Wertschätzung von E-Gitarren

Ich kann's nicht beweisen, aber mein Bauch sagt, dass Tokai eher sinken im Preis.
Bis vor einigen Jahren gab es in hoher Qualität eigentlich nur japanische Kopien der Klassiker.

Und Tokai, Orville und Epiphone Elitist Modelle waren Tipps für qualitativ hochwertige Alternativen zu den Originalen.
Und Originale gibt's nur nunmal nur von Gibson und Fender.

Aber Asien kann mittlerweile nicht mehr nur in Japan etwas.
FGN sind als eigene japanische Marke etabliert, Eastman, Stanford u.a. machen vor, dass auch in China auf Topniveau gebaut wird.

Tokai hat mittlerweile harte Konkurrenz auf dem Markt der "Kopisten" und andere Brands haben sich auch so etwas wie einen eigenen Stil erarbeitet. Eastman mit breiteren Hälsen/Griffbrettern (was ich als einstmals klassisch spielender Gitarrist absolut feiere) und anderen Lacken, Stanford mit relativ hoher Originaltreue und Nitro, Sire mit starken Endorsern und eigenen Halsprofilen...
Tja, da wird's eng.
Wofür das selbe Geld nicht in eine Neue investieren, die in der selben Liga boxt?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Vielen Dank @soundmunich, @DirkS, @dubbel, @zwiefldraader & @Tokaier für Eure Hilfe im Thread & via PM :)

Um ehrlich zu sein, hätte ich unter normalen Umständen gar kein Interesse an diesen Tokais. Sie sind nur ein Mittel zum Zweck um aus einer anderen Gitarre gut rauszukommen (Tokai + Cash). Dafür muss aber natürlich der Preisanteil der Tokai so realistisch sein, dass ich sie dafür auch wieder verkauft bekomme und keinen Liebhaberpreis bezahle.

Die ST-80 ist nach zusätzlicher Recherche uninteressant geworden. Somit verbleibt die ES-100R. Tatsächlich wurden hier in den vergangen Jahren mind. 3 vergleichbare Gitarren für ~$2250-2500 verkauft. Es gibt aber auch Exemplare, die für ~$1500 den Besitzer gewechselt haben - mir fehlt das Fachwissen um sagen was da den Liebhaber z.T. getriggert hat mehr zu bezahlen. Ich will aber ehrlich gesagt beim Wiederverkauf auch nicht die Liebhaber suchen, v.a. da ich i.d.R. nur lokal verkaufe.

@zwiefldraader: An Eastman & Co. habe ich in diesem Zusammenhang noch gar nicht als heutige Tokai Konkurrenz gedacht; also bezüglich zukünftiger Preisentwicklung. Guter Punkt.

Meine ultimative 335 "Kopie" ist eine Collings I-35 LC Vintage; oder eine Tim Shaw Gibson 335 von 1985. Da geht die eigentliche 335 Reise hin.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich kann's nicht beweisen, aber mein Bauch sagt, dass Tokai eher sinken im Preis.
Nicht vergessen: es geht um die USA. Dort sind Tokai wesentlich besser vertreten und präsenter. Dafür sind Eastman und FGN dort vertrieblich nicht so aktiv wie hierzulande.
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 4 Benutzer
FGN sehe ich tatsächlich nie. Einer meiner lokalen Läden (Gryphon Stringed Instruments) hat Eastman im Programm; aktuell "nur" Mandolinen aber ich habe dort einige (semi-)hollows angespielt. Mein Chef ist ein großer Eastman Fan und hat aktuell mind. zwei Semis in seiner Sammlung.
 
Also zumindest liest man in den internationalen Foren nicht wenig über Eastman - häufig auch aus USA. Da wird ja oft damit argumentiert, dass nur amerikanische Gitarren taugen und vielleicht noch japanische.
Aber da können auch Jensen Speaker nix mehr seit die Mutterfirma in Italien sitzt.

Insofern sind Eastman offenbar schon vertreten in USA. Es ist sogar so, dass sie in California eine eigene Manufaktur für bestimmte Modelle aufgebaut haben.
Also nicht nur westliche Hersteller, die in Asien produzieren, sondern ein chinesischer Hersteller, der nach USA expandiert zur Produktion!

Und eben nach USA, nicht nach bspw Frankreich. Da sieht man auch, wo sie den Markt für auch vermuten.

 
Grund: Link ergänzt.
Zuletzt bearbeitet:
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Da gibt es doch auch Gitarren aus Europa wie Haar, Huber
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es geht mir darum, dass die Marke an einem Punkt ist, dass sie eine spezielle Reihe in USA designen UND bauen.
Ein entgegen gesetzter Schachzug.
Ein asiatischer Hersteller drängt in den Westen nicht nur als Markt, sondern auch als Produktionsstätte.

Aber jetzt wird's zu OT, fürchte ich
 
Hello, gab es so eine wirklich mal von B.C. Rich? Weiß das jemand?
Gerade bei #Kleinanzeigen gefunden. Wie findest du das?

 
Beide Tokais sind auch aus meiner Sicht schon ein Stück zu teuer, erst recht auf einem Markt mit generell schwacher Tendenz.

Der hat sicher auch mit dem allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheitsgefühl zu tun, aber schon auch mit dem schrumpfenden Käuferkreis. Der rekrutiert sich gerade bei alten Japan-Gitarren nach meinem Eindruck aus einer Generation, die (wie ich selbst) als Jungspund die Zeit mit der schlechtesten Qualität bei Fender und Gibson bzw. den damals jungen gebrauchten aus den 70ern live miterlebt hat, während z.B. Squier, Fernandes und eben auch Tokai Gitarren lieferten, die den schon damals unerreichbaren US-Vintage-Instrumenten wesentlich näher kamen als deren US-Nachfolgern. Generell gilt natürlich, dass das sehr gute Gitarren waren, besser verarbeitet als die Amis, und die Spitzenmodelle auch recht hochwertig ausgestattet mit Decken ohne Furnier und Nitrolack. Was gerne vergessen wird, wenn die häufigeren günstigen Versionen angepriesen werden.

Zur ST-80: die Bünde sind vermutlich schon mal abgerichtet worden und sehen mir sehr, sehr flach aus. Die waren ja, eben typisch Vintage, generell schon recht klein. Da musst Du wissen, ob Du mit sowas zurecht kommst, denn einen Neubundierung ist bei lackiertem Maplegriffbrett nicht nur teuer, sondern selbst bei sorgfältiger Ausführung meist gut sichtbar. Ich weiß jetzt nicht, ob die Bünde bei Tokai vor dem Lackieren einpresst wurden wie bei Fender, das macht einen Wechsel zu breiteren Bünden auch nochmal aufwendiger. Die E-Pickups sind, was man so liest, Kopien der PUs einer Vintage-Strat, die Rick Nielsen im Rahmen eines Endorsements zur Verfügung gestellt hatte, unabhängig davon haben sie einen sehr guten Ruf in Bezug auf authentischen "alten" Sound, während die A oder U-Modelle wohl etwas heißer waren. Das Tremolo hat einen Gussblock, in dem Punkt dürfte man auch nachbessern können. Das Halsprofil dürfte bei diesem (50s-angelehnten) Modell ein V sein, und die waren wirklich sehr authentisch gemacht, wenn man das grundsätzlich mag.

Zum Holz solltest Du wissen, dass entweder Erle oder Sen verwendet wurde. Herausfinden kann man es am ehesten über die Halstasche. Sen wird bei MIJ-Gitarren gerne als "Esche" feilgeboten, sieht ihr auch ähnlich, ist aber eine andere Holzspezies und klingt mMn weniger hart als Esche. Nur falls Dir authentische Sorten wichtig sind.

Ich würde die Gitarre eher auf 900-1.100 € schätzen, schon wegen der Bünde, aber auch weil der Lack doch recht vermackt ist. Ja, ich weiß, Vintage und so, aber wertmäßig ist ein weitgehend unbeschädigter Nitrolack halt höher einzustufen, weil er halt seltener ist. Für 1.500 € oder wenig mehr kann man schon mal eine gebrauchte American Vintage bekommen, in den KA habe ich gerade eine für 1.600 € samt Koffer gesehen, die man bestimmt noch etwas runterhandeln könnte. Als Sammlerstück sicher wertstabiler als die Tokais, deren Wert mMn eben doch auch am Interesse einer Generation hängt, die allmählich ihre Gitarrensammlung voll hat oder sogar verkleinert. Für die später nachgerückten sind die Tokais nicht wirklich Legende, sondern halt eher vom Hörensagen als "ordentliche Kopien" bekannt. Da muss es bei Strats dann doch eher Fender sein, weil sie halt als Marke auch präsent geblieben sind. Dass sie aus meiner Sicht überhaupt für einen Preis über 1.000 in Frage kommt, liegt nur daran, dass sie unter den Tokais Strats schon eines der Spitzenmodelle ist.

Die ES-100 ist sicher eine tolle Gitarre, aber auch zu teuer. Die müsste deutlich unter 2.000 € liegen, eher so ab 1.600 €, vielleicht maximal bei 1.800 €. Wenn ich damit etwas über @soundmunich liege: es ist halt keine exakte Wissenschaft, und man muss auch sehen, dass die Tokai-ES eher selten sind neben den STs und LPs, und dass die Gibsons auch gebraucht echt teuer sind. Tatsächlich finde ich die ES als Gitarre zum tatsächlichen Spielen sogar interessanter als die Strat, weil durch die relativ aufwendige Bauweise die Sorgfalt der Japaner für mich ein wichtiger Faktor ist. Bei gebrauchten Gibson ES kann man in der Fügung von Decke, Sustainblock und Boden schon mal unangenehmer Überraschungen erleben, auch die Hälse waren z.B. in den 80er, 90er Jahren anscheinend öfter ziemlich schlampig eingepasst, was man so manchmal in Reparaturvideos sieht. Unter den Japan-Semis aus der Vergangenheit gibts aber schon noch ein paar andere gute Teile, wie ältere Ibanez AS und japanische Washburn HB-35. Tokai ist da eben nicht unbedingt ein Spezialist, aber qualitativ mindestens so gut. Den Preis hier ist sie vielleicht sogar "wert" im qualittativen Sinn, markttecchnisch mMn klar nicht. Eine gewisse Sonderstellung auch unter den Gebrauchten hat da am ehesten noch die Yamaha SA, die sich unter den Semi-Spielen wirklich dauerhaft als Spitzenmodell etabliert hat.

Andererseits gibts heute deutlich unter 2.000 € ganz hervorragende Semis, wenn ich da an die Modelle von Eastman, Stanford oder D'Angelico (Excel-Serie) denke.

Gruß, bagotrix
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 9 Benutzer
Hallo zusammen ich kenne mich nicht sehr gut mit Gitarren aus aber würde gerne eine Gibson Les paul verkaufen Seriennummer: 00170422.
könntet ihr mir bitte helfen und mit Informationen zu dieser Gitarre geben und mir einen ungefähren Preis nennen.
Ich hoffe das mir jemand helfen kann.
Danke und Liebe Grüße Laurin
 

Anhänge

  • IMG_6113.jpeg
    IMG_6113.jpeg
    300,7 KB · Aufrufe: 141
  • IMG_6112.jpeg
    IMG_6112.jpeg
    254,5 KB · Aufrufe: 130
  • IMG_6111.jpeg
    IMG_6111.jpeg
    343,6 KB · Aufrufe: 130
  • IMG_6110.jpeg
    IMG_6110.jpeg
    416,8 KB · Aufrufe: 131
Sieht mir aus wie eine sog. Chibson.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Aufgrund der schlechten Druckqualität des "Custom"-Aufklebers kann man womöglich eine Chibson (China-Fake) nicht ausschließen. Zu Papieren und Koffer hast Du ja auch nichts mitgeteilt. Hier ein anderer solcher Aufkleber aus einem koreanischen Forum im Netz mit ebenfalls schlechter Qualität, aber anderen Schwachstellen:

1756491317751.png


Eine Chibson (die hätte ich aber pompöser erwartet) wurde ja neu für - sagen wir mal - 300 Euro verkauft, so dass ihr Wiederverkaufswert sicher darunter liegen würde.

Aber vielleicht wissen die anderen Spezialisten hier im Board mehr dazu.

So, jetzt gehen wir mal davon aus, dass es eine "echte" Gibson Les Paul wäre:

Anhand der Aufnahmen kann ich jetzt mal die Farbe nicht genau identifizieren. Könnte Root Beer sein, was aber in natura etwas rötlicher sein sollte.

So oder so einerseits eine seltenere Farbe, die andererseits aber auch nicht so sehr nachgefragt wird. Der "Custom"-Aufkleber basiert vermutlich auf dem Grad der Maserung, aber es ist eine "ganz normale" Gibson Les Paul Standard Baujahr 2000.

Aus der Seriennummer 00170422 ergibt sich:

Your guitar was made at the
Nashville Plant, TN, USA
on January 17th, 2000
Production Number: 122

Wenn man vergleichbare Angebote (aus den letzten paar Monaten bis jetzt) anschaut, dann sollte man nach meinem Dafürhalten irgend etwas von 1500 bis 2500 Euro bekommen können, je nachdem, ob man schnell verkaufen will oder Zeit hat, ob nur gegen Abholung oder auch mit Versand und je nach Spielspuren (kann ich auf der Fotoqualität nicht erkennen) sowie Saison und noch ein paar weiteren Kriterien. Ob Du Papiere und den originalen Koffer hast, hast Du nicht geschrieben. Für potenzielle Käufer ist auch interessant, ob Du Erstbesitzer bist, ob die Gitarre nur zuhause/im Proberaum/auf der Bühne war, ob alles mechanisch und elektrisch einwandfrei funktioniert.

Da Du ja offensichtlich gar nichts zu der Gitarre weißt und nur in der Lage warst 4 Fotos zu machen, nehme ich an, dass Du von Gitarren eher keine Ahnung hast? Dann würde ich mir jemanden aus Deiner Umgebung/Deinem Bekanntenkreis suchen, der sich besser auskennt.

Von den anderen Spezialisten hier kommen sicher noch ein paar Infos.
 
  • Interessant
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Die Seriennummer 00170422 wird übrigens häufiger von Fälschern verwendet . Die meisten Plattformen wie Kleinanzeigen oder eBay schließen übrigens den Verkauf s.g. Chibsons in ihren AGBs aus, was natürlich die Verkaufsmöglichkeiten etwas einschränkt.
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 3 Benutzer
Die Seriennummer 00170422 wird übrigens häufiger von Fälschern verwendet .
Super Hinweis! Was bei den gefälschten Seriennummern meiner Meinung nach auch auffallend ist, ist der akkurate und gleichmäßige Eindruck. Bei Gibson sind jedenfalls die meisten Nummern nicht so konturscharf und gleichmäßig tief.

Die meisten Plattformen wie Kleinanzeigen oder eBay schließen übrigens den Verkauf s.g. Chibsons in ihren AGBs aus, was natürlich die Verkaufsmöglichkeiten etwas einschränkt.
Na ja, die Anbieter reden sich damit raus, dass sie nicht wussten, dass es sich um eine Chibson handelt. Und wenn man solche Angebote meldet, fällt auf, dass man erst mal in den Menüs des Meldegrundes verlorengeht, und dass der Betreiber (ebay genauso wie kleinanzeigen) Meldungen via KI bearbeiten lässt und nichts unternimmt. Selbst wenn man bei ebay dann auf die ablehnende Mitteilung auf die Meldung dann Beschwerde einlegt, kommt bei den überwiegenden Fällen nichts raus.

Es bleibt einfach dabei, dass sich jeder Interessent selbst kümmern muss - Gott sei Dank gibt es inzwischen einige sehr gute Communities, wie auch hier das Musiker Board, wo Informationen und Erfahrungen ausgetauscht werden, was beim Erkennen von Fälschungen doch sehr hilft, selbst intensiv beobachtenden und ausgefuchsten Interessenten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
danke für eure Hilfe
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Sind die Fälscher echt so doof, US-Production- mit Custom Shop-Merkmalen zu zu kombinieren? Fret nibs fehlen auch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Baut sogar eine Solid Body in den USA. Die Firmengründer (wenn wir so mal die Gitarren Idee von Eastman nennen wollen) kamen aus Amsterdam und L.A. …

Eastman hat auf der NAMM seit ein paar Jahren einen ausgewachsenen Stand. Sicheres Zeichen dafür, dass sie den US Markt im Visier haben. FGN hatte hingegen maximal ein Büro als Rückzugsort mit OEM Kunden.

Gruß
Martin
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben