[REVIEW] Marshall AVT 150

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DoneBone
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Review zum Marshall AVT 150 - Combo

Übersicht:
- Einleitung
- Facts
- Features
- Verarbeitunsgüte
- Sound
- FX-Sektion
- Praxis im Bühnenalltag
- Resümee

Einleitung:

Als ich mich vor knapp 16 Monaten dazu entschlossen habe, einen neuen Amp zu kaufen, der laut genug ist, um im Bandgefüge nicht unterzugehen, ging ich in einen kleinen Musikladen in Neu-Ulm, um einige Exemplare ausgiebig zu testen. Nach guten 2 Stunden kamen 3 Amps in meine engere Auswahl: Der Hughes Kettner Martix 100 Head, der Marshall AVT 150 und (obwohl dieser Amp wohl sehr herausstechen dürfte) der Marshall DSL 60 als Comboversion. Doch mir hat ohne Zweifel der AVT am besten gefallen und ich habe mir dann den Amp gekauft. Die Bewegründe für dies war das bessere Preis/Leistungsverhältniss als auch die Tatsache, dass ich mir in Zukunft keine Gedanken um Effektgeräte, die ebenfalls nicht gerade billig sind, machen muss, da der Marshall eine gute und praxistaugliche Austattung an Effekten besitzt. Dazu später mehr. Seit diesem Tag war ich stolzer besitzer des Marshall AVT 150

Facts:

Ich möchte euch nun einen kleinen Überblick verschaffen. Der Verstärker ist ein Hybrid-Verstärker, bei dem in der Vorstufe eine Röhre sitzt, die dem Sound mehr authensität verleiht und die Transistorendstufe mit röhrigen Sounds füttert.

- 4 Kanäle (Akustik-Simulator, Clean, Overdrive 1 "OD1", und Overdrive 2 "OD2")
- 2 seperate Klangregelungen für die cleanen und verzerrten Kanäle
- 150 Wätter RMS an 4 Ohm min.
- Celestion Custom AVT Speaker (8Ohm)
- 2 seperate Effektsektionen für AccSim + Clean und OD1 + OD2
- External Speaker Output (8Ohm)
- Recording Line Out + Headphones Out
- paralleler Effekteinschleifweg
- Geschlossene Rückwand für mehr Basschub
- 6 - fach Pedalboard zur Kanalanwahl und Effektsteuerung
- 27kg Gewicht
- Listenpreis: 1000 Euro (Ladenpreis z.Z: 555-800 Euro)

Da die Endstufe nur mit 8 Ohm und nicht mit 4 Ohm belastet wird, gibt sie nur ca. 75 Watt ab. Die 150 Watt Leistung stehen nur zur Verfügung wenn ein externes Cabinet mit Impedanz 8 Ohm angeschlossen wird.

Features:

Ich möchte nun die Facts ein wenig genauer erläutern. Die Frontplatte strotz stolz mit 24 Potenziometern. Durch die genau Beschreibung findet man sich allerdings schnell zurecht und man hat viele Möglichkeiten den Sound zu formen. Die Klangregelungen für Clean und Drive sind mit den reglern Bass Middle und Treble identisch. Für jeden Kanal stehen noch 2 Poties zur Verfügung als auch ein Taster, mit dem der Grundsound des Kanals verändert werden kann. Im AccSim Channel stehen die Regler "Top" und "Volume" sowie der Schalter "Body" zur Verfügung, im Clean-Channel "Gain" und "Volume" und als Switch "Bright", die beiden Overdrive-Channels sind mit "Gain", "Volume" und den Schaltern "Scoop" identisch aufgebaut. In der Master Sektion befinden sich die 2 Poties "Volume" und "Presence". Der Einschleifweg kann für die cleanen und verzerrten Klänge über 2 Regler seperat zugefügt werden. In den digitalen FX Sektionen stehen je 3 Regler ("Level" "Adjust" und "Programm") mit welchen man die 16 Effekte aufrufen und einstellen kann. Der Lautsprecher wurde von Celestion speziell für diesen Combo entwickelt und ist mit 100 Watt belastbar. Die Impedanz beträgt 8 Ohm. Der Überzug is wie dei den meisten Marshall aus schwarzem Kunstleder, die Ecken werden mit Stahlelementen stabilisiert und auf der Oberseite befindet sich ein ergonomisch geformter Hartgummitragegiff. Bei 27kg Gewicht wären Schalengriffe angepasst.

Verarbeitung:

Der gesamte Amp ist tadellos verarbeitet, man findet kein wakliges Element, alles sitzt. Selbst in der Schallkammer ist nichts zu beanstanden gewesen, kein Dreck gar nichts. So wünscht man sich einen Amp. Doch die ganze Sache hat einen Wehmutstropfen, der aber der Firma Celestion zuzuschreiben ist. Mein Lautsprecher war nach 4 Monaten kaputt, obwohl ich in dieser Zeit nur zuhause auf Zimmerlautstärke geübt habe. Dies sollte doch aber ein Einzelfall sein, und der neue Lautsprecher arbeitet hervorragend.

Sound:

Ich beschreibe zu Anfangs den AccSimulator: Dieser Kanal gefällt mir nicht sehr gut, da der Pegel selbst bei vollem Volumen sehr niedrig ist. Der Klang kommt auch mit Singlecoils einer PiezoGitarre nicht nahe. Doch die stärke des kanales ist eine andere, die vielleicht von den Entwicklern beabsichtigt war: Wenn man eine Akustikgitarre einstöpselt, lassen sich live damit unglaublich gute Resultate erzielen. Dies hat den Vorteil, sich nicht 2 Amps anschaffen zu müssen. Der Sound des kanals lässt sich mit der Klangregelung gut formen, allerdings dominiert hier der Charakter des jeweiligen Instruments. Der Body Schalter fügt dem Klang mehr räumlichkeit und tiefe zu. Der Top Regler simuliert das Anschlagsverhalten von AkustikGitarren und fügt dies dem Signal in gewünschtem Maß bei.
Clean: Der Clean-Channel deckt eine große Palette an Sounds ab. Weiche "California" Sounds sind zwar nicht drin, aber es geht in die Richtung. Dank der starken Endstufe bleibt der Kanal sehr lange auch wirklich unverzerrt. Um dies zu erreichen muss man den Gain und Volume Regler komplett aufdrehn und über starke Humbucker spielen. Dies klingt dann jedoch nicht nach "Chrunch" sonder eher nach "Crash". Ein deutliches Clippen ist zwar nicht zu vernehmen, doch man spürt das diese Sounds nciht gesund für den Amp sind. Funky Start Rythmen sind die Paradediziplin dieses Clean Fast-Alles-Könner. Der Bright Schalter dient der Anhebung der Höhen und Präsenzen, um auch in Zimmerlautstäke perlige Sounds zu erhalten.
OD1: Dies ist mein favorisierter Rhytmus-Kanal. der fängt da an, wo der Clean aufhört zu zerren, und bringt sehr dynamische Chrunch-Sounds rüber. Die Brillianzen stimmen, instgesamt drint ein sehr differenziertes, aber dennoch harmonisches Klangbild ans Ohr, dass bei richtiger Klangeinstellung schon an die JCM 800 Serien erinnern kann. Dreht man das Gain weiter auf, kann man den BrownSound sehr gut emulieren. Wenn der maximale Zerrgrad erreicht ist, befindet man sich schon fast im Hi-Gain Gefüge, und eine stärkere Kompression ist zu vernehmen. Dies eignet sich für BluesSoli im Satriani-Stil. Betätigt man den "Scoop" Schalter, wird die EQ-Konfiguration schlagartig verändert, und man erhält die Slayer/Metallica Trash-Sounds der frühen 80iger... Sounds like KillEmAll.
OD2: Der Amp bietet im 2. Zerrkanal eine ähnliche Fülle an Sounds wie im OD1. der Zerrgrad beginnt auch fast bei 0, doch desto weiter der Regelweg geht, desto mehr nimmt die Verzerrung zu. Wenn man den Gainregler voll aufdreht endstehen laute Nebengeräusche, selbst wenn das GuitarVolume zugedreht ist. Diese sind auf Aufnahmen beim Spielen aber nicht zu hören. Der Kanal kompirmiert schon sehr stark. Dadurch lässt sich wundervoll solieren. Der "Scoop" Schalter verwandelt den Amp in ein Hi-Gain Badewannen Monster mit tendenz alles zu Brei zu machen, wenn man das Gain nicht zurücknehmen kann. Doch mit EMG Pickups sind selbst die brutalsten Sounds immernoch dynamisch.

Der (all)gemeine Soundcharakter ist britisch zu nennen und kommt klar aus dem Hause Marshall. Die Sounds auf der Marshall HomePage sind wirklich nicht sehr unweit von dem was der Amp kann. Natürlich sind diese bearbeitet worden, doch die Richtung stimmt, und mit wenigen Mitteln kann man dieselben Resultate erzielen.




FX Sektion:

Die 16 Programme behinalten 9 Hallsimulationen sowie ein Gated Reverb, einen Chorus, einen Flanger, ein Marhsalleffekt names "Madulation", ein sehr gutes Delay und noch Mischeffekte wie Chorus + Hall, Chrous + Hall + Delay. Die Effekte arbeiten sehr gut und sauber.

Praxis im Bandgefüge:

Der Amp kann sich mit seinen 75 Watt gut durchsetzen. Man hört sich , sofern keine Gegenstände oder andere Musiker in die Quere kommen, ausreichend, auch wenn der Combo auf dem Boden steht. Im manchen situtation wäre ein Podest zwar nützlich, doch der Lautsprecher hat einen enormen Abstrahlradius. Der Sound setzt sich gut durch und wirkt auch bei hohen Lautstärken weder aufdringlich, noch platisch, wie es Transitorendstufen oft nachgesagt wird.

Resümee:

Der Amp ist total Praxistauglich und daher geht der stolze Preis (für mich) voll in Ordnung. Klar, er hat kleine Macken, er muss von 3 kühlern belüftet werden, und der OD2 rauscht, aber der Gegenwert ist enorm.

Plus:
- Sounds
- praktikbles Design
- Ausstattung
- Preis/Leistung

Minus:
- Lüftergeräusche
- OD2 Nebengeräuschanfällig


Viele liebe Grüße an euch Gitarristen
Martin




 
Eigenschaft
 
:great: schönes Review ...
ich spiele selbst das AVT150H Topteil und kann hier alle Kritik und Lob voll bestätigen ... nur was du da über den Crunch im Cleankanal erzählst gefällt mir nicht :cool: . Mit meiner Strat klingt das richtig geil!! geht dann so in richtung Fender Blues DeVille im Crunchkanal ...

wer noch andere Meinungen hören will kann sich auch mein Review dazu durchlesen:
https://www.musiker-board.de/vb/amps-boxen/124053-review-marshall-avt-150h.html

und übrigens: er steht zum Verkauf (samt der dazugehörigen Boxen AVT412A & AVT412B), weil ich mich klanglich umorientiere und nicht mehr soviele Kanäle brauch ;)
siehe Signatur ...
 
Hey

Les doch mla richtisch^^ Da steht mit Humbuckern mein Freund ;-)
Du hast das ding im FullStack gespielt?!?!?

Martin
 
Hey

Les doch mla richtisch^^ Da steht mit Humbuckern mein Freund ;-)
Du hast das ding im FullStack gespielt?!?!?

Martin

jaja ... ich hab schon richtig gelesen ;) ... mit Humbuckern crunchts halt noch n bisschen mehr ... da klingts bei mir so, wie wenn ich die Strat im Overdrive1 Kanal spielen würde ... aber dafür hast du ja so nen schönen Regler und weniger ist ja oft mehr :) , sonst hätte Marshall gleich für jeden Kanal bloß einen Knopf zum ein und ausschalten machen können ...

und ja, ich spiel den fullstack ... macht schon ganz ordentlich dampf :D
 
Hey!

