Psychoakustik: Laney Cub 12 R dumpf?

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Hallo,

ich schleppe ein merkwürdiges Problem mit mir herum: Seit ca. 2 jahren habe ich den Laney Cub 12R zu Hause, ausschließlich für Homerecording bzw. ein bisschen Jammen in nachbarfreundlicher Lautstärke (bisher hat sich erstaunlicherweise noch niemand beschwert).

Jetzt das Problem: Jedes Mal, wenn ich ihn spiele – auch mit mehreren Effekten via FX-Loop – denke ich erst: Wow, das klingt wirklich gut! Später allerdings habe ich dann den Eindruck, dass über den Laney alles doch ein bisschen dumpf klingt. Auch wenn ich mit Presence usw. gegensteuere, das Dumpfe bleibt. So schwankt mein Urteil ständig hin und her und ich komme zu keinem Ergebnis.

Früher, vor 20 Jahren, hatte ich einen 900er Marshall + 77er Gibson Les Paul Custom. Damals hatte ich nie irgendeinen Zweifel am Klang. Allerdings wäre diese Kombi heute nicht mehr meine. Was mich immer wieder anspricht, ist der Vox-Sound; erst neulich wieder, als ich eine alte Scheibe von Selig gehört habe (ich gehe stark davon aus, dass es ein Vox ist! ;-). Deswegen bin ich jetzt kurz davor, mir einen AC15 zuzulegen, der aber leider keinen Effektweg hat.

Meine Fragen:

Hat einer von Euch auch so ein dauerhaft quälendes, zwiespältiges Gefühl mit seinem Amp bzw. Combo?
Und wenn ja, wie habt Ihr es gelöst?
Noch besser: Hat jemand vielleicht mit dem Laney Cub 12R eine ähnlich zwiespältige Erfahrung? Ich mag den Combo ja, er ist auch prima ausgestattet.
Und: Ist der AC15 für Homerecording zu powerful? (den Cub spiele ich allerdings auch mit 15 Watt)
Wie verträgt sich der Vox AC15 mit vorgeschalteten Modulationseffekten? Ich nutze da sehr gerne MXR Microflanger, Strymon El Capistan, Boss MO-2+Te-2 und so was.

Vielleicht ist das Thema ein bisschen schräg, dann sorry für die Zeitverschwendung ;-)

Ich spiele übrigens mit einer Gretsch "Tim Armstrong" und einer Mexiko-Tele und nehme den Laney mit einem MXL R144 (Low-Budget-Bändchen).

Vielen Dank und verwirrte Grüße ;-)

Christian
 
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Hi,

vielleicht nur Zufall, aber ich kenne das so von meinem Laney Cub Topteil genauso.
Mal finde ich den Ton voll geil, und dann ist er mir wieder zu dumpf oder hat konträr dazu zu viele Höhen. Und zwar so, dass es sich kaum mit den Reglern ausgleichen lässt - so wie auch du es beschreibst.
Eine Erklärung dafür habe ich nicht. Bis jetzt habe ich das immer als Tagesverfassung der Ohren abgestempelt, auch wenn ich das so in der Art von anderen Amps her eigentlich nicht kenne.
Effekte haben bei mir keinen Einfluss, da ich meistens keine verwende.

Keine Ahnung. Entweder der Grundton hat etwas an sich, das man wirklich je nach Tagesverfassung derart unterschliedlich empfindet, oder der Klang driftet tatsächlich.

Es bleibt jedenfalls ein gemischtes Gefühl. Ich wollte den Laney schon oft verkaufen, und dann hat er mir doch wieder gefallen.
 
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Ein Freund mit dem ich schonmal Sessions mache hat den... ich find den auch ganz schön, aber denke, daß man vielleicht mit anderen Röhren und einem besseren Speaker noch mehr rausholen kann.
Gruß, Thomas
 
Danke für eure Antworten, sie wirken ganz gut gegen das manchmal auftauchende Gefühl, nicht mehr alle akustischen Tassen im Rack zu haben ;-)

@MKRocker Das ist ja wirklich kurios, dass du da so eine ähnliche Erfahrung gemacht hast bzw. immer wieder machst. Tja, ich glaube, man muss den Laney dann wohl einfach so nehmen, wie er – jeweils – ist. Ich kann mich auch nicht wirklich von ihm trennen, dafür ist er dann doch wieder zu gut.

