Stimmt das so? (Generalbass)

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muuzika
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Bei Buchstabe e) fehlt die Terz, bei Buchstabe f) fehlt die Quinte. Ansonsten sieht alles gut aus.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Bei Buchstabe e) fehlt die Terz, bei Buchstabe f) fehlt die Quinte. Ansonsten sieht alles gut aus.

Viele Grüße,
McCoy
Was ist gemeint mit fehlt? Ich habe die Dreiklänge eigentlich genauso bestimmt wie bei den anderen. LG
 
Es müssen aber Vierklänge sein.
Von daher ist die Aufgabenstellung nicht korrekt.

Viele Grüße,
McCoy
 
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@muuzika , erst mal Willkommen hier im Forum!

Gemeinhin haben die Ausführenden am Tasteninstrument beim Generalbass eine gewisse Freiheit, wie sie die Noten auf der Klaviatur verteilen. Es kann enge, weite oder gemischte Lagen geben.
Durch die hier gegebene Vorgabe, sich am Takt a zu orientieren soll man sich aber offensichtlich auf die enge Lage in der rechten Hand beschränken.
Bis auf e und f hast du das ja korrekt gesetzt, wie schon @McCoy schrieb.

Bei den Vierklängen in e und f musst du entweder in der rechten Hand auch Vierklänge notieren oder Töne weglassen.
Essentielle Töne dürfen aber nie weggelassen werden, und die Terz ist sicher das essentiellste Intervall in einem Akkord. Die müsste schon explizit in der Notation/Bezifferung als wegzulassen gekennzeichnet werden wenn sie ausgelassen werden soll (wenn z.B. nur eine offene Quinte erklingen soll).

Eher verzichtbar ist die Quinte, was aber immer verzichtbar ist, ist eine Tonverdopplung mit dem Basston.
Lasse daher in e und f das D in der rechten Hand weg. In e muss das F ergänzt werden und in f kann dann das A dazu kommen. Alles wie im Modell in a in der engen Lage, dann ist auch alles gemäß der Aufgabenstellung korrekt.
 
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Beim nochmaligen Nachdenken und exakter Befolgung der Vorgabe, daß in der rechten Hand nur Dreiklänge und keine Vierklänge ergänzt werden sollen, der notierte Grundton folglich mitzuspielen ist, bin ich noch auf diese Lösung gekommen. Dann sollte man aber in c) konsequenterweise auch die Terzverdoppelung vermeiden.

1759787986993.png


Viele Grüße,
McCoy
 
So wie ich es mal gelernt habe, würde auch bei c) die Terzverdopplung "falsch" sein, also oben statt dem e in der 3. Stimme ein c setzen?
Da ist vielleicht die Aufgabenstellung nicht ganz klar.

Noch eine Kleinigkeit @muuzika Beim Notenschreiben von Hand sieht es etwas besser aus, wenn Du die Noten nicht als Kreis, sondern als etwas schräg gestellte Ellipse schreibst. Sieht man in den gedruckten Noten, das lässt sich dann auch etwas besser lesen.
Etwa so
1759903897829.png

Das ist natürlich nur ein Tip, keine Pflicht und auch kein Fehler, wenn man's anders macht.

EDIT: sehe grade @McCoy hat das mit der Terzverdopplung auch schon ...
 
Die Frage ist, wie genau und nach welchen Kriterien diese Aufgabe gelöst werden soll.
Die Vorgabe in Beispiel a legt eine Art Klaviersatz nahe, es sollen auch die möglichen Umkehrungen notiert werden.

Dabei könnte es als ausreichende Lösung bewertet werden, wenn die Schülerin/der Schüler (ich gehe hier einfach mal von einer Aufgabe aus dem Schulunterricht aus) die prinzipiell richtigen Töne herausfindet und aufschreibt.

Wenn dabei zusätzlich die Regeln des strengen vierstimmigen Satzes berücksichtigt werden sollen, dann ist die Vermeidung einer Terzverdopplung, wie ihr, @McCoy und @opa_albin es vorschlagt, auf jeden Fall die korrektere und sozusagen "edlere" Lösung.

In der Musizierpraxis der Ausgestaltung eines Generalbasses an einem Tasteninstrument hatten die Ausführenden seinerzeit aber eine relativ großen Spielraum zu Gestaltung, solange diese zum musikalischen Kontext passte. Die strengen Regeln des klassischen vierstimmigen Satzes spielen dabei eine nur untergeordnete Rolle, je nach den virtuosen Fähigkeiten des Spielers haben die damals den Satz wohl auch mehr oder weniger kräftig ausgeschmückt.
In diesem Zusammenhang war es logischerweise relativ unerheblich, ob die Terz verdoppelt wurde oder nicht.

Nebenbei erwähnt ist die Regel zur Vermeidung der Terzverdopplung im strengen vierstimmigen Satz auch kein strenges Verbot wie das Verbot von Oktav- und Quintparallelen, sondern mehr ein Gebot, wenn nicht sogar nur eine Empfehlung.
Je nach dem Stimmführungs-Kontext ist es sogar mitunter ausdrücklich geboten, die Terz im Bass in einer Oberstimme zu verdoppeln, nämlich wenn z.B. bei der Auflösung eines Dominantseptakkords ansonsten eine Oktav- oder Quintparallele entstehen würde.
 
Je nach dem Stimmführungs-Kontext ist es sogar mitunter ausdrücklich geboten, die Terz im Bass in einer Oberstimme zu verdoppeln, nämlich wenn z.B. bei der Auflösung eines Dominantseptakkords ansonsten eine Oktav- oder Quintparallele entstehen würde.
Interessant - mein Lehrer meinte, dann sollte man besser an der Stimmführung drumrum arbeiten, zB Wechsel- oder Durchgangstöne einbauen.
Aber stimmt schon, auch Bach hat hier und da Terzverdopplungen drin.
Es ist nur bei mir so automatisiert, ich könnte das gar nicht auf dem Klavier mit doppelter Terz spielen ;) und es klingt finde ich in dem klassischen Kontext auch meistens nicht gut, wenn man's einmal so gewöhnt ist.

Für die Aufgabenstellung ist es sicherlich unerheblich, bzw. wenn man's weiß und sich nicht sicher ist, wie es gemeint ist, schreibt man halt eine kleine Bemerkung drunter.
 
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Im "strengen vierstimmigen Satz" gilt die Regel, die Terz nicht zu verdoppeln auch etwas strenger.
Thomas Krämer schreibt in seiner "Harmonielehre im Selbststudium", die sich vornehmlich diesem strengen "klassischen" Satz widmet: "Als seltene Ausnahme ziehe man die Verdopplung der Terz in Betracht; die Verdopplung der Dominantterz (Leitton!) ist grundsätzlich verboten!" [Hervorhebungen im Original]
Als Beispiel für eine Terzverdopplung zitiert er den Satz "Es ist ein Ros entsprungen" von M. Praetorius [siehe PDF in der Anlage].

So selten sind Terzverdopplungen auch beim "strengen vierstimmigen Satz" der Bach-Zeit aber in der Tat gar nicht.

Davon unterschieden werden muss dagegen das praktische Generalbassspiel. Den B.C. auf dem Cembalo aus einer reinen Generalbassnotation zu spielen war die Domäne des Generalbasses schlechthin. Und wie gesagt hatten die Spieler reichlich Freiheiten dabei.

Christoph Hempel widmet dem Generalbassspiel ein kleines Kapitel in seiner Harmonielehre und bringt auf Seite 529 einige anschauliche Beispiele, von einer ganz schlichten und ausgedünnten Aussetzung (a) bis hin zu einer geradezu orchestral ausufernden Spielweise (d), bei der alles mögliche verdoppelt wird, natürlich auch reichlich die Terz. Letztere Spielweise ist dann angemessen, wenn das Cembalo ein volles Orchestertutti unterstützen soll, und so vollgriffig gespielt klingt ein gutes Cembalo wirklich beeindruckend mächtig. [siehe PDF in der Anlage]
 

Anhänge

  • Krämer S. 30.pdf
    1,3 MB · Aufrufe: 17
  • Hempel S. 529.pdf
    1,2 MB · Aufrufe: 20
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Danke @LoboMix, sehr spannend und interessant!

Das letzte Beispiel (d) ist verständlich, da geht es nicht mehr um einzelne Stimmen. Vielen Dank fürs Raussuchen der Beispiele!

Praetorius ist natürlich ein sehr populäres Beispiel, ist mir aber beim jährlichen Singen noch nie aufgefallen ... Es ist aber auch geschickt gemacht, in Gegenbewegung und auf einem kurzen unbetonten Taktteil. Durch die Stimmführung klingt es da trotzdem gut.
 
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