Sound and Engeneering [SAE]

Ich war auch sehr interessiert meine Karriere in Richtung Tontechnic laufen zu lassen da ich ziemlich Musik und Technik begeistert bin. Bin in dem zusammenhang auch auf die SAE gestoßen und war auch beim "TdoT" in Hamburg.

Hab mich dort vor allem mit den Leuten über Jobaussichten unterhalten und man muss sagen dass sie so ehrlich waren kein Blatt vor den Mund zu nehmen (Was ich den hoch anrechne).

Das man sich vornimmt nach der Ausbildung in nem großen Studio angestelt zu werden und schön bekannte Bands zu mixen usw ist schonmal so als wenn ich ich sag ich werde Lottogewinner oder Rockstar.
Und die kleineren Studios schließen, wie schon gesagt immer, immer mehr und haben wenig Zukunft. Da bleibt dann nurnoch die Tagelöhner Tour wo man von Job zu Job tingelt und ohne was festes über die runden kommen muss.

Das bezieht sich jetzt alles auchs Bandmischen aufnehmen usw...

Mir wurde dann gesagt das die chancen eher bei Werbe und Filmmix usw stehen. und weniger mit dem zutun haben was zumindest ich mir vorgestellt habe (Bands recorden und Mixen).

Also wenn das was für euch ist, kann das natürlich n guter weg sein, für mich war die sache damit erledigt....

Zu den Snops:
Papa zum SAEler: Ja wir wollen den schnellen kurs machen (kostet mehr) ...ja mein Sohn weiss bescheid ja ist alles vorbereitet blablabla....Sohn steht daneben und war unfähig selbst mal für sich oder seine (evtl ja auch die seines Vaters) Interessen einzutreten und machte auf mich einen Eindruck als wenn er mit der Materie absolut nicht vertraut bzw interessiert war.

Und was das kurze anschneiden der Themen angeht:
Wenn man jetzt regulär Studiert (Physik was weiss ich nicht) dann wird man auch sehen das die sachen die man inne Schule evtl über 4 Monate gemacht hätte da in 90 min behandelt werden...den rest musste dir dann auch selbst reinziehn bzw festigen. (War bei nem Schülerfrühstudium in Physik dabei)

So long
und ich glaube das der Traum eines erfolgreichen Tontechikers dem eines Rockstars fast ähnelt (von den aussichten herr) aber man wird janoch Träumen dürfen:great:
 
Ah, der BA. War aus Geldgründen keine Option für mich.
Bin gespannt auf meine Mitschüler die den gerade machen und ob es sich für sie auszahlen wird.

Ob sich das Alles lohnt muß man eben für sich selbst entscheiden. Mir hats jedenfalls für meine Arbeit was gebracht.
 
Ich wills ganz kurz machen :

wenn du dich bereits in der Tontechnik auskennst, deine Freizeit damit verbringst und die Sache ernst nimmst, dann kann dir die SAE was bringen. Und zwar ein sehr ordentliches Grundwissen in ALLEN Bereichen der Tontechnik (und die sind nunmal breiter gefächert als nur Veranstaltungen und Musikproduktion). Darauf kann man aufbauen.

Zu den 2 Kollegen die die Spuren verbummelt haben:
mir ist beim ersten meiner Abschlussrecordings (jedes Team hat davon insgasamt 3 Stück)etwas ganz ähnliches passiert. Das Problem sehe ich hier auf Seite der SAE. Und zwar :
das erste ernstzunehmende Recording das gemacht wird (24 Spur), ist gleichzeitig das erste Abschlussrecording !!! Durchgeführt in einem Studio in dem man sich vorher eben NICHT richtig einarbeiten konnte (aus oben genannten Gründen). Recordingzeit 5 Stunden inklusive Materialaus/abgabe, Auf/abbau und Soundcheck !!! Auf einer Neve Konsole (wer schonmal damit gearbeitet hat weiß daß diese Teile recht komplex sind, das ist was anderes als Cubase). Ach ja, und wenn dann auch noch einige der eingeplanten Mikrofone (wegen einer lumpigen Übung in einem anderen Studio) nicht verfügbar sind, und du quasi dein Material noch mal auf die Schnelle neu zusammenstellen musst, dann ist der totale Stress und damit auch Fehler vorprogrammiert---> Misskonzeption der SAE !

1. wenn du dich in der freizeit usw schon damit beschäftigst, kannst du dir das was die sae bietet auch selber gut beibringen.... denn ausser der technik isses ja echt net viel....

wieviele wochen waren es denn an unterricht wenn man die selbststudiumszeit abzieht??? alle drei wochen ne woche unterricht oder so, wenn ich mich richtig erinnere... (wenns falsch is, bitte gern korrigieren... ;))
und dafür dann so viel geld zu verlangen... ich halte nix davon....

2. ja klar is das ne misskonzeption der sae.... das zeigt ja nur, dass eben nicht so toll ausgebildet wird... wenn die erste richtige recordingsession das erste mal ist, wo man an der konsole steht, kann das nur schiefgehen.... (also kann man auch mein obiges argument, dass die sae wenigstens die technik "zur verfügung" stellt auch wieder streichen...naja)

für die leute die trotzdem auf die sae gehen wollen... viel glück... ;)
es ist auf jedenfall ein weg.... nur wie ich finde kein lohnender... gute leute schaffen es mit oder ohne sae... schlechte weder mit sae noch ohne von daher...

grüße...
 
Kann mir jemand von euch was über die Deutsche POP erzählen? Ich wollte zu der neuen Schule in Berlin, hier in Hamburg die SAE kommt für mich nicht in frage. Kann mir jemand von eventuell was dazu sagen?
 
Versteht mich nicht falsch. Ich bin der Letzte, der die SAE in den Himmel loben will.
Wie gesagt gab es sehr viel was mich (und andere) wahnsinnig geärgert hat.
Und das es der SAE hauptsächlich darum geht, den Schülern möglichst viel Kohle aus der Tasche zu ziehen ist klar. Andererseits finde ich schon, dass eine objektive Diskussion stattfinden sollte.

Zu 1: Jede Woche 2 Tage Unterricht. + die Praxisübungen in diversen Studios. +
einige wenige "Sonderveranstaltungen"

Hier mal ein Einblick in die Themenauswahl der SAE :
Grundlagen Audio, HD Editing, Pegelrechnung, E Technik, Mikrofonie, Signalflow, Stereomikrofonie, Musiktheorie, Effekte, Produktionstechnik, Digitaltechnik, Pro Tools, Logic
Werbeproduktion, Midi, Klangsynthese, Sampling, Syncronisation, Surroundproduktion, Akustik, Premastering, Rundfunk und Fernsehtechnik, Musikbusiness, Veranstaltungstechnik, und VIELES mehr was mir gerade nicht einfällt.
Wie gesagt, Tontechnik ist ein sehr weitläufiges Gebiet, viel weitläufiger als man vorher glaubt. Die Themen sind vielfältig, und es wird dort versucht dir über ALLES was beizubringen. Danach bist du kein Spezialist auf einem diese Gebiete, aber du weißt
zumindest überall ganz gut Bescheid. Und jetzt erzähl mir nicht, du würdest dir das alles selbst beibringen, das stimmt nämlich nicht. Man bringt sich selbst meist nur das bei was man braucht. Und woher soll die SAE wissen, ob du hinterher zum Fernsehen oder ins Tonstudio oder sonstwohin gehst ? Ich hoffe du verstehst was ich meine.

Zu 2 : Ich meinte nicht daß ich vorher NIE an der Neve war. Nur eben viel zuwenig. Und das lag nicht daran dass ich kein Bock hatte. Mit so einem Teil muß man viel Zeit verbringen und Routine reinbringen.Wenns aber halt nur ein Studio A gibt, das sich ca. 60 Schüler (in 2er Teams) über einen knappen Zeitraum teilen müssen, kannst dir ja vorstellen was dem Einzelnen übrigbleibt. Und ich finde eben, daß es in der ersten richtigen Recordingsession nicht gleich um die Wust gehen sollte.

Also nochmal meine Zusammenfassung SAE Frankfurt:
-größtenteils guter Unterricht füt tontechnisches "Allgemeinwissen"
-viel zuwenig Platz für zuviele Schüler
-zum Teil unfähige A....löcher auf "wichtigen" Posten, an denen man leider nicht vorbei kann.

Bye





.
 
zu 1.:
ich weiß schon wie weitläufig das ganze ist. aber wie du ja selber sagst:
"Danach bist du kein Spezialist auf einem diese Gebiete, aber du weißt
zumindest überall ganz gut Bescheid"
um überall so ganz gut bescheid zu wissen, reicht es meiner meinung anch durchaus sich mit vernünftiger fachliteratur (jetz nicht das pa handbuch) auseinanderzusetzen...
für "tontechnisches Allgemeinwissen", lohnt es sich einfach nicht 17000 euro auszugeben (ba). das ganze dauert doch soweit ich weiß 18 oder 21 monate oder so ähnlich... ich habe 80% der themen die du da jetzt angesprochen hast in meiner ausbildung gemacht, wo tontechnik maximal 20% des gesamtumfangs ist... (und die theoretische ausbildung is auch bei uns schon scheisse... ;))

zu 2.:
da stimme ich dir völlig zu, aber du unterstreichst damit auch meine aussage, dass es einfach n scheiss konzept ist, wenn so wenig zeit für den einzelnen übrig bleibt...
das is ja auch irgendwie der entscheidende punkt....

trotzdem noch nen schönen sonntagabend...
 
Das tontechnische Allgemeinwissen ist das für 8000 €. Ja ja ,immer noch teuer ;-)
Ich habe keine Ahnung was beim Bachelor so gemacht wird, ich glaube da gehts noch wesentlich mehr um wirtschaftliche Dinge.

Aber jetzt mal was Anderes :
ich treffe beim Arbeiten immer viele Azubis für Veranstaltungstechnik und glaub eigentlich daß die Ausbildung ne ganz nette Sache ist. Was geht bei euch denn so an Themen ?
Recording eher nicht wie ich das so gesehen/ verstanden habe.
Könnt mir überlegen sowas auch noch zu machen....
 
ne recording is net viel im allgemeinen... bei mir am theater kommt das schon noch gelegentlich vor, aber eher selten...
bei uns is auch der live-bereich natürlich ein anderer als bei den meisten VT-firmen...
bei uns wird halt viel vorproduziert und dann bei vorstellungen nur zugespielt... an live-ton haben wir halt meistens so sprachverstärkung bzw irgendwelche sachen die szenisch verstärkt werden sollen.... nachdem n stück durch die probenphase gegangen ist, ist es halt viel routine-arbeit...

ansonsten sind die themen im groben: lichttechnik, videotechnik, bühnentechnik, viel e-technik und sicherheitstechnik (halt die ganzen gesetze und vorschriften). gibt dann natürlich viel verschiedenes zeug in den bereichen... was willste denn genau wissen???

ich kenn jemand der nach der sae noch VT lernt... is halt einmal mehr die theoretische, einmal die praktische seite würde ich sagen...

bei fragen gerne mehr, nur is halt recht umfangreich deshalb präzisier mal was dich genau interessiert... ;)
 
Sorry, hat etwas länger gedauert dieses mal.....hab viel zu tun zur Zeit.

Genauer interessieren würde mich folgendes :

- was bringt mir diese Ausbildung, wenn ich hinterher auf jeden Fall NUR in der Tontechnik weitermachen will, oder anders gefragt, wieviel Prozent der Ausbildung beziehen sich grob auf Tontechnik ?
- wie sind die Arbeits bzw. Schulzeiten bzw. ist es möglich, daß eigen Geschäft nebenher zumindest auf Sparflamme am laufen zu halten ?
- Was verdient man so ?
- Wie ist die Auftragslage allgemein im Live Bereich bzw., wie sind die Zukunftschancen ?

Viele Grüße,
matze
 
Ich kann dir vielleicht auch schon ein bisschen was zu den Punkten sagen, bin zwar kein ausgebildeter VT-ler, aber hatte es zumindest mal vor.

- was bringt mir diese Ausbildung, wenn ich hinterher auf jeden Fall NUR in der Tontechnik weitermachen will, oder anders gefragt, wieviel Prozent der Ausbildung beziehen sich grob auf Tontechnik ?

Der Haken hier ist dein Betrieb. Wenn da sehr viel/hauptsächlich mit PA gearbeitet wird, kommt man da zwangsläufig mehr mit in Kontakt und hat auch mehr Möglichkeiten.
Wenns eher Richtung Rigging/Licht geht, wird da nicht so viel gehen. Aber das kann man ja idR vorher ganz gut abklären.

Vom schulisch/theoretischen her halten sich die Bereiche wohl so ziemlich die Waage, wurde mir zumindest von Leuten in der Ausbildung zugetragen.

- wie sind die Arbeits bzw. Schulzeiten bzw. ist es möglich, daß eigen Geschäft nebenher zumindest auf Sparflamme am laufen zu halten ?

Naja, Arbeitszeit tendenziell immer abends und/oder am Wochenende. Die Theaterleute haben da den Vorteil, dass man eine relativ geregelte Woche hat (bei uns im Apollo zB Mittwoch bis Sonntag, am Wochenende jeweils zwei Shows, Mo/Di frei). Ausnahmen gibts da natürlich auch immer, aber so im "RocknRoll"-Business dürfte es noch etwas spontaner zugehen. Da fehlt dann vielleicht mal Material auf der Baustelle und ein Techniker (du?) muss mit etc.

Schule ist wenn ich richtig informiert bin (zumindest in Baden-Württemberg) Blockunterricht. Das mit der Arbeit nebenher stell ich mir zeitlich schwer vor...abgesehen davon, kann einem der Ausbilder die Nebentätigkeit wohl untersagen.

- Was verdient man so ?

Hm, schwankt sehr. Ich kann dir da jetzt auch leider keine konkreten Zahlen nennen. Es reicht aber von "gerade so zum leben" (oder auch drunter..) bis zu recht ansehnlichen Tagessätzen. Allerdings muss man da schon was auf dem Kasten haben und einen einigermaßen guten Ruf. So als frisch Ausgelernter hat man da wohl noch nicht viel Marktwert.

- Wie ist die Auftragslage allgemein im Live Bereich bzw., wie sind die Zukunftschancen ?

Ein Problem im Veranstaltungsbereich ist: immer mehr kleinere Geschichten (kleine Feiern/Partys etc., auch offizielle Sachen...) von Leuten/Firmen ausgeführt werden, die das mehr als Hobby oder Nebenjob machen. Natürlich zu viel günstigeren Preisen, und teilweise auch mit etwas fragwürdiger praktischer Durchführung - aber so lange der Kunde mit der Qualität zufrieden ist...
D.h. viele kleinere "Butter&Brot"-Jobs fallen für die kleinen bis mittleren VA-Firmen weg.

Zukunftschancen...Auftragslage oder eigene? Naja, ich sags mal so: was zum feiern finden die Leute immer, und Konzerte/Messen/Galas sterben wohl auch so schnell nicht aus.
Beruflich kann man zB den Meister machen. Ob einem das unterm Strich was bringt steht auf dem anderen Blatt.

Auch oder gerade in dieser Branche zählt halt auch recht viel Vitamin B...
 
Eine ganz dumme Frage,

kann man Vt auch studieren oder muss man eine Ausbildung machen?
 
Kann man durchaus machen ja.

