Zitat: Slideblues - 4. Wie kling so ein Tonabnehmer?
Gar nicht, ein Tonabnehmer kann genau so wenig "klingen", wie ein Mikrofon singen kann.
XXX
Jeder blutige Elektronikanfänger weiß, dass ein Schwingkreis letztendlich auch ein Filter ist. Was ein Pickup auf jeden Fall mindestens macht, ist in etwa dasselbe was ein Equalizer mit entsprechenden Einstellungen macht. siehe schon mal das Thema Resonanzfrequenz etc., dies alles würde es nioht geben wenn die obige Aussage zutreffen würde. auch sehr leicht nachweisbar, messbar etc. Siehe "Guitar Letters" von Ulf hier im Forum für Details.
Hallo xxx,
ein elektrischer Tonabnehmer ist natürlich ein Schwingkreis und ein Filter, aber den Vergleich mit einem Mikrofon finde ich persönlich garnicht mal so schlecht, da ein Pickup auch nur die Schwingung der Saiten in elektrische Impule umwandelt.
Meiner Auffassung nach macht ein Mikrofon im Prinzip auch nichts anderes, als ein Tonabnehmer und es Formt den Klang genauso wie ein Pickup auch (Filterwirkung, nichtlineare Übertragung; Auch wenn es keine Resoanzspitze hat)
Es gibt dabei einen weiteren zusammenhang und zwar der: shit in - shit out.
Für ein Mic gilt also exakt gleiches wie für einen Tonabnehmer. Ein Mikrofon ist (abgesehen vom Kondensatormikrofon) auch im Prinzip gleich aufgebaut (Magnet - Spule / Mechanische bewegung (Saiten/Membran) - Magnetfeldänderung -> Spannungsinduktion)
Ehrlich gesagt finde ich dabei sogar, dass ein Mikrofon das deutlich anspruchsvollere (filigrane) Gerät ist. Mir ist übrigens auch bewusst, dass ein Tonabnehmer eine andere Übertragungscharakteristik hat als ein ein Mikrofon und den Sound "formen" soll, was (wenn auch nicht immer) auf Mikrofone zutrifft (sonst würde jede zb ein SM58 nutzen und nicht ein SM57, was verschiedene Freqenzen stärkt (mehr response bei 3-400Hz, geringerer cut bei 7KHz etc) -> Nutzt Lemmy von MH beispielsweise
Einige sind der Meinung, dass man mit einem ordentlichen nachgeschalteten Eq die Charakteristik von Micros fast vernachlässigen könnte, weil man den Freqenzgang verbiegen kann indem man auf gutdeutsch "am Regler schraubt", ohne ein anderes Mic zu verwenden, was demnach auch auf Gitarre übertragbar sein müsste. Demnach wären sogar von Grund auf unterschiedliche Tonabnehmer wie SC/HB soundlich gleich zu bekommen (beim SC die Höhen weg und mehr Mitten rein -> HB) (der Theorie stimme ich übrigens nicht so wirklich zu)
@ Nitespot: Ich weiß zwar nicht, wo genau Lemme in seiner Literatur ausführt, dass ein Tonabnehmer keinen eigenen Klang hat, aber: "Klang: Ein Klang (von mittelhochdt.: klanc) ist ein Schallsignal, dem das menschliche Gehör eine Tonhöhe zuordnen kann. Aus musikalischer Sicht differenziert man zwischen dem physikalischen Ton und dem sinnlich wahrgenommenen Ton."
Demnach hätte her Lemme schon recht, wenn man die genaue Definition von Klang aus dem Duden bzw Wikipedia nimmt.
Demnach verändert zumindest nach meiner Weltanschauung der Tonabnehmer den Klang (des kompletten Systems aus Spieler, Klangkörper-Gitarre, TA, Kabel, Zusatzgeräte, Amp und Box), klingt aber nicht selbst! (Selbiges gilt jetzt für ne Telefunken ECC83, die ich jetzt zb in meinen Amp einbaue und klingen würde nach genauer Definition an einem Amp auch nur der Netztrafo, wenn er brummt). Jetzt ist der Tonabnehmer im Prinzip wie xxx schon gesagt hatte nur noch ein "Filter", der verschiedene Freqenzen abschwächt/verstärkt oder eben nicht (das mit verstärken ist natürlich sehr verwaschen formuliert)
@ Robot: Sicher magst du hier größtenteils Recht haben. Wenn es um Kabel oder so geht, dann sehe ich das auch so.
In meinen Augen Dinge, bei denen man die Qualität erfassen kann wie Leistung/Haltbarkeit/Effizienz eines Motors, Haltbarkeit/Waschleistung einer Waschmaschine, Qualität (Trittfestigkeit, Geräuschdämmung etc)/Haltbarkeit von Laminatboden etc - wobei es natürlich auch dort Produkte gibt, die zu günstigeren Preisen besser sind.
Ein weiteres meiner unendlichen Beispiele:
Etwa eines meiner Autos. Ein uralter Passat, den ich in ein paar Jahren als Oldtimer fahren will verursacht zb. weniger Kosten in der Werkstadt, als der Neue meines Vaters, obwohl dieser "teurer" und "hochwertiger (sein sollte)" ist...
Mein Fahrzeug bietet zwar weniger Comfort (naja, so Sachen wie elektrische Fensterheber, E-Spiegel, Servo, ZV etc hab ich auch), aber es geht auch eigentlich nichts daran kaputt. Die Stoßdämpfer bei meinem andern Youngtimer sind in 250tKm (bzw über 22 Jahren!!!) nur Hinten getauscht worden und nicht nach 6-7 Jahren und 80tKm komplett)
Folglich ist nicht alles "billige" schlecht!!! (mein eines günstiges Siemenshandy kann zwar nicht mit vielen tollen Funktionen herhalten, hat bisher trotzdem 3 neuere Siemens, 1 SonyEricsson und 2 Nokias überlebt, weil es hochwertiger/stabiler gebaut ist)
Jedoch bei Instrumentenkabel kaufe (bzw baue mir selbst) ich nur noch Sommer Cable Spirit XXL, weil ich von so manchem billigen Kable schon mehr als enttäuscht wurde (haltbarkeit beim Nutzen im Proberaum) - andere sind mit weitaus billigeren Kabeln zufrieden.
http://www.youtube.com/watch?v=Uc3Xi6aAG80 - Hat der gute Mann mit seinem (meiner Meinung nach sehr geil "klingenden"

Amp jetzt keine Ahnung von Musik, weil er extra langes Kabel nimmt (sogar noch extra mit Verlängerung reinstöpselt)? Nach der Auffassung von 90% der User klaut ein billiges/schlechtes/zu langes Kabel Höhen (ja, das klaut es auch wirklich und ich stelle es nicht in Frage) und er nutzt es extra aus um damit "seinen Sound" zu bekommen

Bei klangformenden/ändernden Produkten muss man da ja einen gewissen spielraum haben. Viele finden den Fender Blues Deluxe sehr gut, wer nur Metal spielt, der träumt von nem Roadking, Dual Recit, nem 6505 oder ner Triaxis und findet den Blues Deluxe ehrlich gesagt "ziemlich scheiße". Wer kann mir nun beantworten, welcher der Amps der bessere ist? Für den Metaller ist sicher einer der Highgainamps (wobei einer sogar mit nem Crate Transistortop eher zufrieden sein wird, als mit nem Blues Deluxe, wenn er kein Treter davor verwenden darf) die bessere wahl und "klingt besser", als der Fender, wobei der Blues/Jazzmusiker da sicher wieder um 180 Grad gedreht drüber denkt.
Paul Gilbert und auch andere große Musiker spielen nicht die teuersten oder nach Auffassung einiger Boarduser "besten" Instrumente. Satriani kommt mit seiner Acrylgitarre auf die Bühne, es klingt geil (was es natürlich nicht dürfte, weil ja kein teures Holz verwendet wurde). Ich würde trotzdem mal wagen zu behaupten, dass Gilbert von Musik, Sound und dem Spielen mehr Ahnung hat als ca 95% der Boarduser hier (bitte berichtigt mich, wenn ich damit falsch liege - Natürlich ist sein Sound und Spiel wieder "Geschmacksache")
Nite-spot hat auch in nem anderen Thread mal was zu Epiphone Elitist gesagt, wo zum schluss etwa rauskam, dass die Gitarren Ladenhüter waren, weil man für 100 mehr ne Gibson bekommen hatte, wobei die Epiphone nicht schlechter, sondern teils sogar besser wie die etwa gleichteuren Gibsons waren.
Hier erkennt man auch zwangsläufig, dass nicht immer der Preis über die Qualität entscheidet und auch jeder eine unterschiedliche Auffassung von Qualität und Preis/Leistung hat.
Ich glaube so manch ein Hififreak, der 250 Netzkabel verwendet lacht jeden von uns aus und sagt uns, dass wir scheiße klingen, dies jedoch mit einem besseren Netzkabel beseitigen könnten

(Wer kann mir jetzt den Wahrheits/Unwahrheitsgehalt vom Einfluss eines 250 Netzkabels auf den Sound, der aus der Box kommt belegen/widerlegen? Wenn man den Leuten aus dem Boxenkabel-Test Thread glauben schenkt, dann ist es unweigerlich so, dass es kein Messgerät beweisen kann, da das menschliche Gehör viel genauer ist (ich bin kein Anhänger dieser Theorie). Obwohl gemessen kein Unterschied erkennbar war, hörten User unterschiede (oder meinten diese zu hören). Jeder der dort einen Unterschied hört könnte natürlich den andern vorwerfen, dass sie taub sind...
Den Pickuptest in allen Ehren und es ist ein guter versuch, aber ich glaube man müsste ihn mit an der Diskussion unbeteiligten durchführen, da hier jeder schon "vorbelastet" ist und nicht mehr objektiv urteilt. In einem anderen Thread ist auch mal das wort "Psychoakkustik" gefallen, dass die Wahrnehmung verändern kann. (dieser Theorie stimme ich persönlich 100% zu)
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Um noch auf das Zitat von xxx einzugehen:
Und das da oben hat ein reiner Theoretiker und evtl. sogar Nichtmusiker, dann noch ohne Detailwissen, so schreiben können. Voller krasser Fehler, sorry.
Lemme habe ich schon oft angeprangert. Kenne ihn gar nicht, ist aber ein sehr witziger Typ entweder mit null Gehör oder sogar ein Nichtmusiker. Und Frequenz messen sagt auch nicht viel über das gesamte Verhalten des Pickups bei diversen dynamischen "Interaktionen" die noch zusätzlich dazu passieren, siehe wieder "zu wenig Parameter".
-- Aber gestern hast du doch bei einem Gitarrenkorpus noch Vergleiche anhand von Messungen gefordert, oder? Ich denke, dass dort mindestends genausoviele "dynamische Interaktionen" bestehen und mit einer einfachen Messung, wo die Resonanzpunkte sind zu wenige Parameter erfasst werden.
-> Selbes spiel wie bei den Pickups (wenn man so denken will)
Zumal wieder dazu käme, dass nach Auffassung mancher Leute man nicht alles Messen kann, was man hören kann (würde dann auch auf das Holz zutreffen)
Nebenbei müsste Kloppmann auch keine Ahnung haben, weil er "vor 30 jahren in der bremer "git-box" mit seinen untersuchungen angefangen
und die frequenzkurvenverläufe verschiedenster PU`s erstellt und gesammelt." hat <- gemessen / gerechnet.
Demnach wäre die einzige Möglichkeit einen exakte Replika eines PAF zu bauen so lange herumzuprobieren, bis ein Pickup rauskommt, der in den Ohren von 100 "Experten" so gut/genaus klingt (die Saitenschwinung in elektrische Signale umformt und verändert) wie ein originaler alter PAF (wobei es scheinbar nicht den PAF-Sound gibt, da die wohl damals extrem hohe Fertigungstolleranzen hatten)
Grüß Blubber (dieser Beitrag sollte auch keinen Hass schüren! Falles es jemand so aufnimmt, bitte schreiben, was "hassschürend" rüberkam, dann versuche ich es das nächste mal zu reduzieren - und mir nicht gleich was wie "hast keine Ahnung" oder "laber doch keine gequirlte scheiße" an den Kopf werfen, sondern bitte ins letzte Detail begründen, warum welcher Punkt nicht stimmt oder eine andere Sicht auf die These aufführen (versuche ich ja auch, wie man an der Länge der Beiträge erkennt).
