Nord Electro vs. Hammond SK Pro vs. Yamaha YC61

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Piano-Gregor
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Ich spiele ein Nord Electro 6D 73 und bin irgendwie unzufrieden. Einerseits setzt sich die Orgel in einer Rockband nur durch, wenn man einen sehr angezerrten Sound nimmt. Andererseits finde ich alle anderen Sounds eher mäßig bis schlecht. Pianosounds sind ok, der Rest für mich nicht wirklich brauchbar. Und auch der direkte Zugriff auf andere Sounds im Live Betrieb ist meiner Meinung nach eingeschränkt. Man hat 4 Sounds zwischen denen man schalten kann und dann ab zum nächtsten Vierer-Set.

Ich hatte mir viel von der Hammond SK Pro versprochen, also hab ich sie angespielt und war schwer enttäuscht. Die Orgel klingt auf jeden Fall sehr gut, aber auch hier finde ich die restlichen Sounds nicht wirklich überzeugend. Da ist zwar der eine oder andere ganz nette dabei, aber insgesamt eher nicht so mein Ding. Was aber das absolute K.O-Kriterium war: das Umschalten zwischen Sounds geschah teilweise mit einer Verzögerung von 1 Sekunde. Geht ja gar nicht. Wenn man innerhalb eines Songs mal wechseln will zwischen Strophe und Refrain, dann sollte man wohl eher seinen Terminkalender dabei haben. Das war aber nicht bei allen Sounds so. Ich konnte aber keine Systematik erkennen.

Dann hab ich noch die Yamaha YC61 angespielt. Die hat mir schon eher zugesagt. Auch hier klingt die Orgel super. Und die anderen Sounds waren im Bereich Piano auch brauchbar. Synthie Sounds jetzt nicht so. Aber das Bedienkonzept gefiel mir deutlich besser als bei der Hammond, wo man ja nicht mal eben Vibrato/Chorus auschalten kann ohne sich ins Menü zu begeben.

Aber letztlich habe ich festgestellt, dass ich mit beiden Instrumenten keine wirkliche Verbesserung zum Nord Electro bekommen werde. Und da die Teile ja auch alle Geld kosten, habe ich mich erst mal entschlossen, den Nord zu behalten. Zumal ich eh zu 90 % Orgel spiele und zu 5 % Piano. Da sind die Synth Sounds vielleicht nicht so wirklich wichtig. Andererseits spiele ich ja kaum solche Sounds, weil ich sie nicht habe......
 
der Hammond, wo man ja nicht mal eben Vibrato/Chorus auschalten kann ohne sich ins Menü zu begeben
Nö, nicht richtig, wenn weder "upper" noch "lower" aktiviert ist, ist das V/C aus.
Egal was angewählt ist. Das sit auch bei den älteren Modellen von SK oder XK Typen so.
 
Was wäre jetzt die Frage?

Du teilst mit, dass du nichts verändern wirst?!

Ich finde die Kombi SK pro und yc 73 super (verbesserter Leslieeffekt).

Hab aber noch kein yc gekauft.

Durchsetzungsfähigkeit ist vllt auch eine Frage des Bandarrangements / EQ.
 
Was wäre jetzt die Frage?

Du teilst mit, dass du nichts verändern wirst?!
Genau. Es gibt keine Frage. Ist halt nur meine persönliche Einschätzung dieser 3 Keyboards.

Ja, das mit Durchsetzungsfähigkeit ist tatsächlich auch eine Frage der Anlage.
 
Bei 90% Orgelanteil im Set wäre bei mir das Nord die letzte Wahl unter den dreien.... (vorausgesetzt das neue OS ist auf dem YC).....

Aber wie war das nochmal mit dem Affen und der Seife ???
;-)
 
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na ja, vielleicht 80 % Orgel.

Beim YC war noch das alte OS drauf, aber selbst damit fand ich den Orgel Sound schon ziemlich klasse. Auch die Bedienung eher intuitiv als bei Hammond oder Nord.
 
Tja, Synths und Orgel ist tatsächlich eine Kombi, wo es nicht so viel gibt. Vielleicht einfach ein zweites Board dazu?

Ich komme mit der Orgel vom Electro super klar und auch die Piano Engine ist klasse. Die Samples sind schwächer, da nur ein Layer und kaum bearbeitbar; seit ich die Vox Continental hab, ist das aber auch abgefrühstückt.
 
Die Samples sind schwächer, da nur ein Layer und kaum bearbeitbar; seit ich die Vox Continental hab, ist das aber auch abgefrühstückt.

Das klingt interessant!
Ich wusste nicht, dass man eigene Samples mit Velocity-Layers in die Vox laden kann.
Das ist dann natürlich ein echter Vorteil gegenüber Nord Electro, Hammond SK und Yamaha YC! (y)

Viele Grüße
Torsten
 
In die Vox kann man keine Samples reinladen....
 
In die Vox kann man keine Samples reinladen....

Ah, danke! Dann bricht mein Weltbild also doch nicht zusammen.
@Tracii beschwert sich also darüber, dass man bei Nord keine Velocity-Layers bei den Samples laden kann und findet deshalb andere Instrumente besser, die überhaupt keine Samples laden können... :gruebel:

Ich halte es für einen der größten Nord-Vorteile im Dreiergespann hier, dass man bei Bedarf eigene Sounds laden kann. Bei den anderen ist man darauf angewiesen, was die Preset-Schleudern bieten.
Wenn einem ein Sound nicht gefällt - Pech gehabt!
Wenn ein Sound komplett fehlt - auch Pech gehabt!

Mir hat die Sample-Lade-Möglichkeit im Nord schon oft erspart, bei kleineren Anlässen ein weiteres Board mitschleppen zu müssen.
[Edit: na nerven mich schon viel eher die fehlenden Pitch- und Modwheels]

Viele Grüße
Torsten
 
@Tracii beschwert sich also darüber, dass man bei Nord keine Velocity-Layers bei den Samples laden kann und findet deshalb andere Instrumente besser, die überhaupt keine Samples laden können... :gruebel:
@Be-3 liest nicht richtig... ;)

Ich schrieb:
Die Samples sind schwächer, da nur ein Layer und kaum bearbeitbar; seit ich die Vox Continental hab, ist das aber auch abgefrühstückt.
Da steht NICHTS davon, dass man in die Vox Samples hochladen kann. Da steht, dass mich die beiden konkreten Schwächen des Nord bei den Samples, nämlich nur ein Layer und kaum Möglichkeiten der Bearbeitung (und ja, hier war ich evtl. ungenau in der Formulierung - ich meine die Live-Formung des Klanges/der Hüllkurve, nicht das Austauschen vorhandener Sounds) nicht mehr stören, seit ich die Vox habe.

Die Vox hat mehrere Velocity Layer und Regler für (u.a.) Attack, Decay, Release, Cutoff und Resonance - alles bei den Electros nur rudimentär oder gar nicht vorhanden. Ansonsten volle Zustimmung: von den 3 genannten wäre Nord mein Favorit, wenn nur ein Board gewünscht/möglich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Be-3 liest nicht richtig... ;)

Doch, doch, aber man kann ja eben nicht pauschal sagen, dass Nord generell "keine Velocity Layer hat": Denn in der Piano-Library geht das selbstverständlich, dort hat man allerdings leider keine Eingriffsmöglichkeiten (solange das Format noch nicht "geknackt" ist).

In der Nord Piano Library sind die Samples also keineswegs per se "schwächer".
Und in der Vox-Continental-Soundliste hätte ich jetzt nicht soooo viele "Zusatzsounds" gefunden, die Velocity Layers haben müssten.

@Tracii Wenn ich fragen darf: bei welchen Sample-Sounds fehlen Dir denn die Velocity-Layer?
Mir geht es zumindest so, dass ich mit dem Electro keine Naturinstrumente wie Trompeten oder Saxophone imitieren möchte, sondern "klassische" Tasteninstrumente.
Und da hat (fast) alles, was ich (also sehr subjektiv) benötige, im Original nie eine Anschlagdynamik gehabt: weder legendäre analoge Synthesizer noch Mellotron, nicht einmal die alten Emulator-Sampler.

Filter- und Hüllkurvenzugriff sind beim Electro allerdings tatsächlich nicht möglich bzw. extrem eingeschränkt, da müsste man dann schon zum (aber auch deutlich teureren) Stage greifen.
Das hat aber allerdings nichts mit Velocity-Layers zu tun, denn die klassischen analogen Synthesizer hatten keine Anschlagdynamik und als Ausgangsbasis einfache Wellenformen wie Sägezahn und Puls - auch keine Velocity-Layers nötig.

Bei der (neuzeitlichen) Vox Continental hätte ich allerdings zu viele Probleme mit dem CX-3-orientieren Orgel-Sound und die anderen beiden Kandidaten sind zwar auch attraktiv, aber in der Summe nicht so sehr, dass ich unbedingt ein neues Instrument bräuchte.

Viele Grüße
Torsten
 
Also ein Velocity layer für alle Dynamikstufen finde ich nicht zeitgemäß. Ok, so hört man wenigstens keine Samplesprünge, weil es keine gibt.
 
Also ein Velocity layer für alle Dynamikstufen finde ich nicht zeitgemäß.

Natürlich ist das nicht zeitgemäß - kommt aber eben immer auf den Sound an.
Ein Mellotron-Sound (beispielsweise) braucht eben nun mal keine Velocity-Layers. Egal, wie zeitgemäß die sein mögen.

Und wie gesagt: bei Piano, E-Piano, Clavinet usw. sind die Layers wichtig und das können alle (auch Nord).
Bei den restlichen "Classic Keyboard Instruments" in der Regel eben nicht. Da wird man auch in einem Kronos keine Velocity-Switches haben, auch, wenn das möglich wäre.

Und wenn die Keyboards, um die es hier geht, alles könnten, dann wären es Workstations.
Und es scheint ja (fast) niemanden hier zu geben, der sich mit den gebotenen Zusatzsounds zufriedengeben könnte. Aber, auch das muss man zugeben, wäre dann wieder eine ganz andere Instrumentengattung.

Alle haben ihre Vor- und Nachteile, liegen aber insgesamt recht dicht beieinander und jeder muss entscheiden, welche Prioritäten er setzt.

So gesehen wäre wohl die beste Lösung ein Dexibell, das sogar das Wald- und Wiesen-Sample-Format "SoundFont" laden kann und somit auch Velocity Layers "können" müsste.
Dann ist man nicht auf das angewiesen, was einem die Hersteller fix und fertig bieten.

Viele Grüße
Torsten
 
Ach so, es gibt doch mehrere velocity layers für unterschiedliche Dynamikstufen.
 
Doch, doch, aber man kann ja eben nicht pauschal sagen, dass Nord generell "keine Velocity Layer hat": Denn in der Piano-Library geht das selbstverständlich, dort hat man allerdings leider keine Eingriffsmöglichkeiten (solange das Format noch nicht "geknackt" ist).
Eben. :) Und genau deshalb schrieb ich...
die Piano Engine ist klasse. Die Samples sind schwächer,
...weil Piano Engine != Sample Engine. Und natürlich hat Hüllkurvenzugriff nichts mit Velocity Layern zu tun - die Electros können halt einfach bei der Sample Engine beides nicht oder kaum.

Ich glaube, wir sind uns schon einig. (y)

n ich fragen darf: bei welchen Sample-Sounds fehlen Dir denn die Velocity-Layer?
Mir geht es zumindest so, dass ich mit dem Electro keine Naturinstrumente wie Trompeten oder Saxophone imitieren möchte, sondern "klassische" Tasteninstrumente.
Dann trifft es dich natürlich nicht so. Mir fehlen in der Tat ganz konkret vernünftige Bläser-Sounds (sowohl Blech- als auch Holz-). Auch die Streicher sind betroffen - wenn man Flächen legen will, okay, bei fetzigerem Spiel fehlt jedoch was. Und Percussion ist eine Nische, geb ich zu, aber die leiden auch ganz gewaltig darunter. Hat die Vox aber auch nicht.

-

Diese Diskussion driftet etwas ab. :engel: Eigentlich wollte ich nur anregen, dass für Synth-Sounds - denn genau die hat der TE neben Orgel und Piano namentlich erwähnt - vielleicht keiner der 3 Kandidaten passt und man über ein Zweitboard nachdenken könnte.
 
Ach so, es gibt doch mehrere velocity layers für unterschiedliche Dynamikstufen.

In der Nord Piano-Library schon, klar, alles andere wäre tatsächlich nicht zeitgemäß.
Nur eben bei Nord leider (!) nicht in der Sample-Library.

In Ausnahmefällen hat Nord den "Trick" genutzt, Klänge, die eigentlich üblicherweise in der Sample-Library landen würden, stattdessen als Piano-Library-Sound anzubieten:
Zum Beispiel eine Marimba, die tatsächlich Velocity Switches hat.


...weil Piano Engine != Sample Engine.
Ja - recht hast Du! Man muss die beiden Engines unterscheiden und sie haben ja sogar leider unterschiedliche Speicherbereiche.

Aber Samples nutzt natürlich auch die Piano-Library, da liegt die Quelle vieler Missverständnisse.
  • Die Orgeln (Hammond) sind komplett virtuell modelliert und kommen ohne jegliche Samples aus.
  • Die Piano-Library nutzt Samples (mit Velocity-Switches) in einem internen geheimen Format.
  • Die Sample-Library unterstützt keine Velocity-Switches, dafür kann man eigene Sounds erstellen.

