Studio/Recording Stundenlohn - was ist ein angemesser Preis?

  • Ersteller Schulti
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Wieviel EUR pro Stunde ist ein angemesser Preis für Recording in einem Tonstudio?

  • 10 bis 20 EUR

    Stimmen: 2 5,3%
  • 20 bis 40 EUR

    Stimmen: 9 23,7%
  • 40 bis 60 EUR

    Stimmen: 10 26,3%
  • 60 bis 80 EUR

    Stimmen: 8 21,1%
  • mehr als 80 EUR

    Stimmen: 9 23,7%

  • Umfrageteilnehmer
    38
ich versteh die Rechnung schon... aber 'arm' sind wir auch alle noch lange nicht ;)
...auch wenn ich jeden Monat im Dispo hänge
 
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Naja gut, aber als Audio oder Mastering Engineer hat man ja auch eine gewisse Zeit in die Ausbildung gesteckt und sich danach auch mit Equipment eindecken müssen, von daher sollte man auch erwarten dürfen, damit sich finanziell nicht schlechter zu stellen als vergleichbare Berufsgruppen in anderen Branchen.

Eine wirkliche Problematik ist natürlich, dass gerade in diesem Sektor eben auch ein starker Andrang von Hobbyisten und Semi-Pros herrscht. Das ist grundsätzlich kein Problem, möchte man meinen, da der Profi ja von sich zu überzeugen wissen sollte.
Das Dilemma ist eben aber, dass die Frage besteht ob denn der (Homerecorder-)Kunde überhaupt Qualitätsunterschiede auszumachen vermag (z.B. weil er auch den professionell gemasterten Track bei sich zu Hause unter schlechten Bedingungen abhört, vom Ergebnis nicht mehr beeindruckt ist, als von dem was ein Amateur als Ergebnis erzielen würde und dementsprechend das nächste Mal lieber zum 8,50Euro-Amateur geht; jetzt mal überspitzt ausgedrückt) oder nicht bereits von vorneherein nur nach dem günstigsten Preis schaut.
Andererseits muss man sich auch fragen: War das jemals anders? Waren die SemiPros und Hobbyisten, die zu Hause einen Song gebastelt hatten jemals die große Kundschaft der professionellen Toningenieure?
Ich würde eher dagegen tendieren und sagen, die namhaften und professionellen Künstler geben früher wie heute ihre Werke in professionelle Hände, weswegen für die Profis eigentlich kein Nachteil aus der neuzeitlichen Schwemme an Hobbyisten und SemiPros entstehen sollte. Wenn sie dann meinen sollten, sie müssten die Preise senken um zusätzlich noch mehr Homerecorder als Kunden zu gewinnen, ist das mE ihr Problem. Oder sind angebliche Verkaufszahlenrückgänge der Künstler und Labels die Ursache für (zumindest vorgeschützte) leere Kassen bei den Künstlern, so dass diese die Toningenieure nicht mehr richtig bezahlen können? Dabei werden doch noch immer zahlreiche CDs und Mp3s verkauft und viele Künstler sind längst auf Merchandising und Gigs als Haupteinnahmequelle umgestiegen, weswegen die Kassen doch tatsächlich eigentlich noch ausreichend gefüllt sein müssten, oder etwa nicht?

Wenn ich da jetzt ein falsches Bild vom Musikmarkt habe, lass ich mich da auch gerne eines Besseren belehren ;)
 
Ja das sehe ich auch alles als Problem. Aber genau das mit dem "Kunde hört kaum noch unterschied zwischen Profi und Home" ist ja der Punkt.
Damals hatten die Studios auch die Laufkundschaft für Demotapes etc., heute doch eigentlich fast nur noch Labels, die ihre Bands ins Studio schicken.
Damals konnte man zu Hause halt noch nichts wirklich brauchbares Aufnehmen, also musste man zwangsläufig ins Studio.
Heute wird bei "No-Name-Bands" im Studio wahrscheinlich fast nur noch das Mastering vollzogen um es Markt-/Ladenfähig zu machen. So jedenfalls meine (teils) Schätzung oder Erfahrung.
 
Das ist ganz persönliche Ansichtssache eines jeden. Man sollte nur im Hinterkopf behalten, dass man mit mäßiger Arbeit und einem Hungerlohn (nur weil man nicht mehr braucht) die allgemeinen Marktpreise derer, die diesen Job jahrelang hart erlernt haben sehr schnell kaputt machen kann. ;)

Welche Band geht denn gleich für die erste Aufnahme in ein high-end Studio ? Welcher Hobbymucker kann sich ein high-end Studio leisten ? Auch wenn er in seiner Freizeit Musik macht, verdient ein DHL-Fahrer 1300,- monatlich oder ein Maurer 1500,- monatlich. Sprich : Das Geld was teure Studios wert sind, muß auch bezahlt werden KÖNNEN.

