Sound od. Ton ? Was ist euch wichtig ?

Vai hätte div. Platten sicherlich auch sinnvoll mit einer Squier Strat
einspielen können. Equipment ist nur sekundär wichtig, primär ist es der Gitarrist.

dieser häfig verbreitete mythos scheitert an einer ganz einfachen wirklichkeit:

steve vai HAT seine aufnahmen (vermutlich) auf seinen ibanezgitarren gemacht und nicht auf einer squier aufgenommen.

alle ernsthaften musiker dieser welt versuchen das beste equipment zu bekommen (was nicht unbedingt das teuerste sein muss).

etwas ganz anderes ist es, dass sehr gute musiker kraft ihrer individuellen fähigkeiten auf mittelmässigem oder schlechten equipment immer noch gut oder akzeptabel klingen.

ich halte nicht viel von musikindustrie-verschwörungstheorien, sondern halte mich an die wirklichkeit:

sehr gute musiker haben in aller regel auch sehr gutes equipment .

mit freundlichem groove hanno
 
dieser häfig verbreitete mythos scheitert an einer ganz einfachen wirklichkeit:

steve vai HAT seine aufnahmen (vermutlich) auf seinen ibanezgitarren gemacht und nicht auf einer squier aufgenommen.
Ist jedoch kein Mythos... Manche scheinen es nicht zu verstehen. :rolleyes:
 
Ein guter Gitarrist bzw. ein sehr guter Musiker kann ohne weiteres
auch auf einem Instrument in der jeweils niedrigen Preisklasse gut
bis sehr gut klingen. Er ist nicht auf ein Oberklasse-Equipment an-
gewiesen, was natürlich nicht heißt, dass er es generell nicht hat.

Steve Vai könnt fast problemlos mit jeder mittelmäßigen Gitarre
immernoch "verzaubern", gut klingen und gut spielen. Gleiches auf
den Verstärker bezogen. Hier passt man sich als Gitarrist auch an.
Alex Skolnick spielt immernoch seine alte Ibanez (die wirklich nicht
teuer war) hatte seine Squier bei eBay vertickt und spielt nebenbei
auch noch teuere(re) Heritage Gitarren. Bei ihm klingt alles gut.

Egal ob über Marshall TSL oder dem eigentlich recht beschissen
klingenden Marshall ModeFour, auf den er mal für ein- zwei Gigs
umsteigen musste.

Victor Smolski spielt seine Siggi Gitarren, aber auch Yamaha Mittelklasse.
Preislich .. gehobenes Anfänger/Fortgeschrittenen Segment. Die Gitarren sind
nicht außergewöhnlich gut, die sind Ok und bei Smolski klingts dann trotzdem
gut. Es ist m.M.n. falsch, dass Equipment genauso wichtig ist wie der Gitarrist
selbst. Kein Equipment der Welt ersetzt mehrere Stunden Übung pro Tag oder
einige Jahre Erfahrung.

Das Equipment erhält zu oft, einen viel zu hohen Stellenwert.
Und das ist m.E. der Fall, wenn es über den Gitarristen gestellt wird.
 
Wenn man sich mal die Flexable anhört welche mit Fender Strat und Carvin Amps
eingespielt wurde.....

http://i25.tinypic.com/nex350.jpg

...so klingts nicht wesentlich anders, als zur Zeit wo er eine Charvel Strat mit denselben Carvin Amps....

04.jpg


oder zu Sex & Religion Zeiten Ibanez über Bogner...

livegear_sex02.jpg


....und heute klingts eigentlich noch genauso - mit Signature Gitarre und Signature Amp :p


Gruß P.
 
Das Equipment erhält zu oft, einen viel zu hohen Stellenwert.
Und das ist m.E. der Fall, wenn es über den Gitarristen gestellt wird.

Da geb ich dir Recht !

Aber nur die Finger alleine bringen noch keinen guten Sound !

Ich glaube das schwierige ist, das sich das entwickeln des eigene Tons und das finden des Wunschsound`s nicht gleichzeitig bewerkstelligen lassen und somit sehr viel Lehrgeld den Bach runter geht.

lg,NOMORE
 
ich denke auch, dass der gitarrist den haupteil am gesamtkunstwerk stellt und das equipment an dem was beim geehrten hörer ankommt nur die zweite geige spielt.

nichtsdestotrotz möchte ich hier auch mal ein wort gegen diese "verteufelung" von gutem equipment sagen.
es kommt teilweise hier so rüber als ob das equipment völlig egal wäre.
bei solchen aussagen wie "wer sich durch gutes equipment motiviert hat probleme" frag ich mich echt manchmal: "wie engstirnig können manche leute sein?"

wieso sollte es kein ansporn sein, wenn man sich mal etwas leistet, was eigentlich "außerhalb der vernunft" liegt?
mal ein beispiel aus meiner eigenen erfahrung:
ich war 14 und hatte einige jahre lang auf der konzert-gitarre meiner mutter gespielt und spaß dran gefunden.
von meinem konfirmationsgeld wollte ich mir dann meine erste eigene konzertgitarre kaufen.
das preisliche limit lag bei etwa 900€.
ich bin also in den laden und hab mit meinem lehrer zusammen den großteil der gitarren da getestet. dabei fiel uns eine gitarre besonders auf, die klanglich quasi herausragte. kostete leider 1500€ (also fast das doppelte meines limits)
ich hab also meine eltern bekniet, auf weihnachts- und geburtstagsgeschenke etc verzichtet
und konnte schließlich mein schätzchen mit nach hause nehmen.

nun, was soll ich sagen: der motivationsschub war unglaublich. die folgenden jahre hab ich soviel gitarre gespielt wie bisher nie wieder in meinem leben, nur "um der gitarre gerecht" zu werden, und noch heute ist mir diese gitarre sehr wertvoll, viel mehr als meine beiden e-gitarren, einfach weil jedesmal, wenn ich sie in die hand nehme die erinnerung daran hochkommt, was dieses stück holz in mir bewirkt hat.

und weil ich ja so ein neugieriger mensch bin geh ich auch immer wieder gitarren anspielen (jetzt geht es um das thema: mieses equipment vs sehr gutes equipment)
und erst letzte woche passierte folgendes:
ich schnappte mir im laden eine sehr günstige gitarre und spielte darauf einige stücke.
das problem war, das einige dinge einfach nicht funktionierten wie sie sollten: beispielsweise waren die bewusst produzierten unterschiede zwischen meinen anschlägen kaum hörbar, und ich konnte wunderbar mit meinen fingern vibrieren, der ton starb trotzdem sofort ab.
als gegenpol spielte ich dann eine 7500€ gitarre:
der ergebnis mag überraschen, aber hier funktionierte alles wie von alleine
nun, jetzt mag jemand daherkommen und sagen: "hey du spielst einfach nicht gut genug, sonst hättest du aus der billigen klampfe genausoviel rausgeholt"... aber.. das halte ich persönlich für unsinn.
nicht (nur) (*gg*) weil ich mich als super guten gitarristen einschätze, sondern alleine anbetracht der tatsache, dass ich es nicht für mein persönliches endziel halte aus jeder billigen klampfe meinen traumsound zu prügeln.
ich will aus meinem equipment meinen traumsound holen und ebenjenes gut bespielen können.
ich spiel auch auf meiner e-gitarre wesentlich besser als auf anderen e-gitarren. einfach weil ich die halsdicke, das gewicht etc alles gewohnt bin. da fühl ich mich gut drauf. das ist für mich gutes equipment. egal wie teuer.
aber wieso zum henker sollte ich es mir als ziel setzen aus einer halbverrotteten sperrholztür mit saiten drauf den gleichen sound rauszuholen?
ich will ja musik machen und dabei spaß haben.
und wenn nun das equipment auf dem ich alles super gut spielen kann ein wenig teuer ist, dann spar ich halt länger, verzichte auf urlaub, alkohol und zigarretten etc ;-)
also wieso kein teures/gutes equipment kaufen, wenn man darauf besser ist/sich besser fühlt (aus welchen gründen auch immer)?
ich seh da kein problem drin..
 
bei solchen aussagen wie "wer sich durch gutes equipment motiviert hat probleme" frag ich mich echt manchmal: "wie engstirnig können manche leute sein?"

Da du mein Posting nicht gelesen und mich falsch zitierst hast, habe ich auch keinen Bock,
dein Posting zu ende zu lesen. Sinngemäß habe ich gesagt "wer sich seine Motivation erst
durch (gutes) Equipment erkaufen muss, der hat ein Problem". Der hat m.M.n. keinen Biss.
Was ich damit meine, habe ich eben erst in einem anderen Thread geschrieben.

Jemand der Gitarre spielen will, benötigt meines Erachtens einfach nur "Biss".
Wenn jemand diesen hat, dann geht er Burger braten, Zeitungen austragen oder
auch Regale einräumen um sich sein Hobby zu finanzieren. Der spielt auf dem u.U.
schlechtestem Equipment, aber auch dem "ehrlichsten Amp" und gibt nicht auf.

Jason Becker, Django Reinhardt, Tony Iommi.. die hatten/haben den Biss den
ich meine und haben selbst in absoluten "Notsituationen" weitergemacht.
 
schonmal dran gedacht, dass es leute gibt, die einfach aus spaß und hobby gitarre spielen und nebenher noch andere dinge machen?

du schreibst hier: "Der spielt auf dem u.U.
schlechtestem Equipment, aber auch dem "ehrlichsten Amp" und gibt nicht auf. "
was hat denn diese ganze diskussion mit aufgeben zu tun?
wenn jemand sich ne tolle gitarre kauft und sich darüber so freut, dass es ihn motiviert weiterzuspielen, wo ist dann dein problem?
es hat vllt nicht jeder lust sich auf der mickrigsten gitarre abzuquälen, wenn er auf höherwertigem equipment problemlos zurecht kommt. und wenn er es sich leisten kann ists doch schön.

im übrigen finde ich dein verhalten ein wenig hochnäsig, so von wegen "ich les dein posting nicht.."
denn hättest du das getan, hättest du unter umständen erkannt was ich gemeint habe.
und wo genau ist bitteschön der unterschied zwischen:
"wer sich durch gutes equipment motiviert hat probleme" und
"wer sich seine Motivation erst durch (gutes) Equipment erkaufen muss, der hat ein Problem"
ich empfinde die aussagen als nahezu äquivalent, wenn man in betracht zieht, dass jeder der sich "gutes" equipment kauft, eine grundsätzliche motivation hat gitarre zu spielen, denn sonst würde er das ja nicht tun. ich kauf mir ja auch kein klavier, weil ich nicht drauf spielen will...
 
Ein guter Gitarrist bzw. ein sehr guter Musiker kann ohne weiteres
auch auf einem Instrument in der jeweils niedrigen Preisklasse gut
bis sehr gut klingen. Er ist nicht auf ein Oberklasse-Equipment an-
gewiesen, was natürlich nicht heißt, dass er es generell nicht hat.

[...]

Das Equipment erhält zu oft, einen viel zu hohen Stellenwert.
Und das ist m.E. der Fall, wenn es über den Gitarristen gestellt wird.

Dein Beitrag gibt meines Erachtens eines der größten Märchen wieder, die in den diversen Interforen zu lesen sind ( oder vll. versteh ich ihn einfach falsch). Sicherlich bringt es nichts Equipment über eigenes Können zu stellen, natürlich spielt ein Steve Vai auf einer Squier Strat und einem piepsigen 15 Watt Marshall nicht schlechter als auf seinen Highend Gitarren und du würdest, wenn du ihn den auf solchem Equipment spielen hörst, ohne zu Wissen er da spielt, vermutlich sein Talent erkennen; der Großteil der Musikhörer aber NICHT, den "gut" klingen ist etwas anderes, zumindest wenn man die Maßstäbe anlegt die man von Albenproduktionen gewohnt ist. Ein x-beliebiges Riff über derartiges Equipment gespielt und sei es es spielerisch auch noch so perfekt wird immer am Sound scheitern. Das Beispiel mit Smolski finde ich übrigens wenig sinnvoll. Einem Virtuosen eine 700 Euro Gitarre + Mittelklasse Amp in die Hand zu drücken und dann zu sagen " Schau klingt gut, ergo sind die Finger alles ! ", ist blenderei. Was heute unter Mittelklasse läuft ist richtig ausgewählt und eingestellt absolut bühnentauglich. Auf einer Yamaha Pacifica für 150 Euro + preislich gleichem Amp sähe die Sache ganz anders aus.
 
jetzt mal wieder weg vom Instrument und hin zum Equipment.

Eine alte Glenn Miller Aufnahme blechernd aus dem Volksempfänger.


Ton = spitze
Sound = kacke

... und warum berührt sowas trotzdem viele Menschen? Weil es gute Musik ist, da ist es eben egal, ob es nicht so toll klingt oder ob super Equipment eingesetzt wird.
 
im übrigen finde ich dein verhalten ein wenig hochnäsig, so von wegen "ich les dein posting nicht.."
Und ich finde es dämlich, jemanden falsch zu zitieren und ihn dann als engstirnig zu bezeichnen.
und wo genau ist bitteschön der unterschied zwischen:
"wer sich durch gutes equipment motiviert hat probleme" und
"wer sich seine Motivation erst durch (gutes) Equipment erkaufen muss, der hat ein Problem"
Nö, eine Aussage impliziert eine Grundmotivation die andere nicht.
ich empfinde die aussagen als nahezu äquivalent, wenn man in betracht zieht, dass jeder der sich "gutes" equipment kauft, eine grundsätzliche motivation hat gitarre zu spielen,
Habe ich nicht in betracht gezogen. Punkt. Hätte ich das, hätte ich es so formuliert.
denn sonst würde er das ja nicht tun. ich kauf mir ja auch kein klavier, weil ich nicht drauf spielen will...
Gut, in welcher Welt lebst du ? Mit "Logik" kommst du in dieser nämlich nicht weit.
Nicht wenn es um sowas geht, dafür habe ich zuviele kennengelernt, die ihre Motivation
eben ausschließlich aus teuerem Equipment ziehen um so ihr Image aufzupolieren.
Und von den ganzen Menschen die gezwungenermaßen mit dem Klavier spielen
angefangen haben, darüber rede ich nun besser gar nicht.
 
meine fresse, jetzt hört doch mal mit diesem ewigen rumgebashe auf! ihr meint doch eh fast das gleiche, der eine etwas relativer und der andere etwas spitzer formuliert...
kindergarten?
 
Na ich finde, man kann das nicht so puristisch trennen. Finger oder Gitarre / Amp?

Zum Tone gehört ja nicht nur die technische Fähigkeit sondern auch die Musikalität und das Gehör.

Ich bewundere Leute die in Musikamgazinen solche Dinge schreiben können: " Der Halspickup eintwickelt einen sahnig, kernigen Ton mit knurrig festen Bässen und obertonreichen Höhen, die aber nie ins Harsche gehen, das Rio Palisander Griffbrett scheint hier seine Teil beizutragen....."

Ich muß zugeben ich bin nicht in der Lage einen Sound zu differenziert zu hören. Aber ich glaube genau diese Fähigkeit ist ein wichtiger Bestandteil für guten Tone. Genau zu wissen was ich mir vom Sound erwarte und das dann umzusetzen spielerisch und technisch (Equippement) das ist für mich guter Tone. Ich denke hervorragendes Equippement hat hier seinen Stellenwert wenn ich in der Lage bin die Möglichkeiten für meinen Sound auch bewusst zu nutzen.
 
Ich bewundere Leute die in Musikamgazinen solche Dinge schreiben können: " Der Halspickup eintwickelt einen sahnig, kernigen Ton mit knurrig festen Bässen und obertonreichen Höhen, die aber nie ins Harsche gehen, das Rio Palisander Griffbrett scheint hier seine Teil beizutragen....."
Genau das habe ich mir dieser Tage beim Lesen eines bekannten Magazins gedacht :great:
 
Ich bewundere Leute die in Musikamgazinen solche Dinge schreiben können: " Der Halspickup eintwickelt einen sahnig, kernigen Ton mit knurrig festen Bässen und obertonreichen Höhen, die aber nie ins Harsche gehen, das Rio Palisander Griffbrett scheint hier seine Teil beizutragen....."

Ich denke - um so länger man sich mit einem Thema beschäftigt um so sensibler wird auch die Einstellung da zu. Der Hr. Pipper hört aber sich auch Gras wachsen :D

lg,NOMORE
 
Möglicherweise wurde es im Thread schon gesagt:

Ich denke, viele können nicht zwischen Sound und Ton unterscheiden. Und es ist auch schwer. Wenn etwas gut gespielt ist, und von Haus aus gut klingt, dann wird man auch eher sagen: Ja, das ist ein geiler Sound, das klingt gut, fett, usw. Und gerne wird auch folgender Fehler gemacht: Man macht eine Aufnahme von sich, und stellt fest, hey, das klingt ja ganz schön Scheisse, und schiebt das dann auf den Sound (Amp, Mikros etc) und die Aufnahmequalität. Das oft das eigene Spiel das ganze schlecht klingen lässt, wird übersehen.

Oft sind es die Nuancen, die eine gute Aufnahme ausmachen - Timing (wirkt die Gitarre fett und drückt - idR eine Timingfrage, keine Soundfrage - wenn ich dem Drummer den Beat klaue, dann kann ich 100x doppeln und es wird nicht drücken und fett klingen), Phrasierung, Anschlag etc. Die Spielweise und das Können des Gitarristen steuern viel mehr zum gesamten Höreindruck (= Sound+Ton) bei, als superteures Equipment (auch wenn's Spaß macht ;) ). Wenn man schon eine einigermassen vernünftige Gitarre und Verstärker hat, ist für die meisten Üben, Unterricht nehmen usw immernoch die günstigste Variante, das GESAMTPAKET (Gitarrist+Gitarre+Amp) zu verbessern.
 
[...]
Ich behaupte, das Überangebot an (auch erschwinglichem) Equipment hemmt die Kreativität gewaltig.
[...]

Das halte ich für einen wichtigen wie auch interessanten Aspekt. Nicht nur der unerfahrene Musiker projiziert sein Unvermögen auf suboptimales Equipment und ist ständig auf der Suche nach dem heiligen Gral, sondern auch der routinierte Gitarrero versucht allzu oft in neue, unbekannte Sphären vorzudringen, welches das nie zuvor dagewesene Hörerlebnis zu versprechen scheinen. Da wird mit 3 Klampfen und 5 Amps und 8 Boxen und 18 Micropositionen auf 40 Spuren festgehalten, was mit 1 anständigen Amp und 1 Box auf 2 Spuren selbst *für mich* als Musiker im Endprodukt genauso geklungen hätte (behaupte ich jetzt einfach mal so). Da spielt beispielsweise unser Lead-Gitarrist einen Overdub über einen zum Hausabreißen aufgetreten Diezel Herbert ein, und er klingt im Nachhinein eigentlich wie er immer klingt. Hätte er den Take über den in der Ecke vor sich hin staubenden Laney Combo (oder sein eigenes Equipment) eingespielt, hätte es genauso geklungen. Vielleicht hätte man mal probieren sollen, das Gitarrenkabel umzudrehen? ;) Ich bin der Meinung, dass der Musiker mit seiner Spielweise und – ganz wichtig (!!!) – SEINEN Einstellungen, die er am Equipment vornimmt, primär SEINEN Sound formt.

Wie oft lese ich Dinge wie "Kann mir mal einer sagen, wie ich mein XY-Pedal einstellen muss, damit ich wie Mister Superhero klinge?". Ja, kann ich sagen: "Ruf' Mister Superhero an, damit er vorbeikommt und nach 5 Minuten klingt Mister Superhero auf dem bescheidenen Equipment wie Mister Superhero. DU wirst erst so klingen, wenn Du spielst wie Mister Superhero und wenn Du weißt, wie Du mit deinem Equipment umzugehen hast." Und das witzige dabei: je weiter man sich dieser Erkenntnis nähert, desto weniger eifert man Mister Superhero nach und stellt irgendwann fest, dass man auf gutem Wege ist, seinen eigenen Sound zu finden. Ich musste selbst am eigenen Leib erfahren, dass völlig unterschiedliches Equipment meinen bescheidenen Sound nicht um 180° in eine andere Richtung "verbessert", sondern nur um Nuancen "verfeinert". Und selbst die Verfeinerung ist eine sehr subjektive Angelegenheit.

Was ich abschließend damit ausdrücken möchte: nichts anderes als das eigene Können und die eigene Erfahrung formt den eigenen "Ton". Equipment kommt und geht.

Gruß,
Andreas
 

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