Schwierigkeitsgrad und Beispiele vorzuspielender Stücke bei Aufnahmeprüfungen

Nuno85
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Hi,

viele Hochschulen für Musik und auch normale Unis verlangen für den Studiengang Lehramt Musik ein "Vorspiel von Stücken aus drei verschiedenen Epochen" mit Schwierigkeitsgrad 3 von Jugend musiziert. Frage: Was kann mich sich unter Schwierigkeitsgrad 3 vorstellen? Von der Uni kam dazu bisher noch keine Rückmeldung, vielleicht weiß das ja hier jemand =) Vielleicht hat auch jemand Beispiele von Stücken, die in Frage kommen oder sogar gespielt wurden.

Vielen Dank =)
Bastian
 
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Hi,
ich studiere seit diesem Semester Lehramt Musik mit Hauptfach Jazzgitarre (NF Klavier + Gesang) an der HfM Köln.
Ich kann dir sagen, dass VIEL weniger Wert auf technische Meisterwerke gelegt wird, als von den meisten angenommen. Das wichtigste ist, dass du sauber improvisieren kannst, schöne Melodien spielst und so weiter. Ich habe zb erst ein halbes Jahr vor der Prüfung mit Jazzgitarre angefangen (vorher ca 6 Jahre Rockgitarre) und Unterricht an der nächsten Hochschule genommen und eben einigermaßen viel geübt. Da mir mehrfach von allen Seiten empfohlen wurde, lieber einfachere Stück vorzuspielen, die dafür sauber und gut laufen, als sich selbst zu überschätzen, habe ich "blue Bossa" und "All of me" vorgespielt. Außerdem habe ich einen Teil des Solos von John Scofield über Mr PC auf der Platte "Guitars" von McCoy Tyner transkribiert und vorgespielt.
Von jedem Stück interpretiert man dann normalerweise das Thema und improvisiert dann drüber. Irgendwann sollte die Improvisation dann wieder im Thema münden. Wann das ist, muss man sich selbst überlegen, da dich die Jury sonst abbricht, weil ja schließlich noch mehr Bewerber da sind. Also vorher überlegen, wie lang die dich wohl hören wollen und wie lange du sinnvoll improvisierien kannst. Wenn die dich abbrechen, bevor du deinen eigentlichen Höhepunkt spielen wolltest, ists natülich ein wenig doof.
Danach musste ich dann noch vom Blatt spielen und dann eben noch vorsingen und Klavier vorspielen.

Nicht zu unterschätzen ist allerdings vor Allem die Theorieprüfung. Da solltest du dich ordentlich drauf vorbereiten, wenn du nicht schon über die entsprechenden Vorkenntnisse verfügst. Das war vor Allem in Köln ziemlich krass.

Das wichtigste also nochmal: NICHT SELBST ÜBERSCHÄTZEN ODER AM LIMIT SPIELEN. Die merken das! Spiel also Sachen, bei denen du zeigen kannst, dass du schön improvisieren und interpretieren kannst. Zeige, dass du ausbaufähig bist und nicht festgefahren in eine Richtung und sei gerade bei der Lehramtprüfung so drauf, dass die merken, dass du mit Menschen umgehen kannst. Selbstverliebte und eingebildete Musiklehrer will später schließlich niemand haben.

Edit: Ich habe für Lehramt I/II (Doppelfach) Gymnasium Aufnahmeprüfung gemacht. Ich habe mir sagen lassen, dass die Theorieprüfungen für Realschule, Hauptschule, Gesamtschulen und so nicht so krass sind. Aber da fragst du besser wen, der das auch studiert.

In Köln gabs es meines Wissens nach knapp über 200 Bewerber bei 29 Plätzen. Bereite dich also vor, und sei bei der Prüfung locker, gelassen und anders als die anderen :)
 
Hey Rusher,

vielen Dank für dein Feedback =)

Ja, das man sich auf das konzentrieren sollte, was man spielen kann, habe ich schon öfter gehört. Auf mich wirkt dein Text, als ob das in Köln absolut machbar gewesen sei, wo doch Köln als die beste Musikuni (oder eine der besten...) in Deutschland gilt?

Was musstest du denn vom Blatt spielen, singen und auf dem Klavier spielen? Und wie hast du dich darauf vorbereitet, auch: wie lange?

Grüßle, und vielleicht gibts ja weiter Infos.... =)

Bastian
 

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