Hallo Daniel,
interessantes Thema, hab ich erst heute gesehen...
In meiner Band spielen wir viel Pink Floyd, Alan Parsons. Wenn man das nicht
zu arg abgespeckt machen möchte, kommt man um den Sequencer imho nicht drumrum.
Alan Parsons macht das live auch.
Das machen viele Bands auch live. Ich habe mal die Tubes gesehen. Bei denen lief in den 90ern ein DAT-Recorder mit

- samt Chören, Bläsern, Percussions etc. Man muss zugeben, dass einige Songs wie z.B. Wild Women of Wongo sonst live nicht zu machen gewesen wären.
Der Rest der Band hat dennoch perfekt live zum Tape gespielt - ich finde das legitim, vor allem für die
original Bands! Tribute- oder Coverbands ernten schnell harsche Kritik, wenn zu viel und vor allem spürbar getrickst wird!
Aktuell spielen wir High-Hopes von Pink-Floyd, da lass ich die Glocke vom Sequencer laufen, ebenso hab ich fast alle strings/orchester Parts eingespielt und spiele nur noch das Piano den ganzen Song durch live mit.
Wir spielen diesen Song auch. Bei uns spielt der Drummer die Glocke mit einem
Roland SPD-SX. Den Rest spielt unser Keyboarder live und ohne Sequenzer - ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob und wenn ja was dabei im Vergleich zum Original fehlt. Das gilt ebenso für Comfortably Numb.
Pink Floyd oder auch einige Tribute Bands wie die Australien PFS das auch nicht anders. Die Australier haben nur einen Keyboarder, aber hört euch mal an, was da live alles von den Keys kommen soll...never ever. Oder sie machen overdubs nachträglich dazu.
Pink Floyd hatten zuletzt immer zwei Keyboarder. Das können wir uns nicht leisten

. Natürlich kommen einige Samples (Registrierkassen-Groove bei
Money,
Time-Intro und einige Atmosphären von
The Wall, von einem Sample-Player, bei Floyd war das 1977 noch eine Revox Bandmaschine, die vom FoH bedient wurde. Heute geht so was schon leichter. Lediglich bei
Welcome to the machine läuft bei uns ein Sequenzer mit (alles selbst eingespielt) - der Rest der Band spielt und singt live dazu. Der Song lässt sich eigentlich sonst auch kaum live spielen (außer wenn man den Song komplett akustisch spielt, was wir vor kurzem erstmals live gemacht haben).
Ich habe ca. 1990
Mezzoforte live gesehen. Der Keyboarder Eythor Gunnarsson ist wirklich ein bemerkenswerter Keyboarder, und der hatte bereits damals für einige
unspielbare Passagen einen Roland MC500 Sequenzer auf einem Keyboard stehen. Der hat also damals bereits "böse" Soli live eingesetzt, was sicherlich kaum jemand gemerkt hat
habt ihr da auch Skrupel oder meint ihr eher, "wieso soll man die technischen Möglichkeiten nicht ausnutzen"? Oder ist das gar normalste auf der Welt? Schon in den 80ern konnten Workstation das.
Mein Antwort ist die:
Wir haben mehrmals mit den
QueenKings zusammen gespielt. Jedes Mal habe ich mir
Bohemian Rhapsody genauestens angehört, da ich weiß, dass dieser Songs auch mit sechs Leuten live fast nicht machbar ist! Sie haben den Song jedes Mal (anders als Queen, die habe ich mehrfach live gesehen), die sich an der besonders schwierigen Passage
...Galileo, Figaro... von der Bühne geschlichen und umgezogen haben - die dürfen das!) live gespielt und zwar mit allen Chorpassagen! Wenn da ein Sequenzer mitgelaufen ist, dann haben sie das immerhin so gut gemacht, dass ich es nicht gemerkt habe, und allein dafür verdienen sie großen Respekt