Naja... Für was verkaufst du die Box(en) denn? Oder verkaufst du es nur als Set? Naja, kannst mir ja mal ne PM schicken...
 
Hey was los?

is mein Review zu ausführlich?
Hat niemand andere erfahrungen?

MArtin
 
Guten Tag Martin,

Ich besitze ebenso den AVT 150. Am Anfang war ich total begeistert von dem Amp, jedoch bin ich mit meiner musikalischen Entwicklung an die Grenzen des Amps gestoßen. Lieder àla Seek & destroy, Propaganda, Symphony of Destruction usw. liesen sich nach meinem Geschmack nicht mehr 100% mit dem Amp spielen. Damals entschied ich mich dafür, das GT8 zu kaufen. Mir war es einfach zu stressig, den ganzen EQ z.B. zwischen Iron Maiden und Metallica um zu stellen...auf einem Konzert undenkbar.
Seit dem spiele ich das GT8 in den Loop in des Amps, also direkt in die Endstufe und bekomme so auch einen sehr guten Sound (in meinen Ohren, und darauf kommts meiner Meinung an).

Aber alles in allem ein sehr guter Amp, keine Frage.
Stören tut mich vorallem die Lautstärke des Lüfters, das nervt tierisch.

mfg

Matze
 
Hm naja

Ich kann dich nicht ganz verstehen.... ich weiß ja nich was du für Gitarren hast, aber bei mir wär das ganz einfach... Metallica die gitarre mit den "harten" Picks und Maiden mit den anderen... den Equalizer ziemlich neutral und dann geht das... ich benutz aber auch noch Stompboxen...

Martin
 
ja klar, für zwei ist das dann noch mit Abstrichen realisierbar, aber wenn es zu viele verschiedene Richtungen sind bekommst Probleme. Tretminen hab ich au zeitweise benutzt, aber wurde mir dann letztendlich zu teuer.

Zu deinem Vorschlag mit der Gitarre, ich spiele ne ESP LTD MH400 NT. Ich hatte es ne Zeitlang, Metallica und Rammstein mit einem EQ zu spielen und halt durch wechseln der PU's den Sound zu bekommen, dies gelang recht gut, aber wie schon oben erwähnt, kommt dann noch ne dritte Band und ne vierte usw. dann reicht das PU verstellen alleine nicht aus, um nen zufriedenstellenden Sound zu bekommen.

So war zumindest mein werdegang mit dem Amp. Wenn du mit ihm gut zurecht kommst und alles damit spielen kannst, freut mich. :great:
 
Also...

Ich erläutere dir das mal... Ic hstell den EQ so neutral rein wie möglich, natürlich zieh ihc die Bässe raus, da mir sonst der Basser rebelliert. Im Crunch spiel ich so gut wie alles was mit normaler Marshall Rock zerre gespielt wird, und was härter zur sache geht, nehm ich den OD2, mit zurückgedrehtem Volume an der Gitarre. durch die Scoop Funktion wirds noch ne ecke badewanniger und dies nehm ich nur für Drop oder DownTunings. Des sind etz 3 sounds, dann werden des mit 2 fußtretern (3 x 2 x 2 ) 12 Sounds, und wenn dir des nicht reicht, dann hast ja noch den Clean Channel, und den kannst ja auch pushen dass er zerrt da wären wir bei 16 sounds x 2 weil ich ja 2 gitarre benutz und des sind 32.... wem des nicht reicht...

Martin
 
Ok, jetzt verstehe ich en bissl was du meinst, aber wie gesagt, du bekommst zwar en haufen Soundvarianten, aber ob sie auch alle passen, bzw. man sie gut findet? Ich hatte damals auch viel ausprobiert und bin dann zum Entschluss gekommen, dass ich billiger fahre, wenn ich mir das GT8 hole, dann erspar ich mir auch son zeugs wie chorus,wahwah, compressor usw.
 
gutes Review. Aber mir sagt der Verstärker nicht so zu. Klingt jetzt nicht schlecht aber man hört dann doch paar feinheiten raus, die mir nicht gefallen. Aber für den Preis ein klasse Amp :D
 

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