So What-Akkord

Mr96
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Hallo zusammen! :)

Sagt mal, wie heißt denn der So What-Akkord? Hat die Intervalle 1, 4, b7, b3, 5. Am Bsp. d:

------5--------
------6--------
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------5--------
------5--------
----------------


http://www.youtube.com/watch?v=P4TbrgIdm0E

Grüße
 
Eigenschaft
 
Ist ja spaßig, dank dir für den Link. Demnach also ein x7sus4. Werden alle Akkorde, in denen die Quarte vorkommt, als "sus4" bezeichnet?
 
Meistens, aber an sich ist bei "sus"-Akkorden die Terz immer durch die Quarte/Sekunde ersetzt. Von daher find ich das hier etwas schwierig, ich hätte das vielleicht eher als 11er gehandelt, wobei dafür die 9 fehlt. Ich würde das so nicht spielen, aber wenn es so gängig ist, mach es so! Bezeichnen könnte man den Akkord auch mit x7add11. Ist wohl etwas gelungener.
 
Ja, genau dazu hab ich grad was gelesen. "sus", wenn die Terz wegfällt. Die Terz fällt hier aber nicht weg. Was bedeutet denn das "11"?

---------- Post hinzugefügt um 01:13:44 ---------- Letzter Beitrag war um 00:24:37 ----------

Ok, "11" = Undezime. Liegt prallel zur Quarte, sozusagen die Oktave der Quarte. In dem Akkord wird doch aber die Quarte gespielt und nicht die Undezime... :confused:
 
Ich bin bei diesem Beispiel auch für Dm11 (Töne 1, b3, 5, b7 und 4(=11)).
Zur Erklärung ein Zitat von mir aus einem anderen Beitrag mit ähnlicher Fragestellung (da ging es um die Töne 1,3,5,7,9(=2) und 13(=6)).

Eine Akkordbezeichnung beschreibt einen Klang, aber nicht die genaue Lage und Anzahl der Töne.
Terzschichtungen (Intervalle von 3 und 4 Halbtönen) spielen dabei eine wichtige Rolle.

Es gibt auch eine gewisse Unterteilung in Grundklang (3-Klang, 4-Klang) und optionale Töne bzw. Intervalle.
Im Grundklang sind die Töne 1, 3 oder b3, (b5) oder 5, b7 oder 7 vorrangig und ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Terzschichtungskombinationen --> große Terz / kleine Terz; kleine Terz / große Terz; große Terz / große Terz; kleine Terz / kleine Terz.

Wenn diese Intervalle vorhanden sind --> dann können zusätzliche Töne nur mehr als optionale Intervalle bzw. Töne betrachtet werden.
D.h. gibt es die Intervalle bzw. Töne 1,3,5 --> dann ist das ein Dur-Akkord (Grunddreiklang) --> weitere Töne wie z.B. der 2.Ton oder der 4. Ton müssen dann als Option bzw. zusätzliches Intervall betrachtet werden und werden deswegen dann als 9 und 11 bezeichnet.

Wenn im Grundklang die Terz fehlt also nur 1, 5, --> dann kann einer der beiden Töne 2 oder 4 zum Grundklang gehören (ersetzt die Terz) --> die Bezeichnung wäre dann sus2 oder sus4.

Mit dem 6. oder 13. ton ist es genauso --> ist im Grundvierklang ein b7 oder 7 vorhanden z.B. C7 oder Cmaj7 --> dann kann der 6. Ton nur noch als Option also 13 betrachtet werden. Fehlt ein b7 oder 7 --> dann übernimmt die 6 die Beschreibung im Grundvierklang C6 (Töne 1,3,5,6).

Wenn eine Akkordbezeichnung einen Grundklang beschreibt – dann kann ein einzelner zusätzlicher Ton durch „add“ beschrieben werden --> z.B. add4 bzw. bei mehreren Tönen kann dies bei weiteren Terzschichtungen durch die Zahl des letzten Tones der Terzschichtungen kürzer bezeichnet werden --> z.B. C13 (Töne 1,3,5,b7,9,11,13).

Für das erste Beispiel Amaj9/13 bedeutet dies, dass der Grundklang ein Dur-Akkord mit großer Septime ist (1,3,5,7) --> die Töne 9 und 13 sind deswegen zusätzliche Töne oder Intervalle und werden deswegen nicht als 2 und 6 bezeichnet. Dies ist unabhängig von der Tönhöhe.
 
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Besten Dank, Richelle! Ist Dm11 = Dm7add11? Und warum nicht "4", wenn die Quarte zum Grundklang (1, 3, 5, 7) hinzukommt, sondern "11"?
 
Es wird ja auch die "10" gespielt und nicht die "3" und die "20" und nicht die "5"... ;) :D
 
Besten Dank, Richelle! Ist Dm11 = Dm7add11? Und warum nicht "4", wenn die Quarte zum Grundklang (1, 3, 5, 7) hinzukommt, sondern "11"?

Lies den Beitrag von Richelle nochmal aufmerksam... eigentlich steht es da drin... ;)
 
Besten Dank, Richelle! Ist Dm11 = Dm7add11? Und warum nicht "4", wenn die Quarte zum Grundklang (1, 3, 5, 7) hinzukommt, sondern "11"?

Dm7add11 oder Dm7/11 wäre auch eine mögliche, sogar noch genauere Bezeichnung.
Bei einem 11er oder 13er Akkord müssen nicht alle 6 oder 7 Töne (ist ja bei einer 6-saitigen Gitarre schwierig) gespielt werden.

Zum anderen Beispiel --> Grundklang 1, 3, 5, 7 --> ist ein Dur-Akkord mit großer Septime also Xmaj7.
Der 4. Ton ist gleichzeitig der 11. Ton. Da im Grundklang die Terzschichtungen schon einen Klangcharakter vorgeben --> Dur-maj7 --> Intervalle: große Terz / kleine Terz / große Terz --> kann der 4. Ton nur als zusätzlicher Ton oder zusätzliche weitere Terzschichtung betrachtet werden.
Also Xmaj11 oder Xmaj7add11 oder Xmaj7/11.
Zu einem richtigen vollständigen Xmaj11 würde auch der 9.Ton gehören (der muss nicht unbedingt gespielt werden - das Weglassen des 9. Tones verändert den Klangcharakter nicht schwerwiegend).

Nochmal aus dem Zitat herauskopiert:
Im Grundklang sind die Töne 1, 3 oder b3, (b5) oder 5, b7 oder 7 vorrangig und ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Terzschichtungskombinationen.

Nachfolgend zwei Terzschichtungsbeispiele vielleicht besser veranschaulicht:
Diese Terzschichtungen im Grundklang sind vorrangig, da sie sehr stark den Charakter prägen (Dur, moll, 7, maj7, dim)
Code:
1        2   b3   3   4   b5   5        6   b7   7   8        9            11         13 
C   C#   D   D#   E   F   F#   G   G#   A   Bb   B   C   C#   D   D#   E   F   G  G#  A 

C            D#                G            Bb                D            F          A    =   Cm13  
I--kl. Terz--I----große Terz---I--kl. Terz--I---große Terz----I--kl. Terz--I-kl. Terz-I 
C                 E            G                 B            D            F          A    =   Cmaj13
I----große Terz---I--kl. Terz--I----große Terz---I--kl. Terz--I--kl. Terz--I-kl. Terz-I
 
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Dennoch ... wenn man einem Pianisten Dm11 hinschreibt, wird er warscheinlich nicht als erstes das So-What-Voicing auspacken. Stattdessen wird er die 11 als Option höher benutzen und die 9 sicher auch mit unterbringen. Trotzdem ist der So-What-Chord streng genommen ein Dm7add11.

Dass bei Sus-Akkorden die Terz ersetzt wird, ist übrigens ein weit verbreiteter Irrtum. Die 4 soll nur vorrangig als Akkordton klingen.
Ich habe erst letzens ein moderneres BigBand-Arrangement gespielt in dem ständig sus47(add3) chords vorkamen. Wenn die Durterz nur hoch genug liegt, dann wird sie als Tension wahrgenommen. Auch bei Herbie Hancock finden sich solche Chords öfter.

Nicht alle Sounds lassen sich mit der Akkord-Symbol-Schreibweise eindeutig aufschreiben. Nicht umsonst hat der So-What-Akkord seinen eigenen Namen. :]
 
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ich persönlich nenne sowas :
simples Quarten-Voicing und je nach wechselnden Grundton ANDERER Name und AUCH andere Akkordfunktion
dh. selber Akkord Ganzton höher - mit Grundton C - wäre dann also C/6/9/ incl. maj7 und könnte auch Tonika Funktion sein - selber Akkord wiedrum mit F in Bass - Fmaj7/#11 - also Lydischer Sound
 
Besten Dank, insb. an Richelle & Klaus! Ja, da reiht sich der So What-Akkord in eine illustre Reihe ein. Spontan fallen mir da noch der Hendrix-Akkord (E7#9) und der Lenny-Akkord (Emaj7add13) ein, bei dem spaßiger Weise allerdings die 1, das E fehlt.
 
Dass bei Sus-Akkorden die Terz ersetzt wird, ist übrigens ein weit verbreiteter Irrtum. Die 4 soll nur vorrangig als Akkordton klingen.

Das ist kein Irrtum! Wenn sus da steht, wird immer die Terz ersetzt durch die nächstliegende 4 oder 2 (bei sus 2).

ch habe erst letzens ein moderneres BigBand-Arrangement gespielt in dem ständig sus47(add3) chords vorkamen. Wenn die Durterz nur hoch genug liegt, dann wird sie als Tension wahrgenommen.

Letzeres ist völlig richtig. Deshalb wird das in der Regel als 7/11 angegeben. "sus47(add3)" ist eine eher ungewöhnlich Angabe - aber nicht uninteressant, da sie über die reine Akkordangabe hinausgeht und Hinweise auf ein konkret gewolltes Voicing gibt: Unten sus4 aber weiter oben dann doch noch mal die Terz. Bei 7/11 würde man die Terz eher unten angehen und die 4(=11) weiter oben draufpacken.

Abgesehen von solchen genaueren Bezeichnungen bleibt es aber dabei: wenn nicht mehr steht als "sus", hat die Terz Redeverbot.
 
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wenn nicht mehr steht als "sus", hat die Terz Redeverbot.
als akkord-ton stimmt das natürlich. sus steht ja im ureigentlichen sinne für einen quartvorhalt, der nicht schon in sich selbst aufgelöst werden sollte.
generell kann ich das aber auch nicht unterschreiben. die typische chordscale zum solieren über sus-akkorde wäre nämlich trotzdem mixolydisch, inklusive der terz.

die bezeichnungsfrage ist aber letztlich eh recht überflüssig, da man sich im ernstfall sowieso mit seinen kollegen über den genauen Sound verständigen muss. sus kann man ja auch als slash-chord genauer aufschreiben, zB: C/D, Cmaj7/D, Am7/D ...

gruß.
 
generell kann ich das aber auch nicht unterschreiben. die typische chordscale zum solieren über sus-akkorde wäre nämlich trotzdem mixolydisch, inklusive der terz.

Damit könntest Du weniger erfahrene User verwirren. "Generell" ist festzuhalten, dass die Akkordbezeichnung ausschließlich für den Akkord da ist. Welche Scales in welchem Zusammenhang und welchen Geschmack zum Einsatz kommen, ist eine andere Baustelle.

die bezeichnungsfrage ist aber letztlich eh recht überflüssig

Ist sie nicht ...

sus kann man ja auch als slash-chord genauer aufschreiben, zB: C/D, Cmaj7/D, Am7/D ...

gruß.

Das wird damit ungenauer/persönlicher und weicht von der gängigen internationalen Verständnispraxis ab, die eh schon nicht jeder noob sofort begreift.

C/D - ist gängige Ersatzschreibweise für D11 – und nicht für Csus2
Cmaj7/D - das ist ein G6 2. Umkehrung mit C im Bass
Am7/D - ist recte ein Dsus/7

Nochmal: Ein "sus" ersetzt die dem Grundton folgende Terz. Man sollte nicht versuchen, diese international geläufige Schreibweise durch Slash-Schreibweisen zu ersetzen, welche im Grunde ein völlig andere Ausgangsposition haben. Für letztzlich 100% Darstellung eines bestimmten gewünschten Voicings braucht eh man Noten oder Tabs. Bis dahin muss man sich an den be- und anerkannten Schreibweisen orientieren.

Man kann sich zwar seine eigenen Schreibweisen machen. Mache ich manchmal auch. Aber die funzen halt nicht für andere.
 
Du missverstehst mich ... die Schreibweise mit Slashchords ist doch sehr üblich wie ich meine und ein Akkordsymbol unpersönlich zu nennen finde ich ja etwas übertrieben.

Der Basston ist hier jeweils D ... die Bezeichnung wäre dann zB "C über D" . Das ist ein bestimmter Sus-Sound, und sagt über das Voicing noch garnichts aus ... zB muss es ja nicht in enger Lage sein, was an einer Gitarre ja schonmal garnicht einfach ist.

C/D ... D7sus4(9, no5)
Cmaj7/D ... D7sus4(9, 13, no5)
Am7/D ... D7sus4(9,13)

All diese Sounds sind allgemein gebräuchlich und klingen deutlich verschieden.

Ich will damit eigentlich nur andeuten, das "Sus" eingentlich ein kleines Klanguniversum ist, das sich nicht einfach damit totschlagen lässt dass die Terz ersetzt wird.
 
Die in der Jazz- und Popularmusik verwendeten Chordsymbols beziehen sich zunächst auf Akkorde mit Terzstruktur die aus der Hexatonik, Heptatonik oder Oktatonik hergeleitet sind. Den Terzstrukturrahmen sprengen dabei die Suffixes sus2, sus4 und 6.

Dagegen sind die aus der Pentatonik hergeleiteten Akkordstrukturen mit diesen Chordsymbols nur unzureichend darzustellen.
Würde man besagtes Voicing D-11 beziffern, wäre das von der Pitchcollection (chordscale) her gesehen schon in Ordnung. Über die Anordnung der Töne würde es aber Verwirrung stiften, da dem Suffix 11 ein Terzaufbau unterstellt ist.

Aber eigentlich müsste hier bei einem Quartvoicing ja das Suffix sus4 ziehen. Aber da das Voicing ja zudem noch die kleine Terz enthält wiederspricht dies.

(Nebenbei, die Diskussion ob Terz und sus4 gleichzeitig im selben Voicing erscheinen dürfen verlief ein bischen unglücklich. Wird die Terz durch einen Vorhalt ersetzt, darf diese nicht mehr in der unteren Struktur des Voicings auftauchen. Möglich ist aber ein Auftreten besagter Terz im Obertonbereich, sozusagen als Tension, und das nur im oberen Register.)

Ich würde in so einem Falle einfach D-7 und die Modus Bezeichnung angeben, also D-7 (dorian). Daraus geht hervor, dass dieses Stück modalen Charakter hat und ein Pianist/Gitarrist sollte wissen was er zu spielen hat.
Ist dieses spezielle Voicing erwünscht, MUSS es ausnotiert werden!

Zum Background dieses besagten Voicings habe ich in meinem Faden "Pentatonik Inside" (Kapitel Mixed Pentatonik Voicings) etwas geschrieben.
Hier noch mal eine Grafik zur Verinnerlichung.




PS
Im Gegensatz zu den konventionellen Chordsymbols eignen sich Slash-Chords (sowohl Hybride also auch Polychords) sehr gut um nicht nur eine Chordscale zu definieren, sondern auch ansatzweise ein bestimmtes Voicing zu suggerieren. Somit kann es von Vorteil sein manchmal anstatt eines G7sus4 ein F/G zu schreiben.
 
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