Hallo Bernd,
Dein Thread ist zwar schon über 2 Jahre alt, aber als Neuling hier schafft man es nicht so schnell, alles Interessante gleich auf einmal zu lesen. Ich muss muss mich erst langsam durchwursteln.
Zu Deinem Problem mit dem Akkordeonstativ: Hat Dir noch niemand gesagt, dass Du es falsch herum nutzt? Ich spiele seit 1985 mit Stativ. Aber so könnte ich es auch nicht. Der Spannbügel kommt nicht vor das Akkordeon, sondern dahinter. Dann stört nichts mehr beim Notenlesen. Drehe das Stativ einfach um 180 Grad. Du kannst es dann immer noch bis zu einem Anschlag nach hinten neigen, um auf die Tasten zu sehen.
Ich mache seit 1981 Tanzmusik und habe 1985 beim Kauf einer Hohner Vox 4P gleich das Stativ gekauft und möchte es nicht mehr missen. Ich sitze/stehe dahinter bequem auf der Stehhilfe
https://www.thomann.de/de/km_stehhilfe.htm
mit Lehne. Es gibt noch viele andere geeignete.
Die Meinung von Wil Riker aus einem anderen Thread teile ich keinesfalls:
Braucht (wie die unsäglichen Akkordeon-Ständer) IMHO kein Mensch, speziell weil das Instrument dann an einer Stelle „festgenagelt“ ist.
Ich brauche geradezu ein "festgenageltes" Akkordeon. Seit 1993 spiele ich auf einer midifizierten Hohner Tango V T Musette mit Einbaumikrofonen, hänge also an 2 Kabeln. Die wären mir in den fast 30 Jahren durch das ständige Um- und Abschnallen des Instruments sicher mehrfach kaputt gegangen. So sind sie nur einmal defekt gewesen (habe immer einen Satz Reserve dabei). Funk bringt mir nichts, da ich den Notenständer vor mir brauche. Bei einem Repertoire von 600 Liedern, die ich ohne Midifiles spiele, kann niemand erwarten, dass ich alles inklusive Texte auswendig kann. Für den Gesang kann ich auch kein Headset brauchen, da ich dann nicht mehr den Abstand variieren kann. Klar, das könnte ein Kompressor regeln, aber dann wäre es wieder ein Gerät mehr.
Wenn ich mal während dem Essen der Gäste von Tisch zu Tisch gehen will, spiele ich auswendig instrumental mit meiner Hohner Concerto III ohne Verstärker. Das kommt auch gut an.
Ein weiterer Grund, weshalb das Akkordeon "festgenagelt" sein muss: Ich bediene nahezu im Blindflug mit meinen Füßen 2 Volumenpedale für die beiden Midisoundmodule, 3 Fußschalter für den Vokalisten, 1 für den Hall und 12 Fußschalter für das Ketron Arrangermodul MS4. Wenn man wie ich Midifiles als Betrug des Publikums ablehnt und weitestgehend handgemacht spielen will, braucht man eben so ein umständliches unmodernes Equipment, das natürlich viele Kollegen belächeln. Damit alles treffsicher zentimetergenau an seinem Platz steht, habe ich mir auf meiner Teppichunterlage die Position aller Stative und Fußschalter mit Edding aufgemalt. Damit das Stativ auf dem Teppich nicht verrutscht, habe ich grobes Schmirgelpapier unter die Füße geklebt. Soviel zu "festgenagelt".
Natürlich tut die Art, wie das Instrument auf dem Stativ in 2 Schraubstöcken eingespannt wird, dem Akkkordeon nicht gut. Da muss man beim Anziehen der Schrauben etwas Feingefühl walten lassen, dass die Balgdichtung oder sogar das Gehäuse keinen Schaden nimmt. Aber ich kenne auch noch kein besseres Stativ. Meines ist übrigens das ältere Modell mit nur 3 Beinen. Das wackelt nie. Bei Deinem mit 4 Beinen muss man je nach Untergrund immer an einem die Höhenverstellschraube justieren.