Ich beschäftige mich schon ewig damit, das Thema Veränderung der Bildgröße/Farbtiefe/Auflösung tbc. und die damit verbundenen Auswirkungen auf die (physische) Dateigröße zu verstehen. Ist mir bisher nicht gelungen.
Das hängt wohl mit den unzähligen Koprimierungsverfahren bzw. "Qualitätsstufen" beispiesweise bei JPG-Dateien zusammen.
Der einfachste Fall eines Grafikformats, nämlich ein Bitmap-Format wie BMP, das jedes Pixel einzeln zusammen mit seiner jeweiligen Farbe abspeichert, hat einen einfachen und direkten Zusammenhang zwischen Bildabmessungen/Farbtiefe und Dateigröße:
- Wenn da ein Bild in Höhe und Länge halbiert wird, ist es auch nur noch 1/4 so groß.
- Ein leeres weißes Bild ist genauso groß wie ein Farbfoto mit gleichen Abmessungen (Breite x Höhe in Pixeln).
Das Format ist verlustfrei, es ergeben sich aber vergleichsweise riesige Dateien.
Wenn man das (passend zum Musiker-Board) mit Audioformaten vergleicht, entspricht eine solche Bitmap dem WAV-Format, das man auch in DAWs zu Bearbeitung verwendet - einfach, weil es verlustfrei ist.
Dem
JPG-Grafikformat entspricht dann gewissermaßen das
MP3-Audioformat - die Dateigrößen sind sehr viel geringer, aber es ist nicht verlustfrei. Die Komprimierung kann aus verschiedenen Stufen gewählt werden, die natürlich auch immer Auswirkungen auf die Qualität haben.
JPG ist für Fotos optimiert, bei denen praktisch kein Pixel exakt die Farbe des Nachbarpixels hat.
Für beispielsweise Text oder Noten, die (idealisiert/aufbereitet) große einheitlich weiße und schwarze Flächen haben, ist es weniger gut geeignet, komprimiert dort relativ schlecht und produkziert unschöne Artefakte an Ecken und Kanten.
Kurz gesagt:
Wenn Du ein JPG-Foto verkleinerst, wird sich (trotz gleicher Einstellungen) durch die veränderten Pixel/Nachbarpixel der Komprimierungsfaktor leicht ändern. Wenn das benutzte Programm dann von sich aus noch eine andere Komprimierungs-/Qualitätsstufe wählt, kann die Dateigröße in Extremfällen sogar wachsen.
Einheitliche Standards, die verschiedene Programme dann auch verstehen können, scheint es nicht zu geben.
Glücklicherweise ist das Gegenteil Deiner Behauptung wahr, sonst können nicht PDF-Dateien (die auch nur Hüllen um allerlei Grafikformate u. a. sind) nicht auf allen Geräten angezeigt werden und nicht praktisch alle Grafikprogramme fast jedes Grafikformat lesen können.
Auch TIFF bietet mehrere Komprimierungsalgorithmen, aber diese sind durchaus klar definiert und allgemein bekannt.
Manchmal passiert es sogar, dass die Datei nach einer (vermeintlichen) Verkleinerung eines Bildes größer wird. Scheint eine Wissenschaft für sich zu sein, die kaum jemand wirklich durchschaut.
Ja, siehe oben, wenn Du z. B. ein JPG-Foto das mit
Komprimierungs-Level 8 [Edit:] Qualitätsstufe 20 abgespeichert war, aber Dein Programm auf
Level 4 [Edit:] Qualitätsstufe 90 (bessere Qualität) voreingestellt ist. Dann kann das Ergebnis durchaus trotz der geringeren Abmessungen eine größere Datei sein.
Bin gespannt, ob sich jemand meldet, der eine echte und immer anwendbare Lösung präsentieren kann.
Also in etwa wie eine Gitarre, die für alle Stücke, Stile und Genres perfekt geeignet ist?
Oder die eine allgemeingültige perfekte Verstärker-Einstellung?
Je einfacher das Programm (Bedienung, Einstellmöglichkeiten), desto weniger weiß man, was es tatsächlich tut.
Alleine schon Verkleinern/Vergrößern ist alles andere als trivial, da kommt es auch auf die Art von Grafik an, welche Verfahren, Filter usw. vorteilhaft sind. Und dann eben die Komprimierungsverfahren, die wesentlich die Größe der Ergebnisdatei bestimmen, die wiederum auch immer von der konkreten Grafik abhängen.
Bildschrim-Screeshots mit großen einheitlichen Flächen sind z. B. im verlustfreien (!) PNG-Format meist kleine als im vermeintlich so tollen und bliebten JPG-Format, das ist eben auch nicht für alle Anwendungsfälle immer das Gelbe vom Ei.
Im Grunde hilft es also schon, wenn man halbwegs weiß, was man tut und was man will.
Viele Grüße
Torsten