Notation, Akkorde, Klavier

[Gast294772]

Hallo Forum,

oft weiß ich nicht, wie ich mit der Beschreibung einiger Stellen verfahren soll.
Beispiel a) linke Hand (f, c, f) rechte Hand(a)
Dann spiele ich mit der linken Hand ein Fno3, wenn ich aber das A der rechten Hand hinzuziehe, welches zusammen mit dem "c" der linken Hand gespielt wird, dann ist es ja ein F-Akkord(f, a, c), denn die Linke und die Rechte erklingen im selben Augenblick, ich hoffe ich drucke mich jetzt verständlich aus.

Beispiel b) linke hand(h, fis, a) rechte Hand(d)
Das "d" der rechten Hand wird mit dem "h" der linken zusammengespielt und bleibt auch bis "a" erhalten. Dann ergibt es ja zusammen ein Hm7.

Wie würdet ihr das notieren? Wie macht es ein Profi?

 

[Deleted member 291993]

Du musst grundsätzlich zwischen Akkordsymbol (z.B. Bm7) und Voicing (d.h. die konkrete Ausführung des Symbols am Instrument) unterscheiden. Notiert wird im Regelfall nur das Akkordsymbol, das sich aus dem Zusammmenspiel von linker und rechter Hand ergibt (wobei Tonverdoppelungen ignoriert werden können).
Das Kürzel "Bm7" gibt dir also zunächst nur das Tonmaterial vor (h-d-fis-a), die Stimmdisposition ("voicing") musst du selber entscheiden, bzw. ergibt sich aus dem Zusammenhang, z.B. LH: B (=H), RH: d-fis-a (Septimlage), fis-a-d (Terzlage) oder a-d-fis (Quintlage). Die Akkordsymbole machen diesbezüglich keine Unterschiede!

 

[HaraldS]

Wenn Töne hinzukommen bzw. beendet werden und Akkordsymbole über diesen Noten stehen, gibt es durchaus oft Situationen, wo die aktuell klingenden Töne das momentane Akkordsymbol unvollständig realisieren, oder das Akkordsymbol nicht "die volle harmonische Wahrheit" (TM ) abbildet, die sich aus den aktuell klingenden Tönen ergibt.

Akkordsymbole bilden halt ein Konzept ab, nämlich ein harmonisches. Noten sind aber eine konkrete Ausführung, sie stellen ein Voicing dar. Konzept und Ausführung sind in der Tat oft nicht deckungsgleich.

 

[McCoy]

Wie würdet ihr das notieren? Wie macht es ein Profi?

Dasselbe nochmal anders gesagt: Wenn Du Akkordsymbole schreibst, bleibt es dem Ausführenden überlassen, wie genau er die Töne des Akkordes legt und auf die beiden Hände verteilt. Wenn Du eine ganz bestimmte Ausführung - also ein bestimmtes Voicing - des Akkordes haben willst, dann schreib Noten und keine Akkordsymbole.

Viele Grüße,
McCoy

 

[turko]

Notiert wird im Regelfall nur das Akkordsymbol, das sich aus dem Zusammmenspiel von linker und rechter Hand ergibt ...

Anmerkung: Und nicht nur aus dem Zusammenhang zwischen LH und RH, sondern auch aus dem Gesamtklang ALLER Instrumente.

Thomas

 

[Gast294772]

also ein bestimmtes Voicing - des Akkordes haben willst, dann schreib Noten und keine Akkordsymbole

Mir geht es hier in erster Linie darum, alle Stellen eines Stückes ausfindig zu machen und die zu benennen, nicht um eigene Kompositionen, da bin ich noch weit von entfernt, auch wenn es Mal zu Mal immer besser wird.
Meine Frage wurde aber soweit beantwortet, vielen Dank und schönen Zweiten Advent an alle!