Stufentheorie und Funktionstheorie !

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Hallo Leute,

bin noch ein ziemlicher Anfänger was die Theorie Sachen angeht, trotzdem versuche ich mich schon an einem eigenem Song und bräuchte da mal Hilfe. Mein Stück besteht aus 2 Akkorden. Es ist noch kein langes Stück, gerade mal das Intro und ein paar Takte danach. Nun habe ich gehört die Stufentheorie oder die Funktionstheorie, sollte mir dabei helfen, dass ich die Akkorde zb im Intro austauschen kann damit es etwas spannender klingt. Genau so zur Fortsetzung des Stückes sollten die Theorien hilfreich sein. Ich hab schon x-Internet Seiten angeschaut und mich so durch gelesen, doch ich verstehe die 2 oben genannten Theorien noch immer nicht, kann sie mir jemand so einfach wie möglich erklären. Das wäre echt super !

Mfg Kai
 
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Ich bin ein Idiot was erklären angeht aber ich versuchs mal mit so wenig theorie wie möglich allerdings musst du notenlesen können :D
1.als erstes musst du eine tonart festlegen zb cdur
2.diese tonart hat einen grundton auf dem eine tonleiter aufgebaut werden muss unzwar c d e f g a h c usw... die durtonleiter
3.mit diesen tönen kannst du nun akkorde bauen die im rahmen von der tonart cdur stehen also kannst du bis jetzt insgesammt 7 akkorde erstellen weil 7 töne enthalten sind.
wenn du dich jetzt fragst wie mach ich dass denn ?? such dir einen ton aus der tonleiter reaus zb d und jetzt zähle vom d zwei töne weiter und du gelangst zum f und wieder zwei töne weiter zum a nun hast du den akkord dmoll
mit diesem prinzip kannst du auf jedem der töne welche in der tonleiter enthalten sind akkorde bilden.(du musst nur bis 2 zählen können !)
4. wenn du willst kannst du die akkorde erweitern indem du nochmal 2schritte weitergehst also zb c e g h
5.(funktionstheorie)diese akkorde welche gebildet werden haben verschiedene funktionen die für dich erstmal schwer zu merken sind ...
cdur ist hier die tonika
dmoll subdominantparalele
emoll dominantparalele
fdur subdominante
gdur dominante
amoll tonikaparalele

die erstmal wichtigsten funktionen sind tonika subdominante und dominante

ich hoffe dir geholfen zu haben:confused:
 
Ja bis dahin habe ich das schon verstanden, danke für die Erklärung. Die Frage ist die, wozu dienen diese Subdominante und Dominante und die Tonikaparallel, was sind deren funktionen ? Wie kann ich einfache Akkorde aus C Dur mit anderen austauschen ? Noch eine Frage, ich glaube man kann die Akkorde vielleicht so noch ordnen, das man weiß, welche Akkorde, wie viel Spannung aufbauen, ist das möglich ? Dann wird sicher der verminderte Akkord in der Tonleiter sehr Spannungsreich sein, also insgesamt von den ganzen Akkorden. Kannst du mir das irgendwie erklären ? .. Ich hoffe du verstehst was ich meine :redface:
 
1.tDie Frage ist die, wozu dienen diese Subdominante und Dominante und die Tonikaparallel, was sind deren funktionen ?: Tonika ist das harmonische zentrum , subdominante spannungsarm , dominante spannungsvoll ,paralelfunktion wirken vertretend zu den jeweiligen haupfunktionen aber das ist alles sehr schwammig und nicht in worte zu fassen besser ausprobieren.

2.Wie kann ich einfache Akkorde aus C Dur mit anderen austauschen ?:austauschen von akkorden ??? das verstehe ich nicht ganz .. meinnst du vielleicht akkorde aus anderen tonarten ?

3. welche Akkorde, wie viel Spannung aufbauen, ist das möglich ?: das kann man wohl kaum objektiv festgelegt haben weil jeder anders hört

4.Dann wird sicher der verminderte Akkord in der Tonleiter sehr Spannungsreich sein: ja da hast du recht der verminderte akkord wird ja meistens als septakkord ohne grundton gedeutet

nun um spannung aufzubauen bedient man sich gern harmoniefremden tönen denn musik welche nur aus harmonietönen besteht lässt keine melodische entwicklung zu.
auch leiterfremde töne , chromatik und weitere terzschichtung erhöhen die spannung zusätzlich.

wenn du popmusik oder sonnstiges jugendzeugs schreiben möchtest rate ich dir soffort mit sept und nonenakkorden zu beginnen denn wenn du eine funktionsfolge wie tonika subdominante domiante tonika usw hast
dann kling es schnell nach kindergarten oder grundschule :)(das gilt nur wenn du keine harmoniefremden töne einsetzt). wenn du aber die funktionen in sept und nonenakkorden spielst verleiht es dem ganzen einen andern charakter
 
Die Stufen- und Funktionstheorie aus der Klassik sind in Jazz- und Popularmusik hauptsächlich in der Akkord-Skalen-Theorie aufgegangen. Will heißen, dass die AST (Akkord-Skalen-Theorie) sowohl Funktionen als auch Stufen der beiden anderen Theorien verwendet.
Die AST ist speziell für Improvisation und Arrangieren ausgelegt. Die AST versucht den horizontalen Aspekt einer Skala mit dem vertikalen Aspekt einer Akkordstruktur zu verbinden. Beide stellen auf verschiedene Art und Weise das gleich Tonreservoir dar.
Dabei werden die Bestandteile der Skala prinzipiell in 3 Gruppen gegliedert:
1.) Chordtones
2.) Tensions
3.) Avoid Notes

Akkorde werden, wie schon in der traditionellen Harmonielehre, über Terzstapelung hergeleitet. Allerdings geht man in der AST immer vom Vierklang aus. Also zählt die Sept/Sext immer zu den Akkordtönen und ist somit nie Gegenstand eines avoids.
Tensions (Strebewirkung nach unten) stehen in der Regel immer einen Ganzton über ihrem darunter liegenden tonleitereigenen Zielton. Liegen sie nur einen Halbton über diesem, werden sie zu avoids "degradiert" und fallen in die 3. Kategorie.

Die 3 Hauptfunktionen einer Tonart weisen folgende Charakteristik auf:

1.)Tonikafunktionsakkorde haben den Grundton der Subdominante (Strebeton) als avoid.
2.)Subdominantfunktionsakkorde haben keine avoids.
3.)Dominantfunktionsakkorde haben den Grundton der Tonika als avoid.

Nach diesen 3 Postulaten lassen sich folgende Gruppierungen herleiten:

1.) Tonikafunktion haben die I, III und VI Stufe in Dur.
2.) Subdominantfunktion haben die II und IV Stufe in Dur.
3.) Dominantfunktion haben die V und VII Stufe in Dur.

Die Akkorde innerhalb einer Gruppe sind, da sie die gleichen Eigenschaften haben, somit austauschbar. In Molltonart verhält es sich den Stufen entsprechend etwas anders.

Aber bevor wir hier weiter machen, möchte ich von Dir wissen ob bis dahin alles klar ist.
 
Hey, naja meine Musik .. ich spiele viel Japanischen Rock und Metal, und will auch sowas selber mal schreiben. Habe derzeit mit einem Song angefangen (Ballade), und bin noch nicht soweit gekommen .. Danke Cudo genau diese Gruppierung habe ich gemeint, wie verhält es sich denn in Moll ? Was ist dort anders ? Heißt das ich kann die Akkorde nur auswechseln die in der gleichen Gruppe vorkommen ?
 
In Moll-Tonart erfolgt die Gruppierung nach dem gleichen Prinzip, wird aber wegen Fehlens des Leittones, dann wiederum durch den eingeführten Leitton enstandenen Hiatus auf 3 Grundtonleitern NM, HM und MM ausgeweitet.

Zur Funktionseinteilung der 3 Tonleitern siehe bitte meinen Beitrag #5 HIER.
 
Ich habs gelesen, doch .. ich verstehe das irgendwie nicht, sorry vielleicht will es mein Hirn einfach nicht verstehen, also das mit Dur ist ganz klar, aber mit Moll hm..

---------- Post hinzugefügt um 21:37:55 ---------- Letzter Beitrag war um 20:33:11 ----------

Geht es irgendwie leichter, verständlicher so wie bei der Dur Gruppierung ?
 
Dem Aeolisch, Mutterskala für Moll, fehlt der für Dominantbildung entscheidende Leitton (Halbton zur I Stufe hin - große Sept der Stammtonleiter). Somit kann Aeolisch nur Molltonika- und Mollsubdominantfunktion bilden. Der Akkord auf der V Stufe in Aeolisch ist dementsprechend Moll und hat somit nur eingeschränkte dominantische Fähigkeiten (nur Grundtonbewegung, keinen Leitton). Diese Tatsache war die Geburtsstunde von Harmonisch Moll. Der klitze kleine Unterschied zwischen NM und HM, nämlich die erhöhte VII Stufe, verursacht 7 neueStufenakkordbildungen mit 7 neuen Chordscales von denen genau 2 nun Dominantfunktion haben.

Melodisch Moll geht noch einen Schritt weiter und erhöht außer der VII Stufe noch die VI Stufe. Dies passiert aus melodischen Gründen, da der übermäßige Sekundschritt (=Hiatus) in HM zwischen bVI und VII melodisch gesehen nicht sehr geeignet ist.
Auch in MM entstehen nun 7 neue Akkordtypen mit ihren zugehörigen Chordscales. Da MM den tonarteigenen Leitton beinnhaltet, kann es genau gleich wie HM zur Dominantbildung herangezogen werden.
 
Ich habs gelesen, doch .. ich verstehe das irgendwie nicht, sorry vielleicht will es mein Hirn einfach nicht verstehen, also das mit Dur ist ganz klar, aber mit Moll hm..


Habe hier noch alte Threads gefunden - vielleicht findest Du da auch ein paar Antworten:
https://www.musiker-board.de/harmon...onielehre-ein-angeleitetes-selbststudium.html
https://www.musiker-board.de/faq-wo...e-tonleiter-harmonisierung-3.html#post3380466


Konnte mich dran erinnern, weil ich da selbst recht viel gepostet hatte. Mit der Suchfunktion findest Du bestimmt noch andere, ähnliche Threads zum Theama.
 
Super vielen Dank euch beiden :)

---------- Post hinzugefügt um 21:59:00 ---------- Letzter Beitrag war um 11:39:31 ----------

Also wie ich verstanden habe ..

  • VI. (I.) (A-Aeolisch): A C E --> k.3, r5 --> Amin
  • VII. (II.) (H-Lokrisch): H D F --> k3, b5 --> Hdim (vermindert)
  • I. (III.) (C-Ionisch): C E G --> g3, r5 --> Cmaj
  • II. (IV.) (D-Dorisch): D F A --> k3, r5 --> Dmin
  • III. (V.) (E-Phrygisch): E G H --> k3, r5 --> Emin
  • IV. (VI.) (F-Lydisch): F A C --> g3, r5 --> Fmaj
  • V. (VII.) (G-Mixolydisch): G H D --> g3, r5 --> Gmaj
Links die Stufen von Dur und das Fett markierte ist also Moll.. Gehen wir dann von den Funktionen aus ..

1.) Tonikafunktion haben die I, III und VI Stufe in Dur.
2.) Subdominantfunktion haben die II und IV Stufe in Dur.
3.) Dominantfunktion haben die V und VII Stufe in Dur.

Hier nochmal in Dur, jetzt von dem oben genannten Beispiel, wie würden die Funktionen in Moll aussehen ?
 

In meinem vorletzten Beitrag konntest Du beim aufmerksamen Durchlesen einen Link finden. Dieser verwies auf einem Thread in dem all Deine neuen Fragen eigentlich schon beantwortet wurden.


Anhang anzeigen 169978

In dieser Grafik siehst Du wie die einzelnen Stufen zweier paralleler Tonarten miteinander korrespondieren.
Beachte dabei dass die Stufenbezeichnungen in Moll manchmal Akzidentien benötigen, also bIII Stufe und nicht III Stufe wie in Dur.

Bei reinen Intervallbezeichnungen benutzt man übrigens für kleine Intervalle ein "b" vor der Zahl, für Große und Reine nur die Zahl, für Übermäßige das "#" und für Verminderte das "bb".

Die Funktionen der Stufen in Moll Tonart (sowohl NM, HM als auch MM) waren ebenso in dem verlinkten Thread zu sehen. Einfach nochmal genau durchlesen!
 
Ok danke, werde ich machen.

---------- Post hinzugefügt 12.01.2011 um 00:30:26 ---------- Letzter Beitrag war um 22:09:29 ----------

Ist das jetzt bei Moll so gemeint, dass sich diese 3 Gruppen aus allen 3 Moll-Arten ergeben ?

zb ne Kadenz für nen Song als Tonika nehme ich mir jetzt I-maj7 als Subdominante dann II -7b5 dann die Dominante V7b9 und dann wieder zu der Tonika I-maj7. Ich weis jetzt nicht wie das klingt, aber rein theoretisch würde das so gehen ? Also hab ich das richtig verstanden dass man bei Dur diese Gruppen bilden kann, eben aus einer Tonart und in Moll verwendet man die 3 gleichzeitig ? Ist das jetzt richtig so ?
 
Ich weis jetzt nicht wie das klingt, aber rein theoretisch würde das so gehen ?

Rein theoretisch geht alles mögliche.;)
Mit dem Verallgemeinern ist das immer so eine Sache. Ganz wichtig finde ich immer, grunsätzlich auch zu wissen, wie das klingt, was man theoretisch so zusammenschustert.

Zum Verständnis finde ich es immer gut, zunächst streng diatonisch zu beginnen - also vom reinen Aeolisch (=natürlich Moll bzw. NM) auszugehen. Du bildest also erstmal genau wie in Dur die Akkorde der ersten (Tonika) vierten (Subdominante) und fünften Stufe (natürliche Molldominante). Das ist ja nicht falsch , es gibt durchaus Stücke, die im reinen Aeolisch sind, also auf den Leitton zur Tonika verzichten.
Es kommen dann also nur Molldreiklänge vor - es werden nur die Töne von natürlich Moll bzw. Aeolisch verwendet.
Vor allem solltest Du diese Akkorde im Zusammenhang spielen und lernen, wie sie klingen.

Im nächsten Schritt erhöhst Du die Terz des Dreiklangs der fünften Stufe und hast damit den Leitton zur Tonika mit eingebaut, der in harmonisch Moll (HM) und melodisch Moll (MM) vorkommt.

Bis dahin erstmal.;)
 
Zum Verständnis finde ich es immer gut, zunächst streng diatonisch zu beginnen - also vom reinen Aeolisch (=natürlich Moll bzw. NM) auszugehen. Du bildest also erstmal genau wie in Dur die Akkorde der ersten (Tonika) vierten (Subdominante) und fünften Stufe (natürliche Molldominante).

Meinst du damit jetzt nur aus der natürlichen Molltonleiter ? Nehmen wir zb. A Moll.. dann nehmen wir die erste Stufe A .. Dann die 4te Stufe das D und 5 Stufe das E und dann wieder zurück zum A ? Meinst du das so ?
 
Kaito, ja, er meinte das und das ist auch ok so.
Nur, was ich Dir sagte ging ja ein bisschen weiter und ich glaube Du hast das auch recht verstanden.
 
Klar nochmals, danke für die Geduld und die Erklärungen :great:
 
Hallo Kaito! Vielen Dank für die Karmapunkte! Wenn Du zu allen technischen Fragen der "harmonielehre" eine Antwort suchst, giebt es für mich nur ein Buch: Reinhard Amon: Lexikon der Harmonielehre (Verlag: Doblinger Metzler).
Selbst ich würde da noch nachschauen, wenn ich noch eine Frage hätte.
Die "Bibel" für alle Fragen zur Harmonielehre!
Ansonsten solltest Du davor Dich mit der allgemeinen Musiklehre befassen!
habadawi
 
Hey vielen dank für den Tipp mit dem Buch, ich werde mir mal das Buch genauer ansehen :great:

---------- Post hinzugefügt um 15:23:03 ---------- Letzter Beitrag war um 15:16:05 ----------

Hab kurz eine Frage, nicht damit ich hier nen neuen Thread deswegen starte, wenn ich mich jetzt in Amoll befinde, und gerade einen Emoll Akkord spiele, durch welche Stufenakkorde kann ich ihn ersetzen ? Durch G Dur auf der VII Stufe und durch IV Stufe das wäre Dmoll ? Oder hab ich hier etwas vertauscht, und wie läuft das gleiche mit dem F Dur Akkord in A Moll ? Bin ein wenig verwirrt.
 
Vertreterdreiklänge sind in der Regel terzverwandte Dreiklänge, die mit dem Ursprungsdreiklang jeweils die obere oder
die untere Terz gemeinsam haben. Zu e-moll in a-moll (molldominante von aeolisch moll mit den Tönen von C-Dur):e-moll besteht ausden Terzen e-g und g-h. Nach oben terzverwandt ist G-Dur mit g-h-d. Nach unten terzverwandt ist C-Dur mit denTönen c-e-g! d-moll ist benachbart, nicht terzverwandt! Richtig: F-Dur ist nach unten terzverwandt mit a-moll!a: a-c-e F: f-a-c. Die zweite Terzverwandschaft nach oben wäre: C-Dur: c-e-g.
Willst Du noch die Bezeichnungen? Und noch eine Frage von mir: Was sind Karmapunkte und wer darf an wen wieviele vergeben?
habadawi
 

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