Ich denke wie immer macht es auch hier Sinn in ein größeren Musikladen zu fahren und die unterschiedlichen Kombinationen selber auszuprobieren.
Der Tubemeister 18 und Gigmaster 15 sind im Grunde recht ähnliche Verstärker, mit etwas unterschiedlichem Ansatz. Den Engl kenne ich sehr gut. Dort sind Clean und Drive Kanal nicht ganz unabhängig von einander, da hier Gain des Clean Kanal auch die Basis für den Lead Sound bildet, der dann mit Lead Drive locker in High Gain Gefilde getrieben werden kann.
Jetzt ist es wohl für die meisten Gitarristen etwas ungewöhnlich, bei einem Clean Kanal mit einem Gain Knopf, diesen auf Null zu stellen. Denn genau so ist der Clean Kanal halt auch 100% clean. (Lautstärke wird dann nur über Master Volume eingestellt.) Lead Drive hat dann immer noch Overdrive genug, um ein ordentliches Rockbrett hinzubekommen. Der Charme dieser Schaltung sind allerdings eine Vielzahl an möglichen schmutzigen "Blues" Clean Sounds und wenn man z.b. Sachen wie von the Police, INXS usw. anhört, dann ist da Clean selten wirklich clean.
Zusammen mit dem Power Soak hat man so enorm viele Möglichkeiten Sound und Ansprache des Verstärkers zu variieren.
Ich würde für Proben und Auftritte keinen offenen Combo mit einem Lautsprecher <12" nehmen. Der Unterschied zwischen den Gigmaster Combo und dem Top mit einer geschlossenen Box ist riesig.
Eine verblüffende Kombination ist der Gigmaster 15 mit einer Bogner 1x12" Box. Das sieht zusammen echt niedlich aus, haut aber einen Sound raus der sich hinter keinem Halfstack verstecken braucht.
Die Blackstar HT Geschichten sind auch interessant, aber da hat man auch eher "entweder oder". Die feinen Zwischentöne zwischen clean und Lead sind da IMO eher "schmal". Im direkten Vergleich fand ich den Clean Canal des HT 5 gegenüber dem des Gigmaster als sehr kühl und "hart".
Das sind aber alles Nuancen, von denen man sich selbst ein Bild machen sollt, denn was dem einen bei einem Amp tierisch auf die Nerven geht, findet der andere ziemlich cool und reizvoll.
