Pro One oder Prodigy?

  • Ersteller mother.mosquito
  • Erstellt am
mother.mosquito
mother.mosquito
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
09.06.17
Registriert
21.01.10
Beiträge
52
Kekse
117
Hallo allerseits,

ich bin derzeit auf der Suche nach einem analogen Monosynth für Leadsounds. Zum einsatz kommen soll das Teil in meiner Progressive-Rock Band, sowie bei einer Pink Floyd Tribute show.
Derzeit übernimmt die Aufgabe ein Access Virus A. Ich bin auch grundsätzlich recht zu frieden damit und werde ihn auch weiterhin behalten für pads und co. Aber für manche Leads, will ich gerne etwas mit viel Leben im Grundsound.

Neuere analoge sind nicht völlig ausgeschlossen, aber hier hab ich bereits zwei ausprobiert und war etwas enttäuscht. Der MFB Synth II war vom Grundsound recht enttäuschend. Die Oscis sehr matt und das Filter zu zahm und die Hüllkurven langsam.
Der MOOG Little Phatty klang zwar sehr gut, aber das Bedienkonzept mit den 4 Potis geht für meine Begriffe völlig an der Zielsetzung eines analogen Monosynth vorbei. Hat sich nicht gut angefühlt und würde für mich in der Praxis nicht funktionieren.
Hat jemand Erfahrung mit dem DSI Mopho Keyboard?

Die potenziellen Kandidaten sind nun der Sequential Pro One, sowie der Moog Prodigy. Da man ja leider nicht mal schnell in den Laden spazieren kann, um solche Vintage Schätzchen anzuspielen, suche ich mal hier etwas Entscheidungshilfe.
Natürlich reizt mich am Pro One die Modulationsmatrix und deren umfangreiche Möglichkeiten für abgedrehte Sounds. Andererseits habe ich für solche Experimente ja diverse VAs zum austoben (und speichern... ;-).
Bei dem Analogen steht für mich der Grundsound im Vordergrund. Und da sagt man dem Pro One ja ein wenig mehr Nüchternheit nach als dem MOOG. Habt ihr diese Erfahrung auch gemacht?
Der Prodigy ist ja sehr spartanisch ausgestattet. Wenn er aber dafür "fetter" klingt, reicht mir das eigentlich für den Bestimmungszweck aus.

Wie würdet ihr entscheiden?
 
Eigenschaft
 
Alternativ: PPG 1020 oder 1002 - wenn Du einen auftreibst.
 
Wow, den kannte ich noch gar nicht. Schaut sehr interessant aus und klingt echt eigenständig (Amazona). Würde ich sofort nehmen. Würde aber wohl schwierig werden einen zu bekommen, oder? Und der Durchschnittspreis ist mit 1500€ beziffert. Meine Schmerzgrenze liegt eigentlich bei 1000€.
 
Der Pro One bietet umfangreichere technische Möglichkeiten (LFO, Filter und VCO 2 können VCO 1 modulieren, micro-sequencer für ein simpel-pattern etc.).

Der Moog Prodigy ist technisch viel beschränkter (kaum Modulations-Routings, kein Arpeggiator), hat aber einen sehr warmen und lebendigen Grundsound, der sich mit einem Analog-Delay gut als Lead-Synth spielen lässt.

Den Mopho-Sound muss man mögen: für mich fehlt schlicht die warme, fette Lebendigkeit von Analogsynths in den erschwinglichen neuen Dave-Smith Kisten: ich würde kein klassisches Solo (die von Dir genannten Pink Floyd etc.) mit einem solchen Synth spielen wollen. Aber das ist immer auch Geschmackssache.

Den Moog LP würde ich nicht so schnell rauskicken. Beim ersten Antesten scheinen die vier Regler zu wenig Zugriff zu bieten, aber ich spiele einen LP TE neben einem Voyager RME und komme inzwischen auch mit Eingriffen in den Sound des LP gut zurecht.
Denn was man auf den ersten Blick nicht sieht:
a) das Umschalten zwischen grundlegenden Funktionen geht nach Eingewöhnung sehr schnell innerhalb jeder Funktionsgruppe
b) das Betriebssystem erlaubt sogenanntes "Pot Mapping", also Zuweisung bestimmter Drehregler-Funktionen, die du mit einem Sound benutzen willst, und die dann mit dem Sound abgespeichert werden.

Der Moog LP hat
c) einen Grundsound, der anders, aber für Soli locker genauso gut ist wie der eines Moog Prodigy (u.a. auch eine sehr schöne Overdrive-Funktion).
d) Er ist voll midifziert, und die neueren Geräte sind sogar über USB angebunden. Man kann ihn also nicht nur Live einsetzen, sondern auch sehr gut in Aufnahmen einbinden.

Letztlich musst Du nach Deinen Kriterien entscheiden. Meine Wahl wäre ein LP, oder - neurdings sogar noch preiswerter erhätlich - ein Slim Phatty Rack, das sich bei Bedarf dann auch mit größerer Tastatur ansteuern lässt.
Zweite Wahl wäre für mich der Prodigy (sound, moogfilter) knapp vor dem auch sehr gut einsetzbaren Pro One.
 
Würde aber wohl schwierig werden einen zu bekommen, oder? Und der Durchschnittspreis ist mit 1500€ beziffert.
Sind wirklich seltener zu bekommen, da größtenteils noch handgefertigt. Ich hatte zwei aus einer Studioauflösung, die allerdimngs zerlegt waren. Hab sie mit 600EUR für beide zusammen dummerweise zu günstig abgegeben. 1500 halte ich aber trotzdem für übertrieben. 1000-1200 ist realitisch.
 
Also ich habe einen MOOG PRODIGY und kann nur bestätigen, dass er sehr wenige Extras hat und nicht über Arpeggiator etc. verfügt.
Aber der Sound ist einfach geil :great:. Fette Leads sind einfach primär! Dafür ist er perfekt.

zu den anderen Synths kann ich leider nichts sagen, aber ich denke dass du dirch einfach daran orientieren solltest, was du brauchst (ist ein Arpeggiator notwendig? ...)

Gruß
manu
 
@ defrigge: Du hast schon recht, das Vernünftigste wäre ein Little Phatty. Aber da ich schon nach einem Analogsynth suche, will ich eigentlich auch eher was unvernünftiges! :D Als Vernunftssynth habe ich ja schon den Virus. Ich muss schon gestehen, dass mich auch das ursprüngliche Bedienkonzept der alten Saurier reizt: 1 Knopf=1 Funktion. Und keinen Speicher.

@Keymanu: Da Du selbst einen Prodigy hast: Wie kommst Du mit dem Pitch-Wheel klar? Das ist ein letztes Bedenken gegenüber dem Moog. Ich habe gelesen, dass die Range hier +/- 11 Halbtöne umfasst. Und wie beim Mini keine Rückholfeder. Da ich sehr sehr viel mit dem Pitchrad mache (Bendings sowieso, aber auch das Vibrato!), weiß ich nicht recht, ob ich mit diesem großen (und ungewöhnlichen) Regelweg klarkomme. Kann man da gescheit intonieren?
Der Pro One hat da ja meines Erachtens 2 Halbtöne, und eine Feder, was meiner Spielweise eher entgegen käme.

Sequenzer brauch ich eigentlich nicht. Für Pink Floyds "On The Run" wäre er zwar willkommen, aber das kann ich auch weiterhin mit dem Virus machen, oder irgendwann einen MIDI-CV Wandler kaufen. Was mich am Pro One eher reizt, sind die Modulationsmöglichkeiten. Aber wenn der Grundsound beim Moog "fetter" ist, gebe ich dem klar den Vorzug.

Danke Euch allen schon mal für die fundierte Hilfe!
 
Naja, der Regelweg bis zum maximalen Pitchbend wäre bei ±11 Halbtönen natürlich riesig, das stimmt. Bei einem Minimoog, den ich letztens gespielt habe, waren es übrigens ±5 Halbtöne. Dafür ist für kleine Bendings extrem wenig Bewegung nötig und 5 Halbtöne lassen sich noch sehr sinnvoll und präzise intonieren. Im Manual vom Prodigy steht auch "Pitch wheel range: Greater than ± perfect fifth" ... also nichts über eine Oktave. Das ist die maximale Range beim Little Phatty - und die kann man ja verstellen.

Also müsstest du das Vibrato komplett mit der Hand mit kleinerem Aufwand hinkommen, auch wenn es wohl erst mal etwas Übung bedarf.

Grüße vom HammondToby
 
Zuletzt bearbeitet:
Also das Pitchrad hat wirklich keine Rückholfeder, aber das stört meiner Meinung nach nicht, ist manchmal sogar sehr praktisch!
Die Bend Range ist nach oben (wenn man den Ton höher pitcht) maximal eine Quinte, beim "runterpitchen" aber eine septe! (Ich weiß auch nicht, warum das unterschiedlich ist, aber ich hab es gerade nochmal überprüft!)

Gruß
manu
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben