Um auf den Beitrag von
@fretless bassist mal auf einer sachdienlichen Ebene einzugehen und zukünftigen Interessenten an Gibsons aus den 90ern eine Hilfe an die Hand zu geben:
Leider hatte ich damals noch keinen Fotoapparat dabei... Hattest du damals von allen Gibsons dieser Zeit Fotos gemacht? Wenn ja, her mit dem Unsinn!
Das brauche ich gar nicht. Denn das Internet ist voll von Bildern von Gibson-Gitarren aus den 1990ern. Und was bei einer Recherche schnell auffällt, ist, dass es in den 90ern zwei Arten gab, wie Gibson die Seriennummern angebracht hat:
1. Die noch heute geläufigen eingeprägten Seriennummern.
2. Mit einem Farbstempel aufgestempelte Seriennummern, wobei die Farbe des Stempels je nach Farbe des Gitarrenhalses variiert.
Bei den eingeprägten Seriennummern ist zudem stets der typische, zweizeilige "MADE IN U.S.A."-Schriftzug zwischen den Mechaniken mit eingeprägt, bei den Farbstempel-Seriennummern ist dies nicht der Fall.
Die Seriennummern sind - unabhängig von der Art und Weise wie sie aufgebracht sind - stets schnurgrade und oberhalb der Mechaniken. Niemals steht die Seriennummer aber wie bei der fraglichen SG zwischen den Mechaniken.
Auffällig sind auch beim "MADE IN U.S.A."-Schriftzug, anders als bei der fraglichen SG, die Punkte zwischen den Buchstaben U, S und A. Mal davon abgesehen, dass der wackelig eingeschlagene "USA"-Schriftzug der fraglichen SG an der falschen Stelle angebracht wurde.
Ich habe für meine Recherche die Seiten der gängigen Gebraucht-Händler, sowie die allgemeine Google-Bildersuche zu Rate gezogen. Wem daran gelegen ist, das ganze recht schnell nachzuvollziehen, dem lege ich die Gibson-Abteilung von
guitarpoint ans Herz. Dort einfach mal die Gitarren aus den entsprechenden Jahren durchklicken. Dabei fallen auch weitere Ungereimtheiten, wie etwa die Kopfplattenform (unten zu breit) oder auch die nicht ganz stimmig wirkenden Mechaniken (zu scharfkantige Gehäuse) ins Auge.
Aus meiner Sicht ist die SG also deutlich eine Fälschung.
(aber ich glaube, es sind britische, oder?)
