Reverb - einer für alles oder jede Spur ein Bus?

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Hallo Alle! Obwohl ich seit Ewigkeiten mit DAWs rum spiele und mir schon einiges beigebracht hab, würde ich gern wissen, wie es "richtig" geht. Klar - "richtig" ist was gut klingt. Ich meine auch nicht einen Reverb, der als krasser Effekt wirken soll, sondern einfach den Raum.
Legt Ihr für sowas Drums, Gitarren und u.U. Bass mit verschiedenen Send-Pegeln auf einen Bus, damit alles aus einem Guss ist, oder für jede Spur nen eigenen?
Hab das nie gelernt, sondern dreh nur seit über 15 Jahren begeistert die Knöpfe:rolleyes:
Bonusfrage: wenn ich z.B. eine Gitarre mit einem ganz kurzen Delay "fake-panne" (Haas-Effekt?) und die dann mit anderen Spuren in einen Bus gebe, gibt es da was zu beachten?

Hab in den letzten Jahren fast nur elektronischen Kram aufgenommen und will jetzt allein ein paar Songs mit echten Instrumenten aufnehmen, darum die Frage.

Danke Euch für Eure Hilfe!
 
Eigenschaft
 
Ja der Hall. Der bringt es. Definitiv. Durchaus ein komplexes Thema. Klar, die einfach Variante funktioniert. Einer für alle, alle für einen. Mache ich aber wenn dann nur für kleine Besetzung mit akustischen Instrumenten. Aber auch da lege ich zuerst einen Send auf eine Aux Spur in der dann noch mal ein Dynamic EQ drin ist, bevor es dann zum eigentlichen Hall geht. Damit kann man dann kontrollieren was da ankommt. Und noch anderen Panning machen bei Bedarf. Und gegebenenfalls mit einem Side Chain auf den Dynamic EQ den Hallanteil dynamisch machen ohne Automation zu schreiben.

Im Template sind Hall für Drums, Instrumente und Vocal fix drin. Wobei das noch mal gesplittet ist in ein Early Reflection Hall und der geht dann auf einen Late Reflection Hall.

Bass hat einen eigenen. Fast nur Early Reflection.

Und dann bei Bedarf noch Effekt Hall.

Also nur einen habe ich so gut wie nie. Eher sehr viele. Je nach Bedarf eben. Snare hat auch des öfteren noch mal einen eigenen.
 
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Nun, da werden die Meinungen - wie so oft - auseinander gehen.

Ich komme diesbezüglich mehr aus der Klassik. Da sind alle in einem Raum und spielen gemeinsam.
Und so halte ich es auch mit der Elektronik.

Eine Wahrheit gibt's da aber nicht - es gibt einfach verschiedene Klangvorstellungen ...
 
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Danke Euch! Bisher hab ich den Hall eq-ued, EQ zwischen send und Bus ist ja schlau:great: ich will Drums programmieren und Gitarre links, rechts, vielleicht Solo noch und ab und zu Synth/Piano und natürlich Bass. Und das alles mit Amp-Plugins. Alle sollen in einem ganz normalen Raum stehen, lieber basic und hörbar, als 80er-Hochglanzmix und ich verlauf mich total...
Jetzt kann ich erstmal mit adrachins Ideen wuseln. Danke!:)
 
Man kann alle Quellen in den gleichen Raum stellen, dabei aber die Position verändern (vorn / hinten / links / rechts). Braucht dann üblicherweise mehrfach den gleichen Reverb mit anderen Einstellungen, auch EQ und Co hintendran geschaltet :)
 
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Ich empfehle Creating Space with Reverbs mit Fab Dupont. Danach weiss man dann endlich was es mit den vielen Knöpfen an den Dingern auf sich hat...... :D
 
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Was die einzelnen Knöpfe machen ist schon klar, meistens. Mir fehlte halt irgendwie der Ansatz, wie ich sowas angehen soll. Aber mehrmals der gleiche Reverb oder einer und EQ zwischen send und Bus... das klingt voll logisch, aber das muss mir erstmal einer sagen:facepalm1:
Ich fang die Tage mal bei 0 an, fürs erste sind die Drums mal anständig geroutet, da spiel ich mal meinen Kram drüber und probier Eure Ideen. Bisher war mein Gemische so für mich zum Spaß, bei ernsthaften Aufnahmen hab ich genug mit dem Instrument zu tun gehabt, alles nach dem Mikro ist Sache des Mischers gewesen...
Ich danke Euch und wenn es Ergebnisse geben sollte lass ich von mir hören!:)
 
Hallo,

...vielleicht noch ein Mittel zum Rumprobieren - lade Dir doch mal das Demo vom HOFA IQ-Reverb, da ist eine ganz einfache Raum-Positionierung des Halls möglich, Du kannst das Ergebnis hören und gleichzeitig schauen, wie sich die Parameter des Reverbs verändern. Soweit ich das im Kopf habe, laufen die Demos von HOFA vier Wochen mit vollem Funktionsumfang...

