Röhren-Amp-Bau Tipps ?

jattle
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Hallo ihr,

ich spiel mit dem Gedanken einen Verstärker zu bauen. Zwecks Hochspannung weiß ich, dass ich einiger beachten muss. Gibt es sonst von eurerer Seite noch irgendwelche Tipps die ich beachten sollte ?
Wisst ihr wo es irgnedwo etwas zusammengefasst gibt zwecks "Sicherheitsregeln".

Würd mich über eurere Antworten freuen. Will nur nichts in der Art hören mit "bringt nichts, ist zu teuer, lass es lieber oder so..." Ich möcht das machen und such einfach noch Tipps.

Gruß
Jens
 
Eigenschaft
 
In diesem Forum findest du einen Haufen Tipps bzgl. Sicherheit. Die wichtigsten:
  • die Leitung zum Schutzleiter muss die längste sein (damit sie im Falle eines Falles als letzte abreisst)
  • der Schutzleiter gehört an einer eigenen Schraube am Gehäuse befestigt (NICHT die Sternmasse o. Ä. benutzen)
  • das gelb-grüne Kabel nur und ausschliesslich für den Schutzleiter benutzen
  • Elkos vor dem Arbeiten am Amp immer entladen
  • wenn am laufenden Amp gearbeitet wird, immer eine Hand hinter den Rücken in die Hosentasche stecken
 
[*]die Leitung zum Schutzleiter muss die längste sein (damit sie im Falle eines Falles als letzte abreisst)

Das gilt für Steckverbindungen z.B. Schukostecker, weil dieser dort auf zu belastet werden kann. Im Gerät selbst, also PE von der Kaltgerätebuchse, sollte dieser möglichst kurz sein - damit kein großer elektrischer Widerstand besteht. Und möglichst kurz meint in dem fall nicht: Leitung auf zug befestigen.

Insofern ist der Threadersteller besser beraten sich oben genannten Link noch einmal genauer durchzulesen anstelle hier Antworten zu erhalten.

Grüße
 
Abgesehen, dass man sich so einiges an Theorie aneignen sollte, ein paar praktische Tipps und Hinweise:

- Ausreichende Bemesseungsspannung der Leitungen
- Isolationsabstände beachten
- Hochspannungsführende Lötstellen (von den Sockeln ggf. abgesehen) isolieren
- kurze Kabelwege
- beim Layout des Chassis ggf. die Wärmeentwicklung einkalkulieren
- Ausrichtung der Trafos beachten
- vor Inbetriebnahme Baugruppe für Baugruppe prüfen/testen/durchmessen und nicht gleich alle
Röhren rein stecken und los gehts

Joa, und ansonsten halt die Sicherheits- und Schutzerdungsmaßnahmen, die hier erläutert wurden. Der Schutzleiteranschluss sollte übrigens nach aktuellem Stand
der Dinge so aussehen: Klick mich

Gruß,
Nick
 
Hallo, vielen Dank für die bisherigen Antworten. Ich drucke mir gerade das PDF aus. Von der erwähnten Sachen da hätte ih noch eine Frage und zwar: "wenn am laufenden Amp gearbeitet wird, immer eine Hand hinter den Rücken in die Hosentasche stecken" . Gibt es da einen Grund dafür ? Eigentlich sollte ich ja wenn möglich gar nicht am laufenden Amp arbeiten oder ?
 
Öh, doch, z.B. um bei der Inbetriebnahme die Spannungen an markanten Punkten
zu messen, oder um den Bias einzustellen. Das mit der zweiten Hand in der Hosentasche
bezieht sich darauf, dass wenn du Spannungsführende Teile berührst kein Strom
von Arm zu Arm, sprich durchs Herz fließt, sondern ggf. am Handgelenk der "aktiven"
Hand wieder austritt, bzw. am besten nirgendwo austritt (= kein Stromkreis durch den
menschlichen Körper). Dennoch ist das Hantieren am laufenden Verstärker mit nur einer
Hand kaum unmöglich und ggf. noch gefährlicher. Deshalb:

Immer mit Respekt und bei klarem Bewusstsein arbeiten,
bei einsetzender Müdigkeit oder nachlassender Konzentration
sofort aufhören und eine Pause einlegen.
Und wie gesagt, mit Respekt arbeiten, nicht jedoch mit Angst!
 
hey,

ich hab vor längerer zeit nen Bauplan gefunden, allerdings hab ich keine ahnung:screwy:,
ob der dann auch funktioniert, ich hatte auch mal vor nen verstaerker zu bauen,
hab das allerdings aus Kosten- und Wissenskenntnis verworfen
:rolleyes:. vielleicht hilft dir der Plan ja :D

viel Spass beim basteln :great:



mfg My-s-elf

--> Verstaerker Bauplan viel spass

Edit: ich uebernehme keine Gewähr für den Plan. wie oben schon gesagt hab ich von sowas nich sonderlich viel Ahnung
 
"wenn am laufenden Amp gearbeitet wird, immer eine Hand hinter den Rücken in die Hosentasche stecken" . Gibt es da einen Grund dafür ? Eigentlich sollte ich ja wenn möglich gar nicht am laufenden Amp arbeiten oder ?

Auch wenn du es nicht hören willst: Wenn du so naiv fragst (in dem Satz sogar gleich in doppelter Hinsicht), dann frage ich mich schon, ob du weit genug bist, um so ein Projekt anzugehen. Wenn einem noch nicht aufgegangen ist, dass er beim Bau eines Röhrenamps Messungen im laufenden Betrieb machen müssen wird, hat er vermutlich -Tschuldigung!- keine Ahnung. So ein Ampschaltplan sieht hübsch einfach aus, aber umbringen kann er dich doch... Was hast du denn bisher schon gebaut und welches Vorwissen hast du? Hast du ein vertiefstes Verständnis der Schaltung, die du bauen willst (dann würdest du so definitiv nicht fragen!), oder möchtest du einfach einen vorhandenen Plan eher mechanisch umsetzen? Letzteres geht bei einem Tubescreamer, aber nicht bei einem Amp! Und auch beim Tubescreamer geht es erschreckend oft schief...
Generell solltest du dich beim Thema Ampbau auch eher zum Tube-Town-Forum oder zu Musikding orientieren, da ist der Anteil der fachlich qualifizierten Teilnehmer auf diesem Gebiet viel höher als hier. Und sicher auch der ANteil derer, die dir sagen werden: Fang kleiner an, lern erstmal die Grundlagen, bevor du deine Gesundheit riskierst.

mfg, Immo
 
Ich würde Dir empfehlen, mit einem Bausatz anzufangen (z.B. MadAmp). Das hat den Vorteil, daß Du alle Teile aus einer Hand und eine gute Bauanleitung bekommst. Infos zu den MadAmps findest Du unter direkt bei Madamp http://www.madamp.de und im Musikding-Forum http://forum.musikding.de/vb/index.php. Beziehen kannst Du die Bausätze über den Musikding-Shop http://www.musikding.de/index.php

Eins sollte klar sein: Wenn Du keinerlei Erfahrung im Selbstbau von elektronischen Geräten hast, laß es sein mit dem Röhrenverstärker. Bau dann lieber erstmal ein paar Effekte oder sonstige Geräte im Niederspannungsbereich (< 24 V). Sammle Erfahrungen und mach Dich schlau. Und dann wage Dich an den Röhrenverstärker.

Wie sowas aussieht, findest Du hier: https://www.musiker-board.de/vb/technik-modifikationen-diy/310972-baubeschreibung-madamp-m15mk1.html

Gruß
Andy
 
Ich hab Erfahrung im Bau von Effektgeräten und im Bau von Gitarren. Die Sachen haben bisher alles einwandfrei funktioniert. Und weil ich mich jetzt an einen Verstärker wagen will informier ich mich halt vorher. Ich hole mir eben Infos zu den Sachen weil ich natürlich eben nicht möchte das was passiert. Sowas mit Hand in die Hosentasche braucht man eben bei nem 9V Effektgeät einfach nicht.
Es scheint mir hier auch in anderen Unterforen so zu sein, "wenn du kein Profi bist dann lass es ! ". Aber irgendwie müssen die Leute ja auch ihr Wissen erworben haben, sind ja nicht als Amptechniker auf die Welt gekommen.

Danke für die ganzen Tipps, ich werd mich in dem Fall dann auch eher mal in den genannten Foren umschauen.
 
Nicht zu vergessen: VDE-Vorschriften beachten! Solltest Du oder jemand anders oder eine Sache durch fahrlässig benutzte Hochspannung zu Schaden kommen, zahlt erstens die Versicherung nicht, und du haftest dafür auch strafrechtlich.
 
Jap danke ! Die Vorschriften sind in der PDF drin. Ich lasse den Amp vielleicht dann auch noch von jemandem der sich auskennt überprüfen ob das so passt.
 
Hi,

Es scheint mir hier auch in anderen Unterforen so zu sein, "wenn du kein Profi bist dann lass es ! ". Aber irgendwie müssen die Leute ja auch ihr Wissen erworben haben, sind ja nicht als Amptechniker auf die Welt gekommen.

