Hallo Gerhard,
vielleicht kann ich Dir anhand kleiner konkreter Beispiele aus dem "Panis angelicus" ein wenig die Angst vor dem Transponieren nehmen - mal sehen...
Auf jeden Fall ist das für Rentner (nicht despektierlich gemeint!) auch eine gute und vor allem sinnvolle Alternative zu Kreuzworträtseln und Gehirn-Jogging.
Die Franck-Messe ist in A-Dur und heißt deshalb auch so.
Wenn Du Dich mit dem
Quintenzirkel vertraut machst, hat A-Dur drei Kreuze:
Ein kleiner Ausschnitt:
Angenommen, wir wollen das nach F-Dur transponieren.
F-Dur hat laut Quintenzirkel ein B und die Tonleiter beginnt nicht beim a, sondern beim f.
Deshalb ist der erste Schritt, einfach die Generalvorzeichen von A-Dur durch die Generalvorzeichen von F-Dur zu ersetzen und alle Notenköpfe stur zwei "Schritte" (bezüglich der Notenlinien) nach unten zu verschieben: (f liegt zwei Schritte tiefer als a).
Es ginge auch 5 Schritte höher, je nach gewünschter Oktavlage.
Egal - wir gehen einfach im Beispiel stur zwei Schritte tiefer, dann sieht diese Stelle so aus:
Durch die geänderten Generalvorzeichen sind alle Töne automatisch "richtig" in der Tonleiter, da reicht wirklich stures Verschieben innerhalb des Notensystems.
Das ist aber noch nicht die ganze Wahrheit, denn im Notentext können ja Versetzungszeichen vorkommen wie im darauffolgenden Abschnitt. Diese habe ich rot eingefärbt, denn sie bedeuten eine Abweichung von der "normalen" Tonleiter:
Der reguläre Tonleiter-Ton d der A-Dur-Tonleiter wird durch das Kreuz um einen Halbtonschritt höher und somit zum dis.
Beim Transponieren nach F-Dur müssen wir genau diese Erhöhung um einen Halbtonschritt berücksichtigen (auch wieder rot eingefärbt):
Hier wäre es also falsch, einfach das Kreuz zu übernehmen, denn es geht um folgendes:
Das reguläre b (englisch Bb) der F-Dur-Tonleiter muss um einen Halbtonschritt erhöht werden!
Dies erreicht man dadurch, dass man aus dem b ein h macht, d. h. das vorgezeichnete B-Vorzeichen durch ein Auflösungszeichen auflöst.
In diesem Fall brauchen wir also kein Kreuz (das wäre übertrieben), sondern "nur" ein Auflösungszeichen.
Wie Du siehst - kein Hexenwerk! Das geht auch ohne Programm mit Papier und Bleistift.
Viele Grüße
Torsten