Saitenberatung für abtrünnigen Gitarristen

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Al Barrett
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Hi,

ich bin eigentlich Gitarrist, habe mir aber gerade einen A-Bass gekauft. Nun hat man mir im Laden die Martin-Strings als gute Allroundsaiten angeboten für 15€ den Satz (hatten aber auch nur die da). Ich fand bisher immer diese beschichteten (schwarzen) Saiten ganz gut, wenn ich Bässe in der Hand hatte. Die kosten nun gleich 40 bis 50€, was ich als Gelegenheitsspieler etwas heftig fände. Ich suche im prinzip möglichst günstige Saiten, die aber wirklich ok sind und auch nicht gleich rosten, wenn man den Bass mal ein paar Monate nur an der Wand hängen hat.

Was würdet ihr mir da empfehlen? Sind die Martins für die Anwendung zu empfehlen?
 
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hi al,
das ist nicht so simpel. stell dir vor, du postest im a-gitten forum das gleiche betr. "beschichtete saiten für western-gitarre". und hier wird´s NOCH "komplizierter". außer kb-saiten ist das gesamte spektrum denkbar. (phosphor)bronze vs kunststoff-beschichtung, nylon-wounds, prinzipiell alle rostträgen e-bass saiten in div. konstruktionen und diametern ...
also:
  • welcher bass?
  • welche klangvorstellung?
 
Die günstigsten Saiten wären wohl Fender Flatwound Saiten. Haltbarkeit viele Jahre, insofern schätze ich den Jahresverbrauch bei etwa 1,80 Euro falls sie es nur 10 Jahre schaffen würden.
 
Die günstigsten Saiten wären wohl Fender Flatwound Saiten. Haltbarkeit viele Jahre, insofern schätze ich den Jahresverbrauch bei etwa 1,80 Euro falls sie es nur 10 Jahre schaffen würden.
+1
Und sie taugen - wenn man auf Flats steht.

Allerdings finde ich die Martin SP, die die du jetzt hast, auch ganz gut. Die machen einen schönen knurrigen Ton, wenn sie etwas älter sind. Aber immer diese grünen Finger nach dem Spielen ... Das war der Grund, warum ich sie nicht mehr gekauft habe. Die Fender 8060 Roundwounds klingen sehr ähnlich und schmoddern weitaus weniger - auch wenn du sie selten spielst.
 
Naja, Bass:
Vester Akustikbass (bringt jetzt wahrscheinlich nicht viel, da die kaum einer kennt, siehe Bild)
Soundvorstellung: Tief!? ;)

Ich habe keine bestimmten Wünsche, mangels Basserfahrung. Wichtig ist mir eine qualitativ gute Saite, die ne Weile hält. Gegen Flatwounds habe ich nix, die Fender werd ich mir mal anschauen. Ich fand die Haptik dieser Kunststoffbeschichteten Saiten immer ganz nett. Aber wenns die halt nur für 40€ Aufwärts gibt, verzichte ich darauf lieber, für die paarmal die ich den Bass in die Hand nehme...
 

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Naja "Tief" - es ist halt ein Aku. Der klingt auch über Amp niemals so mächtig wie es ein (guter!) EBass kann.

Die Flats lassen auf traditionell gebauten Akus (so wie dein Vester einer ist) immer Lautstärke und Sustain vermissen. Mit etwas Pech macht die E-Saite nur "Plomp" - je nach Aku. Rounds sind für Lautstärke und Sustain förderlicher, da macht die E-Saite dann "Plömmmmmemememem". Kennst du ja, du hast ja Rounds drauf. Dafür lassen sich die Flats besser spielen, verursachen keine Greifgeräusche und halten ewig.
 
Ok, also vielleicht in dem Fall tatsächlich besser auf Rounds setzen. Momentan hab ich quasi "keine" drauf. Bzw. die mit denen der Bass kam. Ca. 20 Jahre alte Billigsaiten. Die können nicht für nen Vergleich herhalten ;) Wie ist das denn mit dem Saitenzug? Flatwounds haben doch auch etwas mehr Zug, oder? Bei nem klassischen A-Bass könnte das auf Dauer ja auch nicht so ratsam sein, zwecks Stabilität und so, oder?
 
Der Saitenzug ist nicht von Flat oder Roundwound abhängig.
Den niedrigsten Saitenzug bei Flatwound Saiten haben Thomastik Jazz Flats, die auch den Basston fördern weshalb ich die auf meinem Tacoma habe.

f5t4p599n3.jpg


Fender und DAddario Flats haben bei den dünnen Saiten einen etwas höheren Saitenzug, dafür wesentlich mehr Brillianzen. Je Obertonreicher desto lauter ohne Verstärkung.
Bei Rounds müsstest Du wieder die anderen fragen. ;)
 
Auch ich habe die Jazz Flats auf meinem Boulder Creek Fretless - da sind sie auch große Klasse. Aber auf meinem bundierten Ken Rose (der ist deinem Vester sehr ähnlich) wollten die einfach nicht klingen. Da spiele ich zur Zeit die oben erwähnten Fender Flats - mit leichtem "Plomp"-Effekt, was für mich aber noch ok ist. Der Saitenzug ist auch nicht stärker als der der Martins oder Fender Rounds.
Man kann übrigens durchaus zwei Seitensätze parat haben, z.B. einen Fender Rounds und einen Fender Flats. Die sind ja beide nicht teuer und ruckzuck gewechselt, je nachdem, ob man in der Flat oder in der Round-Phase ist. Ich praktiziere das mit meinem bundierten Ken Rose so. Die Saiten gehen ja nicht kaputt von der Wechselei.
 
Doofe Frage: Meint ihr mit den Fender Flatwounds die: https://www.thomann.de/de/fender_9050l.htm

Das sind ja E-Bass Saiten, oder gibts davon auch ne Akustikversion, die ich nicht gefunden habe? Als Fender Akustiks finde ich nur die Roundwounds (bei denen merkwürdigerweise die Longscaleversion billiger als die Shortscaleversion ist !?)
 
.... Meint ihr mit den Fender Flatwounds die: https://www.thomann.de/de/fender_9050l.htm

Hi,
ja, genau. Ich hab die auch auf meinem Aku: Klick für Soundbsp.

Sie haben einen recht starken Zug und ich spiele sie einen Halbton tiefer.

Kleiner Hinweis:
Man muss den Sound natürlich mögen. Ich mag das "dumpf-ploppige", die Lautstärke und ganz nebenbei die sehr leichte Bespielbarkeit und die fast fehlenden Nebengeräusche. Schön in allen möglichen Frequenzbereichen singen usw. gibts damit jedoch nicht:)
 
m.w. werden die von d'addario gefertigt, aus dem gleichen hause die chromes. letztere haben m.e.n. noch etwas mehr zug und, für flats, auch mehr brillianzen. nixdestotrotz habe ich aktuell die fender auf dem fl (solid). das preis-leistungs-verhältnis ist eben top.

zu deinen klangvorstellungen hast du - außer tief - nix gesagt. dann stelle dir deinen aku einfach als kontragitarre vor ;). falls du das anstrebst, kommst du m.e. um (phosphor)bronze nicht ´rum. alternative zu den genannten fender wäre das

die e-saite von standard-sets wird oft als schlabberig empfunden. besonders, wenn sie lautstärkemäßig abfällt (liegt oft am bass) und man deshalb kräftiger ´reinlangt. das ist dann die archillesferse beim setup.
so´n bronze-satz hält bei mir eine saison. ich übe allerdings nicht mit meinem aku, sondern nehme ihn gerne mit nach draußen, gerade am wochenende. und dann ab und zu ein bischen musizieren/jammen mit dezenten a-gitarren.
saiten "rosten" übrigens nicht vom "an der wand hängen", sondern primär wegen nicht abwischen nach dem spielen. und den schmier an den fingern von manchen neuen saiten reduziere ich durch strammes abreiben mit isopropanol vor dem aufziehen.
 
Genau die Fender 9050. Ich habe sie in normaler Stimmung (E-G) drauf - geht bei meinen Akus ohne Probs. Und ja, sie werden von D'Addario gefertigt - sind aber günstiger. Es gibt zum Thema Saiten für den Akustikbass ja auch einen ellenlangen Thread.

So klingen die Fender 9050L auf dem bundierten Ken Rose:
https://soundcloud.com/#newwanderlust/ken-rose-fender-flats-some

Und so klingen die Thomastik Jazz Flats - allerdings auf dem Boulder Creek Fretless
https://soundcloud.com/#newwanderlust/boulder-creek-jazz-flats-some

Und so klingen die Fender 8060 Roundwounds auf dem bundierten Ken Rose. Die Aufnahme ist aber nicht direkt sondern über den eingebauten Pickup und Amp
https://soundcloud.com/#newwanderlust/ken-rose-ab900-mit-fender-8060
 
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Wenn man das # vor newwanderlust weg macht, dann klappt's auch mit den Soundsamples:

https://soundcloud.com/newwanderlust/ken-rose-fender-flats-some

https://soundcloud.com/newwanderlust/boulder-creek-jazz-flats-some

https://soundcloud.com/newwanderlust/ken-rose-ab900-mit-fender-8060

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Nachdem ich jetzt zu Hause bin, konnte ich mir endlich die Soundsamples anhören. Im Büro hab ich keinen Ton. Besonders der Boulder Creek mit den Thomastik Flats eignet sich hervorragend, um bei mir fortgeschrittenes G.A.S. auszulösen. Allerdings frage ich mich, ob ich mir wirklich noch einen Fretless zulegen sollte. Vom Sound her keine Frage, aber der zusätzliche Intonationslernaufwand ...
 
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Merci .301, gestern Mittag hat es mit # geklappt. Merkwürdig das ...

@ daverc: Schön dass es dir gefällt!
Wobei im meiner Erinnerung für die Mädels mit Tee und Mandarine eher die gute alte "Tea for the Tillerman" als Geheimwaffe und Kontaktmittel angesagt war und nicht so ein komisches Bassgedudel. Naja, The Times They Are a-Changin ...
 
Doofe Frage: Meint ihr mit den Fender Flatwounds die: https://www.thomann.de/de/fender_9050l.htm

Das sind ja E-Bass Saiten, oder gibts davon auch ne Akustikversion, die ich nicht gefunden habe? Als Fender Akustiks finde ich nur die Roundwounds (bei denen merkwürdigerweise die Longscaleversion billiger als die Shortscaleversion ist !?)

Was als Akustik Bass Saiten gekennzeichnet wird sind Bronze Saiten die durch ihre metallischen Obertöne lauter sind aber eben auch Gitarriger. Wenn Du dieses Gitarrenlastige magst könnte das was für Dich sein. Ich bevorzuge Flats und auf dem Akustik Bass die Thomastik wegen einer leicht hölzern klingenden Note. eben nicht metallisch.
Der Zug der dünnen Fender Flats ist noch gering genug für einen Akustik Bass, die ganz dicken würde ich eher nicht empfehlen.

Shortscale Saiten sind deshalb teurer weil der Standard auf dem E Bass Longscale ist.
 
Naja - gitarrenlastig metallisch mit Rounds, eher bassig-holzig mit Flats: Je nach Saite sind die Unterschiede nicht soooooooo extrem!
Hier wäre zum Beispiel mein bundierter Ken Rose Aku mit GHS Flats 105-85-65-45 (ziemlich stramme Dinger, die ordentlich Kraft brauchen):
https://soundcloud.com/newwanderlust/ken-rose-acoustic-bass-with
Die klingen schon fast nach Rounds, schön spritzig.

Hier zum Vergleich Fender Rounds 8060L auf dem gleichen Bass - nicht ganz ohne Effekte.
https://soundcloud.com/newwanderlust/sample-pedalboard
Den Sound spiele ich sehr gerne bei Blues- und Boogie-Shows.

Man muss die Saiten nicht erst dann auswechseln, wenn sie tot sind. Ich finde es gut, immer ein paar lebende Sätze Flats und Rounds in der Schublade zu haben und die ganz nach Gusto und Laune fleißig hin- und herzuwechseln.
 
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Al, falls immer noch aktuell: Du hattest noch nicht geschrieben, was für ein Instrument (fretless bzw. bundiert) Du hast, richtig? Ich habe jetzt die Martins von meinem bundlosen Cort heruntergeworfen und gegen Thomastik Flats ersetzt. Das klingt mehr nach Bass, ich mag's so. Wäre aber für einen "gitarrenorientierten" Klang auch keine 2. Wahl mehr, vielleicht gerade 3. Wahl.
 

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