Sinn der Stufentheorie

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poppyred
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Hi,

ich durchlaufe derzeit die tiefdringende Materie der "Stufentheorie". (ja, ich glaube so nennt man das :rolleyes:)

Nur verstehe ich nicht, für was es gut sein soll, die Töne mit römischen Zahlen zu nummerieren.
Desweiteren leuchtet mir nicht ein, wie ich zu einer Tonart die dafür gebildeten Akkorde spiele. Ich meine, um die entsprechenden Akkorde bilden zu können, muss ich doch erstmal wissen um welche Tonart es sich handelt.

Kann mir niemand eine wirklich gute Seite empfehlen, die dieses Thema im Ganzen Abdeckt und die nicht nur für hochstudierte Musiker gemacht wurde???

Tja, wie ihr seht,...bin eben ein echter Leie!

In diesem Sinne,
Ahoj,
Poppyred
 
Eigenschaft
 
Die verschiedenen Theorien versuchen, harmonische oder melodische Zusammenhänge in der tonalen Musik allgemeingültig darzustellen, unabhäng von einer bestimmten Tonart. Tonale Musik bezeichnet dabei die Musik, die sich auf ein Gundton bezieht. (Gegenstück dazu wäre atonale Musik)

Bestimmte harmonische Formeln tauchen in vielen Musikstücken immer wieder auf. Um diese Formeln unabhängig von der Tonart darzustellen, verwendet man dann die Stufen oder Funktionen. Der Akkord, der auf dem Grundton gebildet wird, ist immer die Stufe I (Stufentheorie) oder Tonika (Funktionstheorie).

In den meisten Jazz-Theorie-Lehrwerken verwendet man eigene, vereinfachte Schreibweisen: die Stufe wird mit römischen Zahlen und der Akkordtyp wie beim Akkordsymbol angegeben. Beziehungen zwischen bestimmten Akkorden werden auch graphisch gekennzeichnet (Klammern, Pfeile)...

Gruß
 
Nur verstehe ich nicht, für was es gut sein soll, die Töne mit römischen Zahlen zu nummerieren.

Weil bei gleichem Skalenaufbau die Zusammensetzung relativ zum Grundton undabhängig von denselben ist. Sozusagen die Intervallverhältnisse sind invariant unter der Operation "Transposition".

Schreibst Du "II-V-I" und bist in Dur, weiss jeder, was gemeint ist.
Die II ist in alles Dur-Sklalen gleich aufgebaut.

Desweiteren leuchtet mir nicht ein, wie ich zu einer Tonart die dafür gebildeten Akkorde spiele.

Stufendreiklänge: Terzschichtung auf den verschiedenen Stufen.

Ich meine, um die entsprechenden Akkorde bilden zu können, muss ich doch erstmal wissen um welche Tonart es sich handelt.

Ja, das wird als gegeben betrachtet. Hast Du Tonart, hast Du Stufenakkorde.

Umgekehrt: Für die Ermittlung der Tonart brauchst Du nicht den Umweg über Stufenakkorde zu gehen.

Grüße
Roland
 
Insgesamt ist es recht einfach. Wenn Du die Akkordtypen kennst, die jede Stufe ausmacht (Reihenfolge), dann solltest Du die Tonart bestimmen können (Analyse).

Wenn Du selbst ein Werk kreierst, dann hast Du z.B. Kunde, welche Stufe Moll o Dur, etc. in einer Tonart darstellt.

Ob man nun in Zahlen oder römischen Ziffern denkt, ist einerlei. Wichtig ist folgendes Wissen z.B.: Die 2. Stufe (II) C-Dur bildet D, D-moll, Akkord D-, Vierklang D-7, Skalentöne C-Dur von D begonnen. Diese Stufe hat eine bestimmte Funktion in dem System C.

So kannst Du C-Dur lesen (z.B. Cmj7) und, wenn Du möchtest, über D-7 improvisieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nachdem ich mich damit nun etwas befasst hab, hab ich einfach mal ein Paar Akkordfolgen zu analysieren versucht um die Tonart herraus zu finden. Kann mir vielleicht jemand sagen, ob ich das richtige Ergebnis herrausbekommen hab?? Wäre nett!!

z.B.

Akkordfolge: D- F G B- = C-dur Tonart
Akkordfolge: E- D- = C-dur Tonart
Akkordfolge: E- A- B- = G-dur oder C-dur?????
Akkordfolge: C F A = F-dur oder C???
Akkordfolge: C-7 F7 = Bb (keine Ahnung wie ich darauf kam. Ist wohl falsch.)

Geh ich richtig in der Annahme, dass es keine Rolle spielt ob es 7er Chords sind oder einfache Dreiklänge, da das Muster Dur, Moll, Moll, Dur, Moll immer gleich bleibt?

Etwas schleierhaft ist mir jedoch, wie ich Moll-Tonarten herrausbekommen kann, denn die erste Stufe ist ja immer Dur. Bräuchte ich dann dafür nochmals extra ein Stufenschema? z.B. Moll, Dur, Dur, Moll, Moll, Dur, Dur.

Ohje, hoffe ihr versteht einigermaßen was ich meine!

Ach, noch danke für die Antworten!!

So long,
 
Hallo!

Problem bei Akkordfolgen *ohne jeden Kontext*:
Wie sollen wir wissen, wo der tonale Schwerpunkt ist?
Wie lange erklingt der Akkord? Wie ist die Melodieführung dazu?

Aber, der Reihe nach:
D- F G B- = C-dur Tonart
B- soll dann wohl das sein, was wir mit "H-Moll" bezeichnen. H-Moll hat ein Fis, kann also - ohne Skalenwechsel - kein C-Dur sein!
Überhaupt ist diese Akkordfolge - unter der Prämisse, dass B- ein H-Moll mit h-d-fis sein soll - nicht mit einer diatonischen Skala abbildbar wegen f (aus D-, F), fis (aus B-) und g (aus G-Dur). Zwei Halbtonschritte hintereinander!

Sollte das B- allerdings Hmb5 meinen (h-d-f), hätten wir als Töne
c, d, f, g, a, h => das ist in der Tat kompatibel zum Tonmaterial von C-Dur.
In der Deiner Akkordfolge oben taucht jedoch kein C-Dur auf.
Wo ist der tonale Schwerpunkt?

Akkordfolge: E- D- = C-dur Tonart
Zwei Mollakorde ... reichlich wenig. Passt zu C-Dur (ja!), aber warum ist das nicht A-Moll?
(Oder E phrygisch?)

Akkordfolge: E- A- B- = G-dur oder C-dur?????
Dre Mollakkorde ... und soll Dur sein?
Warum nicht E-Moll?
Auch da wieder: wo isn der tonale Schwerpunkt?

Akkordfolge: C-7 F7 = Bb (keine Ahnung wie ich darauf kam. Ist wohl falsch.)
Warum, könnte II-V aus einer II-V-I (die "Jazz-Tonika") sein.
Muss aber nicht.


Geh ich richtig in der Annahme, dass es keine Rolle spielt ob es 7er Chords sind oder einfache Dreiklänge, da das Muster Dur, Moll, Moll, Dur, Moll immer gleich bleibt?

Einfacher ist mit:
Die (II, III, IV) Mollakkorde haben immer eine kleine Septime
Die VII ist schon durch die b5 gekennzeichnet
aber I und IV haben grosse Septime (maj 7), die V eine kleine (Dominantseptakkord!)

Etwas schleierhaft ist mir jedoch, wie ich Moll-Tonarten herrausbekommen kann, denn die erste Stufe ist ja immer Dur. Bräuchte ich dann dafür nochmals extra ein Stufenschema? z.B. Moll, Dur, Dur, Moll, Moll, Dur, Dur.

Nein nein, das Stufenschema gibt's für Moll. Das erklärt auch vielleicht die "merkwürdigen" Ergebnisse. Moll ist halt komplizierter als Dur, weil es mehr als nur ein Moll gibt.


Ich kann einfach auf meinem Klavier ein paar Akkorde anshlagen und anschliessend versuchen zu analysieren, ob das - wenn ich fest genug darauf einschlage - dem entspricht, was ich an Werkzeug zur Verfügung habe. Problem: Kennt man nur den Hammer, sieht jedes Problem aus wie ein Nagel.

Nach welchem Buch lernst Du oder hast Du Unterricht?

Grüße
Roland
 
Ohja, klingt höllisch kompleziert.

Unterricht habe ich keinen. Bücher? Hab noch keins gefunden, dass diese Thematik wirklich einfach veranschaulicht. Mein Halbwissen hab ich mir lediglich aus dem Internet geholt. Naja, das Resultat, eher mäßig, wie man sieht.

