Roland Boutique SE-02

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Es gibt nun endlich nähere Details zum analogen 500$-Minimoog-Klon von…






Mehr Audio-Demos gibt es auf der offiziellen Webseite.

In Zusammenarbeit mit Studio Electronics, die unter anderem den Midimoog zu verantworten haben, kommt der SE-02, ein voll analoger, diskret aufgebauter Synthesizer mit:

  • 3 VCOs mit jeweils sechs Wellenformen, Sync und Crossmod-Möglichkeiten
  • Rauschgenerator, Feedback-Schleife und Eingang für externe Signale
  • 24db-Low Pass-Ladderfilter
  • Eigenständigem LFO mit 9 Wellenformen
  • Digitalem Delay, das aber deaktiviert nicht den analogen Signallfluss stört.
  • 16-Step-Sequencer mit 128 Sequenzen und 16 Songs
  • 384 Presets und 128 User-Speicherplätzen
  • CV-Eingängen und Trigger-Out
  • MIDI-In und -Out (in normaler Größe)
  • USB-Audio/Midi-Interface
  • Möglichkeit zum Polychaining

Das alles für gut 500$.

Das Gehäuse ist so groß wie die bisherigen Boutiques, daher dürften die Knöpfe etwas fummelig sein. Die Audio-Ausgänge im 3,5mm-Format sind auch etwas umständlich.

Aber davon abgesehen…

Whaaaaaaat? Ein Analoger von Roland schien mir nicht unwahrscheinlich, aber dass es ein Minimoog-Klon wird? Und das noch vor Behringer? Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet.

Klanglich gefällt mir das Bisherige schon mal ganz gut, die Features lesen sich auch ziemlich beeindruckend. Gerade gegen Moogs etwa gleich teuren Minitaur könnte der sich ziemlich gut schlagen - auch, weil er nicht in der Tonhöhe beschränkt ist.

Auf Rolands Webseite heißt es zudem:

A collaborative effort from Roland and Studio Electronics, the SE-02 is the debut product of the new Roland Boutique Designer Series.
Klingt, als ob Roland da noch mehr analoge Boutiques in Planung hat…


Oh, und der Vollständigkeit halber: der zweite, von Roland heute vorgestellte Synthesizer ist der FA-07. Wie der FA-06, nur mit 76 Tasten.
 
Eigenschaft
 
bonsai triggered.png
 
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Der Roland FA-07 dürfte wohl nicht halb so hohe Wellen schlagen wie der Moog-Klon.
Ich bin immer noch skeptisch, dass der voll analog ist, denn der Name "Boutique" stand bei Roland bisher immer für digitale Klone, und auch der Preis scheint eher zu einem solchen Produkt zu passen.

Falls das Ganze kein arg verspäteter Aprilscherz sein soll:
Wie wird Behringer darauf reagieren? Roland wegen Plagiats verklagen, weil eigentlich sie einen solchen Minimoog-Klon zum auch noch exakt selben Preis herausbringen wollten bzw. immer noch wollen?
 
Ich bin immer noch skeptisch, dass der voll analog ist
"The SE-02 uses authentic discrete analog circuitry to create a synthesizer with a distinctly vintage sound and vast programming options."

Delay-Effekt ist natürlich digital:
"Tempo-syncing digital delay with bypass to maintain analog signal path"

https://www.roland.com/de/products/se-02/

Noch etwas mehr Text daraus:

"The SE-02's monophonic synthesizer engine features three voltage-controlled oscillators, a voltage-controlled 24 dB low-pass filter, and a dual gain-stage amplifier. The oscillators have six different kinds of waveforms with the warmth and complex character associated with true analog VCOs. What’s more, these VCOs are temperature stabilized with automatic tuning, so you get all the benefits and none of the downsides."
 
Der Roland FA-07 dürfte wohl nicht halb so hohe Wellen schlagen wie der Moog-Klon.
Ich bin immer noch skeptisch, dass der voll analog ist, denn der Name "Boutique" stand bei Roland bisher immer für digitale Klone, und auch der Preis scheint eher zu einem solchen Produkt zu passen.

Falls das Ganze kein arg verspäteter Aprilscherz sein soll:
Wie wird Behringer darauf reagieren? Roland wegen Plagiats verklagen, weil eigentlich sie einen solchen Minimoog-Klon zum auch noch exakt selben Preis herausbringen wollten bzw. immer noch wollen?
Ich denke, im Jahr 2017 ist es nicht mehr so abwegig, einen monophonen Analog-Synthesizer, zumal ohne Tastatur und im Mini-Format, für 499$ anzubieten. Den Korg Monologue führt der Sweetwater-Shop beispielsweise schon für 299$, wenn man sich da die Tastatur wegdenkt und ein paar Features hinzufügt, scheint mir der Preis des SE-02 durchaus plausibel. Zumal Roland sicherlich auch die Kapazitäten hat, um Skaleneffekte auszunutzen und dadurch die Kosten zu senken.

Vermutlich rührt die Skepsis eher daher, dass es von Roland kommt, die nach dem JX-10 erst einmal knapp 3 Jahrzehnte gewartet haben, bevor sie sich wieder langsam an analoge Klangerzeugung rangetraut haben. Die Hybrid-Synths JD-Xi und JD-XA waren da der Anfang, das System-500 in Zusammenarbeit mit Malekko war ein weiterer Schritt in Richtung Analogsynths.
Dass irgendwann ein reiner analoger Synth kommen würde, hielt ich durchaus für wahrscheinlich, aber dass es ausgerechnet ein Minimoog-Klon wird, war dann doch unerwartet.



Achja: da "Roland SE-02" recht unspektakulär klingt, schlage ich in Anerkennung seiner Herkunft, Größe und seines Vorbilds den Spitznamen Chibimoog vor. :D
 
Der kleine Synth hört sich sehr nach Moog an (ist jedoch als Clone nicht konzipiert worden, sondern eigenständig).
Richtige Soundtests fehlen aber noch um das wirklich zu beurteilen.
Entspricht der Synth eigentlich dem Boutique Format, oder ist er größer?
 
Ich denke, im Jahr 2017 ist es nicht mehr so abwegig, einen monophonen Analog-Synthesizer, zumal ohne Tastatur und im Mini-Format, für 499$ anzubieten...
das denke ich auch... durch verbesserte Fertigungstechnologie dürfte das früher aufwendige Selektieren der Transistoren entfallen. Bob Moog selbst hat das sinngemäss (als er auf einer Messe mit einem 48dB Filter konfrontiert wurde) kommentiert: ... wir hätten das auch gebaut, aber die Auswahl der Einzeltransistoren wäre einfach nicht finanzierbar gewesen...
In dem fraglichen Teil wurde ein Transistor-Array benutzt, bei dem jeder Transistor praktisch gleiche Spezifikationen hat.
 
Der Euro-Preis ist mit 599 zugegebenermaßen hoch genug, um tatsächlich relativ Hochwertiges erwarten zu können.
Nur das Bonsai-Format - der SE-02 ist offenbar tatsächlich genauso klein wie die digitalen Boutique-Geräte - bereitet mir einige Magenschmerzen.
Aber andererseits ist das auch wieder konsequent: Ein Zwergen-Moog zum Zwergen-Preis (jeweils verglichen mit dem Original).

Behringers Minimoog-Klon soll dagegen mehr Eurorack-tauglich sein und dementsprechend auch diverse Patch-Anschlüsse bieten.
Dürfte auf jeden Fall interessant werden, wenn beide Analog-Klone gegeneinander antreten.
 
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Ja, ein Vergleichstest wäre interessant.
 
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Auf der AIRA-Facebookseite hat jemand gestern nach dem Releasetermin in Deutschland gefragt und von offizieller Seite ein Antwort bekommen:

ed7c11a4b9.png


Also noch etwa zweieinhalb bis drei Monate, bis es ihn hierzulande zu kaufen und spielen gibt. Ich bin schon gespannt. :)
 
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Wobei sich Behringer und Roland grundsätzlich komplett unterscheiden.
Der Behringer ist wohl ein VA und der Roland hat tatsächlich analoge Schaltkreise.
 
Der Behringer ist wohl ein VA
Woher hast du das jetzt? Nein, der B. D ist sicherlich analog, sonst hätte die Diskussion darüber niemals diese Ausmasse angenommen.


Zum SE-02: Die Bezeichnung "Minimoog-Klon" wurde zwar im ersten Post von egoldstein verwendet, aber anders als Behringer kündigt Roland den SE-02 nicht als Nachbau des Minimoog Model D an. Die Zusammenarbeit mit Studio Electronics lässt vielmehr eine Variante des SE-1X vermuten, der zwar vom Minimoog inspiriert aber kein Nachbau ist.

Fazit: Nicht jeder subtraktive monophone Analog-Synthesizer ist ein "Minimoog-Klon".


Übrigens scheint der SE-02, im Gegensatz zu allen anderen Boutique-Geräten (A-01, JP-08, JU-06, JX-03, TB-03, TR-09, VP-03), keinen eingebauten Lautsprecher zu besitzen.

Grüsse,
synthos
 
Danke für die Info. Sieht nach analoger Büchse aus :great:
 
Zum SE-02: Die Bezeichnung "Minimoog-Klon" wurde zwar im ersten Post von egoldstein verwendet, aber anders als Behringer kündigt Roland den SE-02 nicht als Nachbau des Minimoog Model D an. Die Zusammenarbeit mit Studio Electronics lässt vielmehr eine Variante des SE-1X vermuten, der zwar vom Minimoog inspiriert aber kein Nachbau ist.
Roland ist da eben zurückhaltender und kommt ohne Aussagen wie "Minimoogs Teile kosten eigentlich nur 200$, warum mehr bezahlen?" aus. Man muss Moog nicht namentlich erwähnen, um den Bezug dazu herzustellen. Native Instruments beispielsweise schreibt auf seiner Produktseite zu Monark selbst weder "Moog", noch "Mini"; nur bei den Testimonials fällt mal der Name. Aber auch ohne wäre das Vorbild der Emulation deutlich gewesen.

Beim SE-02 sind die Parallelen zum Minimoog schon recht deutlich:

  • Links beginnt das Panel mit Einstellungen für Glide und Modulation, wie auch beim Minimoog. Bereits am Glide-Regler (aber auch vielen anderen) sieht man, dass die Beschriftung im Minimoog-typischen Sechseck 0-2-4-6-8-10 angeordnet ist.
  • Es folgt wie Oszillatorensektion.
    • Der Tune-Regler, der beim Minimoog noch über dem Glide-Regler zu finden war, ist - vermutlich aus Platzgründen - bei Oszillator 1 gelandet. Der Regelweg von etwas mehr als ±2 und das Layout sind wie beim Minimoog.
    • Wo wir schon bei der Stimmung sind: die Fine Tune-Regler für Oszillator 2 und 3 haben ebenfalls das Layout und den Regelweg von etwas mehr als ±7 vom Minimoog übernommen.
    • Auch die Fußlage der Oszillatoren von LO (sic) bis 2' ist übernommen worden.
    • Dass Oszillator 3 als LFO verwendet werden kann, ist ebenfalls typisch für den Minimoog.
    • Die Oszillator-Wellenformen für Oszillator 1 und 2 sind: Dreieck -> Mischform aus Dreieck und Sägezahn -> Sägezahn -> Rechteck -> leicht schmale Pulswelle -> sehr schmale Pulswelle. Auswahl und Illustrationen sind fast identisch zu denen des Minimoogs, nur der Sägezahn ist umgekehrt. Bei Oszillator 3 wird die Mischform an zweiter Stelle durch einen Sägezahn ersetzt, wie beim Minimoog auch. Nur die Illustrationen zu den Wellenformen an zweiter und dritter Stelle sind vertauscht.
  • Das Layout des Mixers erinnert ebenfalls stark an den Minimoog:
    • Links die drei Oszillatoren, wieder mit einem sechseckig beschrifteten Regelweg von 0 bis 10.
    • Rechts, in der Höhe zwischen Oszillator 1 und 2 einerseits und Oszillator 2 und 3 andererseits, finden sich Regler für Feedback und Noise.
    • Beim Minimoog gibt es hier ein paar Abweichungen, zum einen findet sich statt Feedback ein Regler für externe Signale. Das Rückführen des Audio-Signals vom Minimoog in seinen eigenen Audio-Eingang zum Erzeugen einer Feedback-Schleife war allerdings ein beliebter Trick, der hiermit nachgebaut wird. Da der SE-02 auch externe Audio-Signale verarbeiten kann, lässt sich deren Lautstärke möglicherweise in einem Untermenü oder per Editor ändern.
    • Zudem bietet der Minimoog einen Kippschalter zum Wählen zwischen weißem und rosa Rauschen. Dieser fehlt beim SE-02, womöglich bietet er nur eine Rauschform oder diese lässt sich in einem Untermenü oder per Editor ändern.
    • Die Kippschalter zum An- und Ausschalten der einzelnen Elemente im Mixer wurden vermutlich aus Platzgründen weggelassen, zudem erfüllt ein Lautstärkeregler von 0 den selben Zweck.
  • Die Filtersektion erinnert ebenfalls stark an Moog:
    • Es ist ein klassisches Ladderfilter, eines der berühmtesten Merkmale des Minimoog.
    • Die Cutoff-Frequency übernimmt einmal mehr das Layout und den Regelweg des Minimoog und geht von etwas weniger als -4 bis etwas mehr als +4, was bei Synthesizern eine doch recht ungewöhnliche Reichweite für diesen Parameter ist.
    • Resonanz und Einfluss der Filterhüllkurve heißen Moog-typisch Emphasis und Contour und besitzen wieder den sechseckig illustrierten Regelweg von 0-10, wie beim Minimoog.
    • Die zwei Kippschalter fürs Key-Tracking des Filters in Form von 1/3 und 2/3 (und bei Betätigung beider Schalter vermutlich 100%) finden sich auch in ähnlicher Form beim Minimoog.
  • Die ADS-Hüllkurven weisen ebenfalls Parallelen zum Minimoog auf:
    • Attack und Decay sind auch dort wortgleich in "M-SEC." und "SEC." angegeben.
    • Beim SE-02 stehen die zweiten und dritten Zahlen der Skala allerdings bei 50 und 500 ms, während es beim Minimoog 200 und 600 ms sind. Ansonsten wird aber eine ähnliche Skala mit gleichbleibenden Zahlen verwendet, was beim Sustain von 0 bis 10 besonders deutlich wird.
    • Der Release-Kippschalter, um ADSR zu erhalten, findet sich auch bei einigen Moog-Clones.

Auch wenn es einige zusätzliche Optionen gibt, wie den LFO, das Delay, Speicherplätze und den Sequencer, scheint mir die Nähe zum Minimoog doch schon sehr deutlich und durchaus gewollt. Noch mal eine Spur mehr als beim SE-1(X), bei dem der Abstand zum Minimoog gerade in der Oszillatoren-Sektion, aber auch beim zusätzlichen Oberheim-Filter und der ADSR-Hüllkurve größer ist. Es wirkt mehr, als hätte man vom SE-1 das Knowhow übernommen und alles, was nicht nach Minimoog aussieht, durch eine originalgetreuere Version ersetzt. Auch wenn es dabei zu Einschränkungen oder ungewöhnlichen Entscheidungen kommt.

Roland scheint mit dem Design und der Präsentation diese Assoziation auch duchaus gewollt zu haben. Einige der Klangbeispiele erinnern in ihrem Aufbau und der gespielten Melodie durchaus an berühmte Lieder, in denen der Minimoog zum Einsatz kam.

Ich bleibe dabei, dass ich den SE-02 als Minimoog-Klon sehe. Ob es auch ein guter Klon wird oder er klanglich nur entfernt daran erinnert, wird sich zeigen.
 
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Vielleicht ist Roland da nur vorsichtig, und möchte keinen Brief erhalten, wie es den ReBirth Machern erging ;)
 
In der Musotalk Elefanten Runde wurde gesagt, dass der Behringer ein VA ist.
https://m.youtube.com/watch?ebc=ANy...RGREH93WmaBBA&v=W8664awz4xU&time_continue=580
Ich habe jetzt die Stelle gefunden, bei ca. 7:07. Der Moogulator weiss natürlich, wovon er spricht, aber der Satz war etwas unglücklich formuliert:
"… und ausserdem ist der [SE-02] halt analog, was halt für ein Boutique-Gerät neu ist, sozusagen, ist also keine Emulation, wie das bei Behringer aber auch der Fall ist."
Also aussagenlogisch vermutlich korrekt (der Behringer ist auch keine Emulation, also analog) ;) aber möglicherweise missverständlich.

Grüsse,
synthos
 
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Danke für die Klärung.
Es war eine unglückliche Formulierung die für Verwirrung sorgte.
 

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