Streicher werden im Erwachsenenalter

-- Ratocaster
Ja, ich möchte so gut es geht Cello spielen lernen, und auf diese Weise gibt es immer Grund zur Freude da es immer kleine Fortschritte gibt-anders würde mich das schnell frustrieren.

Wenn mein Cello an der Wand hängt, ist ein kleiner Spalt zwischen Wand und Cello-ich muß es nur sehr vorsichtig aufhängen und auspendeln lassen, sonst klopft es gegen die Wand-und, es ist auch eine sehr schön aussehende Lösung.

Heimlicher Barocker ist interessant, hast Du aus diesem Bereich Vorbilder, so daß es Dir garnicht anders als das minimalistische einsetzten des Vibratos in die Hände kommt oder ist Dir noch etwas "unwohl" dabei?
Ich möchte das unbedingt lernen-da gibt es so Helden, wie z. B. Pablo Ferrandez, der hat ein Vibrato, das ist ein Traum und geht mir garnicht aus dem Sinn-also...üben, üben, üben :)

Deine Gitarren- und Baßwand sieht ja schön aus-das läd ein zum Spielen-herrlich.

Frohes und erfolgreiches Streichen wünscht Lisa
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, ich glaube ich mag einfach vibrierende Töne nicht so, auch bei Gesang z.B., für Sänger ist es aber wohl sehr schwierig, einen linearen Ton länger zu halten. Oder der Vibrato-Effekt für Gitarre, der in den 60ern mal sehr modern war: finde ich eher gruselig.
Für mich wirkt das ergreifend im negativen Sinn, aufdringlich.
Vorbilder gibt es da gar nicht, ich mag einfach Barockmusik und die wurde ja so gespielt. Ein großes Aha-Erlebnis war aber z.B. die weiter oben verlinkte Suite mit Pincombe, die ist einfach so wunderbar klar, konzentriert und - ja, vielleicht demütig? Ohne Frage virtuos, aber sehr zurückgenommen und gerade dadurch voll strahlender Schönheit.
Eins meiner schönsten Konzerterlebnisse war die "Kunst der Fuge" in der Frauenkirche in Dresden. Viele finden sowas langweilig, für mich ist es das Paradies. Da schwabbelt und wabert nichts, es ist ein solides mathematisches Tongebäude. Geschmack ist eben sehr individuell. Das wäre jedenfalls meine einzige benötigte CD für die sprichwörtliche einsame Insel.

Momentan lerne ich ja, Fingersätze so zu finden, daß möglichst keine Leersaiten verwendet werden, eben damit theoretisch jeder Ton vibriert werden kann. Vielleicht auch daher meine aktuell stärkere Abneigung. Aber lernen muß ich es natürlich, übrigens ein weiterer wichtiger Grund für eine Lehrerin: man lernt auch Dinge, die man in Eigenregie links liegenlassen würde, das stünde aber einer umfassenden Ausbildung im Weg und wenn man Regeln brechen will, muß man sie zunächst beherrschen.
Also auf der einen Seite gibt es das Vibrato als extrem dezent eingesetztes Stilmittel, auf der anderen heißt es: nur ein vibrierender Ton ist ein guter Ton. Möglicherweise finde ich meinen Weg irgendwo dazwischen.

Vielleicht krieg ich mal ein Foto meiner Cello-Ecke hin, das ist ja grad Thema. Die Wand sollte auch heißen: "Hier könnte ich ja mal ein Cello dazuhängen, aber ich trau mich nicht so richtig". Viel schwerer als der Bass sind sie aber wohl auch nicht.
Übrigens spiele ich den großen Fretless wegen seiner enormen Größe am liebsten aufrecht zwischen den Schenkeln, falls ich also jemals auf ein Barockcello wechseln sollte, bin ich schon vorbereitet :) .

PS: Pablo Ferrandez höre ich mir gleich mal an, wenn ich was finde.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
-- Ratocaster

Ich verstehe sehr gut, wenn Du sagst, Du wirst DEINEN Weg-Deine Art des Vibrierens finden-ja, da gibt es ersteinmal so bestimmte Vorstellungen-diese hat sich bei mir mit der Zeit des intensieven Musikhörens, mächtig gewandelt, gibt es doch soo viel Cellomusik und ebenso viele Interpreten aus unterschiedlichsten Richtungen und alle haben ein anderes Vibrato inne.
Ich finde weitere Beispiele füe ein ganz besonderes-oder auch mal kein Vibrato interessant:






Ich habe irgendwo gelesen-ich vermute hier im Forum, das Barockcello sei garnicht soo wesentlich, um das typische Barockgefühl beim Cellospielen zu erfahren, es würde durchaus probeweise ausreichen, sein Cello mit Darmsaiten auszustatten und einen Barockbogen mit entsprechender Griffweise zu nutzen und vielleicht noch den Stachel einzuziehen?
--- Cello&Bass kann vielleicht etwas dazu sagen?

Na dann wünsche ich viel Freude beim Musikhören und Fiedeln
Liebe Grüße von Lisa
 
Da das "Cello-Zimmer" erwähnt wurde, will ich auch hierzu eine kleine Anmerkung machen. Der Vorteil des Cellos (oder der Gitarre) ist gegenüber dem Klavier ja genau der, daß ich nicht ortsgebunden bin. Das anderthalb Meter breite, 1m hohe und 109 kg schwere Digi "steht fest".

Mit dem Cello setze ich mich an kalten Wintertagen mit dem Rücken zum Kachelofen - angenehme Wärme von hinten. Aber bevorzugt spiele ich beim Grünzeug:
IMG_20210321_091347 - Kopie.jpg


IMG_20210321_091312 - Kopie.jpg


Der Platz wäre physikalisch schon da, das Instrument hier aufzubewahren. Aber bei der großen Glasfassade nach Süden hin ergeben sich gewaltige Temperaturschwankungen innerhalb eines Tages - an einem sonnigen Februartag in diesem Jahr von morgens 18° zu nachmittags 28°. Das ist nicht gesund für ein Musikinstrument.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Das sieht doch sehr hübsch aus, schön luftig.
Bei mir steht das Grünzeug jenseits der Glasscheibe - ich habe mich in der "Bibliothek" eingenistet, war nicht so geplant, hat sich aber so ergeben, aus einem ähnlichen Grund wie bei dir: an dieser Stelle kriege ich das Klima am besten konstant hin, deshalb steht das Cello dort. Ist zwar auch die Südseite, paßt aber.

celloecke.jpg


@Cellisa Das sind schöne Beispiele. Gerade beim ersten Stück kann man das Vibrato natürlich nicht einfach weglassen, und da kommen wir dem Kern schon näher: es hängt maßgeblich von der Musik ab und nur zweitrangig von Vorlieben. Außer Bach höre ich auch gern Kammermusik, also Quar- und Quintette, ich muß mal aktiv drauf achten, aber es kann schon sein, daß da nicht alle wild durcheinander vibrieren und das Cello eine eher reduzierte Rolle einnimmt.
Dadurch, daß man ein Instrument lernt, ändert sich wiederum die Art und Weise, Musik zu hören: ich glaube, das lerne ich auch gerade erst so richtig.
Das ist alles so spannend :)

Darmsaiten würden mich durchaus mal reizen! Ich denke, da ist aber noch mehr zu machen als nur der Saitentausch, wegen der anderen Auslenkung beim Schwingen der Saiten. Vielleicht beginne ich mal mit Darmsaiten für Gitarre, die habe ich komischerweise nämlich auch noch nie versucht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Liebe Streichergemeinde,

--- Bernhard Hiller,
Danke Dir für den Link, ich habe bislang nicht gewußt, daß es Darmsaiten für Gitarren gibt-das finde ich interessant.
Wobei ich denke, Darmsaiten beim Cello ergeben durch das streichen des Bogens, nochmal ein ganz anderes Klangerlebnis.
Und ich finde die Idee, auf mein Cello mal Darmsaiten aufzuziehen, mich vorweg etwas vertraut mit der barocken Bogenhaltung zu machen-habe ich im Unterricht schon einmal ansatzweise, zum ausprobieren, gezeigt bekommen, den Stachel einzuziehen sehr probierenswert-vielleicht gehe ich das während der Somnerferien mal an-ich berichte Euch.

-- Babsbara, Bernhard, Ratocaster,
Eure Celloecken sind ja wunderbar, einladend und gemütlich-da ackert es sich doch wirklich wunderbar am Cello.
Ich sitze während des Cellospielens auch am Fenster, lieber seitlich, dann fällt Licht direkt auf meine Noten, meine Augen brauchen das momentan.

--- ratocaster
Dein akustisches Cello sieht ja schön aus-ist es von der Bauform her ein "kleines"? (also kein 7/8 oder sowas)
Meines ist riesig und echt schwer :-(

Ich habe am Samstag als Beispiel für besonderes Vibrato das 2. Cellokonzert von Schostakowitsch verlinkt und ich glaube, das benötigt noch eine Erklärung:
Für die Besonderheit, ist es ausreichend, sich beispielhaft die ersten paar Minuten des Konzertes anzuhören. Es gibt fast kein Vibrato und dies ist faszinierend und bringt unter anderem ganz besonders gut dieses Werk des Komponisten Schostakowitsch zum Ausdruck. Und nun vergleiche diese mit anderen Aufnahmen.

--- Ratocaster,
Ich habe vor vielen Jahren auch über Kammermusik begonnen klassische Musik zu hören und zu lieben-also, alles in kleinen Besetzungen, quer durch alle Instrumentengruppen und Epochen.
Orchesterwerke waren mir noch lange verborgen.

Heut war meine letzte Unterrichtsstunde vor den Osterferien-3 Wochen keinen Unterricht :-( Aber ich bin eingedeckt, habe viel Zeit mich gründlich um meine beiden Stücke zu kümmern und habe neues aus Feuillards täglichen Übungen erhalten:)

Ich wünsche allen glückliche Striche-Lisa grüßt
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
etwas vertraut mit der barocken Bogenhaltung zu machen
Ob da die Haltung allein genügt, oder ob es auch des Barocken Bogens bedarf?
Vor Jahren hörte ich ein Konzert der Bamberger Symphoniker, bei dem der alte Klang herausgestellt wurde. Vor dem eigentlichen Konzert trat der Dirigent mit dem ersten Geiger auf die Bühne, um das mit Klangbeispielen zu erläutern. Da war ein Unterschied zwischen "normalem" Bogen und barockem Bogen hörbar, und bei letzterem war der Unterschied zwischen Aufstrich und Abstrich deutlich.
Aber das wurde auf der Geige vorgeführt, nicht auf dem Cello.
 
Ihr meint blanke Darmsaiten?
Das hatte ich in den 80ern einmal ausprobiert und war sehr enttäuscht, da mir weder Klang, Lautstärke, noch Spielgefühl gefielen.
Mein damaliger Geigenlehrer war auch eher entsetzt über meinen Versuch, also waren sie schnell wieder unten und wurden durch umsponnene Darmsaiten ersetzt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bernhard,
klar, ein passnder Bogen ist natürlich auch eine Überlegung wert.....

GeiGit,
habe Dank für Deine Erfahrungen.
Nöö, keine blanken Darmsaiten,

https://www.thomann.de/de/pirastro_oliv_cello_4_4.htm

diese hier - Cello&Bass hat zumindest die tiefen beiden einmal als cool beschrieben-ist doch einen Versuch wert :)
alles sehr spannend-Lisa grüßt
 
Dein akustisches Cello sieht ja schön aus-ist es von der Bauform her ein "kleines"? (also kein 7/8 oder sowas)
Meines ist riesig und echt schwer :-(
Moin, ja, das ist mein Semmlinger, wir haben damals über die Auswahl gesprochen. Es ist natürlich 4/4, halt ein Stradivari-Modell, die sind ja erheblich zierlicher (und wie ich finde schöner) als bspw. Montagnana oder Guarneri. Wiegen könnte ich es eigentlich mal, jedenfalls fühlt es leichter an als meine davorigen.
Die Celli wuchsen (wie alle Instrumente) mit den Konzertsälen, die beschallt werden wollten.

Und: natürlich ist auch die Gitarre bedeutend älter als Nylon...
auch die Gitarristen haben früher auf Darm anders angeschlagen als heute, mit der Kuppe statt mit Nägeln grob gesagt. Es gibt einen wunderbaren YT-Kanal von Brandon Acker, er stellt dort aktuell seinen Versuch mit Darmsaiten vor, nebst jeder Menge alter Instrumente, da gibt es unglaubliche Sachen wie Barocklauten oder gar Theorben zu bestaunen... wenn ich doch nur mehr Zeit hätte. Die alten Sachen lösen schon eine ziemliche Faszination bei mir aus.

Bei Tageslicht üben würde ich auch gern mal wieder... naja kommt ja bald, möge uns die Sommerzeit erhalten bleiben. Ansonsten kann ich Pultleuchten sehr empfehlen :)

Danke für die Erfahrungen @GeiGit, wahrscheinlich hast du recht und so ein Versuch endet auch wieder schnell. Momentan komme ich eh nicht dazu, habe auch nur ein akustisches Cello, das ich nicht mal eben umbauen möchte - aber irgendwann will ich es mal probieren. Es würde mir ja reichen, mal zu einem Geigenbauer gehen zu können, der vielleicht ein Barockcello in der Ecke stehen hat, zum Ausprobieren.

Feuillards tägliche Übungen - das klingt sehr gut, sollte ich mir auch mal ansehen, so ein richtiges routiniertes WarmUp habe ich nämlich eigentlich nicht, meist improvisiere ich etwas um den Streicharm warmzukriegen und Lagenwechsel zu üben.
Für die Stunde morgen übe ich gleich noch etwas Dotzauers Etüde #13 - sind halt Etüden und nicht jedermanns Sache, aber ich mag sie.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Liebe Mitstreicher,

--ratocaster,
das ist die Idee, ich werde mir von einem Geigenbauer ein Barockcello und Bogen leihen-prima

Der YT-Kanal von Brandon Acker scheint sehr interessant zu sein-bin gespannt, was ich dort zu hören+sehen bekomme.

Feuillards tägliche Übungen würde ich nicht als "warmups" bezeichnen. Es sind auf viele Schwierigkeiten bezogende Übungen, die mir eine vielzahl von Technicken näher bringen werden.
Beim ersten Hinsehen, schockiert über diese unmenge an Noten-- aber eine Auswahl an Übungen, und von jedem ersteinmal nur eine Tonart, ist das durchaus eine feine Herausforderung, die mir Freude macht zu üben.

Ich wünsche allen erfolreiches Streichen-Lisa grüßt
 
Ich hab mal einen genaueren Blick auf den Feuillard geworfen, das ist ja wirklich sehr vielversprechend, hab ihn gleich mal in den Warenkorb gesteckt.

Übrigens hab ich hier was interessantes gefunden: https://van.atavist.com/aufnahmenvergleich

Es werden 6 verschiedene Aufnahmen der Bach-Suiten vorgestellt, jeweils mit Hörprobe (Präludium 2.Suite), und durch den direkten Vergleich lassen sich sehr schön die unterschiedlichen Ansätze wahrnehmen. Ich kannte bis auf die von Maisky bisher keine davon. Und weil wir gerade über Vibrato gesprochen haben: mir gefallen die von Pergamenschikow und natürlich Wispeley am besten.

Klar habe ich als immer noch blutiger (noch lange nicht medium rare!) Anfänger noch ganz andere Sorgen, als über Ausdruck, Interpretation usw. nachzudenken, aber eine Vorstellung davon zu entwickeln, wo es mal hingehen soll, ist auch in diesem Stadium schon sinnvoll. Bleibt alles spannend.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Liebe Freund:innen des Streichens auf Instrumenten im Erwachsenenalter. Ich komme hier allmählich an meine Grenzen, da in diesem Thread unendlich viele Themen besprochen werden.
Bitte macht doch einzelne Threads für neue Themen auf. Ich muss jetzt hier die "Ständerfrage" und das "Irish fiddlen" ausglieder, damit hier die Frage des Streicher werdnes im Erwachsenenalters im Vordergrund bleibt.

Danke
C&B

Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich hab mal einen genaueren Blick auf den Feuillard geworfen, das ist ja wirklich sehr vielversprechend, hab ihn gleich mal in den Warenkorb gesteckt.
Die täglichen Übungen sind schon sehr gut, auch wenn mensch sie nicht täglich durchzieht. Es gibt verschiedene Übungen zur rechten und linken Hand, es lohnt also sich passende Übungen rauszusuchen
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Liebe Mitstreicher,


---ratocaster,
da hast Du ja wunderbare Beispielaufnahmen gefunden und es macht wirklich Freude, sie zu vergleichen.
Ich höre mir die Beispiele oft bei jpc an
z. B.:


https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/cello-suites-cd-dvd-ltd/hnum/8904743


ist übrigens eine Lieblingsinterpretation von mir.
Suche mir dort viele Interpreten und kann so gut eine Wahl treffen.


Ich finde es aber auch für mich als noch mehr Anfängerin wichtig in jedes von mir gespielte Stück alles mir mögliche hereinzuweben und wenn es auch nur ansatzweise gelingt-egal z. B. ist nach reichlich Übungszeit doch ein wenig Dynamik vernehmbar und das muß ich auch von Anfang an üben und mögen die Stücke noch so klein sein - immer nach guten Vorbildern lauschen und hören, was möglich ist. Stimmt, ist ein laanger Weg, aber ich finde auch, mit Interpretationsansätzen ist er freudenreicher.


---cello und bass,
Habe Dank für Deine Arbeit hier, Du hast ja recht, vieles an Informationen hier ist wirklich für viele Streicher interessant und sollte herausgestellt werden.
Aber, wenn die Erwachsenden so ins Schnattern kommen, da entstehen halt sooo viele Themen und ich habe die Hoffnung, da hier relativ wenig los ist schnökert hoffentlich jeder in jedem Thema herum und findet so auch alle Informationen.
Wobei hier im Faden wirklich so manches interessante in Verborgenheit liegt.
Vielen Dank jedenfalls für Dein Engagement!! Du bist ja hier schon seit jahren hilfreich tätig.


Frohes und erfolgreiches Steichen wünscht Lisa
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo und Guten Morgen.

Analog zum Violin Lab gibt es sowas jetzt auch für Cello:

CelloDiscovery.com

Vielleicht ist das ja für Euch von Interesse.

Grüße
 
Oooh.....dieser Thread ist noch aktiv? Das ist ja schön....ich war lange nicht mehr aktiv im Musiker Board.

Seit einiger Zeit mache ich wohl die "midlife crisis des Hobby-Musikers" durch :cry:
Vor 14 Jahren habe ich angefangen, E-Bass zu spielen. Da war ich knappe 40. Kurz darauf auch noch eine Stratocaster gekauft. Wenn ich heute zurück schaue, kann ich fast nix. Okay, mit dem Bass kann ich schon umgehen, auf der Gitarre bisschen rumklampfen.
Aber für diese lange Zeit? Es ist tragisch, ich habe fast nichts vorzuweisen.

Grade erst wurde mir bewusst, dass es bald fünf Jahre her ist, dass ich mit dem Cello angefangen habe. Und.....ich kann nix. Bin immer noch beim 2. Band von Koeppens Cello Büchern.
Fünf Jahre, da spielen andere als vollwertiges Mitglied in einem Orchester :rolleyes:

Gut, es war auch Pech dabei. Ich hatte gleich drei Mal mehrmonatige Pause, wegen einer komplizierten Sache mit der Halswirbelsäule und einmal fast drei Monate, nachdem ich mich kapital mit dem MTB flachgelegt hatte.
Aber trotzdem.....5 Jahre. Wo verschwindet die Zeit nur hin und warum dreht sich die Uhr gefühlt immer schneller?

Immer wieder kann ich eine Woche oder so gar nicht üben, denn "irgendwas ist immer". Dann ist endlich mal Gelegenheit und es passt kein Ton. Was neulich noch ging, geht jetzt gar nicht. Frustrierend.
Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich um jeden noch so kleinen Fortschritt unverhältnismässig hart kämpfen muss.

Mit dem Unterricht hatte ich auch Pech. Meine Lehrerin ist 20 Jahre jünger und tickt einfach völlig anders als ich. Bei Ihr darf man z.B. das Wort "Problem" nicht benutzen. Nun ja, für mich als Dipl.-Inform. ist "Problem" ein Allerweltswort.
In der Informatik ist ein "Problem" nichts negatives, es ist einfach ein Synonym für "Aufgabestellung". Daher benutze ich das x-Mal am Tag. Man sollte nicht glauben, was so eine Kleinigkeit für ein Hindernis sein kann.
Zudem bin ich ein komplett analytischer Typ (Berufskrankheit :)). Ich will nicht wissen, DASS etwas ist, wie es ist. Ich will wissen, WARUM es so ist. Auch das gab dann immer endlose (und fruchtlose) Diskussionen.
Aufgrund Corona ruht der Unterricht aber eh seit Anfang letzten Jahres. Ich habe noch fünf Lektionen gut, das sind 500.-, aber ich denke, ich lasse es einfach verfallen und habe meine Ruhe.

Jaja, eben, der Frust nagt etwas. Niemals würde ich aufhören mit meinen Musikinstrumenten. Aber Fortschritte mache ich irgendwie auch keine...

Grüsse,
der Rickenslayer
 
Also um ehrlich zu sein, finde ich die Diskussion immer etwas müßig und anstrengend. Allein die Frage "Geht dies oder jenes überhaupt noch im Erwachsenenalter???" Natürlich geht das... fast alles kann man im Erwachsenenalter noch erlernen. In vielen Themen empfinde ich es jetzt sogar als einfacher, neues zu lernen, weil einfach auch so viele andere Erfahrungen da sind, auf die man zurückgreifen kann.

Ich werde oft gefragt, ob mein Tag mehr als 24 Stunden hat. Hat er natürlich nicht, aber meine Prioritäten sind halt in vielen Dingen anders. Vieles lässt sich eben auf Prioritäten reduzieren. "Ständig kommt etwas dazwischen" ist meiner Meinung nach die komplett falsche Formulierung. Es müsste heißen: Es gab irgendwas, was ich höher priorisiert habe bzw. wichtiger empfand und deswegen habe ich dies oder jenes dann nicht mehr getan... Das trifft es dann doch eher. Das Problem haben aber scheinbar viele, z.B. bei alten Bekannten, die man eeeeendlich mal wiedersehen möchte und es am Ende doch nur für den jährlichen Geburtstagsgruß reicht. Auch hier kam nicht "immer irgendwas dazwischen", sondern es war halt eben nicht wichtig... bzw. andere Dinge wurden priorisiert.

Ich kenne Menschen, die mit Renteneintritt mit dem Turmspringen angefangen haben. Ich kenne Rentner, die mit Renteneintritt mit Bodybuilding angefangen haben. Ich kenne Rentner, die mit Renteneintritt ein Studium begonnen haben. Alle erzielten Erfolge. Daher sehe ich die Formulierung "Irgendwas ist immer" eher als Synomym für "ich habe gerade keinen Bock darauf und mache lieber etwas anderes" ;) Und dann ist nicht das Erwachsensein schuld daran, dass man keine Fortschritte macht, sondern dass die Lücke zwischen 2 Übungseinheiten ca. 4 Wochen beträgt. In diesen Intervallen würde man auch als Kind keine Fortschritte machen :)
 
Ja, leider hat eben Fortschritt etwas mit Schreiten zu tun. Das ist eine Bewegung und kein Stillstand.
Nur durch das Tun wird man fortschreiten, also voran kommen.
Ohne den eigenen Antrieb, das eigene vorangehen, also die eigene Bewegung hilft keine noch so gute Ausrüstung oder Lehrerin um voran zu kommen.
Also überwinde den Todpunkt, geh los, auch wenn es schwer ist, bleib dran, halte durch und freu dich an den kleinen Fortschritten. Selbst wenn es anfangs langsam ist, geht es voran und du kannst weit kommen!
 
Jaja, eben, der Frust nagt etwas. Niemals würde ich aufhören mit meinen Musikinstrumenten. Aber Fortschritte mache ich irgendwie auch keine...
Das kenne ich. Ich lerne nun seit vier Jahren Cello und die letzten zwei davon im Grunde mit Stücken, die sich in ihrer Schwierigkeit sehr ähneln. Ich hoffe aber, dass ich sie inzwischen geringfügig besser spiele. Es wird noch dauern und ich habe noch viel zu tun.

Ich würde nach meiner eigenen Erfahrung Erwachsenen eher davon abraten, Cello zu lernen. Es gibt viele andere, ebenfalls schöne Instrumente, die aber leichter sind. Allein die Intonation macht Cello so viel schwieriger. Wenn jemand Cello lernen muss, dann soll er oder sie das natürlich unbedingt tun. So ist es bei mir ja auch. Aber die Erwartungen sollten dann auch mit dem zusammen passen, was realistisch in einem bestimmten Zeitraum mit dem möglichen Einsatz zu erreichen ist.

@Rickenslayer , nimm das nicht als Kritik, sondern als Ermunterung, deinen Fortschritt etwas lockerer zu betrachten. Es dauert einfach und uns anderen geht es auch nicht besser.

Hier ein Beitrag einer Cello-Professorin, in dem sie u.a. auf diese Sache eingeht.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben