Sammelthread - Pickup Identifikation/Wertschätzung

Mir geht es eigentlich nur darum, ob vielleicht jemand bestätigen kann (weil er selbst welche hat oder schonmal gesehen hat), dass es diese Bedruckung tatsächlich gibt. Also schwarz auf schwarz abgesetzt ohne Schnörkel und mit silbernen Pins.
Ja, die gibt es. Die ursprünglichen Black Winter HB waren die ersten mit der Frakturschrift in schwarz, und mWn sind sie auch die einzigen geblieben.

Heute bietet Seymour Duncan aber auch andere HB mit dem Logo schwarz auf schwarz an, aber eben in der normalen Duncan-Schrift. Dementsprechend sind in der EC-100 Piezo wohl auch nicht die Black Winter-HB eingebaut, sondern die JB Bridge / '59 Neck-Kombination. Zumindest wurde diese Gitarre genau mit der Bestückung 2017 auf der NAMM vorgestellt, und ich halte das für die wahrscheinlichste Variante.

Ich meine später auch mal was über eine Pegasus/Sentient-Bestückung der EC Piezo gelesen zu haben, aber auf die Schnelle fnde ich das jetzt nicht mehr. Pegasus, Sentient und Nazgul waren glaube ich auch die ersten Duncans mit dem geschwärzten Standard-Logo, wurden von Herstellern aber eher in typischeren shred/Progessive-Gitarren verbaut. Nach der Zielgruppe einer Gitarre mit Piezo würde ich die Black Winter-HB eher für unwahrscheinlich halten. Wäre mir neu, dass ESP/LTD die ab Werk in einer EC verbaut hätten.

Gruß, bagotrix
 
Ihr habt sicher Recht und verlangen kann man immer, was man will 😉
Allerdings gibt es keinen Beweis, dass diese Tonabnehmer aus einer 1980er JV-Stratocaster stammen.
Je mehr ich im Netz auf den einschlägigen Seiten suche, komme ich zu Schluss, dass dies eher Japan-Pickups aus den 1990er Jahren sind.

Fender 1990s Japan pickups oben.jpg
Fender 1990s Japan pickups unten.jpg


Viele Grüße, Peter
 
Hi,

90er könnte schon auch hinkommen, wie gesagt sind diese Teile seit Mitte der 80er in Gebrauch gewesen. Die Spulenkörper sehen aber wirklich sehr nach Fender aus, eher nicht nach dem, was ich aus Kopien von Tokai etc. kenne. Sie dürften auch aus einer der besseren Serien stammen, die die günstigeren Fender Japan-Strats hatten in den 90ern untergeklebte Barrenmagnete, die auch nicht gestaggert waren. Ich denke, es spricht am meisten für Fender-PUs aus der Zeit zwischen 1985 und den frühen 90ern, da dann mWn zunehmend die Spulen mit Teilenummer zu finden sind.

Gruß, bagotrix
 
Jein, würde ich sagen - die allerersten JV hatten wohl schlicht US-PUs drin, jedenfalls aber welche mit der klassischen Pappkonstruktion. Ab Mitte der 80er wurden aber PUs eingebaut, die wie die hier aussahen: Spulenkörper aus Plastik sehr ähnlich zu den damals neuen American Standards, aber ohne deren aufgeprägte Seriennummer. Diese JV-Versionen haben durchaus einen guten Ruf und sind schon mehr als Flohmarkt-Ware, denn soundmäßig sagt man ihnen tatsächlich mehr Nähe zu den Vintage-PUs als zu den AmStd nach.

Der Austausch der Kabel macht die Teile natürlich für JV-Sammler uninteressant, die Ersatz für nicht mehr vorhandene oder defekte PUs aus der Zeit suchen, aber wer sie rein soundmäßig mag, dürfte für ein komplettes Set schon auch 100 € bezahlen können. Ich würde in sofern auch eher beim Preis liegen, den @zwiefldraader genannt hat, und mal mit 120 € VHB oder sogar ein wenig mehr anfangen.

Gruß, bagotrix
Danke für die Einschätzung. Ich bin auch mit dem Sound der Teile mehr als zufrieden. Ich habe die aktuell in einer meiner Squier-Strats verbaut und die klingen schön nach Vintage Strat. Da bleiben sie auch jetzt erstmal drin.
 
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Hallo zusammen!

Ich habe eine gebrauchte Les Paul Studio von 2008 gekauft und mich würde es interessieren, welche Pickups da verbaut sind. Auf einigen Websites werden 490 und 498 genannt, laut anderen sind es Burstbucker.

Ich habe sie beim Saitenwechsel mal ausgebaut und nachgeschaut. Beide habe auf der Unterseite nur eingraviert "Gibson USA" und an der Seite ein "T". Laut meinen Recherchen steht das "T" für Treble, also für einen Bridgehumbucker. Das "T" haben aber beide und der Neck-Humbucker hat einen geringeren Abstand der Polepieces als der Bridge-HB.

Kam man daran irgendetwas ablesen, was da verbaut ist ohne die Dinger rauszulöten und nachzumessen?

20251210_192407.jpg
20251210_193232.jpg
 
Danke!

Die 490 / 498 scheint es bei Gibson gar nicht mehr zu geben, hab gerade mal auf der Website nachgeschaut. Aber Burstbucker scheiden schon mal aus.
 
Aha...

Auf der Gibson-Seite sind sie unter den ganzen verfügbaren Pickups jedenfalls gar nicht mehr aufgelistet. Scheint es dann wohl zumindest als Replacement-Teile nicht mehr zu geben.
 
Burstbucker sehen von unten anders aus, kann man auf der Gibson Seite nach gucken

Kann ich denn dann daraus schließen, dass es die 490 / 498er sind, wenn es die Burstbucker nicht sein können? Kann das jemand aufgrund der Bilder so bestätigen oder muss man das messen?
 
Hallo Classic-Fan,

es gab wohl etliche unterschiedliche Ausführungen von den 490R / 498T Tonabnehmern, es kommt wohl auch auf das einzelne Gitarrenmodell an:
LPJ hatten wohl immer die Plastikkappen


Mal ganz ohne Gibson "Gravur", mal mit, mal mit weißem Aufkleber, mal mit schwarzem Aufkleber, andere Aufkleber, ohne Aufkleber,
braided shield cable = geflochtenes Metallkabel, non-braided cable = graue Kunststoffkabel, schwarze Kunststoffkabel, ein Mix aus unterschiedlichen Ausführungen etc.
mit Chrom-/ Nickel-/ oder Gold-farbenem Gehäuse, mit Kunststoffgehäuse ohne sichtbare / einstellbare Pole etc.

Geh einfach davon aus, dass es dieses Set ist. ;)

Gibson 490_498 .jpgGibson 490_498.jpgGibson 490_498_.jpgGibson 490_498_x.jpgGibson LPJ 490_498 mix.jpgGibson LPJ 490_498.jpgGibson LPJ 490_498_.jpgset-gibson-490R-498T-back-1000x1000.jpg
 
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Die aktuellen Burstbucker sind ja auch ungewachst. Vermutlich waren es die alten auch? So würdest Du zumindest in Richtung Hi-Gain relativ schnell das entsprechende Feedback bekommen. Die 4XX bleiben da länger auf Kurs.
 
Geh einfach davon aus, dass es dieses Set ist. ;)

Hallo George&Leo,

damit ist es beschlossen und verkündet: Es sind 490/ 498er!

Vielen Dank für die ganzen Infos.

Im Grunde ist es auch nicht wichtig, es interessierte mich halt, was da verbaut ist.

Ich bin auch mit dem Sound noch nicht ganz zufrieden, der ist sehr dumpf im Moment. Ich werde da in nächster Zeit mal 500er Potis verbauen und das vor allem als log-Version. Der Regelweg dieser linearen Potis ist sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man das 40 Jahre lang anders gewohnt ist. Ich spiele viel mit Crunch-Sounds, die ich durch Zurückregeln des Vol-Potis hinkriege. Das haut hier noch nicht so hin. Plan wäre also 500er Potis mit einem 50s-Wiring auszuprobieren.

Danke an @George&Leo, @Rookie77 und an @Rostl für die Infos!!!
 
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Hast Du schon eine Platine hinten drin oder sind die Potis einzeln verbaut? In meiner Studio ist die Platine drin mit, ich glaube, auch 500er Potis und ich habe dieselben Pickups. Muffig oder dumpf klingen sie jetzt nicht.
 
Ja, da ist die Platine verbaut. Die würde ich entfernen und die Schaltung frei verdrahten.
 
Hi,

ich denke auch, dass es 490R/498T sind. Es sind auf jeden Fall PUs der "Modern HB"-Serie, also die, die als R und T-Versionen zu haben sind. Beide haben übrigens dieselbe Grundplatte, des Rätsels Lösung: es sind zwei Reihen von Löchern für die Polschrauben vorgesehen, eine mit klassisch engem Abstand, eine mit weiterem für die Bridge-Position. Es wird bei diesen HB in der Herstellung also einfach die Grundplatte so orientiert, dass die Spule mit den Schrauben auf der passenden Seite ist. Die Polepieces brauchen ja keine Löcher und liegen daher jeweils über den "falschen" Lochabständen.

Die Volumepotis zu tauschen ist unbedingt zu empfehlen, ich hätte damals in den 2000ern sicher nicht so viele PUs ausprobieren müssen, wenn ich das da schon gewusst hätte. Vielleicht wäre ich mit dem 498/490 völlig zufrieden gewesen, wer weiß. Hab die PUs dann verkauft und kann es leider nicht mehr nachvollziehen. Nachdem selbst der Pearly Gates nicht so richtig transparent war, kamen dann die endlich die 500er Potis rein, und dann war er mir am Steg schon fast zu höhenlastig...

Allerdings ist eine weitere "Tone-Bremse" bei diesen Gibsons die Nashville-Bridge, das würde ich nicht unterschätzen. Sie klaut nicht unbedingt Höhen, aber macht den Ton durch ihre sauigen Passungen in allen Teilen und das minderwertige Gussmaterial schwammiger und indirekter. Seit ich sie durch eine ABM aus gefrästem Messing ersetzt habe, klingen die meisten PUs in meiner Studio richtig gut. Was ich damit meine: Sie klingen natürlich immer noch jeder anders, aber sie müssen keine Defizite von Hardware und Elektrik mehr ausgleichen. Wer die Nashville-Bridge nicht mal austauscht, wird mMn nie wirklich hören, was in seiner/ihrer Gibson wirklich drinsteckt.

Heute klingt z.B. auch der '57 Classic Plus hervorragend in der Studio, der mir beim ersten Ausprobieren (vor den besagten Umbauten) noch matschig vorkam, das sagt eigentlich alles.

Zuletzt noch mein routinemäßiger Tipp: Bei einer Paula sollte man immer auch mal das 50s Wiring ausprobieren, wenn man eh schon umbaut, erst recht. Es vermindert nicht nur den Höhenrückgang (und das mMn angenehmer klingend als ein Treble Bleed), sondern eröffnet auch ganz neue bzw. "alte" Tonvarianten, wie sie eigentlich zum klassischen LP-Sound gehören. Da kommt dann auch viel eher dieser etwas hohle, holzige oder "farbige" Ton alter Les Pauls, den man mit "alles immer auf 10" eigentlich nie erreicht. Joe Bonamassa ist heute jemand, der sehr mit diesen Sounds arbeitet, aber auch die Sounds der alten LP-Helden wie Page, Clapton, Jeff Beck, Lynyrd Skynyrd usw. sind eigentlich nur auf dem Weg erreichbar.

Gruß, bagotrix
 
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Vielen Dank für die Infos!

50s Wiring hab ich eh vor, aber das mit der Bridge war mir neu - da werde ich mal ein Auge drauf werfen!👍
 
Und wieder mal hat es @bagotrix auf den Punkt gezogen:
Poti-Werte sind die halbe Miete.
Und ich gebe auch Recht, dass 50s wiring gewissermaßen "natürlicher" klingt beim Zurückregeln der Potis als ein Treble-Bleed.

50s wiring ist Fluch und Segen, weil das Zusammenspiel von Volume und Tone eben nicht nur die Güte bedämpft (die Resonanzspitzenüberhöhung reduziert und gleichzeitig den Höhengehalt verringert), sondern das Mittenspektrum gleich mit verschiebt.

Einerseits ist das, als ob jemand fünf neue Level freigeschaltet bekommt - andererseits durch die Interdependenz der Potistellungen schier kaum kontrollier- und reproduzierbar.
Da reicht's nicht zu spielen, da muss man sich auch noch zuhören.
Modern Wiring ist da viel vorhersagbarer.

Ich bevorzuge 50s.

Relevant ist natürlich auch die PU Höhe, die sehr unterschiedliche Übertragungscharakteristika bei ein und dem selben Pickup eröffnet.

Dann landen wir erst bei Austauschpickups und natürlich guter Hardware (bei der wohl weniger relevant ist, wie sie schwingt, als wie viel Schwingung sie frisst - will behaupten: Fertigungsqualität und -toleranz eats Material for breakfast).
Und hier sind wir im Investitionsbereich, bei dem The law of diminishing returns mit kalter, kapitalistischer Hand zuschlägt.

 

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