Pickups für Les Paul mit PAF-Sound?

JPage schrieb:
Auf einem Stecker steht 'Shielded End', auf dem anderen nix. Auf der Packung stand irgendwas von Gitarrenkabel... Und ne Abbildung war da, auf der das Kabel mit dem Shielded End im Verstärker und mit dem Anderen in der Gitarre steckte.

Das hat mit der Qualität des Gitarrensignals selber nix zu tun. Eher mit Abschirmung. Deshalb steht da auch shielded End. Ich hab übrigens auch so ein Teil :)

http://www.planetwaves.com/FAQAnswer.aspx?ID=2839
 
Hi JP!
Probier´s doch einfach aus, und bilde dir deine eigene Meinung. Dann kannst du selbst entscheiden ob du´s für Voodoo, oder eine sinnvolle Sache hältst! :great:
Grüsse, "ACY"
 
JPage schrieb:
Also vollkommen egal??
Nach meinem Verständnis ja. Schließlich geht ja ein Wechselsignal durch die Leitung, d.h. die Stromrichtung ändert sich laufend.
Und "shielded" sollte m.E. das komplette Kabel sein.
Aber vielleicht kann uns ja noch einer der Freaks die Augen öffnen, was da wirklich abgeht. Ulf? :rolleyes:
 
ACY schrieb:
Hi JP!
Probier´s doch einfach aus, und bilde dir deine eigene Meinung. Dann kannst du selbst entscheiden ob du´s für Voodoo, oder eine sinnvolle Sache hältst! :great:
Grüsse, "ACY"

Eine Seite ist abgeschirmt, die andere nicht. Abgeschirmte Seite ---> Amp, also die Andere ---> Gitarre. Wenn ich das jetzt umdrehe hab ich ein bissl Angst, dass ich mir irgendwas am Amp zerballere, ich hänge an dem Teil :rolleyes:

[EDIT: Hab grad den Link vom Ray gelesen, passiert nix...]
 
schmoemi® schrieb:
Nach meinem Verständnis ja. Schließlich geht ja ein Wechselsignal durch die Leitung, d.h. die Stromrichtung ändert sich laufend.
Und "shielded" sollte m.E. das komplette Kabel sein.
Aber vielleicht kann uns ja noch einer der Freaks die Augen öffnen, was da wirklich abgeht. Ulf? :rolleyes:

Ich verweise da mal auf den Link von Ray.

Wofür haben wir hier denn sonst diese 'Freaks'?
@ Onkel: Nicht beleidigt sein... ;)
 
schmoemi® schrieb:
Nach meinem Verständnis ja. Schließlich geht ja ein Wechselsignal durch die Leitung, d.h. die Stromrichtung ändert sich laufend.
Und "shielded" sollte m.E. das komplette Kabel sein.

Isses natürlich auch. Es geht nur um die einseitige Masseverbindung der Abschirmung.
 
Ray schrieb:
Isses natürlich auch. Es geht nur um die einseitige Masseverbindung der Abschirmung.

Jo. Is ja auch irgendwie logisch, wie das da erklärt wird.
 
JPage schrieb:
Jo. Is ja auch irgendwie logisch, wie das da erklärt wird.

Nicht so ganz. ;)

Ich wollte es auch nur rein deskriptiv posten, damit du weisst, was das soll. Obs was bringt, vermag ich nicht zu beurteilen, denn so ganz versteh ich das System nicht. Oder um mal Jens (E-Techniker oder sowas) aus dem PA-Forum zu zitieren:

Die Beschriebung ist irgendwie Murks. Entweder man nimmt so ein Kabel, und nutzt das mit XLR oder Stereo-Klinke für Symmetrische Signalführung. In dem Fall ist eine nur einseitig aufgelegte (Schirm-)Masse tatsächlich sinnvoll (aber problematisch bei Kabelverlägerungen). In dem Moment, wo so ein Kabel nur über Monoklinken verfügt und die zweite Ader innen Masse führt, ist es völlig schnurz, ob der Schirm ein- oder beidseitig aufgelegt ist.

[...]

Diese Beschreibung hat für mich ein bisschen was von Voodoo. [...] Zwar hat er Recht, dass bei einer einseitig aufgelegten Schirmung jede Störung erstmal "durchs Kabel muss", was er aber zur beidseitigen Schrimung erzählt, ist ziemlicher Mumpitz. Der Strom nimmt erstmal den "kürzesten Weg". Und bei den Widerständen, die so ein Schirm hat, und bei den Signalpegeln etc. und erst recht verglichen mit dem Noise, den die Pickups direkt aufnehmen, fällt das alles nicht ins Gewicht.
Einen echten Fortschritt würden da wirklich erst zwei Signalleitungen und eine völlig getrennte Abschirmung bieten - symmetrische Signalführung eben.


Aber vielleicht kann der Onkel ja auch noch was sagen.
 
Stimmt, die Strippe ist nur zweiadrig... Also ist der Schirm eh mit einer Ader verbunden...... :confused::screwy:
ONKEEEL!! SAG WAS!!
 
Interessant, womit die Leute alles Geld verdienen!;)

Ich habe mich gerade mal zum Thema "directional cables" versucht ein wenig schlau zu machen. Die Ausbeute bei Google ist da allerdings eher mau. :(

Fangen wir also mal von der theoretischen Seite aus an:

1. Die Elektrogitarre ist ein Zweipol.

Das bedeutet es sind mindestens zwei Adern ("Heiß" und "Rückleiter") erforderlich, um eine elektrische Verbindung zu einem Verstärker zu erzeugen und den Stromkreis zu schließen.

2. Eine dedizierte Abschirmung ist in der Regel nicht vorgesehen.

In der Praxis wird als elektrische Verbindung von Instrument und Verstärker ein sogenanntes Koaxkabel verwendet:

ztdchc.jpg


Bei diesem Kabeltyp wirkt der Außenleiter (das Geflecht) gleichzeitig als Abschirmung und Rückleiter (Masse).

Um eine wirklich effiziente Abschirmung zu erhalten, sollten die signalführenden Leitungen und die Abschirmung am besten getrennt sein.

Erste Schlußfolgerung

In der Konsequenz würde das bedeuten, daß ein Koaxkabel mit zwei Innenleitern verwendet werden muß. Damit sind wir schon fast bei dem sogenannten symetrischen Betrieb, der im PA-Bereich (Mikrofon,...) Standard ist.

Für die Elektrogitarre (und den Baß) macht das jedoch nur Sinn, wenn der gesamte Übertragungsweg symetrisch aufgebaut wird. Also Instrument, Kabel, Effektgeräte, Verstärker. Das käme einer Art Revolution gleich und wird schon aus diesem Grunde wohl nicht eintreten.


Wie diese "directional cables" tatsächlich aufgebaut sind, kann ich aus eigener Erfahrung nicht sagen. Vermutlich handelt es sich tatsächlich um ein Koaxkabel mit zwei Innenleitern, das wie folgt verdrahtet ist:

Masse und Hot werden gitarrenseitig an die beiden Pins des Steckers gelötet. Dabei sollte Hot auf den Innenleiter des Klinkensteckers (Tip) gelötet werden.
Die Abschirmung (im Bild grau) wird auf keinem Fall an der Gitarrenseite angeschlossen.

ztitsi.jpg


Auf der Instrumentenseite wird das Geflecht und der Rückleiter (hier blau) gemeinsam an den Außenleiter (Ring) des Klinkensteckers verbunden.

Zum Vergleich ist darunter noch einmal die Verdrahtung eines konventionellen Kabels dargestellt.

Was auf diese Weise erreicht wird, ist eine sogenannte "Sackschirmung". Die Abschirmung des Koaxkabels wirkt als Antenne für elektrische Störungen und bietet einen niederohmigen Pfad nach Erde. Auf diese Weise wird verhindert, daß
  1. elektrische Störungen in die "heiße" Ader gelangen und
  2. elektrische Störungen in den Rückleiter (Masse) gelangen.
Aus elektrotechnischer Sicht ist diese Idee grundsätzlich richtig und (für das Kabel betrachtet) wirksam.

Allerdings muß man auch hier das gesamte System betrachten. Dabei ist folgendes festzustellen:
  1. Verglichen mit einem Koaxialkabel ist eine Elektrogitarre mit ihrer (in der Regel) mangelhaften Abschirmung wesentlich anfälliger für elektrische Störungen. Die Verwendung hochohmiger Tonabnehmer verstärkt diese Anfälligkeit auch noch.
  2. Verglichen mit einem herkömmlichen Instrumentenkabel bietet die Sackschirmung den Vorteil, daß auch der Rückleiter vor Störeinflüssen geschützt ist. Der Unterschied dürfte in der Praxis jedoch nicht so stark ausfallen, da auch die normale Schirmung schon recht gut arbeitet.
  3. Ein Zusammenführen von Schirmung und Signalmasse am Verstärker ist eher kontraproduktiv und dürfte den Vorteil der Sackschirmung fast wieder zunichte machen!
Mein persönliches Fazit:

Grundsätzlich eine schöne Idee. Im praktischen Betrieb würde ich jedoch keine signifikanten Vorteile erwarten. Wenn es stört, dann kommt es in der Regel aus der Gitarre und dagegen hilft auch so ein tolles Kabel nicht!

Wird das directional cable verkehrt herum benutzt, so geht nichts kaputt! Die eingefangenen Störungen der Abschirmung gelangen jetzt eben schon in der Gitarre in die Signalmasse. Damit liegen dann die gleichen Verhältnisse, wie bei einem normalen Kabel vor.

Also, eigentlich kein Grund, um viel Geld für so ein Kabel auszugeben!

Ulf
 
Wow, klasse Erklärung. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass besonders diese Klischeehaften Studiofutzis auf son Kleinkram Acht geben...
Und nur um mal den möglicherweise angeknacksten Ruf des Musikalienhändlers meines Vertauens wieder zurechtzurücken: Mir wurde das Kabel aufgrund seiner Stabilität und Lebensdauer empfohlen, diese 'Sonderfunktion' ( ;) ) ist mir erst Zuhause aufgefallen.
Vielen Dank, Onkel!
 
JPage schrieb:
Aber ich kann mir gut vorstellen, dass besonders diese Klischeehaften Studiofutzis auf son Kleinkram Acht geben...
Ich würde die "klischeehaften Studiofutzis" diesbezüglich nicht unterschätzen! Tontechniker sind, im Gegensatz zu Musikern, in der Regel wesentlich besser über solche Dinge informiert, denn es ist ihr täglich Brot und Butter!

Ulf
 
Ich mach meine Kabel so: ich kauf mir Meterware im Laden und löte an beide Enden NEUTRIK-Klinkenstecker. Das ist ziemlich stabil und "auf den harten Roadeinsatz" ausgelegtes Kabelmaterial :cool:
 
schmoemi® schrieb:
Ich mach meine Kabel so: ich kauf mir Meterware im Laden und löte an beide Enden NEUTRIK-Klinkenstecker. Das ist ziemlich stabil und "auf den harten Roadeinsatz" ausgelegtes Kabelmaterial :cool:
Genau so machte es auch der Onkel! :great:

Ulf

ps: Zum Thema Stören habe ich mir vor "Jahren" auch schon mal hier ausgelassen.
 
DerOnkel schrieb:
Ich würde die "klischeehaften Studiofutzis" diesbezüglich nicht unterschätzen! Tontechniker sind, im Gegensatz zu Musikern, in der Regel wesentlich besser über solche Dinge informiert, denn es ist ihr täglich Brot und Butter!

Ulf

Ich meine damit eher Studiogitarristen, die auf jedes Quäntchen Ton Wert legen, auch wenn mans nicht hören kann....
Tontechniker sind was feines... Aber das würd jetzt zu weit OT gehn. :D

Die Sache mit den selbstgemachten Kabeln: Ist sicherlich ne günstigere und manchmal sogar bessere Alternative für 'Monster-Kabel' ;)

JP
 

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