Viele Grüße
Klaus
 
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HOFA IQ-Reverb finde ich ziemlich gut. Aber von einer einfach Positionierung der Quellen ist mir nichts bekannt. Habe ich was übersehen?

Was gut funktioniert ist Virtual Sound Stage von Parallax. Das produziert tatsächlich ein ganz anderes und neues Raumgefühl im Mix. Die folgen übrigens auch dem Prinzip ein Early Reverb pro Quelle und ein gemeinsames Late Reflection für alle.
 
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Im Hofa Reverb kannst du die Quelle frei im Raum positionieren.
Klingt einfach, ist es aber unter Umständen nicht immer, weil es einige Parameter gibt, die du händig anpassen musst.
Lang schon nicht mehr auf gehabt, müsste nachschauen...
 
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Du meinst das hier:

POS – Der Positioner
Eine Signalquelle präzise im Mix zu positionieren erfordert
eine passende Kombination aus Lautstärke, Panorama und
Verzögerungen. Dies wird mit dem HOFA IQ-Reverb zum
Kinderspiel. Verschiebe das Objekt einfach dorthin, wo du
das Signal hören möchtest.
Idealerweise sollte der Positioner als Insert-Effekt benutzt werden. Die
Verwendung in einem Send-Kanal ist nicht zu empfehlen.
Mit einem Doppelklick teilt sich das X auf und wird zu L und R. In diesem
Modus verschiebst du nun den linken und rechten Kanal des Eingangssignals
unabhängig voneinander. Mit folgenden Tasten kannst du sie auch gemeinsam
mit der Maus bewegen:
– Shift: Symmetrisch zur Mitte
– Strg/Cmd*
: Konstanter seitlicher Abstand und gleiche Entfernung


ja. Gut. Aber für jede Quelle eine Instanz. Und als Insert. Das ist nicht wirklich Praxistauglich......
 
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Ja stimmt, so war das.
Insert ist ja an sich kein Problem. Da ich dann aber bei jedem einzelnen auch noch den Reverb/dry - Anteil anpassen muss, wird es lästig.
So ganz durchdacht ist das Konzept nicht. Oder ich habs nicht ganz begriffen, kann auch sein.
 
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Danke für noch mehr Tips:) erstmal werd ich mit den mir vertrauten Plugins basteln, wenn ich da nicht weiter komm seh ich mir das Hofa-Plugin an. Was die Dinger machen ist schon klar, grundlegend. Das technoide Zeitvertreibsgedudel hat nur die letzten Jahre nicht nach "natürlichen" Räumen verlangt. Da ist Hall ja fast schon Teil eines eh schon künstlichen Instruments und wenn es trancig wird, ist der Raum halt auch mal Weltraum mit Ducking und Filterspielchen usw.. Hab ich was zu tun am Wochenende!:great:
 
So die Hallsachen finde ich persönlich zwar schön und effektvoll anzuhören, das ist aber gar nicht mal die größte Herausforderung, sondern eher kreative Spielerei.
Anspruchsvoller wird es bei Räumen mit wenig Tail und viel bis nur ER (early reflections) und überhaupt räumliche Abbildung durch künstliche Laufzeitdifferenzen.

Ich habs schon häufig gepostet, tu es aber noch mal.
Dieses kleine und komprimierte Büchlein ist ein guter Einstieg in die Welt der künstlichen Räume. Ganz praktisch mit Kochanleitungen für viele DAWs und unterschiedliche Plugins.
Zwar auch nicht mehr ganz taufrisch, aber wer mitdenkt beim Lesen, findet die passenden Plugins in seinem Repertoire.
Ein recht universelles Plugin für alle möglichen Sachen ist das Waves HReverb, damit kann man auch reine ER - Räume bauen.

https://books.google.de/books?id=mYsWumsbLyIC&dq=inauthor:"Mike+Novy"&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwje_5aVi8XeAhUDhSwKHY_HBIQQ6AEILDAB

Nicht verzweifeln, dass es hier um klassische Orchester geht.
Bei Rock/Pop benötigt man nur einen kleinen Ausschnitt davon, trotzdem macht es Spaß, mit den Möglichkeiten zu spielen, wenn man sie einmal kennt.
Vielleicht setzt sich wieder mal mehr Vielfalt durch als nur vorn klebende Instrumente, maximal mit langen Hallfahnen auf Vocals.
 
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Weiß nicht, ob ich Dich falsch versteh, aber Räumlichkeit durch Pan (klar) und minimal kurze Delays gehen super. Statt dem üblichen hart links/rechts nutz ich mindestens auf einer Gitarre, die mittiger liegt, so ein Delay dazu. Hab da ne 1-Knopf-Lösung als freeware. Gute Sache.
Hall-Plugins hab ich auch ein paar und das klingt dann auch einzeln immer nett. Es stehen halt die Instrumente nur leider in verschiedenen "Räumen" im Mix und da wird es eben kniffelig.
Aber EQ zwischen Send und Bus ist der Ansatz, mit dem ich mal anfang. Da versprech ich mir von, dass ich Matsch im Reverb vermeide und durch Trennung der Frequenzen doch ein bisschen verhallen kann. Auf Vocals mag ich kurze Delays in time, das hat mir bisher besser gefallen als viel Reverb. Ich experimentier mal und berichte (oder rufe um Hilfe).
Fähige Musiker (nicht, dass ich einer wäre...:D ein toller Raum und ein Kugelmikrofon wäre wohl mein Ding:engel:
 
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Ein (?) Kugelmikrofon allein bringt dir keine räumliche Abbildung :)
Du brauchst mindestens zwei Mikrofone, die müssen dann gar nicht Kugelcharakteristik haben.
Ansonsten bist du ja schon auf dem richtigen Weg :great:

Bei Vocals nehme ich gern die alte Cooper Timecube - Geschichte per send.
Das sind im Prinzip zwei unterschiedlich eingestellte Delays, einer für jeden Kanal (L/R).
 
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Aber EQ zwischen Send und Bus ist der Ansatz, mit dem ich mal anfang

EQ braucht man unbedingt. Hier bei Sonible gibt es einiges zum Thema. Ja, die wollen natürlich auch ihre Plugins verkaufen. Aber das ändert ja nichts an den Prinzipien.

Entscheidend ist natürlich, dass ein Reverb auch Early- und Late Reflection kann. Das trifft nicht auf alle Reverbs zu.

Für Rock Pop finde ich das TSAR-1 Reverb von Softube ganz gut. Sonnox Reverb 3 ist der Klassiker. Mit eingebauter Dynamic und EQ. Das braucht auch nicht viel Ressourcen, weshalb man da ruhig klotzen kann mit Instanzen.
 
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In Sachen Hall geh ich sehr verschieden vor. Experimentiere viel. Falls das Instrumentenplugin selbst über EQ und Kompressor verfügt, benutze ich auch oft einfach den Originalhall des Softwareinstruments, der ist normalerweise bereits ziemlich passend zum Instrument. Zum Mix, naja muss man halt schauen obs da auch passt.

Was ich ziemlich oft mache, wenns natürlich klingen soll, bzw alle Instrumente in ein- und dem selben Raum: Zwei Busse mit dem gleichen Hallplugin, aber unterschiedlichen Predelays, für nah/fern. Je nach instrument kann ich dann einfach wählen auf welchen Bus ich das schicke um die Tiefenstaffelung zu machen.
 
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@Hotspot: Klar, war auch nicht ganz ernst gemeint;) Stereo-Mics hab ich hier noch von nem Hörspiel-Projekt, da haben wir einfach wie ein Film alles gespielt und wenn was unklar war ne Erählstimme eingefügt, man sieht ja nix beim Hörspiel:) naja, es fehlt die Band...
@adrachin: Dein Tip mit EQ hat mich auch erstmal blöd aus der Wäsche gucken lassen. Ich eque den Hall komplett, statt die Sends... irgendwie hohl, weil Dein Weg halt so naheliegend ist. Manchmal bin ich zu verpeilt zum Nachdenken:rolleyes:
@Zelo01: Den gleichen Hall auf mehrere Busse versuch ich, das mit dem Predelay ist auch so ein Schuppen-von-den-Augen-Tip. Warum komm ich da selber nicht drauf...?
Bin halt eingerostet und muss jetzt aber meine Midlife-Crisis vertonen, weil die Patte für Porsche und Segelboot fehlt...

Generell muss es gar nicht poliert klingen, als Student läuft eigentlich alles mit Freeware, aber das passt. Gitarren dürfen ruhig schrammeln, TH3 mit IRs und Comp dahinter+Haas-Effekt ab und zu taugt mir und der Bass darf schneppern, BOD-SansAmp-Clone find ich da recht angenehm, mit EQs und Comps komm ich eigentlich bestens klar. Es ist, wie schon geschrieben, die Räumlichkeit. Aber EQ im Send, Send-Spuren pannen und Pre-Delay staffeln sollte mich in die richtige Richtung schicken.

Danke Euch allen! Großer Sport!:great:
 
als Student läuft eigentlich alles mit Freeware

Iiiikkkkk...... und schon Midlife Crisis? ..... :D

Für Free Plugins hier entlang. Die haben einen sehr brauchbaren Dynamic EQ. Ideal für den Zweck " wie drehe ich mein Reverb hin". Und ein Plugin Proximity. Das versucht nach psychoakustischen Prinzipien vorne und hinten zu simulieren. Geht auch. Zumindest macht es was......
 
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