Ohm bei Boxen

Hallo Beowulf,

weiter so! :great:

Was Beowulf besonders gut beschrieben hat:
Da das menschliche Gehör logarithmisch arbeitet, erscheinen uns logarithmische Steigerungen linear!
Daher haben wir auch logarithmische Potis in unseren passiven Bässen. Ich habe lieber ein lineares Volumen-Poti, da das (für unser Ohr) NICHT linear regelt. Das Ton-Poti sollte allerdings grundsätzlich logarithmisch sein.

Gruß
Andreas
 
Wow, gut erklärt.:great:
Ich glaub ich habs geschnallt. Also könnte man auch sagen, die Box und der Verstärker sind zwei in Reihe geschaltete Widerstände. Wenn der Widerstand der Box geringer wird, fällt mehr Strom beim Verstärker ab. Deshalb wird der Verstärker zu heiß, und dann ....Bumm. Richtig?
Kann der Verstärker oder die Box auch bei zu viel Widerstand kaputt gehen? Wir haben diesen Sommer nämlich von der Clique aus ne Planwagenfahrt gemacht. Da haben wir dann n Verstärker und 5 Boxen mitgehabt. 1x Bassrolle 2x Subwoofer 2x Hochtöner. Ich will sofort dazusagen: Ich hab das NICHT angeschlossen!!! Die Bassrolle und die beiden Subwoofer wurden in Reihe geschaltet, und die beiden Hochtöner zusammen in Reihe. Müsste ne Stereoanlage gewesen sein. Nach ner Zeit tat der erste Verstärker nicht mehr. Dann hat n anderer seinen Verstärker von zu Hause geholt und angeschlossen. Angestellt, aufgedreht, Anlage ist ausgegangen. Nochmal Anlage wieder angemacht, wieder aufgedreht, Anlage wieder aus. Dann haben wir die Musik auf die Lautstärke gedreht, kurz bevor die Anlage ausgegangen wäre. Danach ist nichts mehr passiert. Ich nehm an die Boxen hatten 8 ohm. also hatten wir 3x8= 24ohm und 2x8= 16 ohm. Könnte man das jetzt so erklären, dass der Widerstand der Boxen so groß war, dass dort sehr viel Strom abgefallen ist und der Verstärker selbst dadurch zu wenig Strom hatte? Ich weiß jetzt nicht, ob der Verstärker, den wir als erstes hatten später (als er richtig angeschlossen war) wieder tat.
 
Wow, gut erklärt.:great:
Ich glaub ich habs geschnallt. Also könnte man auch sagen, die Box und der Verstärker sind zwei in Reihe geschaltete Widerstände. Wenn der Widerstand der Box geringer wird, fällt mehr Strom beim Verstärker ab. Deshalb wird der Verstärker zu heiß, und dann ....Bumm. Richtig?
Prinzipiell richtig. Das Ganze schimpft sich dann Spannungsquelle.
Kann der Verstärker oder die Box auch bei zu viel Widerstand kaputt gehen?

Transistorverstärker können durch zu hohen Widerstand des Verbrauchers (die Boxen) nicht kaputtgehen. Die funktionieren auch ohne angeschlossene Box. Bei Röhrenverstärkern ist das anders, die haben nen Ausgangsübertrager, da muss zwangsläufig nen Verbraucher angeschlossen sein.

Warum da bei euch solche Probleme auftraten, weiss ich nicht. Bin ich echt überfragt. Ich wär aber auch nicht auf die Schaltung gekommen...
 
Kleinerer Widerstand der Box hat grössere Ströme zur Folge. Was (nicht nur aus Leistungsbetrachtungen) die meisten Bauteile durch einen Überstrom killt. Nur so als Anmerkung

Kann der Verstärker oder die Box auch bei zu viel Widerstand kaputt gehen?Ich nehm an die Boxen hatten 8 ohm. also hatten wir 3x8= 24ohm und 2x8= 16 ohm. Könnte man das jetzt so erklären, dass der Widerstand der Boxen so groß war, dass dort sehr viel Strom abgefallen ist und der Verstärker selbst dadurch zu wenig Strom hatte? Ich weiß jetzt nicht, ob der Verstärker, den wir als erstes hatten später (als er richtig angeschlossen war) wieder tat.

Ich vermute das sich die Zweite Endstufe sich selbst abgeschaltet hat. Ich kenne es das gewisse Endstufe Schutzschaltungen enthalten und sich abschalten, wenn etwa der maximale Strom oder die maximale Leistung überschritten wird. Da gibts dann die Lautstärkeschwelle die du beschrieben hast. (Die erste hat sich statt dessen gleich verabschiedet)

Entweder ihr habt es mit der relativ grossen Impedanz übertrieben und sie hat sich abgeschaltet. Oder: was ich eher vermute:
Optisch waren die in "Reihe geschaltete" aber elektrisch eben nicht (also 2,67Ohm!!).
Dem Wort Bassrolle entnehme ich, das ihr im Car Hifi bereich seid. Da sind viele Amps auch 2 Ohm stabil. Wenn nicht, bedeutet das den tot der endstufe....

Der Strom fliesst durch Endstufe und Box gleicher massen, wo sollte er auch anders lang fliessen?
Wenn überhaupt fällt Spannung ab (an Widerständen, bedingt durch den durch ihn durch fliessenden Strom). Strom fliesst nur.
 
Entweder ihr habt es mit der relativ grossen Impedanz übertrieben und sie hat sich abgeschaltet. Oder: was ich eher vermute:
Optisch waren die in "Reihe geschaltete" aber elektrisch eben nicht (also 2,67Ohm!!).
Dem Wort Bassrolle entnehme ich, das ihr im Car Hifi bereich seid. Da sind viele Amps auch 2 Ohm stabil. Wenn nicht, bedeutet das den tot der endstufe....

Ich kanns natürlich jetzt nicht mehr nachvollziehen wies wirklich angeschlossen war, aber ich war mir da eigentlich ziemlich sicher... Ansonsten hatte der Verstärker wohl mal zu viel Saft hm... dann muss ich mich mit der Reihenschaltung wohl versehen haben.
Dann passts ja auch mit der Lautstärkeschwelle, was du meintest.

Der Strom fliesst durch Endstufe und Box gleicher massen, wo sollte er auch anders lang fliessen?
Wenn überhaupt fällt Spannung ab (an Widerständen, bedingt durch den durch ihn durch fliessenden Strom). Strom fliesst nur.

Also hat der Verstärker durch den geringeren Widerstand sowieso schonmal mehr Strom und dann auch noch zu viel Spannung, weil durch den geringeren Widerstand der Box mehr Spannung am Verstärker abfällt?

Nochmal zu den Dezibel:
Da das menschliche Gehör logarithmisch arbeitet, erscheinen uns logarithmische Steigerungen linear!
Da hab ich noch das hier gefunden. Da steht
Wer also denkt, eine 300W Box (mit 95dB/W/m) ist lauter als eine 250W Box (mit 101dB/W/m), irrt gewaltig!
Das macht doch nur ca. 5 db Schalldruckunterschied aus. Bei der 300W sinds um die 120db und bei der 250W 225db. Wieso steht da dann "irrt gewaltig", wenn 5 db für das menschliche Ohr nicht sehr viel ist?
 
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Nochmal zu den Dezibel:

Da hab ich noch das hier gefunden. Da steht

Das macht doch nur ca. 5 db Schalldruckunterschied aus. Bei der 300W sinds um die 120db und bei der 250W 225db. Wieso steht da dann "irrt gewaltig", wenn 5 db für das menschliche Ohr nicht sehr viel ist?
Klarer Rechenfehler deinerseits. Die 300W-Box erreicht max. 120 dB, die 250W etwa 124 dB - wo Du die 225 dB her hast, weiß der Geier. Ansonsten ist doch eher entscheidend, was bei einem bestimmten Input - von mir aus 100W - passiert: Die 250W Box ist einfach lauter! Sie ist es übrigends auch immer noch bei Vollbelastung, da hilft es nichts, dass die andere höher belastbar ist. Um den gleichen Maximalpegel zu erreichen, müsste man die 300W Box mit rund 700W belasten - geht aber nicht!
 
wo Du die 225 dB her hast, weiß der Geier
Oh... meinte natürlich 125db. von mir aus auch 124, aber mir geht es ja darum, dass diese Differenz zwischen den beiden 124db-120db=4db so gering ist. Weil ihr ja vorher geschrieben habt, dass solch geringe db-Werte nicht viel an Lautstärke bringen (zumindest für das menschliche Ohr).
 
10dB oder noch besser: 10 phon bringen eine Verdoppelung der Lautstärke.
3dB bzw. phon gelten als gerade so wahrnehmbarer Unterschied zwischen 2 Signalen; 5 dB sind dann eben bereits deutlich wahrnehmbar ... womit sich bestätigt, was RAUTI sagte.
 
Also hat der Verstärker durch den geringeren Widerstand sowieso schonmal mehr Strom und dann auch noch zu viel Spannung, weil durch den geringeren Widerstand der Box mehr Spannung am Verstärker abfällt?
Langsam:
Der Verstärker gibt eine Spannung ab. Abhängig von dem was der Bass (oder was auch immer) und damit die Vorstufe liefert.
Es wird also die Spannung verstärkt und steht an den Ausgängen zur Verfügung. (Spannung verstärken/regeln ist technisch einfacher, als den Strom zu verstärken/regeln)

Nun hängt es von der Last, also deinen Boxen ab, wie sich der Strom dazu einstellt.
offene Klemmen (keine Box) -> unendlicher Widerstand -> kein Strom
grösserer Widerstand -> kleinerer Strom
mit kleiner werdendem Widerstand steigt der Strom, der dann durch die Endstufen - Transistoren und auch deine Box fliesst. (U = R*I bzw I = U / R).
Dadurch ergibt sich die Leistung, die deine Box abbekommt:
anliegende Spannung mal Strom der durch sie fliesst. (P = U*I).

Selbiges gilt natürlich auch für die Bauteile der Endstufe. Sie erzeugen Abwärme und gehen entweder durch zu hohe Ströme oder (thermische) Überbelastung ins Nirvana
 
elkulk schrieb:
10dB oder noch besser: 10 phon bringen eine Verdoppelung der Lautstärke
3dB bzw. phon gelten als gerade so wahrnehmbarer Unterschied zwischen 2 Signalen; 5 dB sind dann eben bereits deutlich wahrnehmbar ... womit sich bestätigt, was RAUTI sagte.
Ok, jetzt hab ichs kappiert. Danke.

Selbiges gilt natürlich auch für die Bauteile der Endstufe. Sie erzeugen Abwärme und gehen entweder durch zu hohe Ströme oder (thermische) Überbelastung ins Nirvana
Also ist eine "zu hohe Spannung" eher weniger gefährlich für den Verstärker, sondern der Strom, der durch ihn fließt kann zur Zerstörung führen, wenn er zu hoch ist?
 
sozusagen, ein transistoramp arbeitet mit geringeren spannungen und dafür hohe ströme.

und da es bei transistorbauteilen kein "ein bisschen verschlissen" sondern nur "funktioniert" oder "kaputt" gibt, kann es sein, dass diese bei zu kleinem widerstand, also zu hohem strom in sekundenbruchteilen durchschmoren. dann machts patsch, es stinkt ein bisschen und das war es.
allerdings haben alle moderneren verstärker schutzschaltungen. vor allem die sauteuren. herausprovozieren sollte man es trotzdem nicht, also trotzdem eine 2ohm-box an nen 4ohm-verstärker anschließen.

so nebenbei: dass röhrenverstärker deswegen robuster sind, ist übrigens ein trugschluss. diese überleben zwar eine geringere impedanz (alo widerstand) als vorgeschrieben, allerdings auch nicht auf dauer, wenn man ordentlich reinhaut.
jedoch gibt es solche schutzschaltungen bei röhrenverstärkern gegen überlastung nicht, da technisch kaum realisierbar. reißt also das kabel, zieht der ausgangstrafo (der sich verrückterweise im signalweg befindet) zuviel strom, überhitzt und die röhren schmoren durch. der schaltet sich dann nicht einfach ab, also muss man drei oder fünfmal nachgucken, ob eine box am röhrentop ist.
 
...
Also ist eine "zu hohe Spannung" eher weniger gefährlich für den Verstärker, sondern der Strom, der durch ihn fließt kann zur Zerstörung führen, wenn er zu hoch ist?
Transistoren (von Transistorendstufen reden wir hier) beeinflussen zunächst mal die Spannung: In einem bestimmten meist mittels Regler ("Gain", "Volume", "Level") einstellbaren Verhältnis wird das eintreffende Tonsignal in seiner Spannung verstärkt (oder auch abgesenkt).
Dabei ist die maximale Spannungsverstärkung vom jeweiligen Transistor, seiner Beschaltung und der Versorgungsspannung (aus dem Netzteil) abhängig. Die Spannung am Ausgang kann so nicht einfach die zur Verfügung stehende Versorgungsspannung übersteigen.

Wenn also die Impedanz einer Box zu klein ist (oder unter bestimmten Bedingungen absinkt) wird dem Verstärker mehr Strom abgefordert.
 
Richtig.
Theoretisch kann man Halbleiterbauteile auch durch eine Überspannung himmeln.
Aber elkuk hat es gesagt. Hier ist die Spannung das, was direkt beeinflusst wird und durch die Versorgungsspannung begrenz ist.
Der Strom dagegen ist ein Resultat aus der Spannung und dem Widerstand der Box. Also nur indirekt beeinflussbar.
 
Gut, jetzt weiß ich bescheid. Danke für die hilfreichen Tipps.
Und schon wieder was dazu gelernt :).
 

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