Hallo Ingo und die Anderen,
Nachdem ich nun - etwas voreilig - behauptet hatte, dass das mit einer sinvollen Klappenabnahme bei der Größe einer Flöte nichts wird, muss ich mich nun doch berichtigen.
Ich habe eben in einem spanischen Forum einen Thread gefunden, bei dem jemand tatsächlich eine optische Klappenabnahme für eine Querflöte gebaut hat:
Fragt sich nur, ob das vom Aufwand her wirklich sinnvoll ist, so was zu machen, wenn man diese Modifiziererei nicht gerade als "Hobby an sich" sieht:
# Die Klappenmechanik der Flöte ist ja der Akustik (im Sinne: Verkürzung der Luftsäule, Obertöne durch stützende Schwingungsbäuche bilden, ...) geschuldet, muss also nicht unbedingt besonders griffgünstig sein.
# Ich stelle mir die Erfassung der Blasintensität (im Sinne einer Dynamikerfassung) schon etwas schwierig vor, selbst wenn die Klappenstellung mit der spanischen Methode wohl durchaus abgreifbar ist.
# Mit den beiden ersten Punkten verbunden: Wie schaut's aus mit der Erfassung, in welcher Oktave man gerade beim Flöten ist? Zwischen e und h sind ja 1. und 2. Oktave bei der Standardflöte gleich.
# Es gibt durchaus Blaswandler für relativ kleines Geld, die diese Problempunkte sinnvoll umschiffen und zusätzlich einen größeren Tonumfang anbieten.
Ich habe mir vor Kurzem einen EWI USB angeschafft. Diese Teile kriegt man gebraucht für weniger als 300 EUR. Damit kann man dann praktisch beliebige (Blas-) Instrumente über den anzuschließenden Rechner (der ja auch bei der Midifizierung der Flöte erforderlich ist) ansteuern und hat einen recht flexiblen Fingersatz: Entweder einen sehr stark der Querflöte Nachempfundenen oder einen Instrumentspezifischen, der sich an einigen Stellen bewusst von den akustischen Notwendigkeiten des echten Blasens löst und zahlreiche Alternativgriffe erlaubt, die das flüssige Spielen über die Oktavgrenzen hinweg möglich macht. Gerade an Letzteres muss man sich aber als Normalflötenspielerin auch recht kräftig gewöhnen und ist zunächst mal etwas verwirrt!
Davon ab: Diese Blaswandeldinger bieten noch einige zusätzliche Klangbeinflussungsmöglichkeiten, die ich mir selber aber bewusst erst mal verkneife, um nicht gegenüber meinem ollen Flötchen total verwirrt zu werden.
Insgesamt finde ich jedenfalls den Ansatz, in ein Midi-Gerät reinblasen zu können, besser durch ein Extrateil gelöst, als (für mich) etwas verkrampft und aufwändig ein echt akustisches Gerät zu vergewaltigen.

Insofern stimme ich Ingos ursprünglicher Wertung (zu hinterfragender Aufwand, kein Verhältnis zum zu erwartenden Ergebnis) voll und ganz zu.
Lieben Gruß,
Petra