@guitarthomas Ja, Speaker- und Röhrenwechsel hatte ich auch schon mal überlegt, vielleicht wird er dadurch ein bisschen "brighter". Na ja, vielleicht probier ich das mal aus.
 
Ich habe das Topteil mit einer TT-Box (2x12) und hatte bisher nie das Problem. Allerdings habe ich wenig Effekte.
Den Grundsound, den ich persönlich Hammer finde, "veredele" ich noch ein wenig mit einem Bad Monkey.
Bisher war der Grundsound jedesmal (auch nach einigen Tagen Pause) völlig ok.
 
Ich grabe den Thread nochmal aus, da sich bei mir das Phänomen inzwischen aufgeklärt hat.
An meinen Ohren liegt es nicht, sondern an den Potis. Anfangs waren die Klangunterschiede bei gleichen Einstellungen noch sehr subtil, daher schwer nachzuvollziehen. Das hat sich dann rapide verschlechtert, und dann war es klar.

Etwas Kontaktspray hat das Problem vorübergehend "behoben". Bei Gelegenheit werde ich die Potis alle tauschen.
 
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Sauber. Freut mich, dass das Problem gelöst ist.

Speakertausch kann ich empfehlen, hab ich gemacht und bin froh drüber. Bei mir sitzt jetzt ein G12H30 drin. Ich würde gar nicht sagen, dass der Sound einfach mehr Höhen hat - er hat eher "mehr alles", soll heißen, klingt viel besser ;) Wobei ich glaube, eine seperate Box wäre noch mal ein ziemlicher Schritt nach vorne was den Druck angeht. Ich finde immer, er klingt auch so schon schön, aber mit ner anderen Box könnte man noch mal was an Definition und "Eiern" rausholen.
 
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Ich betreibe ihn an einer Palmer Box mit einem Greenback. Diese Kombination kann ich sehr empfehlen. :great:


Leider klappt der Potitausch nicht so problemlos wie gedacht. Das Gain Poti ist kein Standardbauteil sondern ein Tandem Poti mit ungewöhnlichen Werten. Das ist nirgendwo zu akzeptablen Versandgebühren aufzutreiben.
Der eine Teil des Potis agiert als normale Gainregelung, der andere Teil bastelt laut Schematic am Kathodenbypass von V1a rum. Genau dieses Poti hat jedoch leider seinen Dienst quittiert. Kontaktspray ist eben kein Allheilmittel. ;)
Ich möchte jetzt anstelle des Tandem Potis zwei normale Potis verbauen. Das zweite Poti muss aus Platzgründen an die Rückseite des Amps. Man kann eh nie genug Regler haben. :ugly:
 
Jo, Potis sind ein leidiges Thema, wenn sie nicht so funktionieren wie sie sollen...
Habe gerade einen Poti und Schaltertausch bei meiner Tele hinter mir-
hätte nicht gedacht, daß das neben dem Genuss einer störungsfreien Funktion auch noch klangliche Vorteile aufgrund z. B. eines größeren Regelbereiches gegeben sind...
Spiele auch ne Palmer, allerdings mit WGS ET90...
viel Erfolg!
 
Hallo nochmal,

so, ich hatte heute etwas Zeit und habe diese genutzt um alle Potis zu tauschen. Jetzt flutscht wieder alles. Kein Drift des Tones mehr in irgendeiner Form.

Das Tandem Gainpoti (log/antilog) habe ich durch zwei separate Potis ersetzt. Die so gewonnenen neuen Einstellmöglichkeiten tun dem Amp richtig gut und machen ihn flexibler.
Das Gainpoti regelt jetzt nur noch Gain und nichts anderes. Das zusätzliche Poti bastelt am Kythodenbypass rum und wirkt sich dabei auf Gain und Höhen aus. Fast so wie ein Presence Regler, der gleichzeitig Gain boostet.

Ich bin mit dieser Lösung sehr zufrieden. Jetzt bin ich fast froh darüber, dass ich kein Ersatzpoti auftreiben konnte. :great:
 
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