Ja, mit B meinte ich Bmb5.

Für was brauche ich den einen tonalen Schwerpunkt?

Ich möchte ja eigentlich nur wissen, wie eine Tonart unkompliziert und einfach herleiten kann, damit ich darauf improvisieren kann. Bisher hab ich mich auf meine Ohren verlassen. Aber wie man dies "fachmännisch" macht, würde ich schon gerne wissen und auch können.

HHÄÄÄ? Ich dachte, sobald in einer Akkordfolge ein Bmb5 vorkommt, (z.B. D- F G Bmb5) kann die Tonart nur C-Dur sein, da Bmb5 pro Tonart nur einmal vorkommt.

Gott, ist das schwer!!!!!!!!!!!!!

Danke trotzdem, für die erklärung. Werd diese wohl Wort für Wort erstmal durchgehen müssen.
 
Für was brauche ich den einen tonalen Schwerpunkt?

Ich möchte ja eigentlich nur wissen, wie eine Tonart unkompliziert und einfach herleiten kann,

Aber doch genau dafür!

Die Akkordfolge C-Dur, A-Moll, D-Moll, G-Dur kann ich Dir so vorspielen, dass das tonale Zentrum C-Dur ist, aber auch so, dass das tonale Zentrum A-Moll ist.

damit ich darauf improvisieren kann. Bisher hab ich mich auf meine Ohren verlassen. Aber wie man dies "fachmännisch" macht, würde ich schon gerne wissen und auch können.

Siehe obige Folge:
Du wirst unterschiedliche Töne ansteuern, jenachdem ob C-Dur oder A-Moll.
Und: Improviasation auch auf eine theoretische Basis zu stellen ist lohnenswert.

HHÄÄÄ? Ich dachte, sobald in einer Akkordfolge ein Bmb5 vorkommt, (z.B. D- F G Bmb5) kann die Tonart nur C-Dur sein, da Bmb5 pro Tonart nur einmal vorkommt.

Wenn Du die verminderte Quinte in der Akkordfolge als solche kennzeichnest, ja! Sonst ... eher nicht. :D

Sprich, wenn Du Bmb5 meintest, dann isses klar. Umgekehrt kann man aber aus Deiner Annahme (C-Dur?) nicht schliessen, dass die orignale von Dir angegebene Akkordfolge dann ein Bmb5 sein muss.


Wofür ist das tonale Zentrum wichtig?
Beispiel: D dorisch hat dasselbe Tonmaterial wie C-Dur.
Dennoch würde ich - trotz identischer Töne - anders darüber improvisieren, da die Töne eben ein anderes Verhältnis zu ihrem jeweilgen Grundton und den Stufenakkorden haben.


Evtl. hilft da ein gutes Buch über Harmonielehre.

Grüße
Roland
 
Die Akkordfolge C-Dur, A-Moll, D-Moll, G-Dur kann ich Dir so vorspielen, dass das tonale Zentrum C-Dur ist, aber auch so, dass das tonale Zentrum A-Moll ist.
Oder D-Moll bzw. G-Dur als tonales Zentrum, auch das geht. Nicht nur das! Man könnte sie sogar so spielen, daß F-Dur als tonales Zentrum auftritt, falls das Stück nicht doch in F-Dur steht...:eek: Möglich sind natürlich auch alle anderen Tonarten, wenn auch weniger wahrscheinlich...

Wofür ist das tonale Zentrum wichtig?
Und für die Gema...!:D

Beispiel: D dorisch hat dasselbe Tonmaterial wie C-Dur.
Dennoch würde ich - trotz identischer Töne - anders darüber improvisieren, da die Töne eben ein anderes Verhältnis zu ihrem jeweilgen Grundton und den Stufenakkorden haben.
D-dorisch klingt nach (D-)moll, C-Dur eben nach Dur. Ist wohl schon entscheidend, wenn es darum geht, wenn die Gema wissen möchte, warum das in C-Dur angegebene Stück nach D-moll klingt. Es kann auch recht peinlich werden, wenn man den Musikerkollegen "C-Dur" zuruft, eigentlich aber ein D-Moll erklingen sollte...
 
Hihi!

Sonst könnte man der Gema sagen:
Nein, wir spielen nicht "Happy Birthday to You" in C-Dur, *wir* spielen eine abstruse Tonfolge in H-lokrisch!

Grüße
Roland
 

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