Rhodes-Verstärkung. Der beste Weg?

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Hey Leute,

wiedermal geht es bei mir um das Thema Rhodes und die Verstärkung. Es gibt ja diverse Möglichkeiten. Ich bitte euch hier, eure Methode der Verstärkung darzustellen. Ich stellt kurz meine Geschichte da:

Anfangs war der Jazz Chorus 160. Klingt wirklich sehr sehr schön und breit (vor allem der Chorus). Nachteil: Schwer im Transport. Außerdem fehlte mir hier der "Röhrencharakter" sehr stark. Es klang alles eher kalt. Daraufhin kaufte ich mir den H&K Crunch-Master, lies ihn mir umbauen, sodass er nicht mehr rauscht. Jetzt zerrt er zwar nicht mehr, bringt aber den angenehmen Röhrensound. Dies hat aber auch wieder einen Nachteil. Die Dynamik war in Verbindung mit dem JC sehr eingeschränkt. Ich konnte sozusagen nur zwei "Klangfarben" spielen. Wenn man sanft gespielt hat, so war auch der Klang richtig schön. Sobald man aber nur etwas mehr reinlangt, hat es sofort geknallt. Dynamisches Spiel war also nicht drin.

Zum Glück konnte ich in meiner Zivildienst-Zeit Geld verdienen, sodass ich mir später dann den Fender Twin Reverb Silverface gekauft habe. Meinen JC hat mein Vater übernommen. Der Twin hatte leider nur die Celestion-Speaker drin. Klang aber dennoch gar nicht übel. Aber auch diese Lösung hatte seinen Nachteil: Während man den Jazz Chorus noch bequem zu zweit (durch zwei Griffe an den Seiten) tragen konnte, musste man den Twin (40kg) alleine tragen. Und das geht mit der Zeit stark auf den Rücken. Deshalb ist er nun auch gewichen und verkauft.

Nun habe ich mir die Konstellation meines Klavierlehrers angeguckt. Er hat zwei Crunchmaster und zwei CF-100. Das sind 100Watt Endstufen von H&K. Das Signal wird wiedergegeben durch zwei 10"er Electro-Voice Boxen (also 2x 1x10"). Er hat also kurz und knapp gesagt eine sehr kompakte Lösung mit ordentlich Power in Stereo und einen wirklich astreinen Klang, der für mein Empfinden dem Twin ebenbürtig ist. Für meinen Geschmack haben die 10er jedoch untenrum zu wenig Bass. Deshalb würde ich zu 12ern greifen.

Nun bin ich am überlegen, ob ich das auch so mache und schaue, wie das ganze mit meinem Rhodes klingt. Ich habe ja schon meinen Crunchmaster und eine CF-100 habe ich letztens auch sehr sehr günstig geschossen. Nun habe ich mir eine Selbstbaubox aus einem anderen Forum bestellt, die diese Woche ankommen sollte (Box inkl. Jensen C12K für 80€).
Was mich an dem Konzept wirklich reizt ist, dass es Stereo, kompakt (man muss halt öfters laufen als einmal mit viel Gewicht) und gut klingend ist.

Was mich auch noch interessieren würde, was aber im Moment meinen finanziellen Rahmen übersteigt, wäre ein Fender Bandmaster. Ist dann zwar nicht mehr Stereo, aber da kann man sich ja zwei von kaufen (ja, ich spinn grad ein bisschen rum).

Das Setup soll letztendlich auch dafür geeignet sein, weitere Vintage-Instrumente knackig und klar zu spielen. Sei es Clavinet, Wurli oder Hammond!


Vielleicht könnt ihr euch ja mal äußern, was ihr so für Vorschläge habt.



Grüße,
Christian
 
Eigenschaft
 
Bei mir ganz einfach: Fender HotRod Deluxe. 1x12", 40W Röhre und Federhall. Fürs Rhodes optimal - einfach so wie ich es will. Die Zerre passt wie der Deckel auf den Topf. Auch das Wurlitzer geht gut damit. Clavinet hab ich nur aus der Dose da, aber das tut auch wie es soll. Hammond kann man machen, das geht aber besser.
Eine Überlegung wert wären die beiden größeren Deville-Versionen, da sie mit 60W eventuell mehr Clean-Reserven haben. Preis-Leistungskönig ist aber der Kleine und leichter ist er auch. Falls er nicht mehr für den Raum reicht, kommt eben noch ein Mikro davor.
 
Ich bin beim Twin Reverb Silverface geblieben. Der hat JBL-Speaker drin, die sind ganz schön bassig und ganz schön schwer...

Den JC-160 hab ich auch hier stehen, für meine Soundvorstellungen ist er manchmal genau die richtige Wahl. Wenn's z.B. um was flächiges im Hintergrund geht, oder einen wirklich knarzenden Funksound, da ist der super. Allerdings hängt bei mir noch 'ne Reussenzehn-Vorstufe (Max Röhrig) dran.

Letztes Jahr hat's mich mal wieder geritten gehabt und ich hatte das grosse Set dabei: Rhodes, K2661, Twin, gechopte B3 über MotionSound R3-147. Der MotionSound war dabei an den Twin angeschlossen, das klang zwar ganz nett, hatte aber eher nicht den Effekt, den ich wollte. Ergo: Hammond gehört über ein Leslie oder durch ein cleanes Monitoring, damit hat man sie viel besser unter Kontrolle.

Am Rhodes kenn ich noch den Deville mit den 4x10". Das klingt auch sehr geil, aber im Prinzip muss ich Andi zustimmen.

Auch der TRamp vom Jenzz (hab ich beim Lillo Scrimali mal unter die Lupe nehmen können) und der Suitcase Piano Preamp vom Reussenzehn sind schöne Teile und man kann damit super direkt in die PA gehen.

Grüsse vom HammondToby
 
Auf die Gefahr hin, daß mich jemand steinigt ;): Für den Hausgebrauch (und ich würde es auch bei der Probe oder auf Sessions tun) spiele ich mein MK I über eine zweckentfremdete alte Trace Elliot-Baßanlage :eek: (100W, Box mit 2x12). Das Rhodes selber ist sehr obertonreich (man könnte auch sagen dreckig :D ) eingestellt, der Amp arbeitet fast schon ZU neutral, und die Baßbox packt das nötige warme Pfund mit dazu. Klingt unterm Strich GEIL :great:
Alternativ kann es auch mit einem ebensoalten Gallien Krueger MB-Brüllwürfel gut klingen - der läßt sich sehr gut transportieren, paßt in eine Umhängetasche.

Michael
 
Genau mit der Frage beschäftige ich mich momentan auch. Ich werd wohl wahrscheinlich auf einen Hotrod sparen, mir aber erst einmal alle Verstärkungsmöglichkeiten irgendwie probehören.

Ich habe mal den Klang über meinen aktiven KME FM1122 AE (mit Gitarreneingang vom Mischpult als Vorverstärker) ausprobiert und das Resultat als unbefriedigend bis furchtbar eingestuft. Generell schwant mir, daß das fette, elektrische, was ein Rhodes-Sound hat, über eine lineare Verstärkung ziemlich verloren geht.

Was ich allerdings auch mal probieren werde, ist eine ungewöhnliche Kombi, von der Rob Coops auf seiner Homepage berichtet: Verstärkung über einen Peavey-Keyboardamp. Muß ich auf jeden Fall mal checken, denn in meinen Vor-Rhodes-Zeiten hab ich meinen P120-Rhodes-Sound im Proberaum auch über einen Peavey gespielt und das kam relativ druckvoll und fett.

Ein Bassamp wäre vielleicht auch interessant. Roald Lingbeek benutzt einen Fender Bassman, was sich in seinen Stücken sehr cool anhört (Soundfiles hier: http://www.soundclick.com/bands/default.cfm?bandID=40507 ).
 
Ich hatte mal zum Test unsere SWR anschlossen. Der hat nen Hochtöner und ich glaub 15" oder 18" Tieftöner. Klang sehr sehr bescheiden. Also das geht nun gar nicht. Aber vielleicht tun es andere BassAmps besser.

Bei einem richtigen Amp hat man halt ab und zu echt das Problem mit dem Transport. Ich finde, solch eine Lösung, wie sie mein Lehrer hat, hat wirklich viele Vorteile. Leicht, komfortabel und ordentlich Eier.
Was mir außerdem gefällt, ist, dass man nicht die komplette Anlage immer mitschleppen muss. Wenn ich zum Beispiel weiß, ich spiel in einer kleineren Location nur mit meinem S90ES, dann nehm ich die Endstufe+Preamp in den Rucksack und eine Box mit und kann damit gut Druck machen. Und man kann damit auch mal Bahn fahren :) Mit einem echten Amp ist das ja nicht wirklich angenehm! Jaja, ich weiß...als Keyboarder muss man ja eh ein keyboard mitnehmen... :)
 
HotRod mit 20kg und Rollen (sowie Standback, Kabel und Mikro hintendrin) oder Rack und zwei Boxen tut sich glaub ich nicht so wahnsinnig viel. Die Einzelteile sind vermutlich leichter, aber dafür muss man evtl. öfters gehen. Die Variabililtät ist natürlich angenehm. Ich frage mich nur, wie z.B. das Flügelsample des S90 über 12"-Lautsprecher ohne Hochtöner klingt...

@luc: Ich glaube, bei einer linearen Verstärkerlösung ist ein guter EQ sehr wichtig. Normalerweise solltest du den dicken elektrischen Ton auch direkt ins Pult bekommen. Viel hängt wohl auch an der Raumakustik. Wenn das Ding keinen Raum zum Klingen hat, tut es irgendwie nie so richtig, finde ich zumindest.
 
@andi: Ein HotRod kostet aber auch ne Menge. 888€ beim großen T :) Klingt sicherlich sehr gut und mit seinem erstaunlich leichtem Gewicht von 25kg ist der wohl echt nicht sooo schwer zu transportieren. Aber ist wie gesagt preislich nicht ganz ohne. Und für das Geld bekomme ich nun schon diese variable Version. Letztendlich ist es aber dann wohl Geschmackssache, wie mans macht.
Aber naja, hier gehts ja darum, dass jeder seins mal vorstellt :)
 
Jaja, Neupreis für den Deville. Ich rede aber vom Deluxe, der neu 695,- kostet. Gebraucht hat er mich "nur" 395,- gekostet.
Tragen kann man den kleinen wirklich gut. Eine Hand an den Griff und die andere Hand unter eine der Rollen, dann geht das 10km weit :)
 
@Fantom:

hattest Du nicht vor gehabt, die Celestions in dem SF TwinReverb gegen die Jensen zu tauschen, die auch früher ab Werk dort verbaut wurden?

Mein Setup kennst Du ja... über EH PolyPhase direkt in den SF ProReverb rein, oder TRamp-Preamp in die KME Aktivboxen... oder für die kleinen Bühnen mit wenig Platz, wo aber trotzdem abgemiked wird, der Fender BluesJunior...

Jenzz
 
Jaja, Jens. Hatte ich vor. Aber du merkst, wir haben schon lange nicht mehr telefoniert :)

Aber das Teil ist mir einfach zu schwer und durch die Jensen wirds nicht unbedingt leichter. Deshalb suche ich was neues!
 
Habe früher gelegentlich Mark I über einen Fender Bassman (Stack) gespielt.
Grosses Kino!!!
Extrem satter, lauter, röhriger Sound!
 
So, ich habe heute eine Lautsprecherbox bekommen und dort war nighthawkz so freundlich, mir gleich meinen Electro Voice EVM 12L einzubauen. Erst war ich enttäuscht, als die Box auf dem Boden lag. Alles sehr bassig/mittig. Keine Höhen...war nicht schön. Dann habe ich die Box auf einen Stuhl gestellt, sodass der Speaker ungefähr auf "Hals-Höhe" ist (höher geht im Moment nicht) und...wow. Ein sehr knackiger Sound, irre laut. Habe dann an dem EQ meines Crunchmaster (der eher sehr wenig eingreift) die Höhen reingedreht. Jetzt habe ich einen leicht glockigen Sound. So gefällt mir das ganze sehr sehr gut.

Morgen kommt dann noch eine Lautsprecherbox mit einem Jensen C12K. Mal schauen, wie der sich so macht!
 
spiele ein rhodes (leider nicht meins steht aber im studio und kommt manchmal, wenn ich seeehr lang bitte, mit zum gig) dann meist über einen fender deluxe reverb. ich weiß ur ein speaker und nicht soviel power.. aber ich finde das glockige kommt dann sehr schön und dem bassisten kommt man auch nicht so in die quere.. :D

bin damit sehr zufrieden und es ist mehr oder weniger auch tragbar...

lg
c
 

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