Ich denke mal für`ne halbwegs gute Hobbyband wird ein günstiges aber gutes Studio reichen. Wie hier schon oft erwähnt wurde, spielen Musik und Persönlichkeit da auch eine Rolle.
 
Moin!

Der Vergleich hinkt! Früher zu DM Preisen und noch nicht der Homercording Liga wie heute, waren die Preise im Studio teils noch häher, weil auch das analoge Zeug stellenweise horrende Summen gekostet hat. Und auch damals hat ein Maurer und Postbote nicht die Welt verdient. Man hatte keine anderen Möglichkeiten. Aber mal so nebenbei bemerkt, es gab damals auch nicht soviel Schrott wie heute angeboten. Was man durch die neue Freiheit sich so alles manchmal anhören muß - nur weil irgend welche Hobbyisten meinen sie sind besser als die Herren Pros - das hat schon sehr zugenommen. Schade denn die Qualität wird von der Quantität untergebuttert. Klar gibt es auch Ausnahmen, da kommen stellenweise Dinge in die Charts die mit Homeequipe aufgenommen wurden und wirklich gut sind, aber das sit die Ausnahme.

Greets Wolle
 
Früher zu DM Preisen und noch nicht der Homercording Liga wie heute, waren die Preise im Studio teils noch häher, weil auch das analoge Zeug stellenweise horrende Summen gekostet hat.

Allerdings! Gestern blätterte ich durch ein Musikgeschäftkatalog, sah den Jupiter 80 für knapp 3300Euro (was nicht wenig, aber für den ambitionierten Musiker nach einigem Sparen doch erschwinglich ist) und dachte mir "Komisch, dass sich früher nicht mehr Leute den Jupiter 8 gekauft haben..." Da musste ich dann doch schwer schlucken, als ich des Rätsels Lösung ins Auge blickte: Der Jupiter 8 kostete eben seinerzeit 12.000DM !!!

Kein Wunder also, dass sich die Zahl der "Homies" in sehr engen Grenzen hielt und nicht massenweise Equipment ohne Know-how aufgehäuft wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
... Schade denn die Qualität wird von der Quantität untergebuttert.

jap, das is halt unsere konsum-gesellschaft :D Masse statt Klasse ^^


Kein Wunder also, dass sich die Zahl der "Homies" in sehr engen Grenzen hielt und nicht massenweise Equipment ohne Know-how aufgehäuft wurde.

Und heute genau umgekehrt. Profi-Equipment kann sich heute fast jeder, der etwas spart, leisten. Und viele meinen, nur weil sie das Equipment haben, sind sie nun Profis. Viele musiker lassen sich wiederum davon beeindrucken und schauen nur nach dem Equipment im Studio.
Wenns nach mir geht, mich interessiert als Musiker eigentlich überhaupt nicht was ein Studio alles bietet und womit ein Ingeneur aufnimmt, mich interessieren eigentlich nur Referenzen.



Aber zurück zum Thema: Um welches Studio es sich hier genau handelt würde mich sehr interessieren.
Bitte Fotos Fotos Fotos Daten ;)
 
... Schade denn die Qualität wird von der Quantität untergebuttert.

Wobei sich gerade heute Quantität und Qualität nicht umbedingt gegenseitig ausschließen! Der Schlüssel ist halt meiner Meinung nach jeden Schritt bewusst und zügig zu machen. Wenn ich mir anschaue, wie einige Leute davor sind :bang: Die sitzen da, stecken Kabel zusammen, sind aber gedanklich sonstwo. Am besten ist noch an die Decke starren oder sich angeregt unterhalten und nebenbei die Stecker so lange aneinander ruckeln bis es passt :mad:
Je konzentrierter und routinierter man ist desto höher wird bekanntlich die Qualtität aber IMHO eben auch das Arbeitstempo. Jetzt nicht nur auf das Setup, sondern jeden einzelnen Arbeitsschritt des musikalisch- und technischem Personals bezogen.

Ich rede nicht von Sprechverbot oder so nä xD Kommunikation ist und bleibt das wichtigste in meinen Augen.
 
So eine unspezifische Fragestellung macht natürlich, wie viele richtig gesagt haben, sehr wenig Sinn. Eine mehr oder weniger sinnvolle, pauschale Antwort: Alles unter sowieso schon lächerlichen 200 EUR am Tag muss eigentlich Hobby-Niveau sein. Hobby heißt für den Kunden vor allem Hobby-Geschäftsgebaren:

- "Ich kann das jetzt doch erst in 5 Monaten fertig machen, macht das was?"
- "Habe keine Lust mehr und mein Zeug verkauft. Hier habt ihr die (völlig wirren) Projektfiles."
- "Ja für das Geld könnt ihr nicht mehr erwarten, sorry, ich mach das ja nur so nebenbei" (Es fehlen oft absolut grundlegende, handwerkliche Fähigkeiten, die rein gar nichts mit Preis zu tun haben müssten)
- "Heut können wir leider nur 4 Stunden machen, nicht 8"
- "Der Nachbar hat sich beschwert, wir müssen jetzt den Amp doch viel leiser aufnehmen"

Achja, noch eine Beobachtung aus freier Wildbahn: In einem Studio mit getrennten Aufenthaltsräumen, was die meisten Hobbyisten nicht haben, geht alles doppelt so schnell. Allerdings ist die Ausbeute an neuen Band-Insider-Witzen viel geringer. Muss man Prioritäten setzen. ;)
 
Sehe ich nicht so. Klar kann man für 100€ keine 100.000€ Produktion erwarten. Aber für viele, gerade die Kombi Student & Musiker sind 100€ eine riesige Stange Geld. Und für die sauer verdienten Ocken würde ich auch entsprechend Gegenleistung verlangen. Immerhin nimmt der andere Geld für eine Leistung, also sollte er sie auch auf einem angemessenen Niveau abliefern.

Gut, für mich ist Tontechnik definitiv Hobby und soll es auch bleiben. Ich möchte hauptsächlich Spass dabei haben und einer interessanten sowie kreativen Beschäftigung nachgehen. Wenn dann zusätzlich noch ein wenig Geld zur Finanzierung des Equipments rausspringt, umso besser.
Die von UranusEXP genannten Punkte (bis auf den Zeitaspekt, es geht halt mit Studium/Ferienjob nur am Wochenende) würden mir aber im Traum nicht einfallen. Da ich den Bands eben keine Rechnung schreiben kann und das eh alles auf einer freundschaftlichen Basis abläuft, gilt bei mir Hälfte vorher, Hälfte nachher. Damit wird sichergestellt, dass a) die Jungs das auch entsprechend Ernst nehmen und b) ich das dann auch im vorher klar abgesprochenen Zeitlimit abliefer.

Letztendlich kann ich mir durch den Hobbystatus recht frei aussuchen, was für Projekte ich machen möchte und welche nicht. Das ist für mich ein riesiger Pluspunkt, denn es soll mir in erster Linie Spass machen. Wenn ich dabei dann mit 2 geilen Projekten und etwas weniger im Geldbeutel heimkomme macht mir das nichts aus. Ob ich mehr verlangen könnte? Ja vermutlich. Ob ich mich unter Wert verkauf? Ich glaube nicht.
Immerhin habe ich nun in den 3 Jährchen die ich diesem schönen Hobby nachgehe doch einen großteil meiner Freizeit für Recording verwendet. Und ich kann durchaus sagen, dass die Projekte immer besser werden und ausnahmslos Spass machen. So sollte es sein :D

So Far...
Laguna
 
das ist auch vollkommen in Ordnung und ich würde ambitionierte Hobby-isten nicht mal als 'Preisverderber' hinstellen...
(weil das wieder ein anderer Aspekt ist)
die Frage lautete: was wäre angemessen ?
und da ist es schlichte Betriebswirtschaft, dass alles unter 80 Eur/Std oekonomischer Selbstmord auf Raten ist
(wenn das Geschäft mit angemessener Geräte-Ausstattung zum Lebensunterhalt betrieben wird)

Dass man als Kunde die 'Ernsthaftigkeit' des Anbieters nicht immer eindeutig im Vorfeld beurteilen kann, ist ebenso klar.
Bzw dass es Trittbrettfahrer gibt, die mit etwas zusammengekaufter Technik ein Potential vorgaukeln, was sie letztlich nicht gar nicht ausfüllen können.
Aber auch das wäre im Grunde eine andere Fragestellung.

cheers, Tom
 
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So eine unspezifische Fragestellung macht natürlich, wie viele richtig gesagt haben, sehr wenig Sinn. Eine mehr oder weniger sinnvolle, pauschale Antwort: Alles unter sowieso schon lächerlichen 200 EUR am Tag muss eigentlich Hobby-Niveau sein. Hobby heißt für den Kunden vor allem Hobby-Geschäftsgebaren:

- "Ich kann das jetzt doch erst in 5 Monaten fertig machen, macht das was?"
- "Habe keine Lust mehr und mein Zeug verkauft. Hier habt ihr die (völlig wirren) Projektfiles."
- "Ja für das Geld könnt ihr nicht mehr erwarten, sorry, ich mach das ja nur so nebenbei" (Es fehlen oft absolut grundlegende, handwerkliche Fähigkeiten, die rein gar nichts mit Preis zu tun haben müssten)
- "Heut können wir leider nur 4 Stunden machen, nicht 8"
- "Der Nachbar hat sich beschwert, wir müssen jetzt den Amp doch viel leiser aufnehmen"

Achja, noch eine Beobachtung aus freier Wildbahn: In einem Studio mit getrennten Aufenthaltsräumen, was die meisten Hobbyisten nicht haben, geht alles doppelt so schnell. Allerdings ist die Ausbeute an neuen Band-Insider-Witzen viel geringer. Muss man Prioritäten setzen. ;)


Genau so sieht's aus!
 
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...und die Welt ist sowieso schwarz/weiß :rolleyes:

Nein, laut Wikipedia ist die Welt vor allem BLAU!

Spaß beiseite, natürlich ist das absichtlich zugespitzt und verallgemeinernd formuliert, was aber bei so einer viel zu unspezifischen Frage auch legitim ist.

Der Kern der Sache ist: In solchen Diskussionen werden oft Dinge übersehen, wie die, die ich angesprochen habe. Da wird schlimmstenfalls nur auf die Preise geschaut, vielleicht noch auf Equipment und Erfahrung. Gerade Letzteres ist natürlich schon ein entscheidender Punkt, aber auch noch längst nicht alles.

Ich hatte kürzlich eine hilfesuchende Band, deren "Studio" ihr mit den Worten "Ich habe keinen Bock mehr auf Metal", völlig wirre PT-Files "in die Hand gedrückt" hat. Auf Wiedersehen. Verklagt mich doch.
Sowas ist kein Einzelfall. Was macht die Band? Zum Anwalt? Das kostet und im besten Fall gibt's vielleicht das Geld zurück. Schadenersatz, etc. müsste das Studio u.U. leisten, aber ob da überhaupt was zu holen ist? Und wenn ja, mit welchem Aufwand? In der Praxis, kann die Band das Geld vergessen. Die PT-Files waren derart wirr und unsortiert, dass die Band wieder bei NULL anfangen darf.

Sowas mag der Markt über kurz oder lang "bereinigen", aber ist diese "Studio" weg, sind bis dahin zwei neue der gleichen Art da. Das "richtige", professionelle Studio ist inzwischen vielleicht pleite, weil es ja die anderen billigen sog. "Studios" gab. Schön, auf allen Seiten dann nur Verlierer.

Es gibt neben solchen Risiken des "Totalverlustes" (= Geld ausgegeben und kein brauchbares Produkt) aber auch weitere Punkte: Um so ein Recording-Projekt vernünftig zu kalkulieren, reicht es nicht nur auf den "Stundenlohn" zu schauen. Der Punkt mit Aufenthaltsräumen war nicht witzig gemeint. Jede Wette, dass jede Produktion mindestens 50% länger dauert, wenn ständig alle im Regieraum rumhängen. Was dem Studio mit dem "billigen" Stundensatz ja grad recht sein kann, zu mal es die Musiker selbst sind, die die Verzögerungen und mangelnde Konzentration zu verantworten haben. Dann natürlich der wichtige Punkt der Erfahrung und der Abläufe: Im Extremfall "popeln" Band und Engineer einen Tag mit den Schrott-Amps der Band am Gitarrensound herum, der dann immer noch Müll ist, wohingegen ein "Profi" Amps, etc. hat, aus dem FF kennt und somit sofort einen Top-Sound liefern kann. Nur ein Beispiel von vielen, d.h. unter'm Strich kann ein professioneller Stundensatz auch GÜNSTIGER kommen. Das sollte eigentlich eine banale Erkenntnis sein.
 
Nein, laut Wikipedia ist die Welt vor allem BLAU!

blau.. genau, blau und... vor allem braun ^^


ps: ich denke auch, dass der Grad der Verantwortung bzw Verantwortlichkeit und Haftung, die bei solch einem "Vertragsabschluss" (wenn es denn überhaupt einer ist) ein preislich sehr gewichtiger Punkt ist. Denn Zuverlässigkeit ist heut zu tage auch ne ganze Stange Geld wert.
 

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