Trotzdem könnte Nord sich bei den E-Pianos etwas ins Zeug legen, da haben sie ihren früher deutlichen Vorsprung verspielt - die anderen haben aufgeholt, wenn nicht sogar überholt.

Viele Grüße
Torsten
 
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Kleiner Hinweis zum Spielgefühl, zumindest was den Orgelpart der Protagonisten angeht:
YC-61 hat keinen "high trigger point".....
Wenn Yamaha da noch nachbessern sollte, wirds richtig interessant.

Was ich beim Nord sehr schade finde:
Kein freier Splitpunkt, kein USB Audio/Midi Interface

Beim Yamaha wie gesagt den Triggerpoint und schade dass man keine Sounds selbst laden kann sondern nur welche per Update bekommt oder auch nicht.

Bei der SK Pro finde ich die Bedienung und Speicherstruktur etwas zu komplex und unübersichtlich. Paar Regler für die FX anstatt des Quietschesynth wären schön und die Ensemblesection könnte weniger angestaubt sein.

Aber an diesen "all in one boards" ist halt immer irgendwas was einem (bzw. mir) nicht passt.....
Beim Vox nicht besser..... die CX3 engine... gefällt mir nicht wirklich und auf der einen Seite spendiert man extra XLR outs, aber dafür gibts ein externes Netzteil. Wie ich diese Dinger hasse....
;-)
 
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Aber an diesen "all in one boards" ist halt immer irgendwas was einem (bzw. mir) nicht passt....
Als würden sie sich absprechen... Das wäre doch mal was fürs Kartellamt! :twisted: Vor allem, weil manche dieser Sachen (externe Netzteile, technische Einschränkungen oder in Unehren ergraute Sounds) bei den anderen Boards seit Jahrzehnten kein Thema mehr sind - es geht also, aber Nord/Yamaha/Hammond/[Hersteller] machen es trotzdem so.
 
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bei den anderen Boards seit Jahrzehnten kein Thema mehr sind - es geht also, aber Nord/Yamaha/Hammond/[Hersteller] machen es trotzdem so.

Und warum greifen dann so viele zu den Nord/Yamaha/Hammond-Schmalspur-Stage-Keyboards?
Weil sie nicht alles (aber mittelmäßig) können, sondern Spezialisten in einem eingeschränkten Bereich sind, nach dem Motto: weniger, dafür gut!

Wenn man alles will, ist das hier wie gesagt die komplett falsche Instrumentengattung - dann muss man zu einer ausgewachsenen Workstation greifen.

[Edit]
Was ich beim Nord sehr schade finde:
Kein freier Splitpunkt, kein USB Audio/Midi Interface
Stimmt. Aber andererseits finde ich bei Nord gut, dass die gesetzten Splitpunkte durch LEDs angezeigt werden. Das ginge bei freier Plazierung weniger gut oder wäre aufwendiger.

Man muss auch beachten, dass es sich bei den Nords um professionelle Instrumente handelt. Da wäre doch in USB-Audio-Interface ziemlich nutzlos und würde nur unnötige Kosten verursachen, denn "man" hat doch sowieso ein hochwertiges Audio-Interface und ich fände es eine unnötige Verschwendung, wenn jedes Einzel-Instrument dann noch sein eigenes Audio-Interface an Bord hätte.
Zudem sind die Nords ausgesprochene Live-Instrumente.


Paar Regler für die FX anstatt des Quietschesynth wären schön und die Ensemblesection könnte weniger angestaubt sein.
Wenn man von der ursprünglichen Ausrichtung des "Ur-Vaters" dieser Gattung, dem ersten Nord Electro, ausgeht, wird klar, dass es sich eben um keine Workstation, sondern einen Spezialisten für die klassischen elektromechanischen (daher der Name "Electro") Tasteninstrumente geht.

Und insofern halte ich den Mono-Synth mit rudimentären Live-Eingriffsmöglichkeiten bei Hammond für durchaus passend, denn zur Blütezeit von Hammond/Rhodes/Clavinet, um die es geht, waren die Synthesizer auf der Bühne in der Regel monophon: Minimoog, ARP Odyssey, Sequenial Pro-One usw.

Ein Minimoog ist allerdings seinerseits eine Legende, die man nicht so nebenbei als "Dreingabe" würdig ersetzen kann. Da wird es auch schon wieder problematisch und viele "brauchen" so etwas auch nicht. Manche freuen sich vielleicht. Ins Konzept passt es meiner Meinung nach jedoch ganz gut.

Viele Grüße
Torsten
 
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