Studium Veranstaltungstechnik

Allerdings geht das von der Zielsetzung in der Praxis meist eher in Richtung Planung, Organisation und Überwachung. Also so ungefähr der typische technische Leiter.
Man packt da seltener mit an, einfach ausgedrückt. Was ja kein Nachteil sein muss.

Aber natürlich steht es einem da auch frei, was man draus macht. Ich fürchte aber, dass die Jobchancen allein durch das Studium nicht besser werden. in der Branche will man häufig Leute mit einer gewissen Mindesterfahrung, d.h. auch der studierte Dipl.Ing. muss sich da gewisser Weise erst hocharbeiten und "durchsetzen".
 
Das verwundert mich etwas, denn meinen Infos zufolge und dem O-Ton von Tom Misner (SAE-Gründer und Oberhaupt) gelten die gleichen Bedingungen wie für ein normales Studium, sprich: Abitur oder vergleichbares.

Laut deren Website wird lediglich eine mittlere Reife benötigt, die nicht wirklich mit einem Abitur verlgleichbar ist. Ich denke auch sie nehmen wen sie kriegen können.

zu dem Rest: Es ist kein staatlich anerkannter Abschluss und der Ruf der SAE Studenten soll auch nicht grad doll sein in der Musikindustrie. Topequipment gibt es sicherlich, wie in den Broschüren auch gezeigt wird und Leute (angeblich aus der Industrie) die dort unterrichten. Ob die didaktischen Fähigkeiten da so toll sind weiss ich nicht. Vermute es kaum. Finde es auch einen leichten Widerspruch, dass sich die SAE mit Industriechancen brüstet, dann aber ehemalige SAE Absolventen, die evtl. keinen anderen Job gefunden haben, als Ausbilder nimmt.

Es gibt allerdings auch erfolgreiche SAE Absolventen wie etwa RiZBO, der die Beats für Selfmade Records und u.a. auch für Bushido produziert. Ob der damit so doll Geld verdient weiss ich nicht.

Höchst fragwürdig das ganze. Will mich da jetzt auf keine Seite stellen aber die SAE wird schon häufiger in negativem Kontext genannt. Für eine Ausbildungsstätte die fast 20.000€ verschluckt in 3 Jahren wäre es mir, aus der Distanz betrachtet, wohl zu heikel dort anzufangen.
 
Laut deren Website wird lediglich eine mittlere Reife benötigt, die nicht wirklich mit einem Abitur verlgleichbar ist. Ich denke auch sie nehmen wen sie kriegen können.
Für das normale SAE Diplom wird nur die mittlere Reife verlangt, stimmt. Wenn man aber den Bachelor of Arts erreichen will braucht man Abitur. Wir hatten in unserem Kurs nur einen ohne Abitur der nach zwei Wochen bereits aufgegeben hat. Überhaupt sollte man die Anforderungen nicht unterschätzen. Bei uns haben es nur etwa 40% bis zur Endprüung geschafft und dort sind dann auch noch einige Durchgefallen. Man kann sich den Abschluss also auf keinen Fall "erkaufen" sondern muss sich ziemlich reinhängen.
zu dem Rest: Es ist kein staatlich anerkannter Abschluss und der Ruf der SAE Studenten soll auch nicht grad doll sein in der Musikindustrie. Topequipment gibt es sicherlich, wie in den Broschüren auch gezeigt wird und Leute (angeblich aus der Industrie) die dort unterrichten. Ob die didaktischen Fähigkeiten da so toll sind weiss ich nicht. Vermute es kaum. Finde es auch einen leichten Widerspruch, dass sich die SAE mit Industriechancen brüstet, dann aber ehemalige SAE Absolventen, die evtl. keinen anderen Job gefunden haben, als Ausbilder nimmt.
Das SAE Diplom ist nicht staatlich anerkannt, soweit hast du recht. Der BA ist allerdings mindestens innerhalb der EU und in Australien anerkannt. Dies ist übrigens der Abschluss den man nach 2,5 Jahren und etwa 16.000€ bekommt (also keine 3 Jahre und 20.000€). Die kurze Zeit kommt durch das fehlen von Semesterferien und Feiertagen zustande. Es gibt insgesamt nur vier Wochen Ferien im Jahr. Das normale SAE Diplom dauert nur etwa 1,5 Jahre (im Intensivkurs sogar nur eins) und kostet etwa 8.500€.
Die Dozenten stammen schon alle aus der Industrie. Als Beispiele seien hier mal Jan Friedrich Conrad (Musiker mit Goldener Schallplatte, Autor vieler Erfolgreicher Fachbücher, schreibt mit an den Handbüchern für Logic und für die Magazine Soundcheck, Keys und Recording) und Andreas Frieseke (Ebenfalls Autor und Entwickler von Studiomesstechniken) genannt. Sicherlich variiert die Qualität der Dozenten bei den einzelnen Instituten und in de unterschiedlichen Themenberreichen, schließlich findet man ja auch nicht überall gute Mastering Ingeneure die auch noch Zeit haben zu Unerrichten. Wobei es auch zum Thema Mastering einen guten Dozenten in Hamburg und Berlin gibt welcher einige Jahre bei Sterling (wohl so ziemlich das bekannteste Mastering Studio überhaupt) gearbeitet hat.

Es gibt allerdings auch erfolgreiche SAE Absolventen wie etwa RiZBO, der die Beats für Selfmade Records und u.a. auch für Bushido produziert. Ob der damit so doll Geld verdient weiss ich nicht.
Gibt noch andere Beispiele. Richard Furch z. B. welcher das SAE Diplom in Berlin gemacht hat und nun in den USA Acts wie Christina Aguliera mischt. Patrick Majer, Produzent von "Wir sind Helden" ist ebenfalls SAE Absolvent. Ein SAE Abschluss und Erfolg in der Branche schließen sich keinesfalls aus, man darf aber auch nicht glauben, dass man nur mit seinem "Diplom" winken muss und schon kommen die Jobangebote. Es gehört schon einiges an Eigenintiative, Durchhaltevermögen und ganz viel Vitamin B dazu. Die SAE ist sicherlich nicht der beste Weg, zumindest im Hinblick auf die Kosten, aber auch nicht der schlechteste.
 
Hab auch noch ne Frage bezüglich des Ausbildungskonzepts der SAE. Und zwar war ich beim Tag der offenen Tür in München und da hieß es (steht ja auch hier immer wieder), dass es eben diese theoretischen Unterrichtsblöcke gibt und man dann auch selbstständig in den Studios sich einbuchen und da dann üben kann. Bei Problemen dann eben sog. Supervisor rufen kann, die einem helfen.
Nimmt man jetzt das Beispiel "Mikrofonierung von Drums", wie muss ich mir das dann vorstellen? Hat man da eine Stunde Theorie und lernt, wie man welches Teil am Drumset am besten abnimmt und dann sitzt man allein im Studio und muss das, was man theoretisch gelernt hat, dann selbst in die Tat umsetzen?
So eine Vorgehensweise wäre nämlich zB für mich unglaublicher Käse, denn die Theorie, wie man so ein Schlagzeug abnimmt, hab ich schon in mehreren Ausführungen in versch. Büchern, Zeitschriften, hier im Forum und sonstwo gelesen und eben dann auch natürlich "auf eigene Faust" schon Schlagzeuge aufgenommen. Was ich also gerade bräuchte, wäre, nicht im Studio bei der Praxis alleingelassen zu werden, sondern gerade da bräuchte ich ja jemanden, der mir sagt: "Ja, im Prinzip richtig, aber kleiner Tipp: Noch ein bisschen besser wirds so und so."
Oder richtet sich die SAE und ihr Konzept im Endeffekt gar nicht an Leute wie mich, die sich schon die Grundlagen selbst beigebracht haben, sondern eben an solche, die noch GAR keine Ahnung haben und alles von Grund auf lernen müssen? Wie gesagt: Die Theorie erklärt zu bekommen und dann alleine auszuprobieren, das mach ich ja jeden Tag hier selber, nur weiß ich eben nicht, obs nicht doch irgendwie leicht anders besser gehen würde. Und gerade für sowas bräuchte man doch an der SAE Hilfe.
 
Was ich also gerade bräuchte, wäre, nicht im Studio bei der Praxis alleingelassen zu werden, sondern gerade da bräuchte ich ja jemanden, der mir sagt: "Ja, im Prinzip richtig, aber kleiner Tipp: Noch ein bisschen besser wirds so und so."
Gerade das lernst du in den Theorieblöcken. In der Praxis musst du das dann umsetzen. Aber natürlich kann man auch immer den Supervisor fragen ob er was empfehlen kann. Auserdem gibt es bei eingen Blöcken, wie z. B. auch bei Mikrofonie, Praxisworkshops.
Der Unterricht ist so aufgebaut, dass man auch als völliger Neueinsteiger alles lernen kann, der Aufwand ist dann dementsprechend höher, da in der Theorie alles in einem ziemlich schnellen Tempo abgehandelt wird. Wenn du schon viel weißt, wirst du wohl auch vieles wiederholen aber es gibt bestimmt auch viele Themengebite in denen du bisher noch nichts gehört hast, dich normalerweise auch nicht mit befassen würdest die aber trotzdem wichtig sind. Insgesamt kann man sich die Theorie auch durch Literatur aneignen (von Zeitschriften rate ich ab, die müssen regelmäßig neue Ausgaben rausbringen und vermitteln ihren lesern zu diesem Zweck auch oftmals ziemlichen Stuss) aber man bekommt eben professionelle Hilfe an die Hand und darf alles mit Equipment erproben, welches man sonst nur aus Katalogen kennnt.
 
Also, ich würde sagen die Leute die gar keine Ahnung haben verlassen die SAE in der Regel sehr bald (ist auch ganz gut so).

"Ja, im Prinzip richtig, aber kleiner Tipp: Noch ein bisschen besser wirds so und so."

Du musst die Praxisübungen ja abzeichnen lassen. Und dabei wirst du dann diese Tips bekommen.
Aber : das passiert durch einen Supervisor, und die habens nicht alle zwingend mehr drauf als du. Wenn man also Fragen hat, sollte man immer einen geeigneten Supi aufsuchen (was leider nicht immer möglich ist).
Um möglichst viel für dich rauszuholen kannst du so vorgehen: buche das Studio bzw. die Übung so viel wie möglich. Mach die Übungen mit deinem Wissen so gut du kannst und probier auch mal was neues aus. Hol den Supi jedesmal am Ende, hol dir jedesmal Ratschläge. Wenn dir jemand fähigeres als der Supi über den Weg läuft, scheu dich nicht den auch zu fragen. Auf diese Weise kann man dort was lernen.

Das ist es was die Leute meinen, wenn sie sagen : du bekommst an der SAE nichts an Arsch getragen und musst dich um alles selber kümmern.
 
Ist es denn nicht an einer normalen Universität auch so, dass man sich um alles selbst kümmert? Meine ich in den letzten 2 Jahren jedenfalls bemerkt zu haben. ;)
 
Übrigens : kann es sein das SAE Hamburg die "beste" deutsche SAE ist ?
Ich war selbst nie dort aber Mitschüler haben mir gesagt, daß es da ganz anders als in Frankfurt zugeht. Da unterrichten doch auch die ganzen bekannten Autoren wie Friesecke und co. ?

Was mich persönlich geärgert hat : der Schiller (Leiter SAE Frankfurt) hatte letztens mal einen ganz netten Beitrag im recmag geschrieben zum Thema Vocalrecording.
Da waren einige Tips drin die man uns an der SAE niemals unterrichtet hat. Find ich bescheiden sowas.
 

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