Richtige Schreibweise für Akkorde

TriggerFinger
TriggerFinger
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.09.22
Registriert
01.01.16
Beiträge
43
Kekse
0
Hallo liebe Community,

recht simple, grundlegende Frage:

Ich möchte Akkorde eines Stücks notieren. Schreibe ich die Akkorde nun in der Kreuz-/ oder in der B-Schreibweise auf? A# oder Bb?

Ich erwische mich, wie ich manchmal die beiden Schreibweisen auch vermische, weil ich das ein oder andere in der Art besser lesen kann?!
 
Eigenschaft
 
Die Schreibweise richtet sich nach der Tonart und die kann sich bei einem Stück aus Rock/Pop/Jazz durchaus mehrfach innerhalb des Stücks ändern.

Wenn das Stück von dir ist, dann können wir es hier diskutieren. Hast Du es herausgehört, dann kannst Du zumindest die Akkordsymbol von fraglichen Akkordverbindungen vorstellen.
Der Interpret und Titel oder noch besser ein YT-Link mit Timecode (m:s) der Stelle ist dann ebenfalls hilfreich.
Im Zusammenhang von meist zwei bis vier Takten wird ein "key of the moment" normalerweise erkennbar.

lobomix hat neulich auf eine kompakte Einführung hingewiesen, die solche Sachverhalte zumindest ankratzt (Grundinformation).
Christian Nowak, Elementare Musiklehre
https://www.thomann.de/de/dux_elementare_musiklehre.htm

Gruß Claus
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Um Claus zu zitieren: Die Schreibweise richtet sich nach der Tonart und nach der Funktion des Akkordes.

Beispiel 1 (in einer "b" Tonart wird mit "#" notiert):
Tonart = Bb Dur.
Akkord = C#o7.
Der Akkord C#o7 hat in Bb Dur die Funktion #IIo7 und löst sich halbtonmäßig nach oben in Dm auf.

Beispiel 2 (in einer "#" Tonart wird mit "b" notiert):
Tonart = A Dur.
Akkord = BbMA7.
Der Akkord BbMA7 hat in A Dur die Funktion bIIMA7 und löst sich halbtonmäßig nach unten in A Dur auf.

Man hat sich also bei der korrekten Schreibweise immer nach Tonart und Funktion zu richten. Ausnahmen gibt es im enharmonischen Bereich wo auf korrekte Schreibweise zu Gunsten von einfacherer Lesbarkeit verzichtet werden kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Schreibweise richtet sich nach der Tonart und die kann sich bei einem Stück aus Rock/Pop/Jazz durchaus mehrfach innerhalb des Stücks ändern.

Wenn das Stück von dir ist, dann können wir es hier diskutieren.
Gruß Claus

Ja, die Stücke sind von meiner Band. Aktuell bin ich dabei, mir die Stücke in neuen Tonarten beizubringen, weil ich sie zuvor alle einen Halbton höher gespielt habe als die anderen Instrumente (bzw. meine Keys auf TSP-1 gestellt, damit es mit Gitarre und Bass übereinstimmt).

Beispiel an einem Stück: Blues in A-moll: Intro/Strophe: Am / Dm / E7 / Dm / Am
Chorus: F / G / Am

Einen Halbton tiefer wäre das As-moll. Diese Tonart wird ja nicht mehr im Quintenzirkel erwähnt, da bei 6b Schluss ist?

Aktuell habe ich die neue Tonart so aufgeschrieben: G#m / C#m / D#7 usw.

Ist das dann die "falsche" Schreibweise?

Um Claus zu zitieren: Die Schreibweise richtet sich nach der Tonart und nach der Funktion des Akkordes.

Das mit der Funktion des Akkords wird mir noch nicht ganz klar.

Aber dieses Problem mit der Schreibweise habe ich schon relativ lange, weil ich nie genau weiß, was jetzt Sache ist...Auch bin ich mir nicht sicher, welche Schreibweise ich am Ende besser lesen kann. Für mich ist z.B. ein Bbm besser lesbar als ein A#m.

Danke für eure Antworten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Aktuell habe ich die neue Tonart so aufgeschrieben: G#m / C#m / D#7 usw.

Ist das dann die "falsche" Schreibweise?

Weder G#-moll noch Ab-moll sind falsch - beides gibt es ja :)

Allerdings, bei mehr als 5 Vorzeichen verwendet man in der Regel die enharmonische Tonart. Es liegt auf der Hand, dass 5 Kreuze (G#m) gedanklich einfacher zu verarbeiten sind als 7 Bes (Abm).

Soviel zur Theorie. In der Praxis kannst du natürlich auch bei der a-moll Notierung bleiben und das Keyboard -1 Halbton runterpitchen. Das hat dann zwar spieltechnisch wenig Lerneffekt, ist aber eine sichere Sache, wenn du die gwohnten Greifmuster beibehalten kannst.

Dazu fällt mir noch eine Anekdote ein: Einst holte ich einen befreundeten Keyboarder für seinen ersten Job in eine professionelle Studioproduktion. Da wurde ein Backing eingespielt, für das nur näherungsweise klar war, welches die optimale Tonhöhe für den nicht anwesenden Sänger wäre. Der Produzent schickte den Keyboarder dann gleich ins Fegefeuer, um ihn zu testen: Bitte den Song nochmal einen halben Ton höher und halben Ton tiefer einspielen, aber ohne Pitchtaste! - Er hat es gepackt und, auch zu meiner Erleichterung, denn ich hatte ihn ja "angeschleppt", ohne zu wissen, welche deftige Prüfung ihm da auferlegt würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gegenstück: ich hatte mir mal die Begleitung zu einem Stück in Cis-Dur herausgehört. An einer Stelle war mir nicht so ganz klar, was das Klavier da spielt. Dann entdeckte ich ein anderes Video - gleiches Stück, gleiche Sängerin, gleiche Tonart, Mitschnitt einer Fernsehshow - bei dem ab und an die Hände des Pianisten eingeblendet waren, was für mich sehr hilfreich war. Allerdings griff der Pianist C-Dur und hatte am Digi-Flügel offensichtlich die Transpose-Taste drin ...
 
Der Produzent schickte den Keyboarder dann gleich ins Fegefeuer, um ihn zu testen: Bitte den Song nochmal einen halben Ton höher und halben Ton tiefer einspielen, aber ohne Pitchtaste!

Wobei mich dabei die Motivation des Produzenten interessieren würde … Kann ihm doch eigentlich völlig egal sein, ob der Keyboarder pitched oder nicht ...

Thomas
 
Ist das dann die "falsche" Schreibweise?
Das Eine ist, dass ist aus deinen Akkordfolgen keine Form erkennbar ist und ich deshalb keinen A-Moll Blues erkennen kann.

Deine Frage im engeren Sinn sehe ich pragmatisch. Wenn Du Schwierigkeiten hast, Akkordsymbole in allen Tonarten zu lesen, dann ist es sicher am besten, Du schreibst sie so, dass Du sie gut lesen kannst.

Wenn hinsichtlich der Benennung mehr Durchblick bekommen willst, so wäre die Aufgabe, zumindest eine Harmonielehre für Rock/Pop/Jazz zu erarbeiten. Über die Links sind Beispielseiten und die Inhaltsangaben nachlesbar. Ich hab mich auf Veröffentlichungen beschränkt, die im Thema nicht ganz so tief gehen. Das erste Buch habe ich aufgrund der Beispielseiten erwähnt, den zweiten Titel habe ich und kenne ihn daher im Detail.

Verbunden mit elementarer Musiklehre und praxisorientiert sind z.B.
Kraus, Das Große Buch der Musiktheorie
Das ist eine el. Musiklehre und Harmonielehre in Grundzügen, nicht mehr, aber leicht nachvollziehbar.
https://www.thomann.de/de/voggenreiter_grosse_buch_musiktheorie.htm

Fritsch/Kellert/Lonardoni, Harmonielehre und Songwriting
Ebenso als praktische Einführung zu verstehen, ausführlicher Teil zu el. Musiklehre, die Elemente und musikalischen Mittel der Popmusik werden knapp, aber (ziemlich?) vollständig erläutert.

Gruß Claus
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben