu denken.

Also. Auch wenn es eine unangenehme Realität ist, schließe ich mich @Ralphgue ein klein wenig an. Es gibt schon Leute bei denen wird es einfach nicht mehr. Meiner Erfahrung insbesondere bei denen die erst sehr spät mit dem erlernen eines Instruments beginnen (Mitte Zwanziger und später). Da ist es denke ich einfach ein Stück weit traurige Realität, dass der Weg, wenngleich machbar, deutlich steiniger wird und für viele sogar unerreichbar. Dass das nicht damit einhergehen muss dass man keinen Spaß an der Sache hat ist ja aber auch wieder klar, und letzterer sollte für den Hobby-Privat-Musiker ausschlaggebend sein.

Ob das auf dich zutrifft, können wir so hie rnicht beurteilen, wir haben dich ja alle noch nicht gesehen/gehört.

Jetzt zu einem anderen Punkt: Ist dir das ganze erst beim Aufnehmen klar geworden? Hattest du vorher das Gefühl es passt doch eigentlich ganz gut?
Aufnahmen können schon unglaublich frustrierend sein, denn die meisten neigen dazu sich selbst etwas zu bescheißen. Man während des Spielens einfach keinen wirklich objektiven Blick auf sich selbst. Auf Aufnahmen hingegen zeigt sich jede Schwachstelle gnadelos, alles ist wie unter einer Lupe viel deutlicher zu hören. Das ist für fast alle erstmal sehr frustrierend.

Man hört dann oft Aussagen wie: Zu hause in meinem Zimmer spiele ich immer recht gut wenn ich locker bin, aber die Aufnahme, da hatte ich einen schlechten Tag etc... Es gibt natürlich sowas wie das "red light fever" und man ist evtl beim Auftritt nervös etc. Aber eine gute Portion ist meist, das man sich einfach nicht wirklich objektiv eingeschätzt hat.

Deswegen sind Studiomusiker auch meistens solche "Badassmotherfucker" weil sie das gewohnt sind und täglich damit umzugehen haben.

Der Vorteil ist, dass es zwar sehr frustrierend ist sich aufzunehmen, gleichzeitig aber ungemein hilfreich und lehrreich. Ich würde dir raten das als Chance und hartes Training zu sehen. Arbeit solange an diesen ganz einfachen Dingen bis die wirklich gut klappen, dann sitzten auch die Grundlagen für alles spätere. Das gleiche würde ein harter aber guter Lehrer mit machen.

grüße B.B

PS: Im übrigen muss man onehin mit diesem Gefühl leben lernen. Es ist wie beim Sport z.b. Wenn man Laufen geht tut es weh und man muss kämpfen. Das gilt für einen der 2km läuft genauso wie für den der einen Halbmarathon läuft. Das Gefühl die Grenze zu verschieben ist immer gleichermaßen schwierig, man wird nur immer schneller (oder läuft weiter) dabei. Leicht wird es nur wenn man entweder bei seinen 2km bleibt und sich daran gewöhnt ohne sich zu steigern. Richtig leicht wird es nur, wenn man 10km gewohnt ist und nur 2km läuft. So ist es auch mit der Musik, in manchen belangen. Wenn man sich immer weiterentwickeln will, wird man auch immer irgendwie dieses Gefühl mit sich rumschleppen, dass es nicht so will wie mans grad gerne hätte. Die Messlatte verschiebt sich eben dabei. Ich glaube es ist ganz wesentlich für das eigene Fortkommen wie man mit diesem Gefühl umgeht und ob man es als motivierend oder frustrierend empfindet. Ich kämpfe jedenfalls oft selbst damit.
 
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Mal ganz erhlich B.B hast du angefangen Gitarre zu spielen und die Möglichkeit bessesen, dich selbst aufzunehmen?
Dein Text ist wie ein Kopfschuss für jeden Neuling! =(

Der TE spricht von Problemen seiner Anfangszeit...
 
hast du angefangen Gitarre zu spielen und die Möglichkeit bessesen, dich selbst aufzunehmen?
ähh, ja, vor 45 Jahren sofort beim Erhalt des Instruments (Drums) mit einem Kassettenrecorder mit eingeb. Mikro,
Ansonsten seit Jahren (ein wenig Gitarre) mit dem Handy, also immer schon...
 
So einen Drummer, hätte ich auch gern in meiner Nähe...
 
...aufgenommen und muss feststellen, dass ich nicht einmal ...

Also erstmal, aufnahmen sind der Spiegel der Realität und man hört hier sehr leicht Dinge die falsch sind die live gerne noch durchgegangen wären überdeutlich. Diese Erfahrung machen stellenweiße noch Leute die Jahrelang ein Instrument lernen und eigentlich sehr überzeugt von sich sind, das sie genau bei dieser Aufnahmesituation dann garnichtmehr performen. Das ist nicht ungewöhnlich und sollte dir erstmal keine Angst machen. Rein Spieltechnisch ist das hier die Königsdisziplin.

Child in Time? Hells Bells? Nothing else Matters? Hey Joe? Alles Lieder die höllisch schwer sind. Ja klar einige würden behaupten "das ist doch nur akkord xy, oder oder", aber diese Lieder wirklich schön zu spielen ist affen schwer, da gibts auch wieder nichts worüber man traurig sein müsste.

Den Frust den du verspúhrst hat jeder mal, auch ich nach bald 20 Jahren Gitarre erlebe das immernoch hier und da. Dein können wächst, so wächst die Herrausforderung (sofern man es zulässt das diese noch stattfinden - manche hören damit ja irgendwann auf - was auch ok ist).

Um die Antwort klar zu geben: Nein nicht jeder kann Gitarre spielen, bei einigen hängts mechanisch, bei anderen kognitiv, soweit so fies, in der Realität ist ein solcher Totalasufall aber einer von 100, oder von 1000, vll sogar noch seltener. Du nennst hier zumindest kein Problem das selbst sehr talentierte Leute nicht auch haben oder gehabt hätten, von daher würde ich hier garkeine Kriese schieben.
Wenn du akkute hilfe zu deinem Spiel brauchst biete ich mich gerne an, als Weihnachtsgeschenk quasi, noch besser wärs aber du suchst dir einen Gitarrenlehrer vor Ort.

Ansonsten weil das so oft angesprochen wird: bis zur vergasung langsam zu üben ist nicht die Lösung, das kann - je nach Lerntyp - durchaus Sinn machen, zumindest in gewissem Umfang, das immer wieder angeprissene allheilmittel ist es aber so ganz und garnicht.

Liebe Grüße
 
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Mal ganz erhlich B.B hast du angefangen Gitarre zu spielen und die Möglichkeit bessesen, dich selbst aufzunehmen?

Der TE spricht doch vor allem erstmal davon, dass er sich aufgenommen hat oder etwa nicht? :confused:

Ich habe allerdings realtiv früh damit begonnen immer mal was aufzunehmen. Noch bevor ich ein Handy mit Kamera hatte, mit einer von diesen Digitalknipsen mit 3 Megapixeln.
Es geht dabei ja nicht um die Aufnahmequalität sondern um die Eigenkontrolle. Grade als Autodidakt.

Dein Text ist wie ein Kopfschuss für jeden Neuling! =(

Schade wenn es sich so liest. So sollte es nicht rüberkommen, ich wollte vielmehr darauf hinaus, das man diese Frustrationen als Motivation und Chance begreifen muss und das dieser Frust mit dem aufnehmen enormes Lernpotenzial bietet.

grüße B.B
 
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