Ich wollte dich auch nicht davon abhalten, aber dir genau das...

Ich lasse den Amp vielleicht dann auch noch von jemandem der sich auskennt überprüfen ob das so passt.

...grade noch raten :)

Evtl kann dieser jemand ja auch beim Bau noch mithelfen, wenn er schon Erfahrung damit hat, das ist ganz praktisch. Zumal man bei Röhrenamps eine ganze Menge versemmeln kann, was später nur mit viel Kosten zu reparieren ist. Im Musikdingforum hat zB grad einer einen wunderschönen Amp vorgestellt, bei dem die Trafos so platziert waren, dass sie zielgenau in Richtung der Röhren eingestreut haben - da sagste dann ggf. laut Scheiße, lötest alles wieder raus und wirfst das Chassis weg...
Übrigens: Wer in Deutschland Amps bauen und verkaufen will, muss eine entsprechende Qualifikation nachweisen, sprich: E-Techniker sein. Der hat dann sicherlich auch schon öfter mal einen gewischt gekriegt, aber vermutlich, als er noch in der Berufsschule mit 50 oder 100V Basteleien geübt hat und der Meister mit dem Erste-Hilfe-Koffer daneben stand, und nicht alleine im Bastelkeller. Man sollte die Sache nicht unterschätzen: Wenn man sich den Strom, der üblicherweise in so einem Amp fließt, quer durch den Herzmuskel jagt, ist noch eine Minute Kammerflimmern und dann kommt ein Kombi angefahren, eher schwarz als weiß-rot.

mfg, Immo

PS: Ich bin in einer ähnlichen Lage wie du: Effektgeräte, Gitarren und Kleinkram krieg ich hin, aber ich habe beschlossen, mich erstmal noch nicht an einen Amp zu wagen, sondern bei den vorhandenen Amps Reparaturen und einige mods selbst zu machen, auch mit erfahrenem Techniker im Rücken. Und dann kommt ein Bausatz, vermutlich von Madamp.
 
Fang dochmal klein. Bau dir ein Röhrenverzerrpedal in Niedervolttechnik. Da kann nichts passieren und erste Erfahrung mit Röhren sammelst du auch. Gibt als Bausatz bei tube-town.

Effektgerätebau und Gitarrenbau kann man nicht vergleichen mit einem Röhrenamp. Das sind ganz andere Dimensionen.

Lg
Chris
 
Ein Röhrenpreamp in Niedervolttechnik hab ich schon gebaut.
 
Ich habe vor einigen Wochen meinen ersten Röhren Amp (ein Preamp) fertiggestellt und habe ab dem "jetzt kommt der Strom" durchweg mit einem zusammengesessen, der das schon mehrfach gemacht hat. Ich hab dabei alle mir noch nicht komplett verständlichen Dinge erklärt bekommen und hatte die Gewissheit, nicht aus Unwissen doch etwas falsch zu machen.

Denk dran, daß die dicken Elkos viele Minuten lang brauchen (Je nach Entladungs-Widerstand) bis du ohne Bedenken in den Amp greifen solltest. Ein 2tes Messgerät, was ununterbrochen an den Stellen misst, ist da eine große Hilfe. Wir haben uns gesagt: "Über 30Volt nur mit einer Hand und nur zum messen.". Da hat man dann immer wieder fein 15 Minuten Zeit zu entspannen, Schaltplan zu studieren oder bissel zu klönen.
 
Mhm ich werd das beachten. Ich hab schonmal eine von nem Mikro gewischt bekommen, da waren allerdings 68V drauf auf dem Korb nachdem ich gemessen hatte. Allerdings hatte ich damit nichts zu tun, hab da nirgends rumgebastelt oder ähnlich. Das mit meinem Mikro hat ich damals auch irgendwo hier ins Forum geschrieben.

Mein Dad baut Triebwerksregler und Flugsteuercomputer für Zivile und Militärische Flugzeuge. Er hat zwar da nichts mit Hochspannung direkt zu tun, aber elektronisch kennt er sich da aus, von dem her kann er mir in der Hinsicht schon helfen und weiß auch wenn da was verlötet ist was einfach nicht funktionieren kann ;-)
 
Abwarten, bis die ELKO´s entladen sind? Merkwürdiges Verfahren... Das kann zT eher Stunden, manchmal Tage dauern. Wie wäre es denn mit entladen? Im TT-Forum nach "Elkos entladen" suchen...
 
...
Denk dran, daß die dicken Elkos viele Minuten lang brauchen (Je nach Entladungs-Widerstand) bis du ohne Bedenken in den Amp greifen solltest. ...

denke, hier war schon entladen gemeint.
 

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